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Dresdner Journal : 09.04.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190804099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-04
- Tag 1908-04-09
-
Monat
1908-04
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 09.04.1908
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Lxxß xxd Wisiexschast. Tonkünftkerverein. (Vierter Aufführungsabend) Im »blichen Rahmen (GewerbeHaussaal) und ausgezeichnet durch de« Besuch Ihrer König! Hoheit der Prinzessin Ma« thilde fand gestern der letzte der Ausführuna«abende dieser Konzertzeit statt Eine Suite op 24 für Violoncell uns Pianoforte von Emil Kronke eröffnete ihn, eine Komposition, die ihr Schöpfe, selber mit Hrn Konrerimeister Wille vortrefflich zu Gehör brachte Das Werk fand in allen leinen Teilen beim Publikum lebhaften Anklang, vielleicht gerade um deswillen, ist man versucht zu sagen, weil es ein wenig anklängereich ist Saint-Saön«', Griegs und anderer Meister Physiognomien blicken uns vertraut entgegen. Aber da» Werk tft klar in der Anlage, dankbar für die Spieler und also im guten Sinne effektvoll Außer in dieser Komposition hatte an dem Abend noch in einer anderen das Violoncell und »war in diesem Falle korporativ das erste Wort Julius Klengel« Variationen (op 15) über ein eigenes Thema für »ier Violoncelle stand auf der VortragSordnung. Diese m Dresden schon mehrfach, unter anderem in einem Hof- lonzerte, zur Aufführung gelangte Komposition erwies sich von neuem als ein inhaltlich fesselnde« und wirkungsvolles Konzertstück. Nicht am wenigsten reizvol ist es in seinen Klangeffekten und zeichnete nicht Iuliu» Klenge verantwortlich für das Werk, man würde auf seinen Bruder Paul als Autor schließen, so durchaus violcncellistisch ist alles konzipiert Die Herren Wille, Nüsser, Wohlrab und v Schuch vereinigten sich zu seiner Wiedergabe Außer den beiden neuzeitlichen Komponisten standen noch zwei klassische Meister auf der Vortragsordnung, Bach und Mozart Ersterem wurde da« Schlußwort vergönnt Mit seinem 6-äur-Konzert für drei Klaviere und Streichorchester sprach er e« so ge wichtig und eindringlich wie nur möglich. Das Werk, prächtig und voll gesunder Kraft wie e« ist, unter Leitung de« Hrn Hoftapellmeister Hagen von den Herren Scholtz, Sherwood und Bachmann wiedergegeben, entließ die Hörerschaft in sichtlich gehobener Stimmung Aber den tiefsten Eindruck hatte sie diesmal doch von Mozart erhalten. Sein herrliche« Karinettenquintett hatte dem Abend so recht die Weihe ge- gegeb«n Zu einer geradezu mustergültigen Wiedeigabe ver- eintrn sich mit Hrn. Kammervirtuos Lange, der vollendet schön den Klarinettenpart blie«, die Herren Lange-Frohberg, WarwaS, Spitzner und Böckmann Ober da« Werk selber ist kaum noch etwas zu sagen. Da« Larghetto, da« in aller möglichen Bearbeitung Gemeingut der musikalischen Welt ge> worden ist, stellt zweifellos eine der höchsten Kundgebungen künstlerischen Fühlen« und Gestalten« dar und zeigt vor allem wie sich der reinen Schönheit von selbst da« psychische Moment vermählt O. S Wissenschaft. Aus Wien wird berichtet: Im Kongreß für innere Medizin sprach gestern Prof. Schott-Mannheim über die Vergrößerung des Herzens nach anstrengenden Hoch- gebngStouren und Ringüdungen. Er