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Dresdner Journal : 08.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190801086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-01
- Tag 1908-01-08
-
Monat
1908-01
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 08.01.1908
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Kunst und Wissenschaft. Die Arbeiten Ver deutschen Orientgesellschaft. Da» soeben ausgegebene Heft Nr. 35 der Mitteilungen der Deutschen Orientgesellschaft berichtet über die mit reichstem Erfolg belohnten Ausgrabungen de» letzten Sommer» in Bog- hazköl in K^nasien, fünf Tagereisen östlich von Angora. Die schon im Vorjahre dort begonnenen Grabungen de» Kaiserl. Ottomanischen Museum» in Konstantinopel unter Makridy Bey und Prof Hugo Winckler konnten, durch die Orient» gesellschaft unterstützt, in größerem Maßstab fortgeführt werden Die rein archäologischen Untersuchungen hatte das Kaiser!. Deutsche Archäologische Institut übernommen. Winckler be richtet über zwei von ihm gefundene Tontafelarchive, deren Inhalt an Bedeutung nur der bekannte Keilschriftenfund von Tell Amarna an die Seite gestellt werden kann Wie dieser unsere ganze Auffassung vom geistigen und politischen Leben de» Alten Orient» mit einem Schlage völlig veränderte, so rollt der Fund von Boghazköi ein ganz neue», un» bisher in völligem Dunkel verschlossen gewesene» Kapitel der ältesten kleinafiatischen Geschichte vor unsern erstaunten Aug-n auf Tausende von Tontafeln sind gefunden worden, alle mit Keil schrift beschrieben, teil» in babylonischer, teils in der noch un bekannten hethitischen Sprache, die aber auf Grund diese» Funde» wohl mit Sicherheit entziffert werden wird. ES sind Anzeichen vorhanden, daß sie sich möglicherweise als eine indo germanische herausstellen wird. Von der gewaltigen Menge von Tontafeln konnten natür lich erst verhältnismäßig sehr wenige gelesen werden, um so mehr al» die ganze Arbeit der Entzifferung und de» Studium« auf Wincklers Schultern lag. Was sein Scharfsinn und seine unermüdliche Tätigkeit in der kurzen Zeit zutage gefördert hat, fügt sich jedoch schon jetzt zu einem lebhaft gefärbten Bild der Verhältnisse zusammen Wir sehen uns versetzt an den Hof der Fürsten von Chatti, als deren Hauptstadt während de» 14. und 13. vorchristlichen Jahrhundert» Boghazkör jetzt nach- gewiesen ist, und werden Zeugen ihres diplomatischen Verkehrs mit allen ihren „Brüdern", den Königen von Ägypten, von Babylonien, Assyrien, Nordmesopotamien, Cypern, Syrien u s f., sowie ihrer politischen Machenschaften, durch die sie in die Thronwirren der Nachbarreiche eingreifen, angeblich al» gute Freunde, in Wahrheit aber mit der Absicht, ihre eigene Macht zu mehren Von sieben einander in der Regierung folgenden Hethiterkönigen sind Urkunden entdeckt worden. Unter ihnen befinden sich auch ausführliche Verträge mit benachbarten Staaten, die in wohlgeordneten Paragraphen die Bedingungen für den VL8U8 kosäsris festsetzen, und deren Einleitungen ge radezu eine Übersicht der jedesmaligen politischen Lage ent halten Die ersten Urkunden fallen zum Teil mit den Tell Amarna-Briefen zusammen, die späteren geben eine erwünschte Fortsetzung unserer Kenntnis de» unmittelbar