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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188610151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18861015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18861015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1023 als Seite 1019 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-15
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.10.1886
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!«al-Kaulbars de« nach Gran, post» rsstants. Der Brief aufgegeben. Frankreich. heule Nacht in Majorität. Amerika. der beseitigt gefahrlos Paris, 12. Oktober. Grevy wird Paris zurückerwartet. Im Ministerrathe Tre, Adolf Hjik zeichnet w< stochen fängnißz, ^kvon «Plan, billig: E. »n Schn« Eduaro! in Schwc H. Gust. Sch, Dr. Born sterium, u nannte H» Lehrersemi Seminars Lehrerkolle bat des hi getreten. Hari hat es sich an geetgm «irbt, bei, Ruhebänh wohlgefiM strebungen allgemeine tendr» O; grühen» u> stützen suc sei es in heil, ihre thvm aus Frevelthai Fall bewi Väter, gin Wald, um kenem Zu genannten ltren dies- That wir! Fürbitten, Gefängnt; die sonst spricht sie that und dienen. - heutigen! wiesen. verwilligt. M gr-Uth, meisieramt V«S Militä smen Erki «tnverstand — Betreffs beschloß «« betrag auf .zahlen, bei, ruqg einer LildungSsch 4iche Hand» gium vntri Lokal» ein! wurden all Schuldrr.ttl ^er Aufna» -det-Iinanz — In «in, offrrt« zug ?tekttm -«^.Polizisten auf und geschehm. In der ist, st darauf aW kaiserlichen Familie ein Unglück geschehe, dessen Urheber er sein werde. Sollte man seiner habhaft werden, so habe er schon Borsorge getroffen, daß ein anderer sein Rachewerk vollende. Bor einigen Tagen ersuchte Huth den Prior des Wiener «apuzinerklosterS um Einsendung seines Taufscheines war in Neupest «US Sachse«. >. » Leipzig, 12. Üetober. We wir schon in Nr. 238 unseres Blattes über die reichsgertchtliche Berhandlung gegen Bebel und Genossen in der Revtstton» - Instanz angedeutet hab«,, ist durch das Ürthetl des obersten Gerichtshofes dasjenige des königl. Landgerichts Freiberg bestätigt und damit auch sofort rechtskräftig geworden. Mit der Zustel lung des UrthetlS, welche durch da» Reichsgericht geschieht, ist das erstere sofort vollstreckbar. SS werden somit die verurtheilten sechs soetaloemokrattschen Retch-tag-abgeord- arten voraussichtlich nicht in der Lage sein, in de« nächsten Session ihre Sitze im Reichstag einzunehmen. Wie wir vernehmen, finden tp den leitenden «reisen der soetaldemo- krattschen Partei gegenwärtig Erwägungen statt, auf welche Weise e» möglich ist, die dadurch entstandene Lücke au-zn- füllen und «an soll sich nicht verhehlen, daß diese Möglich- keit nur dadurch sich herbetfsthren lägt, daß die verurthetl- ten sechs Abgeordneten für die Dauer de» Reste» vee Legis- laturperiode ihre Mandate ntederlegen. Man soll sich aber auch, wie uns weiter gemeldet wird, darüber kein Hehl machen, daß dieses Experiment et« gewagtes ist und abge sehen von den beträchtlichen Geldkosten, leicht zum Rach- theil der Partei ausschlagen kann. weigern. „ München, 13. Oktober. In dem amtlichen Organ der hiesigen Polizei wird ein Bericht über das Befinden des Königs Otto veröffentlicht^ nach welchem der König an Pa- xapota ^eide und von