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Dresdner Journal : 03.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190801037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19080103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19080103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-01
- Tag 1908-01-03
-
Monat
1908-01
-
Jahr
1908
- Titel
- Dresdner Journal : 03.01.1908
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Beilage zu Nr. 2 des Freitag, den 3. Januar 1908. «»»ß »»d Wifft«sch»st. Wissenschaft. Au» London wird gemeldet: Wie au» Christchurch rn Neuseeland berichtet wird, segelte vorgestern Leutnant Shackleton ab, um den Südpol zu finden Der Plan de» englischen Forscher» geht dahin, den ersten Teil der gefährlichen Reise mittel» de« Dampfer« „Nimrod" zurück zulegen Der „Nimrov" bleibt dann in einem Ei«hafen, während Shackleton und seine Begleiter den Versuch unter nehmen, mit Automobilen und Schlitten den Südpol zu er reichen. Shackleton glaubt im Falle eine» Erfolge« im August 1S0S zurücklehren zu können — Prof. vr. Kleine, der langjährige Mitarbeiter Robert Koch«, har Berlin verlassen, um sich nach Deutsch-Ostafrika zurück,udegeben. Hier wird er nach dem Vorschläge Koch« die Leitung der zur Bekämpfung der Schlafkrankheit er forderlichen Einrichtungen übernehmen Prof. Kleine wird voraussichtlich längere Zeit auf seinem Posten verbleiben. — In Oxford soll vom 15. bi« 18. September d. I. in vom Rate der Universität zur Verfügung gestellten Räumen e n großer internationaler Kongreß für die Geschichte der Religionen abgehalten werden, in dessen allgemeinen Sitzungen Vorträge von größerer Bedeutung gehalten werden und für dessen einzelne Abteilungen ein weitreichende« Gebiet vorgesehen ist. Die einzelnen Abteilungen, in deren Sitzungen die spezielleren Themen vorgetragen und diskutiert werden, umfassen, nachder „Intern. Wochenlchr ", folgende acht Gruppen: 1 Religionen der niedrig zivilisierten Völker (mit Einschluß von Mexiko und Peru). 2 Religionen der Chinesen und Japaner 3. Religion der Ägypter 4 Religionen der Semiten 5. Religionen Indien« unv Iran«. 6 Religion der Griechen und Römer. 7. Reli gionen der Germanen, Kelten und Slawen. 8. Die christliche R.lizion. Die offiziellen Sprachen de« Konzreffe« sind Eng lisch, Französisch, Deutsch und Italienisch. Der Kongreß wird sich an den 1900 m Pari« angenommenen Grundsatz halten: „Die Arbeiten und die Dirkussionen de« Kongresse» werden wesentlich geschichrlicher Art sein. Jede konfessionelle oder dog matische Polemik ist ausgeschlossen" -s Au« Berlin wird gemeldet: Geh Rat Prof, vr Albert Hoffa, der Direktor der Universitätspoliklinik für orthopädische Chirurgie, ist vorgestern in Cöln a Rh, wo er sich auf der Heimreise von Antwerpen befand, gestorben; er ist einer Herz lähmung erlegen, der Folge einer Arterienverkalkung Hoffa entstammte einer Casseler Familie, wurde selbst aber in Süd- «frtka geboren Im Jahre 1883 al« Arzt approbieit, wurde er zuerst Assistent bei dem bedeutenden Würzburger Chirurgen Maa«. Im Jahre 1886 habilitierte er sich als Privatdozent und würbe 1897 außerordentlicher Professor. In Würzburg gründete er seine chirurgisch-orthopädische Pnvatklinik, die sich bald eine« Weltruf« erfreute. 