anschließenden J'-hrhunderts Unter anderem hat sich ein babylonisches Duplikat des aus ägyptischen Texten bekannten Vertrags gefunden, den RamseS II. mit dem Hethiterkönia Hattusil ab schloß — Als eine dm Hethitern befreundete Macht erscheint das schon aus den Tell Amarnaterten bekannte Reich von Mitani. Höchst überraschend und von noch unabsehbarer Trag weite ist es, daß in einem Vertrage zwischen Hethitern und Mitani unter zahlreichen anderen Gottheiten auch die Götter Mitra, Varuna und Indra als Eideshelfer angerufen werden. Am Schlüsse der „Mitteilungen" berichtet Prof. vr. Puch- stein über die sreigelegten Bauten der altm Hethiterstadt. Die auf einem Hochplateau und an dessen Fuß aufgebaute, sehr ausgedehnte Stadt war rings mit einer doppelten Mauer um- gebm. Vier Tore sind ausgegraben worden, von denen einige mit Reliefs geschmückt warm. Bei der Untersuchung der größerm Gebäudereste im Stadtinnern stellte sich ein neuer, von allen bisher aus dem vorderen Orimt bekannt gewordenen Tempelgrundrissen abweichender Typus heraus, den man also wohl al» spezifisch hethitischen ansehen muß So hat auch der archäologische Teil der Untersuchungen ein überraschendes Ergebnis gehabt, das kaum weniger wichtig ist als die epi graphischen Funde. Wissenschaft. Au» Nauen wird gemeldet: Die große hiesige Telefunkenstation hat ihre diesjährigm Fernversuche nach Anbringung wichtiger Verbesserungen begonnen und ein ganz außerordentlich gutes Ergebnis erzielt Wie erinnerlich, wurden die hiesigen Telegramme vor einigen Wochen von einer kleinen transportablen Milltärstation in Korneuburg bei Wien ausgenommen. Zu gleicher Zeit trat der Dampser „Kap Blanco" der Hamburg—Südamerika-Linie seine Ausreise von Hamburg nach Bueno» Aire« an und erhielt täglich tele graphische Nachrichten aus Nauen. Das letzte Telegramm wurde in Santa Cruz-Teneriffa ausgenommen, nachdem der Dampfer acht Tagereisen von Hamburg entfernt war Die Entfernung bi» Teneriffa beträgt ungefähr 3700 kw, da« heißt eine größere Entfernung, al« die Marcomstation bei ihren Rekordversuchen über dm Ozean erreicht hat. — Die zweite internationale Konferenz zur Be kämpfung der Schlafkrankheit tritt in dieser Woche in London zusammen Die deutschen Delegierten sind am gestrigen Dienstag abgereist E« sind die» die Herren: Wirk! Geb Rat Prof. vr. Robert Koch, WnN LegationSrat vr. v. Jacob», Oberstabsarzt vr. Steudel, der Medizinalreferent de« Reichskolonialamt», und Prof vr. Fülleborn. Die Konferenz wird die abschließenden Ergebnisse der im Spätherbst des vergangenen Jahre« begonnenen Verhandlung bringen Literatur. Au» Berlin berichtet man: Dem hiesigen Refidenztheater ist untersagt worden, die Burleske „Gretchen" von Leopold Lippschütz und Georg David» zur Auf führung zu bringen. Diese» Zensurverbot trifft Direktor Alexander gerade in dem Augenblicke, wo er mit seinem fran zösischen Spielplan bricht und zum erstenmal deutsche Bühnen schriftsteller zum Worte kommen lassen will. Bitvende Kunst. Aus Berlin wird gemeldet: Mit Bezug auf Hrn v. Seckendorfs» Besuch in London zur Er langung britischer Meisterwerke der Malerei für die Kunstausstellung, Vie an Kaiser» Geburtstag hier eröffnet werden soll erklärte der Geschäftsführer der bekannten