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2 ein zu sollen. Preußen Amerika ) meinte, namentlich di« Strasbestimmuuge« de» rißverständnifleu und Relationen führen. Er bat Palermo, 6 April. Die „Hohenzollern" und die Be gleitschiffe hatten gegen 8 Uhr Messina unter Salut verlaffen und mittag» die liparischcn Inseln passiert Während der Fahrt hörte der Kaiser Vorträge. Bei der Ankunft im Hasen von Palermo brachten die trotz de» Regens zahlreich z 10» würden zu , um Ablehnung der Strafbestimmungen Nachdem noch Abg. BrejSkt (Pole) gesprochen hatte, wurden die Paragraphen in der KommisstonSsassung angenommen. 8 12 betreffend di« Nichtanwendung de» Besetze» auf die durch Ausland. Zur Reise der Kaiserlichen Familie (W T «) Paris, 6 April In der heutigen Sitzung wurde Ergänzungskredit von 2H Mill, zur Abhilfe der Überschwem mungsschäden im Südm de» Lande» bewilligt. Hierauf richtete — Wie Berliner Morgenblätter melden, hat die Potsdamer Regierung dem Schöneberger Magistrat mitgeteilt, daß sie dem Reichitagsabgeordneten und Stadtverordneten Molkenbuhr die Bestätigung al» Mitglied der städtischen Schuldeputation versage. Baden. (W.T B.) Karlsruhe, 6. April. Der Minister des Auswärtigen Frhr v. Marschall erklärte heute abend in der Zweiten Kammer auf eine Interpellation der Nationalliberalen über den Austausch eines badischen Gebietsteils bei Leo poldshöhe gegen einen schweizerischen folgende«: Die Regierung habe geglaubt, daß die Zustimmung der badischen Landstände zu dem Staatsvertrage zwischen Baden und der Schweiz, betreffend die Grenzverlegung bei Leopoldshöhe, nicht erforderlich sei und zwar deshalb, weil nach bisheriger Übung Grenzregulierungen von geringer Bedeutung nicht zum Gegen stände einer Vorlage an den Landtag gemacht worden seien. Wenn aber da» Hau» wünsche, daß Staatsverträge künftighin dem Landtage vorgeleat werden sollten, so sei die Regierung gern hierzu bereit. In der Diskussion erklärten sich alle Redner von der Antwort der Regierung befriedigt Abg. Obkircher regte an, daß der in Rede stehende Staatsvertrag dem Land tage nicht nur zur Kenntnisnahme, wie eS der Minister zu sagte, sondern auch zur nachträglichen Zustimmung vorgelegt, und daß ein Gesetzentwurf eingebracht werde, der ausdrücklich festlegt, daß die badischen Gesetze auch auf das eingetauschte Gebiet Anwendung finden Der Minister bemerkte, daß diese Anregung erwogen werden solle. Bon der Marine. (W. T. B.) Berlin, 6. April S. M. I „Hohenzollern" und S M. SS „Hamburg" und „Sleipner" sind am 4. April in Messina eingetroffen. S. M S. „Fürst Bismarck" mit dem Chef des Kreuzergeschwaders und S M ES „Leipzig", „Niobe" und „Arcona" sind am 6. April in Dokohama eingetroffen. S. M. S. „Tiger" ist am 6. April von Hankau nach Kiukiang (Danglse) abgegangen. Der R -P -D „Roon" ist mit dem Ab- lösungStranSport für S. M S „Condor" am 3. April in Adelaide und am 6 April in Melbourne eingetroffen und setz am 8. April die Reise nach Sydney fort, wo der Besatzungs wechsel stattfindet. S. M S. .Kurfürst Friedrich Wilhelm" ist am 4. April von Wilhelmshaven in See gegangen und am 5. April in Kiel eingetroffen S M S „Zielen" ist am 4. April von Wilhelmshaven in See gegangen Der Verband der Schul- und Versuchsschiffe ist am 3. April vor Swine münde eingetroffen anwesend in Vertretung Sr Durchlaucht des Königs Preußischen Gesandten Prinzen zu Hohenlohe - Oehringen der Legation«- sekretär Hr Heyl v Herrnsheim, ferner die Herren Oberstleutnant Wiebe, Geh Kommerzienrat Lingner, Kammerdirektor vr Oehrl, Kommerzienrat Millington-Herrmann, OberregierungSrat Kock» rc. Im Verlaufe de» Abend« sang Hr Hofopernsänger Jäger da« Preislied au« „Die Meistersinger" sowie da« „Grsellenlied" von , ... , , , Hugo Wolff und entzückte hierbei die Hörer durch den Wohllaut versammelten