1901 wurde er an Stelle de« verstorbenen Chirurgen Iuliu» Wolff al» Leiter der Berliner chirurgisch-orthopädischen Universität«klinik berufen Literatur. Nach einer au« Wien kommenden Meldung wurde im dortigen Kleinen Schauspielhau« der Einakter „Die neue Geliebte" von Dora Duncker, nach einem Motiv von Maupassant, mit Erfolg gegeben. Bildende Kunst, s- Man schreibt UN« au« Florenz: In seiner Heimatstadt Arcevia bei Fabriano ist der weit über die Grenzen seine« Vaterlands bekannte Kunstgelehrte und Archivforscher Anselmo Anselmi gestorben. Seit 1888 hat der Ver storbene al« Herausgeber der Kunftzeitschrift „Nuova Rivista Misena" eine überaus rühmliche Tätigkeit entfaltet. Ein ge lehrter C.cerone im besten Sinne de« Wortes, hat er sein L den der Erforschung der Kunstdenkmäler in den Marken ge widmet Seit einigen Jahren war Anselmi auch Mitheraus geber der Zeitschrift „Le Marche", über Gentile da Fabriano, Luca Signorelli, die Künstlerfamilie der Robbia, über Lorenzo Lotto und zahlreiche Künstler seiner engeren Heimat hat der Verstorbene Ergebnisse eigener Forschungen veröffentlicht Da« plötzliche Hinscheiden deS noch im besten ManneSalter stehenden Gelehrten hat hier allgemeine Teilnahme geweckt. vr W. L. Musik. In München erzielte die musikalische Tragi komödie „Don Quichotte" mit Libretto von Georg Fuch« und Musik von dem Münchner Komponisten An ton Beer-Walbrunn einen freundlichen Erfolg — Aus Prag wird gemeldet: „Die Lebedame", eine dreiaktige Operette von Anselm Goetzl, dem Komponisten der „Zierpuppen", fand bei ihrer Uraufführung im hiesigen Neuen deutschen Theater eine freundliche Aufnahme. Der Text ist eine Bearbeitung der „Cyprienne" von Bemauer und Porde»-Milo. Die Musik ist gefällig und stellenweise sehr melodiös. — Nicht nur Boxer, Ringer, Radfahrer und Auto mobilisten fordern sich herau«, sondern auch Sänger läßt jetzt der Ehrgeiz nicht mehr ruhen, bevor sie sich mit dem Gegner Stimme gegen Stimme gemessen haben Jedenfalls hat der Tenor Constantino, der sich gegenwärtig auf einer Konzertreise in Boston befindet, seinem berühmteren Landsmann und Kollegen Caruso eine Herausforderung zu einem GesangSduell zugehen lassen. Constantino wirst Caruso vor, daß er unrechtmäßig den Titel de« „besten Tenor« der Welt" sür sich in Anspruch nehme; dieser Titel gebühre viel- rmhr ihm, Constantino. DaS will er in einer Vorstellung bewerfen, in der beide miteinander um die Wette fingen sollen. Als Preis sollen 10000 Doll ausgesetzt werden. E« bleibt abzuwa ten, ob Caruso sich zu diesem Match bereit erklären wird, um so den Wettstreit der alten Meistersinger bei d:n modernen Tenoren zu erneuern * Zum Gedächtnis deS im November v I. verstorbenen Landschaftsmaler« Prof. Erwin Oehme hat die Kun st Hand- lung Ernst Arnold in ihrem oberen Saale eine Aus stellung der von ihm hinterlassenen Arbeiten veranstaltet In ctwa 90 Aquarellen, zum Teil au» dem Sächsischen Erzgebirge und der Sächsischen Schweiz, wie au» Tirol, wird da» gezeigt, >oa« der liebenswürdige Künstler in seinem idyllisch gelegenen Atelier in der Rtsivenzstraße in Blasewitz in langen Jahren ferner Tätigkeit geschaffen hat Den vielen Freunden der Kunst Oehme» und auch vielen, die früher seine Schüler waren, wird die Gelegenheit, die künstlerische Hinte,laffenschast Oehme» noch einmal kollektiv in einem wirklichen Rahmen zu sehen, gewiß willkommen sein. Die Ausstellung ist geöffnet von 9 bi» 7 Uhr. Eintritt frei * Im Laufe nächsten Monat» beginnen die vom Verein zur Au»breitung de» Hochschulunterricht» veranstalteten