Londoner Kunsthandlung von Agnew, der von Hrn. v. Seckendorfs zu Rate gerogen wurde, einem Vertreter der „Tribune", unter den auszuftellenden britischen Meestern befänden sich Gainsborough, Romney, Reynolds, die bedeutendsten englischen Porträtisten de» 18. Jahrhundert», Reaburn, ein namhafter schottischer Por- trätmaler au« dem Anfang de» 19. Jahrhunderts, und Höppner, ein sehr geschätzter, englischer Landschaft«- und Historienmaler aus dem Ende de» 18. Jahrhundert», der zur Schule de« Reynolds gehört. Außer den Gemälden würden auch Mezzo tintogravüren ausgezeichnete Reproduktionen au« der Zeit von der Regierung Karls de» Ersten bi» zum Anfang de» 18. Jahr hundert» ausgestellt. Musik. In Wien ist, wie von dort gemeldet wird, ein Album mit siebzehn Liedern Schubert» in seiner eigenen Niederschrift entdeckt worden. Schubert verehrte diese» Album seiner Freundin, der Sängerin Therese Grob, von der er da« Solo seiner b'-äur-Messe hörte. In ihrer Familie wurde e» pietätvoll aufbewahrt, bis e« in andere Hände überging. Für die Forschung ist der Fund nicht unerheblich. Von den Liedern scheint ein einziges „Heute will ich fröhlich sein" unbekannt; alle übrigen sind bereits im Druck erschienen, wenn auch viel leicht mit teilweise anderem textlichen Wortlaut (vergleiche die Gesamtausgabe bei Breitkopf u Härtel, nicht die unzuverlässige Litolffsche). Sämtliche Lieder sind übrigen« au« der frühesten Zeit und ändern nicht» an dem Bilde der musikalischen Per sönlichkeit Schuberts. Theater. Ein Theaterprojekt in Hamburg-Altona soll im nächsten Jahre verwirklicht werden. Auf dem Grund stücke de» Flora - Varists« wird ein für 3500 Zuschauer be rechnete« Theater großen Stile« nach dem Vorbild de» Ham burger Deutschen Schauspielhause» errichtet werden. Der Bau soll 1 Mill M. kosten. — Au« Pari« wird mitgeteilt: Große» Aussehen in Theaterkreisen erregen die Vorstellungen einer eigenartigen sizilianischen Schauspielergesellschaft, die bisher nur eine italienische Lokalberühmtheit besaß, auch schon in Spanien und Argentinien große Erfolge errungen hat, aber sich erst durch ihr hiesige« Erscheinen einen Weltruf begründen wird. Der Direktor und erste Schauspieler der Truppe ist Giovanni Grasso, der jahrelang ein kleine« vom Vater ererbtes Marionettentheater leitete und, von Mutter und Schwester unterstützt, seine grotesken Puppen in 20 Sprachen reden ließ. Eine« Tage« betrat der große Rossi auf einer Gastspielreise zufällig die kleine Bude de« Marionetten- sprelers und wurde tref überrascht von der Gewalt de« Aus drucks und der Kraft der Worte, die ihr unsichtbarer Herr den kleinen Figuren einzuhauchen wußte. „Wirf die Puppen ins Feuer", sagte er zu Grasso, „in dir lebt das Theater selbst, du mußt Schauspieler werden." Grasso sammelte nun eine Truppe um sich, die aus seinen Verwandten und ein paar Arbeitern bestand und spielte zunächst improvisierte kleine Dramen, bis die Kunde von seinen eigenartigen schauspiele rischen Leistungen sich nicht nur durch ganz Sizilien, sondern auch über ganz Italien verbreitete. 