kam zu dem Schluß, daß körperliche Qberanstrengung, die so betrieben wird, daß sie starke« Herzklopfen und Atembeschwerden bewirkt, schließlich zu akuter Herzausdehnung führt. — vr. Rimbach (Berlin) zeigte an einer Anzahl auf orthodiagraphischem Wege gewonnener Röntgenaufnahmen der absoluten Größe de« Herzen«, daß im Verkauf der von ihm ausgebildeten und angewandten Methode der manuellen Herzmassage vergrößerte (dilatierte) Herzen sich be-eutrnd verkleinern; derselbe Einfluß der Massage war auf die einfach erweiterten großen Gefäße (Aneurysmen), und au«- aedchnle Aortenverkalkungen, nicht auf echte Hypertrophien zu konstatieren Die Herzmassage ist angebracht bei Raumbeengung im Brustkorb, sowohl bei Hrrzklappcnfehlcrn wie bei Herzmuskel schwäche und Fettherz Wegen ihrer den Blutdruck konstant und auf die Dauer herabsetzenden Wirkung ist sie besonders bei Arterienverkalkung anzuwenden, da sie dre Herzarbeit vermindert, wodurch der Herzmuskel geschont und die Abnutzung des Körpers hintangehalten wird. Da die Wirkungen der Herzmassage in der Regelung der Blutzirkulation beruhen und Herz wie Gefäße ihre Form durch Änderung ihres Füllungszustand» ändern, so schlug der Vortragende die Bezeichnung Zirkulationsmafsage statt Herzmassage vor — AuS Chemnitz schreibt man uns: Die Haupt» Versammlung de« Sächsischen Zeichenlehrervereins, die am 20 , 21. und 22. April d. I. rn Chemnitz tagt, wird durch die Teilnahme der Hochschullehrer zu einer bedeutsamen Kundgebung werden. Sie fordert nichts Geringere«, als daß dem Zeichnen die Anerkennung als notwendiges und unentbehr liches Unterrichtsmittel in allen allgemein bildenden Schulen zu teil werde. Und diese Forderung ist psychologisch begründet. Tas Zeichnen ist neben dem Modellieren der beste Ausdruck für alle konkreten Vorstellungen des Gesichtssinns. Die sprachliche Darstellung vermag, selbst wenn sie sich mathematischer Formeln bedient, die Umrißbewegung und Oberflächengestaltung der Er scheinungsformen nicht zu fassen Das Zeichnen ist deswegen em gleichwertige« DarstellungSmittel neben der Sprache E« ist inner ein untrüglicher Prüfstein für die Klarheit der Vor stellungen — Worte täuschen über Lücken hinweg. Dadurch aber macht eS aufmerksam auf die Mangelhaftigkeit der Ab bilder, die wir von der Außenwelt besitzen, regt zum genauen Betrachten und bewußten Sehen an. Uber den erziehlichen Wert des richtig betriebenen Zeichenunterricht« bestehen kaum noch Meinungsverschiedenheiten, und doch hat da« Zeichnen in der Unterrichtspraxi« ncch nicht die Würdigung erlangt, die ihm gebührt. Ihm diese zu (erringen, ist eine Hauptaufgabe der Versammlunq. An tue sächsischen Städte und größeren Land- gemeinden sind Einladungen zur Entsendung von Vertretern ergangen — Die Universität Jena begeht ihre 350jährige Jubelfeier nach offizieller Mitteilung am 30, 31 JuU und 1. August d I. Gleichzeitia findet die Einweihung des neuen UniversitätSgebäuoe« statt. — Wie au« London berichtet wird, ist der Plan einer schottischen Südpolarexpedition nunmehr besichert Die Leitung de« Unternehmer« übernimmt vr William S. Bruce vom Schottischen Ozeanographischen Laboratorium, der erst im letzten Herbst von einer Forschungsreise aus den nördlichen Polarregionen zurückkehrte. Der ExpeditionSplan