Hallucinationen und Wahnvorstellun- Wien, 12. Ort. Da- .Fremdenblatt" schreibt: „Die von Kaulbar» unternommenen Schritte brachten die bul garische Regentschaft in scharfen Antagonismus gegen Rub« land, welchem sie vielleicht gern entgangen wäre. Sicherlich hat die Mission des General Kaulbar- heute einen vollstän digen Mißerfolg zu verzeichnen. Ungeachtet der bekannten Zwischenfall« kann die Regentschaft das Verdienst bean spruchen, die Ordnung bester erhalten zu haben, al» die Verhältnisse ursprünglich annehmen ließen, und hat bewiesen, daß sie ebenso die Autorität wie die Machtmittel besitzt, die Ruhe zu erhalten, was zum nicht geringen Theil ihre« Programm der nationale«, Unabhängigkeit zazuschreiben ist. Die Aufgabe der bulgarischen Regierung besteht jetzt darin, die Bitterkeit ihre- Stege- für Rußland durch Klugheit und Mäßigung zu mildern, denn eine Steigerung der Spannung würde auch gegen das Interesse Europa- verstoßen. Sus dem Wahlkampf« siegreich hervorgegangen, mit einer Autorität umgeben und im Besitze des Vertrauens der Mehrheit des Landes, wird eS ihre Aufgabe sein, die Schärfe, welche ihre Beziehungen zu Rußland angenommen, thunltchst zu mildern. Sie kann jetzt den eigentlichen Inhalt ihrer Politik zur vollen Deutlichkeit bringen: diese Politik läßt die volle Wahrung aller Vertrag-rechte Bulgariens auch mit de« Willen, die Freundschaft mit allen Mächten zu pflegen, ver- einbarlich erscheinen. — Churchill ist gestern Abend auf de« Bahnhof von einer erheblichen Menze von Berichterstattern und einem zahlreichen Publicum begrüßt worden, bewahrte aber gleichwohl aufs strengste sein Jneognito., Bon Ler englischen Botschaft war niemand auf dem Bahnhof er schienen. Auch die Pester Polizei ist in diesem Augenblicke mit der Ausforschung eines beabsichtigten Verbrechen» betraut. Die Oberstadthauptmannschaft von Pest wurde nämlich um die Ermittelung de» früheren Kapuziner- Benjamin Molau» Huth ersucht, welcher der lebensgefähr lichen Bedrohung der Kaiserlichen Familie beschuldigt ist. Huth hatte im August ein Bittgesuch an die KabinetSkanzlei gerichtet, da» trotz wiederholten Drängens keine Erledigung fand. Hierauf richtete er einen Brief an Erzherzog Albrecht, in welche« er erklärt, daß er mit dem Leben abgerechnet habe und vor nicht- zurückschrecke. Daher werde eS wohl niemanden wundern, wenn demnächst in der Chicago, S. Oct. Die Angestellten der hiesigen Schwetneräuchereten habe« die Arbeit eingestellt und fordern den achtstündigen Arbeitstag. Die Elgenthümer der Räucher eien erwarten am Mittwoch 1500 bewaffnete Polizisten zur Beschützung ihres Eigenthums — In dem Anarchistenprozeß zogen sich die Reden der Angeklagten vom Freitag bis in d«n Samstag hinetn. Parsons allein sprach fast sechs Stunden. Bei der UrthettSfällung führte der Richter fol- gmde- au-: Di« Bertheidigungichab« namentlich behauptet, daß die Gefangenen nicht die wirkliche« Mörder gewesen Heien, daß«- nicht bewiesen wäre, »daß sie zum Werfen der Bomhen angeretzt hätten, Haß-sie vielmehr nur t« allgemeine^ den Gebrauch des Dynamit- zur Durchsetzung ihr« syetalxn Theorien befürwortet hätten. Richter Gary gab zu, daß es keine»'Präcedenzfall für den vorliegende« Prozeßgeb«: er betonte jedoch, Paß der Grundsatz,, daß Lnstifter zum Morde