1898 kamen sie nach Rom und hatten mit einer Aufführung des sizilianischen Meisterstücks „L^vLlIvria ru8tio»ll»" einen großen Erfolg Grasso ist eine schauspielerische Kraftnatur, ein noch junger, brünetter Mensch mit glühenden Augen und bleicher Gesichtsfarbe. Ein Vulkan lebt in ihm; seine Stimme, seine Gesten haben etwa« Explo sive«. Dabei liegt über seinem Wesen eine große Einfachheit, da« Ungebrochene eines naiven VolkScharakterS. überhaupt ist es die unverfälschte Treue de« sizilianischen Kolorit», von der das FaScinierende und Exotische im Spiel dieser Truppe auS- geht Seine Partnerin, Mimi Aguglia, welche die leidenschaft lichen Liebhaberinnen spielt, ist ihm ebenbürtig in der gran diosen Wahrheit des Ausdrucks und dem wilden Feuer ihrer Empfindungen. Theater, Koazerte, Vorträge. * Mitteilung au» dem Bureau der Königl. Hof theater. Da» Programm für da» dritte Symphonie konzert, Serie 8, Freitag, den 10 Januar 1908, ist wie folgt festgesetzt worden: 1. Ouvertüre „Meeresstille und glückliche Fahrt" von Mendelssohn - Bartholvy; 2. Violinkonzert, Symphonie Espagnole von Edouard Lalo; 3. „Die stillste Stunde" au» „Gloria", Symphonie in einem Satze von I. L. Nicod« (zum erstenmal); 4. Symphonie L-moll (unvollendet) von Fr. Schubert; 5. Louäo 6Lprrrio8o von Saint-Saön« (Solist: Hr. Thibaud). Die nächsten Neuheiten des Königl. Schauspielhauses sind die vieraktige Komödie „Vater und Sohn" von Gustav Esmann (Erstaufführung Donnerstag, den 16. Januar) und das vieraktige Satyrspiel „Zweimal zwei ist — fünf" von Gustav Wied (Uraufführung Sonntag, den 26. Januar, als Matinee für die Literarische Gesellschaft). Wegen Erkrankung de» Frl. Weiser kann die für Freitag, den 10. Januar, angcsetzte Aufführung von „Johannisfeuer" nicht stattfinden. E« geht dafür da« Lustspiel „Die Jour nalisten" von G Freytag in Szene. Der Billettverkauf, ohne Vorverkaufsgebühr, zu der nächsten Vorstellung des Weihnachtsmärchens „Aschenbrödel" (am 12. Januar) beginnt Donnerstag, den 9 Januar, vormittag« 10 Uhr an der Kasse des Königl. Schauspielhauses. * Residenztheater. Morgen, Donnerstag, am Sonn abend und am Sonntag abend wird die Operette „Ein Walzertraum" von Oscar Straus wiederholt, Sonnabend und Sonntag nachmittag das Weihnachtsmärchen „ Blond- Elfchen"; am Freitag wird im Operettenabonnement, erste Serie, Rudolf Dellinger» Operette „Jadwiga", neueinstudiert in Szene gehen. * Zentraltheater. Morgen, Donnerstag, geht zum neunten Male die erfolgreiche Operette „Die Dollar prinzessin" von A. M. Wiltner, Musik von Leo Fall, in Szene. Die Operettenaufführungen beginnen nur noch in dieser Woche um 8 Uhr, da von Sonntag, den 12. d. M. ab der Anfang der Abendvorstellungen aus H8 Uhr festgesetzt worden ist. * In dem zweiten Abonnementskonzert de» Königl. Konservatoriums, Sonnabend, den 18. Januar, im VereinS- hause, wird Frau Hoftat Rappoldi-Kahrer das 8-mvII- Konzert von Saint-Sain» zum Vortrag bringen. Eintritts karten im Königl. Konservatorium, LandhauSstraße 11, II. — Für die PatronatvereinS-Musikaufführung am Freitag, den 10 Januar, abends '/s,8 Uhr im AnstaltSsaale ist folgendes Programm festgesetzt: Jphigenia-Ouvertüre für Orchester von Gluck; Serenade für Flöte, Violine und Viola von Beethoven; Violinkonzert von WieniawSky; Allegro de Concert und Im- promptu für Klavier von Chopin; „Totentanz" für Klavier von Li»zt; Gesänge von Mozart und Bossi. * E» sei hierdurch nochmal« auf