Mit dem Dirigenten Hans Rosbaud vor der Frankfurter Urauffüh rung des 2. Klavierkonzertes. Letztes Auftreten Bartöks in Deutsch land. (sordinierten) Streichern und Pau ken; das Scherzo erklingt durch Streicher, eine Gruppe von Bläsern und Schlagzeug, und allein der drit te Satz nimmt das gesamte Orche ster in Anspruch." Das Konzert wahrt die klassische Dreisätzigkeit, wenn auch der zweite Satz ein von Adagioteilen umschlos senes Scherzo ist (Adagio - Presto — Adagio) und somit eigentlich beide Innensätze des sinfonischen Zyklus in sich vereinigt. Indem Bartok im Schlußrondo thematische Gedanken des ersten Satzes erneut verarbeitet, spannt sich über das ganze Werk ein für den Komponisten bezeich nender einzigartiger Spannungs bogen. Die Themen im ersten und letzten Teil der beiden Ecksätze stel len Umkehrungen voneinander dar. Die bestimmenden Kräfte in dieser Komposition sind die wahrhaft ele mentare Rhythmik und musikantische Vitalität, die dem sehr bedeutenden, substanzreichen Stück das ganz ei gene Gepräge verleihen. Große Sorgfalt hat der Komponist der geschliffenen formalen Seite ge widmet. Gegenüber dem ersten Kla vierkonzert fällt ein größerer Reich tum an orchestralen und klavie- ristischen Farbwerten auf, eine stär kere Einbeziehung diatonischer Ele mente im Melodischen und Harmo nischen, Bereiche, die vorher vor al lem chromatisch orientiert waren. Kontrapunktischer Gestaltungen be dient sich Bartok besonders im geist vollen, lediglich von Bläsern beglei teten ersten Satz (Allegro). Im Mittel satz, dessen unvergeßliche Klangfar ben schwer beschreibbar sind, kon trastiert eine erregende Prestoepi- sode zu den getragenen Streicher klängen, dem Klavierrezitativ mit Pauke des Adagios. Im Finale (Alle gro molto) walten wieder entfesselte musikalische Urkräfte, fasziniert der Gedankenreichtum des großen un garischen Meisters. Die 4. Sinfonie in B-Dur op. 60 komponierte Ludwig van Beetho ven im Jahre 1806 und brachte sie im März 1807 neben anderen eige nen Schöpfungen in Wien zur Ur aufführung. Der Meister war zu je ner Zeit - trotz der Enttäuschungen, die er mit seiner einzigen Oper „Fidelio" eben erlebt hatte -, „heiter, zu jedem Scherz aufgelegt, frohsin nig, munter, lebenslustig, witzig, nicht selten satirisch", wie uns sein Zeitgenosse Seyfried überlieferte. Seine auch nach Mißerfolgen unge brochene Schaffenskraft und jene geschilderte Stimmung haben sich in der „Vierten", die in relativ gedräng-