neuen Kurse, mit denen da» schon vor Weihnachten mit schönem Erfolge in» Leben getretene Unternehmen fortgesetzt werden soll Sowohl die acht Abende umfassenden Vorträge über Anatomie der Tiere, wie die sich auf sieben Abende er streckenden über Krankheiten und Krankheit»ursachen werden wieder von angesehenen Dresdner Gelehrten gehalten und sicher zahlreichen Hörern wertvolle Orientierung auf diesen Wissen» gebieten geben Die Karte zu der ersten Folge kostet 2 M., dre zu der zweiten 1,75 M Karten sind zu entnehmen: Tittmannsche Buchhandlung, Prager Straße 19; Bureau de» Gewerkschafttkartell«, Ritzenbergstraße 2, III. (Bolk-hauS); Freie öffentliche Bibliothek, Dresden - Plauen, KielmannSegg- straße 11 part; C Höckner» Buchhandlung, Hauptstraße 5. * In der letzten Sitzung der Gesellschaft für Neuere Philologie wies Hr. Prof. Martin darauf hin, daß es in dem jetzt im Hoftheater gespielten Weihnachts märchen vom Aschenbrödel nicht heißen dürfe der gläserne Pantoffel, pnutouü« 6s vsrre, sondern 6s vnir, also der pelzgesütterte, pelzverbrämte Pantoffel. Denn so hat Charle» Perrault im 17 Jahrhundert geschrieben Eine spätere Zeit, die vair (Grauwerk von v»rius, verschiedenfarbig, hier weißgrau vom Tierpelz) nicht mehr verstand, setzte da« ihr bekannte vvrro (Glat) dafür. Grimm übersetzte dann: der gläserne Pantoffel Er mochte, wie wir, wissen, daß e» GlaSgespinste gibt schmiegsam wie Seide, und daß ein gläserner Pantoffel mächtiger auf dre Einbildungskraft de» Volkes wirkt. Es bleibt also beim gläsernen Pantoffel Theater, Köderte, Bortraze. * Mitteilung au« dem Bureau der König!. Hof theater. Im König!. Opernhause geht Sonntag, drn 5 Januar die vieraktige Oper „Aida" von Joseph Vertu mit Hrn. Burrian als Radamss, Hrn Scheidemantel als Amonasro, Frau v Falken als Aida, Frl. v Chavanne al» Amneris, Herrn Puttlitz al« König und Herrn Rains als Ram- phis in Szene * Residenztheater. Morgen, Sonnabend, und während der folgenden Tage wird nachmütag« '44 Uhr bei ermäßigten Preisen das WechnachtSmärchen „Blond-E Ischen", abend« '48 Uhr „Ein Walzertraum", Operette von Oscar Str au«, gegeben. * Im Zentraltheater geht morgen, Sonnabend, den 4 d M, nachmittag« '44 Uhr bei ermäßigten Preisen da« Weihnachtsmärchen „Christbaum« Wanderschaft" von F. A Geißler, Musik von G. Pittrich, in Szene; abend« 8 Uhr wird bei gewöhnlichen Preisen zum viertenmal „Die Dollarvrinzessin", Operette in drei Akten von A M Willner und F. Grünbaum, Musik von Leo Fall, gegeben Die gleichen Vorstellungen finden Sonntag, den 5, und Montag, den 6. d. M, statt * Morgen, Sonnabend abends 7 Uhr findet der Lieder abend „Hugo Wolf-Abend" von Hedwig Schmitz- Schweicker im Palmengarten mit folgendem Programm statt: Lebewohl; Zitronenfalter im April; Elfenlied; Lied vom Winde; Erstes Liebeslied eines Mädchen»; Tretet ein, hoher Krieger; Wandl' ich in dem Morgentau; DaS Köhl-rweib ist trunken; Wie glänzt der Helle Mond; Alle gingen, Herz, zur Ruh'; Ach, im Maien; In dem Schatten meiner Locken; Köpfchen, Köpfchen, nicht gewimmert; Schmerzliche Wonnen; Wir haben beide lange Zeit geschwiegen; Nun laß uns Frieden schließen; Wenn du, mein Liebstes, steigst zum Himmel auf; O wär' dein Haus; Ich esse nun mein Brot nicht trocken mehr; Schweig einmal süll; Wie lange schon war immer mein Verlangen; Du denkst mit einem Fädchen. — Am Klavier: Hr Robert Forster aus Stuttgart. * An dem am 8. Januar