selbst ideelle Mrder seiest, unbestreitbar sei. Die Anarchisten Parsons Spieß/Ftslden, Lingg, Engel, Schwab, Fischer werden a« 3, Dezember htngertchiet. Neebe wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurthetlt. wird. Aachen, 12. Octbr. Die Setzer in sämmtltchen großen Druckereien haben heute die Arbeit niedergelegt, weil die Prinzipale die Annahme des Leipziger Tarifs ver fahr lief, in» Gesicht »gestoben zu werden, ist durch die Presse und da- Publik»ch,i welche sich inSgefgmmt dagegen auf lehnten, und wenn ich recbt berichtet bin, sogar unter Mit wirkung der Polizei endlich beseitigt worden. In die Fuß- stapfen dieser Hrttepstst nuft l«Ar da- schönkre Geschlecht getreten! Denn bei vielen Damen scheint «S Mode gewor den zu sei?, ihren Schirm, quer vor dem Körper zu halten, so daß da- Ende des Schirme- weit über di« Schulter htn- au-ragt, und jeder unaufmerksame öder kurzsichtige Entge genkommende auch hier gefährdet ist, sein Augenlicht zu ver lieren. Seit Schreiber diese- gestern gesehen hat, daß auf dem Bahnhof Friedrichstraße hierdurch eine Dame einer- anderen mit dem Schirm ist- Gesicht stieß, und dasselbe ei nem jungen Männe in dH Echützenstraße pasfirte, begegnet er solchen unvorsichtigen Dämm mit seinem Stocke erfolg reich in derselben Mise. So Abhilfe zu schaffen,^ dürfte da- einzige Mittel sein, auch erzielend auf die Damen ein zuwirken." Wir möchten dem hivzufügen, daß «S doch wohl nicht dieser zuletzt angedeuteten drastischen BelehrungSme- thode bedürfe, sondern daß die überwiegende Mehrzahl der Damen die gerügte, theil- ungraziöse, theils gefährliche Mode auf eine einfache Mahnung hin abzulegen sich beeilen nißhaft verbüßt, zu begnadigen, - Pari-, 12 Octbr. Die Polizei nahm die Ankün- digung de- neuen Chauvinistenblattes „La Revanche", die auf den Straßen verbreitet wurde, weg. Aus dieser An zeige erscheint ein Boulanger ähnlicher Krieger, der mit ei nem Bajonnett etnx Hydra spießt, deren Kopf Bismarck, einen Helm trägt, gleicht, während ein russischer Krieger ... Hydra den Schwanz abschneidet. Die Mauerqnschläge und Anzeigen der „Revanche" wurden auch im Bureau des Blattes, Place de l'Opera, von der Polizei weggenommen. Französisches Bier ist,der Wunsch der Franzosen. In Wahrheit, so schreibt da» Pariser Blatt /Figaro", schreien Manche gegen da- deutsche Bier, nur well e» deutsch ist. Dieser Zorn ist albern. Wenn da» französische Bier so gut wäre wie da- deutsche, so würde von dem Letz teren nicht massenhaft eingeführt und Frankreich, büßte nicht täglich ein große- Kapital ein. E- ist un»/peinlich^ iS« den Hauptversuch zu erinnern, der kürzlich vor den Thoren von Part- gewacht wurde. Es fehlte weder an Geld »och Bestellungen/und während einiger Tage wollte Jedermann französisches Bier trinken. Monselet und Carpat besangen eS tn LMen/ober! die Herrlichkeit war bald zu Ende, und man kehrte zum deutschen Bier zurück... Warum könnte der HandelSmintster nicht die Initiative zu einer Muster brauerei, einer Art Brauschule ergreife«, wo deutsche Brauer — e» würden sich solche finden lassen -- unsern Arbeit«» die Kunst, gute- Bier zu fabrietre», beibrächten? Der Etgen-- «thümer einer der größten Bierhallen bittet mich, die Grün dung eines solchen Staatsunternehmens änzuregm. Die Sache würde