die heute abend ^8 Uhr im VereinShau» unter Mitwirkung hervorragender Solisten und der Gewerbehauskapelle stattfindende Aufführung von Schumann» „Paradies und Peri" durch die Robert Schumannsche Singakademie hingewiesen. Die Aufführung findet bekanntlich au« Anlaß des 60jähriaen Stiftungsfeste« der Robert Schumannschen Singakademie statt. Karten von 50 Pf. bis 3 M bei RieS (Kaufhaus), E Hoffmann, Amalien straße 9, Rich Kramer, Hauptstraße 24, und an der Abendkasse. * Morgen abend 7 Uhr findet im Vereinshause der einzige Liederabend von Lilli Lehmann mit nachstehendem Pro gramm statt: Schubert: Gruppe a d Tartarus , Ganymed; Wie blitzen die Sterne; Klärchen« Lied; Freudvoll und leid- voll' Da« Lied im Grünen; — Schumann: Intermezzo; Hochländer« Witwe; Meine Rose; Röselein; Der Nußbaum; — Franz: Mutter, o sing mich zur Ruh'; Gute Nacht; Komm zum Garten; Ach, wenn ich doch ein Jmmchen wär); Im Herbst; — Strauß: Heimkehr; Morgen; Ständchen. Am Klavier: Hr. Kapellmerster Fritz Lindemann. * Freitag, den 10. Januar, abends 8 Uhr wird in der „Vereinigung von Lehrern an städtischen höheren Schulen Dresden«" Hr. vr. weck. Hopf einen Vortrag über „Sexual pädagogik von heute" halten. Der Vortrag findet in der Aula der DreikönigLschule, DreSden-N , Arnimstr. 17, statt * Am Sonntag, den 12. Januar, nachmittag« 4 Uhr findet in der St. Jakobikirche, Wettinerplatz, ein Konzert zum Besten de« Verein« für Fabrikarbeiterinnen (e. V) statt Diese Konzerte in der besonder« intim und stimmungs voll wirkenden Kirche erfreuen sich seit Jahren eine» besonder» guten Rufes, da sie bei kurzer Dauer (nicht über eine Stunde) nur vornehme, künstlerische Leistungen bieten. Da« diesjährige Programm enthält Gesänge der Königl. Opernsängerin Frl Eva v. d. Osten und des Königl. Kammersängers Hrn. Karl Burrian. Den zahlreichen Mozart-Verehrern wird durch die Darbietung des Andante aus dem Konzert für Flöte und Harfe von Monzart (Königl. Kammermusikerin Angelica Berzon und Königl. Kammervirtuos Paul Bauer) eine besondere Freude bereitet werden Karten zu dem Konzert find zu entnehmen in den Buchhandlungen v. Zahn u Jaensch, WaisrnhauSstraße 10, und JustuS Naumann, Wallstraße 6, sowie in der Kirchenexpedition zu St Jakobi, Wettiner platz 9, I, in den Stunden von 9 bis 1 und 3 bis 6 Uhr, daselbst auch Sonntag, den 12. Januar, von 2 bis 4 Uhr. * In der Zeit vom 13 bis 22. Januar wird der bekannte Evangelrst ?. S Keller aus Freiburg im Vereinshaus auf der Zinzendorferstraße Vorträge halten. * Mittwoch, den 15 Januar, beginnt der fünfte vom Verein zur Ausbreitung des Hochschulunterrichts an der Königl. Tierärztlichen Hochschule zu Dresden in diesem Winter veranstaltete öffentliche Kursus Hr. Medizinalrat Prof, vr. Joest wird an sieben Abenden über „Allgemeines über Krankheit und Krankheitsursachen" sprechen. Diese Vorträge werden etwa umfassen: Wesen der Krankheit, KrankheitLveran- lagung und Immunität gegen Krankheiten, die Frage der Ver erbung von Krankheiten, innere und äußere Krankheitsursachen von allgemeinen Gesichtspunkten aus betrachtet Die Vorträge werden stets abends von 8 bi« 9 Uhr stattfinden. Karten zu allen sieben Abenden sind zum Preise von 1,75 M zu ent nehmen: Tittmannsche Buchhandlung, Prager