unter Leitung des Hrn. Alb. Fuchs im Vereinshause stattfindenden Jubiläumskonzert der Schumannschen Singakademie wirken die Damen: Konzert sängerin Hedwig Kaufmann, Berlin (Sopran), Anna Schöningh, Drevden (Sopran), Hela v. Bronsart, Berlin (Alt), Hr. Kammer sänger Pink«, Leipzig (Tenor) und Hr. Charles Robertson, Konzertsänger aus Dresden (Baß) sowie die Geirerbehauskapelle und die Rod Schumannsche Singakademie mit Es wird be kanntlich das Paradies und die Peri von Rob Schumann auf- geführt. * Vorträge im Literarischen Verein (Januar bi« März 1908, Drenttag« „Drei Raben", 5 bi« 7 Uhr Vor sitzender: Prof, vr Hemrich Zschalig.) Am 14 Januar: Frida Eoyaux-Schanz und Reinhold Fuch»: Eigene Dichtungen Am 21. Januar: Hofrat Prof. vr. Oskar Thiergen: Bilder au« der Provence. Am 28. Januar: Prof. vr. Rud Göhler: Der Dichter Robert Prutz. Am 4 Februar: Hochschulprofessor Vr O«kar Walzel: Thema Vorbehalten. Am 11. Februar: Gelegenheit«vortrag. Am 18. Februar: Konrektor Prof, vr Konrad Meier: Der „Geist" im „Hamlet". Am 25 Februar: F.A Geißler und Leo Lenz: Eigene Dichtungen. Am 3 März: Launige Vorträge. Am 10. März: Unioersitätsproseffor vr.Rud Kötzschke (Leipzig): Deutschtum und Slawentum im sächsischen Volk«- und Kulturcharakter. Am 17. Mär«: Hochschulprofessor vr. Wilhelm Scheffler: Phonographische Kulturarbeit. (Dazu Vorführungen ) Am 24. März: Felix Zimmermann: Jule» Verne und die phantastische Wissenschaft. Am 31. März: Prof, vr. Franz Poland: Heilige Stätten in Hella». (Dazu Licht bilder) Am 7 April: Hauptversammlung * Die morgige Sonnabendvesper in der Kreuzkirche fällt au» Nächste Vesper: Sonnabend, den 11 Januar (Chöre mit Orchester von Max Bruch u a ). * Motette in der Frauenkirche zu Dresden, Sonn abend, den 4 Januar, nachmittags 4 Uhr. 1. Präludium in v,-6ur für Orgel (Band Hl Nr 1) von Johann Sebastian Bach. 2. „Zu Bethlehem geboren", Text au» dem 15 Jahr- hundert, Melodie au» dem 17 Jahrhundert, für drei Knaben stimmen und mehrstimmigen Chor gesetzt von Paul Schöne. 3. Lied der Maria: „Die ihr dort wallet unter den Palmen", au» dem Spanischen de« Vega für Alt und Orgel von Karl August Fischer. 4 Choralvorspiel und Gemeindegrsang: „Ge lobet seist du, Jesu Christ!" 5 ,,Un« ist ein Kind geboren!" Kantate Nr. 142 für Chor, Solostimmen und Orchester von Johann Sebastian Bach. ») Oovcsrto. b) 6oro: ,,Un» ist ein Kind geboren!" o) ^ri» für Baß: „Dein Geburt«tag ist erschienen " 6) 6oro: „Ich will den Namen Gottes loben " ») kscitntlro für Alt: „Immanuel! Tu wollest dir gefallen lasten " f) für Alt: „Jesu, dir sei Preis gesungen " x) Choral: (Melodie: „Wir Christenleut'") „Alleluja! Gelobet lei Gott." Solisten: Frau Elise Rebhun, Konzert- und Oratoriensängerin (Alt); Hr Gustav Fricke, König! Hof opernsänger (Baß). Bücher- uud Zeitschristenschau. * Fleck, E. (Oberleutnant), Die Gefechtsstärken der wichtigsten Krieg«marinen. Eine tabellarifche Übersicht mit erläuterndem Text (Prei« 60 Pf.) Verlag von E. S Mittler u. Sohn Berlin. Gerade recht zur neuen Flottenvorlage kommt da« kleine Werkchen E« dingt eine vergleichende Darstellung der Krieg«marinen von England, Frankrerch, Deutschland, Vereinigte Staaten, Japan, Rußland, Italien uno Österreich-Ungarn Die Tabellen sind sehr übersichtlich ange ordnet: Die Hauptkonkurrenten England, Frankreich und Deutschland einerseits, die Vereinigten Staaten und Japan anderseits stehen nebeneinander, die