der Mühe lohne». Da die Franzosen »nser Bier au-schließen wollen, so Macht man auf die Möglichkeit von Ber-eltungsmabregeln für Deutschland aufmerksam, indem man darauf htnwetst, wie der sog, Bordeaux-Wein herg«- stellt wird, der al» französische» Raturerzeugntß bei ün» etngeführt wird, thatsächltch aber in den Haupt«engen ein Gemisch von geringen^. zum Theil unreifen portugiesischen und spanischen Landweine», Wasser, Karloffelspiritu» und Zucker darst«lle und in dieser Zusammensetzung gewiß scyäd- ltcher für die Gesundheit sei al» da» angeblich saltzylhalttge deutsche Bier. Diese Ansicht wird in den Kreisen der deutschen Weinhändler schon lange gehuldigt. Ob e» mög lich ist, ohne in den Fehler der Franzosen zu verfallen, die schlechten Bordeaux-Weine mit einem Einfuhrverbot zu bele gen, wird von dem Stande der chemischen Wissenschaft ab- hängen, die heutzutage noch nicht im Stande zu sein scheint, mit untrüglicher Sicherheit Natur- und Kanstwein zu unter scheiden. Sitz«! vom - I. «n Bürgermtif Klagtsach» trtr., war" -erhalten. Wegen-Lbt Herrn Bür» zum Vortr, »gleich dem Ein Komm platz-Verla! die Herren .zum Preise Di« lauSzni Fabrikgedä» ward, genes im Rosents da» in Um «folgt. — von Abgabe darauf, be-t sand ««ms Sparkassen standen. — PU,'schm § u Z Lürgermer Kaffenabsü Schulgeldei -t Kinder ii »-«Ifchkmd. — Ueber da- vicyele im Dienste de- Heere- sind 1» letzt« Zett mancherlei abenteuerltche Le-arten in den öffentlichen Blätter» »«breitet Word«. DttMust de« Radfahren», welch« in «euer« Zelt immer Weyr von sich reden wacht und übou lanae »u einem aom besonderen be- liebtttl Spirit geworden ist, kann für eventuelle Auwendung zu militärische» Zwecken naturgemäß nur von ganz rela- tiver Bedeutung sei«. Ane Truppe mit den erforderlichen Fortbeweguvg-maschtnen, Strycks oder Trtcyele-, in hin reichender Anzahl für den Fall eine» Kriege» ^auSzurüsten, »«bietet sich siyo» mit Rücksicht auf die dadurch -bedingte bedeutende B««ehrung der Bagage, welche d'.e mannigfal tigsten Nachthetle zur Folge haben würde. Durch die Mann- schaste« selbst ab«, welch« durch die feldmarschmäßige, um «r» unbedingt uothwendtgen Gegenständen zusammengesetzte Ausrüstusig^zur Genüge belastet sind, könnten die erforder- Uchen Fahrzeuge allein schon wegen threr bedeute.»»»» ^chLe.» wicht ttansportitt werde», am wenigsten Vie umfangreichen Dreiräder, auf denen sich ein feldmarschmäßig ausgerüsteter Isifautertst viellsicht noch a« besten fortbevegen könnte, während ein Zweirad für den feldmarschmäßig auSgerüste- lür Soldaten überhaupt nicht zu gebrauche« ist. Immer- hin bleibt e» wüttschenSwerth, wenn d« Soldat im Stande H, im feindlichen Lande etwa vorgefundene Räder zur schnelleren Beförderung von Nachrichten, Befehlen rc. zu benutzen, wie ja z. v. auch die Kunst, sich d« Schlittschuhe bedienen zu können, bei gebotenen Gelegenheiten zur leich teren Ueberwindung zu pasfirender Eisflächen von großem Rutz?