Straße 19, Bu reau de« Gewerkschaftskartells, Ritzenbergstraße 2, III, Freie öffentliche Bibliothek DreSden-Plauen, Kielmannseggstraße 11, parterre, Höckner« Buchhandlung, Hauptstraße 5. Die Vorträge »e« Hrn Medizinalrat Prof, vr Baum über „Anatomie der Tiere" beginnen schon nächsten Freitag, abends 8 Uhr. Karten zu diesem acht Abende umfassenden Kursus sind zum Preise von 2 M. noch an dm oben angegebenen Verkaufsstellen erhältlich. Bücherschau. * Mit einer textlich wie illustrativ gleich hervorragenden Nummer eröffnet die bekannte „Leipziger Illustrierte Zeitung" (Verlag von I I. Weber, Leipzig) da« neue Vierteljahr Eine Reihe technisch vorzüglich ausgesührter Doppel- und Ganzseiten geben dem Bildermaterial der Nummer das Rückgrat An erster Stelle ist hier em im Farbenton überaus delikat herausgearbeitetes Damenporträt nach einem Llgemälve von Fritz Stattler zu nennen, während der junqe Münchner Maler Walther Georgi, dessen künstlerische Wesensart in einem geschlossenen Beitrag von dem Kunftschrrflsteller Paul Kühn behandelt wird, durch nicht weniger als fünf farbige Blätter und verschiedene Schwarzdrucke vertreten ist. Unter den Blättern, die der Zeit- und Tagesgeschichte ge widmet sind, darf die Ausreise der Nordamerikanischen Pazisikflotte nach einer Originalzeichnung von Georg Martin hervorragendes Interesse b-anspruchen neben mehrerm Porträten -erühmter Zeitgenossen. Unter den nach Maß wie Art gleich bedeutmden textlichen Beiträgen sollen hier nur Artikel au« »er Feder des Oberstleutnant v Hübner über den französischen Abgeordnetm Charles Humbert, sein Buch und die Armee organisation, die Friedensbestrebungen und da« Seerecht auf Grund der Beschlüsse der zweitm Haager Friedenskonferenz von vr. Grüttefin und de» Dresdner Staatsanwalts vr Wulffen Essay „Kriminalpsychologische» und Pathologische« in Gerhart Hauptmanns Dramen" hervorgehoben werden. Der Unter- -altungtteil der Quartalsnummer bringt den Anfang de« neuen Grabeinschen Romans „Dämonen der Tiefe", dessen spannende Handlung ungemein temperamentvoll einsetzt, und der durch de« Dichter« eigme Einführung an Bedeutung gewinnt neben einer .terrestrischen Arabeske" von August Niemann „Der mineralische 2nkel". Für die Freunde dk« Sport« dürfte zum Schluß eür Aufsatz „Die Freuden und Leiden der Herrenreiter" von In teresse sein. Alle« in allem, ein vielversprechender Anfang de« neuen Jahre« in einem ebenso vielseitig wie reich aus gestatteten Heft von vortrefflichen Qualitäten. Vom Landtage. Dresden, 8. Januar Zum erstenmal nach dem Weih- nachtsfeste traten heute beiden Ständekammern zu Sitzungen zusammen. In der Ersten Kammer waren am Regierungltische die Herren StaatSminister vr. v Rüger, )r. v. Otto und vr. Graf v Hohenthal und Beraen mit Kommissaren erschienen Nachdem der Präsident die Kammer im neuen Jahre begrüßt hatte, erfolgte der Vortrag der Registrande. Hierauf berichtete Kammer- >err Graf v. Brühl namens der zweiten Deputation über den durch da« Königl Dekret Nr 15 vorgelegten Entwurf zu einem Gesetze wegen Errichtung eine« Amtsgericht« in Kötzlchcnbroda und eine hierzu eingegangene Petition, und b antragte, die Kammer wolle beschließen: 1 in über-
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