Schiffe find nach Typen aufgezäh'.t: Linienschiffe (moderne und veraltete), Panzerkreuzer (moderne und veraltete), andere Typen und Neubauten, bei jedem Schrff ist Alter und Größe hrnzugefügt Nähere Auf- sch'üsse geben die den Tabellen folgenden kurzen Erläuterungen. Teil II spricht von der SchrffSartillerie und bringt ArwierungSskizzen mit der entsprechenden Terterklärung. Jedem Zettunqtlescr, der die parlamentarischen Verhandlungsberichte über dre Flottenvorlage mit Verständnis lesen will, wird die kleine Schrift hochwillkommen sem. * Da« 8. Heft der von un» bereits empfohlenen Zeit schrift „DaS nationale Deutschland" (Verlag von C A Schwetschke und Cohn, Berlin) bietet wieder sehr interessanten Stoff. Besonder« willkommen wird den Lesern ein Aussatz des Reiche tag? Vizepräsidenten vr Paasche „über die Ver längerung Nr Brüsteler Zuckerkvnvention" dr«halb sein, weil die meisten Zeitungen zwar de« langen und breiten über die Zucker- konoention berichtet haben, über Zweck und Bedeutung der Konvention aber nie etwa» zu erfahren war Von großem Interesse werden auch die „Politisch-geographischen Gevank-n über die Jnterestenstellung Deutschland» in Marokko" von vr. H. Hartmeyer sein. * Mit dem neuen Jahre beginnt die „Deutsche Jurrsten- zeitung" ihren 13. Jahrgang. Welch' großer Beliebtheit sich die Zeitschrift erfreut und welche Bedeutung für die Praxi« sie gewonnen hat, ist so allgemein bekannt, daß eine Empfehlung überflüssig ist. E« sol hier nur darauf hingewiesen werden, daß auch der neue Jahrgang wieder die bedeutendsten Juristen zu Mitarbeitern zählt Der Inhalt der Nummer 1 mag da« beweisen: Laband, Zu.n Entwurf de« Vereinßgesetze«; Wach, Die Justiznovelle; Bindino, der Druck der juristischen Doktor- dissertationrn; Danz, Da« geltende Gewohnheitsrecht und der RechtSunterricht; Sohrn, Da« Studium de« römischen Recht?; Garei«, Sollen die gesetzlichen Bestimmungen über die Kon- kurrenzklausel abgeändert werden? Hölder, Da« gegen die guten Sitten verstoßende Rechtsgeschäft; Stern, Zur Psycho logie der Kinverau»sagen; Stranz, Juristische Rundschau Da» „Vermischte" bringt einen Bericht über „das erste deutsche Jugendgericht, der seine» allgemeinen Interesse« w!gen wiedergegeben werden soll: .Schneller als zu hoffen war, wird dem in diesem Blatte (1S07, S. 1392) noch unlängst ausgesprochenen Bedürfnisse nach Einführung von Jugendgerichten die erste Befriedigung zuteil. Eine Art Merk stein in der Gesch-chte der prozessualen Behandlung jugendlicher Delinquenten im Deutschen Reiche bildet in diesem Sinne die am >1. November v I abgehaliene Sitzung der Juristischen Gesellschaft in Frankfurt a. M., die dem Lande die offizielle Proklamierung de« ersten deutschen Jugendgerichts brachte. Es sei daher über sie kurz berichtet Den Bortrag LeS Abends über.Jugendgerichte' hielt Prof, vr B Freudenthal, Frankfurt, der sie 1905 in Amerika gesehen, durch Enquete für England studiert und seitdem ihre Einfühlung bei uns auf veränderter" Grundlage durch Wort und Schrift vertreten Hal. Die Straftat eines Jugendlichen, davon ging er aus, ist anders an zusehen als die eines erwachsenen Verbrechers und ändert zu behan deln, strafrechtlich wie prozessual. ES bedarf dem Jugendlichen gegenüber eines Verfahrens, daS seiner Eigenart Rechnung trägt, und eines Richter«, der sich auf diese Eigenart versteht, eines .Spe zialisten', des Jugendrichters. Folgende Punkte scheinen für die derzeitige Organisation des Jugendgerichts von besonderer Bedeutung zu fein. 1 Bestellung eines Jugendrichters mit straf- und vorrnund- schaftSrichterlichen Funktionen. 