Holzblasinstrumente abwechselnd die Hauptrolle spielen, dem Ge denken aller jener gewidmet, die in dieser Schreckensnacht einer un verständlichen Handlung von Men schen gegen Menschen zum Opfer gefallen waren. Der vierte Satz ist eine Zusammen fassung aller Ideen, die im Laufe der Entstehung des Werkes entwik- kelt wurden. Zwar weist er eigene musikalische Elemente auf, jedoch man erkennt in ihm die Charakte ristika des ersten, zweiten und dritten Satzes. Wenn diese jedoch erscheinen, hört man sie in ande ren Klangfarben, einer anderen Intensität und sogar in anderen Stimmlagen. Meine Absicht ist es, daß der Zuhörer diese Merkmale wohl wahrnimmt, aber gleichzei tig erkennt, daß sie nicht gleich klingen. Das heißt, er hört das Vorige wie in einem Spiegel, der uns die Wirklichkeit verändert zurückwirft, eine Wirklichkeit, die wir erkennen können, obwohl wir bemerken, daß sie nicht die glei che ist. Der Mensch neigt dazu, Vergange nes in seiner Erinnerung zu verän dern. Wenn wir uns Ereignisse der Vergangenheit wieder vergegen wärtigen, erfahren sie eine Reihe von Veränderungen, daß sie in vielen Fällen ihre eigentliche Be deutung verlieren. Bei manchen Vorgängen, die in unser Gedächt nis eingeprägt sind, sollten wir je doch auf keinen Fall zulassen, daß sie sich verändern. Nur so können wir versuchen zu verhin ¬ dern, daß sie sich wiederholen. Dazu gehören die Ereignisse in der Nacht vom 13. zum 14. Fe bruar 1945 in Dresden, davor Guernica und Coventry und da nach Hiroshima. Dazu gehören viele andere Geschehnisse an an deren Orten, bei denen Tausende von Menschen umkamen, ohne daß wir heute noch genau wissen warum. Ich halte es für wichtig, daß wir diese Ereignisse in unse rem Gedächtnis bewahren, damit Faksimile der 1. Partiturseite 9