Mitglieder der deutschen Kolonie den Majestäten wie» darauf hin, daß die finanzielle Lage Rußland» eine der- seine» herrlichen Tenor« Hr Schriftsteller Georg Zimmermann Helsingfor«, 6. April Um 6 Uhr abends wurde nach Verlesung der Auflösungsurkunde der Landtag vom Präsidenten für geschloffen erklärt. St Petersburg, 6. April In der heutigen Sitzung der Reichsduma wurde über den Gesetzentwurf de« Ministe riums betreffend den Bau der Amureisenbahn verhandelt. sitioae« aogrwendet werden würden. Lon Freiheitlichkeit hab« da« Gtsetz nicht« au fi' Abg. Kirsch ( artige Aufgabe verbiete. Bobrinsky (gemäßigte Rechte) ver- ndigte die Gesetzvorlage vom strategischen, nationalen und wirtschaftlichen Standpunkte. Darauf wurde di« Sitzung auf Donnerstag vertagt. Dänemark. (W. T. B) Kopenhagen, 6. April Finanzminister Lassen ist heute nachmittag an einem Magenleiden gestorben. Auf die Todes nachricht wurde die Sitzung de» Folkething» aufgehoben Portugal. (W T B) , Lissabon, 6. April. Eine offiziöse Note besagt, daß die Wahlen sich in fast allen Bezirken regelmäßig vollziehen In Lissabon wurden einige Ausschreitungen sofort unterdrückt. In Alcantara, Sao Domingo und Santo» wurden alle Maßregeln letroffen, um die Aufrechterhaltung der Ordnung und die Freiheit der Abstimmung zu sichern Die Zahl der vor- zenommenen Verhaftungen beträgt 110. Truppen bewachen >ie Kirche von Sao Domingo, gegen die Steine geworfen worden waren. Lissabon, 7. April. In den Wahlbezirken kam eS gestern mehrfach zu Ausschreitungen. Bei einem Zusammenstoß zwischen Wählern und Polizei vor einer Kirche machte die Polizei von der Waffe Gebrauch. Drei Personen wurden getötet und mehrere verletzt. In einem Wahllokale erstach ein Wähler einen (anderen während eines Streites, der in weiterer Folge u einem Angriffe der Menge gegen die Polizei und Militär ührte, wobei auch einige Personen Verletzungen erlitten. Zur Balkanfrage. Ein Telegramm der „Kölnischen Zeitung" aus Berlin meldet: England hat, wie uns mitgeteilt wird, die russische Denkschrift über die macedonischen Reformen jetzt ein gehend beantwortet und scheint im wesentlichen die russischen Vorschläge anzunehmen. Insbesondere scheint die britische Re- zierung die russischen Vorschläge zu der Stellung de« General- mspekteurs und wegen der Übernahme der Reformbeamten in türkische Dienste zu billigen und dementsprechend aus seinen Vorschlag der Ernennung eines Generalgouverneurs nicht mehr zu beharren Besonderen Wert scheint England darauf zu legen, daß die Einnahmen aus dem Haushalt der macedonischen Provinzen in erster Linie zur Deckung der Kosten der Reformen herangezogen werden, so daß für militärische Bedürfnisse nur etwaiae Restbeträge zu verwenden sind. AuS der russischen Antwort auf die englischen Reform- Vorschläge für Makedonien hebt da« „W T. B " nachttäglich noch hervor: In der Gendarmeriefrage weiche Rußland vom englischen Standpunkte ab. Vor allem müsse die Stellung de« Generalorganisator« der Gendarmerie dadurch verbessert werden, daß er an der Finanzkommission teilnehme Die Ernennung eine« Generalgouverneur« habe keinerlei Aussicht auf ein stimmige Billiaung der Mächte oder auf Annahme durch den Sultan Dasselbe Ziel sei auch durch Erweiterung der Be fugnisse des Generalinspekteurs erreichbar. Die Aufgaben, welche die Gendarmerie betreffe, müsse der Finanzkomnnssion auferlegt werden, die auch das Reglement für die Gendarmerie auSzuarbritm habe. Zur Lage in Marokko. (W T. B) Paris, 7. April. AuS Ain Sefra wird gemeldet, daß eine französische Kolonne in der Richtung gegen Ain Eohair marschiere, um den Vormarsch an der Grenze angesammelter Reiterbanden zurückzuhalten. AuS Casablanca wird berichtet, daß zwei Mahallah des Gegensultans Mulay Hafid Settat und Zanta el Mokri besetzt haben. Es geschieht nunmehr zum