2. Wahl der geeignetsten Persönlich leiten für den Richterstuhl wie für den unentbehrlichen Stab des Richter-, die Fürsorger. 3. Zuständigkeit zunächst nur für Kriminelle und nur für Jugendliche. 4 Fernhaltnnq alles dramatische» Charakters der Hauptverhandlung 5. Dauernde Trennung des jugendlichen von älteren Verbrechern. Hiernach gab Landgerichtspräsident vr. Colnot, Frankfurt, die Erklärung ab, daß, auf Veranlassung des Oberlandesgerichtspräsidemen Exzellenz vr. Hagens, daS Präsidium des Landgerichts für den t. Januar 190« die Errichtung eines Jugendgerichts in Frank furt a M in Aussicht genommen habe. Seine Ausgestaltung nach allen Richtungen ist unter Leitung des OberlandesgerichtSpräsidenten erfolgt. In ihren Grundzügen ist die Organisation folgende: Die Aburteilung erfolgt in getrenntem Raume durch einen vormund- schaftsgerichllich erprobten Richler, dem zugleich die Führung der Vormundschaft über die von ihm abgeurteilten jugendlichen Delin quenten mit gewissen Beschränkungen zugrwiesen wird. Zur straf- aerichtlichen Verhandlung sollen Beiufsvormünder oder andere in der Fürsorge für Minderjährige tätige Personen zugezogen werden. Am heutigen Tage tritt das erste deutsche Jugendgericht in Tätigkeit. Möchte dem Beispiel deS Frankfurter Bezirk«, der Schöpfung de« OberlandesgerichtSpräsidenten vr. Hagen«, starke und baldige Nachfolge im Reiche beschildert sein!" * Wintertage in der Schweiz mit ihrem dem Eis- und Schnee spott gewidmeten Leben schildert ein flotter Aussatz in der „Mo dernen Kunst', der zugleich ein Bild des eleganten Leben« ent rollt, wie e« die Winterkurorie der Schweiz kennen. Dem Winter- spotte in feinen verschiedenen Spielarten ist da« ganze neueste (9 ) Heft der „Modernen Kunst' (Verlag von Rich Bong, Berlin 57, Preis de« BierzehntagshrftS 60 Pf.) geweiht. Man gewinnt in Pro'. Maennchens Temperagemälde .Wintersport in St. Montz' einen Überblick über da- bewegte Spottstreiben der Jugend. Ju dem übrigen Bildermaterial kann man daS Wettspringen vom Sprung hügel, da« Schneeschuhlausen hinter Pserden, die Segelregatten aus dem Eise verfolgen und die Schlitten in blitzschneller Fahrt zu Tal sausen sehen Au« dem textlichen Teile diese« reichen Hefte» fei außer der Fortsetzung von Paul Grabein« Roman .Die Fahrt nach dem Glück' und der ergreifenden Skizze .Strandgut' von A. Trinius noch Albert Boröes fesselnde Thraterplauderei .Der Mime im Drama' hervorgehoben. * Der Winterkrankheiten sgroße« Heer, sowie di« tunlichste Ver hütung dieser Krankheiten mil all ihren unliebsamen Erscheinungen und Folgen, erörtert im neuesten (10.) Heste der illustrierten Zeit schrift .Zur Guten Stunde ' (Deutsche- Verlag-Haus Bong u.Co , Berlin »V. 57. Prei« des Birrzehntag-heftrS 40 Pf ) vr meä. Lewintkt in einem gemeinverständlichen Artikel, dem sich eine fesselnd geschriebene, mit Bilderschmuck au-gestattrte Plauderei über den Dia manten au» sachkundiger Feder zur Seite stellt. In dem den , neuesten Erfindungen und Entdeckungen aus allen Gebieten der Naturwissen schaft und Technik' vorbehaltenen Teile findet man u. a. die hoch- interessanten Artikel .Photographieren verboten' und .Ein neue»
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