umfaßt zu nächst Tiefseeforschungen im südlichen Polarmeer; dann sollen die Forschungen auf das Wedellmeex ausgedehnt und die Küstenlinien ausgenommen werden Ein Versuch, da« große südliche Polarfestland zu durchqueren, wird dann dos Unter nehmen abschließen. Die Kosten tzrr Expedition werden auf 800000 M geschätzt; weitere Summen sollen zur Ausrüstung eines zweiten Schisse« dienen Die Dauer der Reise, deren Hauptzweck die Fortsetzung der seinerzeit von der „Scotia" ge- machten Forschungen bildet, ist auf über zwei Jahre berechnet -ß Lu« Leipzig wird gemeldet: Gestern früh ist hier der Geh. Hoftat Prof, der Mathematik vr Wilhelm Scheibner, Senior der philosophischen Fakultät, im Alter von 82 Jahren einem Schlaganfall erlegen, vr Scheibner wurde am 8. Januar 1826 in Gotha geboren, habilitierte sich 1853 an der Universität Leipzig, wurde 1856 zum außerordentlichen und 1868 zum ordentlichen Professor der Mathematik ernannt. Er war Mitglied der König! sächsischen Gesellschaften der Wissen schaften und Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Abhand, lungen. Seine bedculendften Arbeiten sind: „Journal für die reine und angewandte Mathematik", „Zeitschrift für Mathematik und Physik", „Astronomische Nachrichten", „Mathematische Annalen" rc P Au« Paris meldet man: Der hervorragende Chirurg Terrier ist gestern im Alter von 71 Jahren hier gestorben Literatur. Au» Pari» wird gemeldet: Sarah Bern Hardt gab in ihrem Theater eine Novität, die sich „Die Kurtisane von Korinth" betitelt und von Michel Carrs und Paul Bilhaud in Ver»reimcn abaelaßt eine pseudo- antike SchicksalStragödie darstellt. Da» Publikum beklatschte die für Sarah Bernhardt eingereihten Effektszenen, verhielt sich aber gegenüber dem übrigen, wenig natürlichen und noch weniger geistvollen Dialog recht kühl. — Die am Tage nach Schiller» Hinscheiden von dem Bildhamr Ludwig Klauer hergestellte Totenmaske ist au« dem Besitz der Nachkommen des Weimarer Bürgermeisters Schwabe in das Eigentum des Echiller-MuseumS ,n Mar bach übergcgangen E« ist die» der erste Gipsabguß der an der Leiche abgenommenrn Form; ein zweiter, an der Nase ver unstalteter Abous, befindet sich in der Weimarer Bibliothek Weitere Abgüsse sind später hergestellte, unvollkommene Nach bildungen der Klauerschen Arbeit Dieser erste Abguß zeigt nicht nur das Gesicht, sondern die Form de« ganzen KopfeS; er gibt alle Eigentümlichkeiten der Kopfbilvueg und den ganzen Charakter der Hautoberfläche mit allen kleinen Fältchen aufs getreuste wieder. — Au« Ravensburg wird berichtet: Im Schlosse zu Kißlegg im württrmbergischen Donaukreis, dem Fürsten Wald- burg-Zeil-Wurzach gehörend, entdeckte Baurat Dittu« in einem Peraamentumschlaze einer alten Baurechnunz im dortigen Archive einen Teil einer Parzival-Handschrift aus dem 14 Jahrhundert. Sie ist größtenteils gut leserlich geschrieben und behandelt einige Abschnitte aus dem Leben der kleinen Obolyt und ihrer Gefährtin Claudisse, deren Zusammentreffen mit dem Ritter Gawan Wolfram v. Eschenbach in köstlicher Weise geschildert wird. — Au« Wien meldet man: „Goldene Jugend", ein dreiaktige« Schauspiel von Sil Vara wurde im Bürgertheater zum erstenmal aufgeführt E« ist ein sehr schwache« sozialistisches Tendenzstück, in dem Offiziere und Wiener