drittenmal, daß die Truppen Mulay Hafids das von den Franzosen geräumte Settat besetzten. begeisterte Huldigungen dar. Die „Hohenzollern" traf unter dem Salut der Geschütze um H6 Uhr in Palermo ein Nach dem da» Schiff im Hafen festgemacht hatte, begaben sich der deutsche Konsul und die Spitzen der Behörden an Bord, um die Majestäten zu begrüßen Die Hauptstraßen und da» Hasenkapltanat sind mit italienischen und deutschen Fahnen reich geschmückt. Aus Österreich. Wie die „Vossische Zeitung" au» Wien meldet, ist die bo»nisch.herzegow,nische Landesregierung einem von Belgrad au» eingefädelten Komplott auf die Spur gekommen, da» durch revolutionär-terroristische Mittel die Autonomie Bosnien» und das Ende der österreichischen Herrschaft in Bosnien erreichen wollte. Die Terroristen wollten gegen die Landesbehörden mit Bomben vorgehen und die Serben und Mohammedaner zum Aufruhr verleiten Mehrere Verhaftungen und Haussuchungen wurden vorgenommen, die belastende» Material zutage förderten Aus Italien. (W T B) Rom, 6 März. Minister Tittoni erhielt der „Agenzia Stefani" zufolge vom Gouverneur des italienischen Somali» lande» folgendes Telegramm: Mogadiscio, 25 März Segre ist am 19. März mit 59 Askari«, von denen 20 aus dem Gefecht von Berdali zurückkehlten, in Brava angekommen und hat die ganze durchzogene Gegend ruhig gefunden Zwischen Merca und Mogadiscio ist die Lage unverändert Die Aufständischen sind eingrschüchtert In der Küstengegend herrscht vollkommene Ruhe Aus England. (W T. B) London, 6 April. Unterhaus In der heutigen Sitzung gab Asquith, der von den Parteien lebhaft begrüßt wurde, die Abdankung Campbell BannermanS amtlich bekannt rr führte au«, daß die Regierung nunmehr ohne einen leitenden Staatsmann sei. Es sei jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um den großen Eigenschaften des verehrten und angesehenen leitenden Staatsmanns in paffender Weise Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, oder sich über seine dem Staate geleisteten glänzenden Dienste näher auSzulaffen. (Beifall.) In den Annalen der englischen Geschichte gebe eS keinen Mann, der nach langen Jahren, in denen er im dichtesten politischen Streitgetümmel stand, das höchste Amt der Krone unter allgemeinerer Beliebt heit und mit größeren Verdiensten niedergelegt habe. (Beifall.) Asquith schlug hierauf vor, daß sich da« Hau« bi» zum 14 d. M. vertage Balfour schloß sich seinen Ausführungen an und brachte das lebhafte Mitgefühl der Opposition zum Ausdruck. Alsdann vertagte sich das Hau« bis zum 14. d M Der Schatzsekretär Asquith ist nach Biarritz abgereist Aus der französischen Deputierlenkammer. Washington, 6. April. Da« Repräsentantenhaus geneh migte den Gesetzentwurf betreffend die Haftpflicht der Arbeitgeber NewDork, 6 April Vier Japaner drangen in Mulden in da« amerikanische Konsulat und griffen die Eingeborenen- beamten an. Es handelte sich um einen privaten Racheakt. Die chinesische Polizei verhaftete die Japaner und brachte sie nach dem japanischen Konsulat. Eine Entschuldigung erfolgte nicht, so daß sich wahrscheinljch diplomatische Verhandlungen ergeben werden Ein Zwischenfall am Persischen Golf. (W T. B.) Abuschehr (Persischer Golf), 6 April. Unter den Araber stämmen im Amaradistrikt ist ein Ausstand auSgebrochen. In der Nähe eines türkischen Lagers unweit der Stadt Amara erhielt am Donnerstag der englische Dampfer „Blosse Lynch", der den Tigris von Bagdad her herunterfuhr, zweimal von den Aufständischen heftige« Gewehrfeuer, durch da« zwei Paffa girre getötet und mehrere verwundet wurden. Ein türkischer Regierungsdampfer, der bei dem Lager stationiert war, begleitete den „Blosse Lynch" auf der gefährdeten Strecke und erwiderte das Feuer der Araber. London, 6 April. Wie da» „Bureau Reuter" erfährt, hat da» Aukwättige Amt am Freitag