« sich «weisen würde. ES werden deshalb auch bet Verschiedenen Truppentheilen der Armee, wohl lediglich auf diesen Gesichtspunkt hin, Unterofficiere und Mannschaften i» btt Kunst des Radfahrens ausgebildet, welche im Allge meinen gar nicht so schwer zu erlernen ist; ein gewandter Mann vermag erfahrung-mäßig die Benutzung des Zwei- rade-M etwn sechs Stuuden, di« des Dreirade« sogar schon in wenigen Minuten bequem zu erlernen. Die Leistungen eines guten Radfahr«» find unter Umständen keineswegs gering anzuschlagen. In Vt» ^letzten Tagen des August dieses Jahres sollten einige Unterofficiere der Mainzer Gar nison — es ist «nS nicht bekannt geworden,-! ob die Fahrt zur Ausführung gzttmgtist, — »«mittelst de» Zweirades eine Reise von, Mainz nach Hannover unternehmen. Liese Strecke, von mehr als 50 deutschen Meilen, sollte in 5 Tagen zurückgelegt werden, wa» einen täglichen Marsch von über 10 Meilen ausmacht, während die gewöhnliche Marsch leistung für eine Truppe (Infanterie) auf durchschnittlich 3 Meilen pro Tag normtrt ist. „Gleiches Recht für alle." Unter dies« Urber schrist '«hielt - das „D, T." folgende Zukchrift: „Die Un sitte dH Herttth den Stock od« Schirm derartig unter dem Akm^zü tkägen, daß jeder hinter ihnen Gehende Se- kurz vor oep WSyie«, machte der bulgarische Krieg-Minister, wie der Time» berichtet wird, bekannt, daß sieben Haupt- letzte.achtstPremier-Lttutenant« und eben so viel« Li-ut«. "GWßAstk«eWß«Hr DiSctplinarbestrafung zu einmo- natllch« Haft verurthetlt worden seien. Meherere hohe Offieiere haben dm Rath erhalte«, ihre« Abschied zu nehmen. Aus Indien lt«g«nfolgende LheutexscheLH>esch«n vor: -Delhi, 7. Oktober. Die Stadt war heut« in einem Zustande de» größten Aufruhr». Ein Hindu hatte Ferkel in der Dschumna-Moschee angebunden, und diese Entheili gung der Moschee führte zu einem neuen Krawall, in de« mehrere Personen getödtet wurden. Delhi, 8. Oktober, Lbend». Auch heute tobte ein Aufruhr in der Stadt, doch wurde Blutvergießen durch da» Einschreiten de» Militär» verhindert. Die Läden find geschlossen. , Delhi, 9. Oktober. Die Lage der Dinge hierselbst ist fortgesetzt eine kritische, und Verstärkungen von Dragonern und Infanterie find von Meerut hierher gesandt worden. Die Mohamedaner haben einer» kleinen Hindu-Tempel zerstört, wobei sie die Götzenbild« zerbrachen und den Platz mit Blut befleckten. 20 Eingeborene, die an Verletzun gen gefährlicher Art leiden, befinden sich im Hospital. Auch Verletzungen, welche dem DistrtttS-Polizei-Superinten- drnten Hatchell in dm» letzten Krawall am Montag zugefügt wurden, find ernster Natur. In der vergangenen Nacht wurde die Ruhe durch die Truppen ««stecht erhallen. Spante«. General Billaeampa und Genossen sind am 10.dS. nach Cadiz cbge führt worden, von dort werden sie auf einem Kriegsschiffe zur Abbüßung ihrer Strafe nach Fernando-Po gebracht werden. Drei aufständische Ser geanten vom Regiment Albuera, denen eS gelungen war, nach Portugal zu entkommen, find in Lissabon festgeaommen worden. Türkei. Zu de« Berichterstatter de- Pariser „Matin" äu ßerte General Kaulbar- folgende-: „Was immer man auch sagen wollte, ich konnte da- Land durchreise« und feststellen, daß die Idee, Rußland sei der Beschützer Bulgarien-, und daß die Achtung vor dem Zar lebendig i« Volke ist. Ich gestehe, in Rustschur war die Bevölkerung nicht r« unseren Gunsten. Ich wollte mit den Offizieren sprechen. Allein der Chef »er Brigade, Oberst Ftlow, der mir erst versprach, mich zu begleiten, verständigte auf Befehl der Regierung die Offiziere, daß sie sofort abgesetzt würden, wenn sie die Schwelle meine- Zimmers