Bürgersöhne als gewissenlose Verführer hingestellt werden. Trotz der Schwächen des Stücke« und matter Aufführung fand das Stück an den Tendenzstellen Beifall. Bildende Kunst. Aus Berlin berichtet man: Die feierliche Einweihung der HohkönigSburg, die auf Kosten des Reiches und Elsaß-Lothringen« von Bodo Ebhardt restauriert worden ist, findet am 13. Mai d I statt — AuS Pari« wird berichtet: Eine Versteigerung von Kunstgegenständen, Gobelin«, chinesischen und sonstigen Vasen, Tapisserien, Möbeln rc, hatte am vergangenen Montag ein zahlreiches Publikum im Hotel Drouot versammelt. Der Gesamterlös betrug 314 895 Frc« Die Haupt preise er zielten: ein Paar chinesischer Vasen (Epoche Kiang-Hi) 12 000 Frc«, eine Standuhr Louis XVI. mit BiScuit-Sta- tuetten 10000 Frc« , zwei Salons mit Aubusson-Tapisserien aus dem 18. Jahrhundert 36100, bez. 15 050 FrcS, ein Gobelin „Bacchus und Ariadne" 35000 Frc», eine Serie von fünf Marinelandschaften auf Beauvais-Taprsierien de» 18. Jahr hundert» 33 500 Frc», eme andere Serie von fünf Tapisserien aus dem 18. Jahrhundert mit allegorischen Figuren 46 000 Frc« und drei Pariser Tapisserien au« dem 18. Jahrhundert 20 000 Frc» Mufik. Eugen d AlbertS neueste Oper führt dcn Titel „Jgeyl". Der Stoff der Oper ist transzendentaler Natur und einer indischen Erzählung entnommen, über den Ort der Uraufführung ist noch nichts bestimmt. — Wie wir bereits berichtet haben, findet am 3., 4 und 5 Mai in Königsberg i. Pr. auf Anregung des Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen ein dreitägige« Musikfest statt. Da» Programm zu diesem ersten ostpreußischen Musik- fest in großem Stile wird sich streng in den Grenzen deutscher Klassik halten Der erste Tag soll u. a den Streit zwischen Phöbu« und Pan von I. S Bach, die Schubertsche U-moll- Symphonie und das Violinkonzert von Brahm«, der zweite Tag zwei Ouvertüren, dos Klavierkonzert in t- äur und die Neunte Symphonie von Beethoven, und der dritte Tag nur Werke von Mozart und die Schubertsche O-ckui-- Symphonie bringen Da« vorbereitende Komitee, dessen Vorsitz Prinz Friedrich Wilhelm übernommen hat, ist eifrig bemüht, der Veranstaltung ein volle« künstlerische« Gelingen zu sichern. Eine Reihe hervorragender auswärtiger Künstler sind gewonnen worden: u a Leo Blech, Hubermann, Arthur Schnabel, Therese Beer, Frau Grumbacher, Frl. Hempel, Eweyk, Jung blut, Griswold und Senius Auch wird die Zahl der Königs- beraer Musiker durch eine große Zahl Berliner Kräfte verstärkt werden — AuS Berlin meldet man: Die Fortsetzung der Auto graphenversteigerung bei Stargardt brachte seltene Sachen von Mozart und Haydn Die Partitur des „Don Juan" mit einigen Notizen von Mozart« Hand erzielte den höchsten Preis, 1800 M. Der Brief an seine Schwester über die talrenische Reise 850 M, der berühmte Brief an seinen lieben Freund Puchberg, dem er seine gar so traurige Lage enthüllt (Puchberg sandte ihm 10 Gulden), einige Monate vor einem Tode geschrieben, 1050 M; der Brief endlich, dessen etzte Zeile lautet: „Wir küssen Euch 100000 000 Mahl und nn Dein alter Mozart" 755 M. Emen außerordentlich hohen Preis, 2000 M , erzielte das Jugendporträt Mozart» — PaberewSki ist nach einer Lemberger Meldung zum Direktor de» Warschauer Konservatorium» ernannt worden