von der britischen Bot schaft in Konstantinopel die Nachricht erhalten, daß bei dem Angriff von Arabern auf den englischen Dampfer „Blosse" drei Passagiere und ein Heizer verwundet worden sind. Die britische Regierung hat den Botschafter in Konstantinopel sogleich tele graphisch angewiesen, von der türkischen Regierung die Be strafung der Schuldigen zu verlangen und darauf die Ver sicherung erhalten, daß die Türkei alle» tun werde, dem Ver langen zu entsprechen und die Schiffahrt auf dem Tigri» zu sichern. Dresden, 7. April. * Ein Preußischer Herrenabend wurde gestern abend in den Restaurationsräumen des Städtischen AuistellungSpalast» abgehalten; er war wiederum aus den Kreisen der hiesigen Preußischen Kolonie sehr stark besucht Unter den Anwesenden bemerkte man Ihre Exzellenzen die Generale v Niesewand, v Buch, v. Kamecke und Dieterich - Thebesiu« Weiter waren JaurdS an die Regierung eine Interpellation über innere Politik und die Ausführung des Reformprogramms Er warf der Regierung vor, sie habe keine der in ihrem Programm enthaltenen Reformen auSgesührt und sogar einige von den schon vor der jetzigen Legislaturperiode beschlossenen zu ver öffentlichen unterlaffen. Clsmenceau erwiderte, die Regierung habe da» Trennungsgesetz trotz des empfindlichen Widerstands ausgeführt. Der Rückkauf der Westbahn sei auf dem besten Wege, dank den Bemühungen der Regierung, die übrigens dem Senat keine Befehle erteilen könne Die Regierung sei auch bemüht gewesen, das Gesetz über den wöchentlichen Ruhetag auszuführen und die Lage der Eisenbahnangestelltcn zu ver bessern Wenn die Kammer weniger reden wollte, könnte sie mehr Reformen zustandebringen, z. B. die Einkommensteuer, für deren Annahme das Kabmett solidarisch eintrete Die Be ratung über den Rückkauf der Wcstbahn werde im Senat nach den Osterferien beginnen, wobei das Kabinett die Vertrauens frage stellen werde. Die Regierung werde auch das Einkommen steuergesetz alsbald nach der Genehmigung durch die Kammer rm Senat verteidigen Clsmenceau suchte noch nachzuweisen, welche Gefahr man liefe, wenn man ein gemäßigtes Ministerium zur Regierung kommen ließe, und daß man um jeden Preis die Reaktion vermeiden müsse. (Lebhafter Beifall links) JaursS sprach darauf von neuem gegen die Aussperrung auf den Bauten und versicherte, daß der Haß des Sozialismus eine Gefahr für die Regierung und für die Republik sein würde Die Kammer nahm darauf mit 341 gegen 100 Stimmen eine Tagesordnung an, in der sie der Regierung ihr Vertrauen er klärt und der Zuversicht Ausdruck gibt, daß die Regierung den Rückkauf der Westbahn, die Altersversicherung der Arbeiter und die Einkommensteuer zur Durchführung bringen und sich dabei einzig und allein auf die Mehrheit stützen werde. Aus Rußland. da« Gesetz oder di« Behörden angeordneten Versammlungen wurde nach kurzer Debatte angenommen. Ohne Debatte angenommen wurden 8 16: die LandeSzeutral- behörde bestimmt, wa« unter Polizeibehörde, untere und höhere Ver waltungsbehörde zu verstehe» ist, und 8 1«: Vorschriften Über Be scheinigung de« Vorstand« über die Zahl der BereinSmitglieder. Mit 8 1b: Aufhebung der bisher gültigen Gesetze, wurde die Beratung von 8 l«, Bereinigungen, di« unberührt vom Gesetze bleiben, verbunden. Abg. Heine (soz.) begründete einen Antrag, auch die Be stimmungen des ReichSpreßgesetzeS und des elsaß-lothringischen Preß- gesetzeS bezüglich deS PlakatwesenS aufzuheben. Abg TrzcinSki (Pole) trat für die Beseitigung der landeS- rechtlichen Vorschriften über kirchliche und religiöse Vereine, Ver sammlungen, Prozessionen, Orden und Kongregationen ei». Abg Kühler (wirtsch. Bgg.) meinte, die hier in Rede stehenden Bestimmungen griffen in das hessische Versammlung Zrechl ein, daS nicht der reich-gesetzlichen Regelung ohne weiteres unterliegen könne