Die ersten drei der sechs Sätze rei hen sich in einem großen schnellen Teil aneinander. Es folgt ein selbstän diger langsamer Satz, und die bei den letzten schnellen Teile bilden schließlich eine Art Finale. In sehr originellen Variationen, von ver schiedenen Instrumenten vorgetra gen, wird im ersten Teil (Moderato) die vor allem rhythmisch akzentuier te thematische Substanz mannigfal tig beleuchtet. Die Themen des zwei ten (Allegro moderato) und des drit ten Teiles (Allegro vivace) sind leb hafte Tanzmelodien. Von schwermü tigem Charakter ist das Thema des vierten Teiles (Molto tranquillo), der eigenartigsten und wohl „modern sten" Musik des Werkes, die schon auf spätere „Nachtmusiken" des Komponisten verweist. Im stürmi schen Finale (Comodo-Allegro) wett eifern die Themen der einzelnen Tanzstücke miteinander, die Suite in ungestümer freudiger Stimmung und mit hämmernden Tonwiederholun gen krönend. Für die Besetzung Klavier und Orche ster komponierte Bartök in allen Schaffensperioden: 1904 entstand als op. 1 die Rhapsodie für Klavier und Orchester, 1926 - in der mittle ren Schaffensphase - das erste Kla vierkonzert, dem 1931 dasauf unse rem heutigen Programm stehende zweite folgte. 1945 schließlich schrieb er als eine seiner letzten und ergreifendsten Schöpfungen das drit te Klavierkonzert. Bartök, der als So list mit dem Frankfurter Rundfunkor chester unter Leitung Hans Rosbauds am 23. Januar 1933 das 2. Klavier konzert in Frankfurt am Main zur Ur aufführung brachte, äußerte - leicht untertreibend - über das Werk, daß er es als Gegenstück zum ersten ge schaffen habe „und zwar mit weni ger Schwierigkeiten für das Orche ster und auch thematisch gefälliger. Diese meine Absicht erklärt den volkstümlicheren, leichteren Charak ter der meisten Themen." In der Tat ist das 2. Klavierkonzert (vom ersten Satz abgesehen) weniger hart als das erste. Beide Kompositionen wei sen andererseits in der Instrumenta tion gemeinsame Elemente auf und gemahnen mit ihrem Prinzip der Gleichwertigkeit von Orchester und Soloinstrument an das barocke Con certo, Einflüsse von Bach und Stra winsky („Feuervogel"-Zitat des ein gangs erklingenden Fanfarenthemas) sind offenkundig. Bartök selbst hat auf die erhöhte Bedeutung der Klang effekte und -färben in dem Stück hin gewiesen: „Im ersten Satz besteht das Orchester nur aus Blas- und Schlaginstrumenten; im Adagio aus Bela Bartök. Karikatur von Aline Fruhaup Spieldauer: ca. 25 Minuten