Theater. Au» Leipzig schreibt man UN»: Die Operette ist wieder einmal Trumpf bei un», am Fleischerplatz wie am Thoma»ring, nur daß man hier wie dort nicht in der gleichen Weise auf seine Rechnung kommt Das „Neue Operetten theater", das mit jedem neuen Jahre abermals verspricht, ein gewichtiger Faktor im Kunstleben unserer Stadt zu werden, aber dieses Versprechen bislang noch nicht gehalten hat, auch in dieser Spielzeit leider nicht, scheint e« diesmal ernst zu nehmen mit seiner Reformation an Haupt und Gliedern Der rührige Direktor Haller läßt eifrig auf Engagement gast e« n, plant eine beträchtliche Verstärkung des Chore« und soll sich bereits mehrere zugkräftige Novitäten für d e nächste Spielzeit gesichert haben Von den veischiederen um Anstellung werbenden Gästen, die man in den letzten Wochen am Thomasring gehört und gesehen, vermochte freilich bislang nur einer intensiver zu interessieren: Hr Max Reichel, der al« Bettelftudcnt und mehr noch al« Zigeunerbaron nicht unbeträchtliche Qualitäten für einen aufstrebenden Operettentenor zutage treten ließ. In der Höhe könnte seine Stimme zwar um ein gut' Teil voller und kräftiger klingen, um auch in den ja meist recht pastoS orchestrierten Finale« mehr durchzudringen, aber dafür ist die Mittellage um so ttagfähiger, überdies nicht ohne Reiz im Timbre, der Vortrag geschmackvoll, das ganze Auf treten des Gaste«, der wohl engagiert werden dürfte, flott und gewandt. Hoffentlich gelingt e« Hrn Direktor Haller, auch die übrigen ersten Fächer, vor allem stimmlich, ähnlich angenehm zu besetzen, damit gleich zu Beginn der nächsten Operetten- svielzeit zielbewußt und künstlerisch gearbeitet werden kann. — Bester al« die Operette am Thomasring rst die Stadttheater- Operette daran Sie hat den Vorteil eines festgefügten, gut eingespielten Ensembles, ferner einige für ihr Fach entweder schauspielerisch oder gesanglich hervorragend begabte Sc-listen, einen leidlichen Chor und — die Hauptsache! — die b-sten Novitäten, al« da sind bis auf weiteres die immer noch „Lustige Witwe" und den allein seligmachenden „Walzertraum", Attraktionen, zu denen noch die Lokalerfolge von „Hotel Eva" und „Baron Trenck" kommcn Die Beliebtheit der in der Operette de« Alten Theaters fast Abend für Abend an erster Stelle mitwirkenden gleichen Künstler und Künstlerinnen tut das übrice, — und die von allen Bühnen leitern heiß ersehnten Serienaufführungcn mit den auch vom Publikum stets freudig begrüßten Jubiläen sind da G.stern gab e« von dieser Sorte wieder eins. Der „Walzertraum" hatte die goldene „50" erreicht Da« wurde natürlich auch bei uns gebührend gefeiert Am Dirigentenpult saß der Komponist in erzener Person und schlug tantiemenfreudig bewegt den Takt, das Hau« war vollständig auSverkauft und geradezu beifallswütig Nach dem zweiten Akte kam es zu den üblichen Ovationen, die jedem der Mitwirkenden sein gerüttelt voll Maß an Lorbeeren, Blumen und Applaus brachten, auch Hrn O«car Strau« Am Schluffe de« letzten Aufzug« gab es dann noch einmal ein großes BeifallSlärmen, das sogar Hrn Direktor Volkner vor die Gardine rief. W — Aus Stuttgart wird gemeldet: Kammersänger Emil Gcrhäuser, der ehemals gefeierte Heldentenor von München und Bayreutb, der mit der Einrichtung von Hebbels „Moloch" für Mar Schillings