Staatssekretär vr. v Bethmann-Hollweg widersprach der Anficht des Abg Köhler, daß die Kompetenz des Reiche« nur aus die Ordnung deS BereinSgesetzeS, nicht auch des VersammlungSrechtS sich beziehe DaS Gegenteil werde bewiesen durch die Entstehungs geschichte des Art 4 der Reichsverfassung Die gesamte Staats rechtslehre habe sich dieser Ansicht angeschloffen, ebenso der Reichs tag. Aber selbst wenn eS richtig wäre, daß die Kompetenz deS Reiches nicht aus daS Versammlungsrecht sich erstrecke, müsse noch die Stellung deS BundeSratS abgewartet werden Wenn im BnudeSrat 14 Stimmen gegen den Entwurf abgegeben würden, würde die vom Abg. Köhler vermutete Kompetenzerweilerung abgelehnt sein. Aber die Kompetenzerweilerung komme überhaupt nicht rn Frage, da die Kompetenz deS Reiches heute schon daS BersammlungSrecht umfasse. Die 88 lb und 16 wurden unverändert in der KommissionS- sassung angenommen. Abg. Emmel (soz.) beantragte die Einsügung eines neuen 817, wodurch die Landesgesetze, durch die daS BersammlungSrecht weniger eingeschränkt würde, in Kraft bleiben und nur durch ein besonderes Reichsgesetz ausgehobrn werden sollen. Abg. vr. Zehnter (Z.) stimmte diesem Anträge zu. Abg. Ulrich (soz) stellte sest, daß in Hessen die Regierung wie die Kammer meinten, das neue VereinSgesetz benachteilige schwer das hessische Recht. Der Antrag wurde nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen abgelehnt. Zu 8 17 des Gesetzes beantragten die Nationalliberalen, daß daS Gesetz am 1b. Mai 1SV8 in Kraft zu setzen sei. Abg v. DziembowSki (Pole) widersprach dem Anträge und schlug mehrere andere das Gesetz verhöhnende Überschriften vor, er ging sich in längere» Ausführungen, wobei er von lebhaften Pfui rufen der Mehrheit unterbrochen wurde und wurde vom Präsidenten zur Sache gerufen. Dann wuroe der Antrag angenommen. Damit schloß die Dis kussion. Nächste Sitzung DienStag 12 Uhr: Börseogesetz Berlin, 6 April. Der Bericht der Kommission sür die Börsengesetznovelle ist heute ausgegeben worden. Er bildet einen starken Band von 162 Seiten. Da wir unsere Leser über den Gang der Beratung, soweit es möglich war, auf dem laufenden gehalten und ihnen die wichtigsten Beschlüsse bereits im Wortlaut mitgeteilt haben, glauben wir im einzelnen auf den Bericht nicht ringehen Da« Hau« war stark besetzt In der Mittelloge waren der Ministerpräsident, der Finanzminister, der Verkehrsminister und der Gehilfe des Kriegsministers anwesend. Die Referenten der Wegebaukommission und der ReichSverteidigungSkommission unterstützten die Vorlage, jedoch behauptet der erstgenannte, die Eisenbahn müsse ihren Ausgangspunkt notwendigerweise in Kuhenga und nicht, wie das Ministerium vorschlägt, in Nertschinsk haben, eine Auffassung, gegen die der Verkehrs minister in längerer Rede auftritt. Der Minister wies auf di Wichtigkeit des Bahnbaues für die Hebung der Kultur und des materiellen Wohlstands der Bevölkerung, sowie für die Kolonisation deS AmuryebietS hin. Der Gehilfe des KriegS- ministerS hob die strategische Bedeutung der Amurbahn für den aanzen fernen Osten hervor. Beide Redner betonten zum Schluß, daß die Duma durch die Annahme der Gesetzesvorlage einen Akt großer StaatSweiSheit vollbringen und gleichzeitig die Interessen der im fernen Osten wohnenden StammeSzenoffen wahrnehmen würde. 78 Redner, von denen heute vier sprachen, meldeten sich zum Wort. Lwow (Progressist) sagte, er sei gegen die Gesetzesvorlage Die angeführten Daten über die Naturreichtümer de» Amurgebiet» halte er für unbewiesen und daher den Erfolg de« Bahnbaue» für vroblematisch Graf Uwarow (Oktobrist) erklärte, er stehe auf dem Standpunkte, daß da» AmurHebiet al» Territorium Rußland» jedenfalls ver teidigt und in feder Hinsicht gehoben werden müsse DaS sei aber nur durch den Bahnbau möglich Schingarew (Kadett)