überschreite« sollte«. Filow ent schuldigte sich dann, nicht Wort halten zu können. Mögen die Bulgaren nur die Wahlen vornehmen, sie spanne« den Boge« aber zu sehr, so daß « brechen wird. > Ich reise weiter, ohne meinen Weg zu ändern." Der Schumlaer Korrespondent de- Blattes berichtet, der General sei guten Muthe- und durch seine Mißerfolge nicht verstimmt. Bukarest, 12. Oktober. Der Korrespondent der Bukarester „JndSpendance rumaine" und der Londoner „Central News", welcher dem General Kaulbars auf seiner Reise in Bulgarien folgte, wurde in Schumla gerade, al- « sich anschickte, nach Bukarest zurückzukehren, verhaftet und von den bulgarischen Behörde« über Barna nach Kon stantinopel dirigirt. Serbien Belgrad, 12. Oktober. Bei den heutigen Nach wahlen siegten Überall die Regterungskandidaten mit großer dann tzannte dl» Verbal Zeit hatten die Verschwörer'«» zum» . „ , r«ich« alleinstehende Frauen, bei Heye» sie al» Polizei- kommtssäre verkleidet erschienen, zu überrumpeln FNd sich in den Besitz größerer Spinnte«»-» setzen,» «velO»G»»schlitzW zur Anschaffung von Zerstörung-Werkzeugen bestt«Nt wa«». Zuletzt war ein solche- Attentat auf eine Hausbesitzerin in Reuyietztug geplant. Diese/Aiw atte Lame/uW«! resolut genug, de« Anarchisten nicht zu öffnen. Luch etn Haus besitzer in Penzing sollt« chloroformirt und dann beraubt werden. Doch mißlang auch dieser Versuch. gen derartig vom realen Leben abgezogen werde, daß auch der Nichtunterrichtete jeden geistige« Zusammenhang de- Mönarchen mtr der Außenwelt für auMoben hätten müsse; nur gelegentlich zeigten sich vorhandene Rests von normalen Geisteskräften; hiermit äbwechsetten Periode»'von Erregung und Verwirrtheit. Von etn« zeitwelliaep GeisteSverlassung, in welcher der Kranke seine hohe Stellung erkennend An ordnungen träfe oder gar entsprechende Handlungen vor nähme, sei keine Red«. Da» körperlich« Befinden sei unge stört, alle vegetative» Funktionen vollzöge« sich normal. Die Prognose gehe Luf da» Bestimatteste dahin, daß die Heilung Seiner Majestät undenkbar erscheine; auf die Le- ben-M»«r>W da» Leiden , ohne Einfluß, da diese Art von Geisteserkrankung ablaufe, ohne das organische Leben zu zerstören oder nur zu 'brnachthetligen. Oesterreich.-.^.,-, Wien, 11. Oktober. Die Einlieferung der Anarchisten ans LandrSgertcht «solgte heute in früher Morgenstunde und Mittags in zwei Partien. Jed« der 15 Verhafteten wurde in eine eigene Zelle gebracht. Im Besitze der Anar chisten fand man folgende Objekte: Zwei mit Jantt gefüllte Bomben, 7 Brandflaschen (mit Terpentin und Salpetersäure gefüllt), 2^/,üg Dynamit, 3 Dolche, zahlreiche Zündhütchen zur Befestigung an Piston» der Wurfgeschosse, etn Quantum chlorsaure- Kalt zur Füllung der Slascylinder an Brand flaschen, Chloroform, Salzsäure und verschiedene Explosion»- stosse, ferner falsche Bärte, gefälschte Haussuchungsbefehle, 2 Bohr« zu» Anbohren der Bomben. Alle diese corpora äolicti wurden an- Landgericht etngeltesert. Wie mttge- theüt wird, leistete di« erste Gruppe, di« in Penzing ver- thetlte Freyctnet au- Madagaskar eknaetroffene Nachrichten mit, wonach die Lage daselbst sich weiter gebessert habe. D« Mtnisterrath beschloß, Louise Michel, welche mehrere Monate Sefäng-
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