als Regisseur debütiert hat, ist al« Lber- registeur der Oper deL König! HoftheaterS verpflichtet worden Sein Vorgänger, Dr. Max Löwenfeld, geht bekanntlich an Stelle von Wymsdal nach Leipzig — Au« Cöln a. Rh meldet man: Frau Annie Neu- mann-Hoser hat in Gemeinschaft mit dem Schauspieler und Regisseur Erwin Baron vom Münchener Schauspielhaus das Residenztheater auf eine Rerhe von Jahren gepachtet und wird am 1 September mit ihrer Tätigkeit beginnen — Au» New Jork wird berichtet: Ein sozialistisches Theater ist die neueste Errungenschaft der amerikanischen Hauptstadt; cs führt den Titel „The Pioner Theatre" und foll sozialistischen Prvpagandazwecken dienen Als Eröffnungs- verstellung sah man in dem primitiven Saal eine Reihe von Einaktern, darunter als piöeo ck« rexigtaneo „The Moral Demand", die englische Version von Otto Erich Har rieben« „Die sittliche Forderung". * Große Kunstausstellung Dresden 1908. Die Dresdner Kunstgenoffenschast wird auf der diesjährigen Großen Kunstausstellung ,wei eigene große Räume des städtischen AuS- stellung«palast« mit Werken ihrer Mitglieder füllen und außer dem in der graphischen Abteilung einen eigenen Raum aus statten. Ferner wird ihr Mitglied Prof. Richard Müller in einem besonderen Naum eine Kollektivausstellung seiner Werke veranstalten * Fachausstellung des Dresdner Kunstgewerbe verein«. Der am Sonntag zu Ende gegangenen ersten Fachausstellung ist da» Interesse des Publikum« für die vorgeführten Erzeugnisse in erfreulichster Weise zu teil geworden Die sächsische Landesstelle für Kunstgewerbe hat verschiedene Ankäufe beschlossen von jenen Arbeiten, die in Technik und Geschmack als hochstehend gelten können. E» befinden sich darunter Arbeiten der Buchbindermeifter Lohse uns Oesterreich, sowie von Frau Lux, Frau Oberstleutnant Hottenroth und Frl Preuß, Briefbogenköpfe, Rechnungsformulare rc. der Firma Rud Kleinhempel, Stickereien von Frl. Angermann, Frl Kühne, Frau Hottenroth. Der Arbeitsausschuß der LanveSstelle hat mit Befriedigung sestgestellt, daß fast durchgängig auch jene Arbeiten, welche geschmacklich nicht auf der Höhe waren, immer hin ein tüchtiges technische« Können aufwiesen, so daß zu hoffen ist, daß durch fernere Fachausstellungen sich auch hier noch Technik und Geschmack zusammenfinden werden. Eine Anzahl der besten Arbeiten ist photographisch ausgenommen worden zur Veröffentlichung, auch ist eine Anzahl vorgeschlagen worden zur Vorführung auf der Großen Kunstausstellung Drctden 1908. Die zweite Fachausstellung (Metallarbeiten) beginnt dcn 12 April. Theater, Konzerte, Bortrxge. * Residenztheater. Morgen Freitag ist im Operetten- Abonnement, 2 Serie „Orpheu» in der Unterwelt", am Sonnabend wird „Ein Walzertraum" von Oskar Strau« aufgeführt Sonntag nachmittag geht bei ermäßigten Preisen „Alt-Heidelberg" in Szene, abends wird der ,Zigeunerbaron" wiederholt Da« Ensemble de« Berliner Lessrng-Theaters spielt am kommenden Dienstag abend« „John Gabriel Borkmann" von Ibsen, Mittwoch nach mittag „Kaiser Karl« Geisel" von Hauptmann und Mitt woch abends „Stützen der Gesellschaft". Kalten sind bereit« zu haben * Zentraltheater. Morgen, Freitag, und am Sonn abend, geht „Der Mann mit den drei Frauen", Operette
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