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Deutsches Reich. Aus Vem diplomatischen Dienst des Reiches. Der „Berl. Lokalanz" meldet: Wie halbamtlich mitgeteilt wird, ist der Generalkonsul in Kalkutta, Legationsrat Graf v. Quadt-Wykradt-JSny, für den durch die Ernennung des Wirk! Geh. Legationsrat« Stemrich zum Unterstaats sekretär im Auswärtigen Amt frei gewordenen Posten de« Gesandten in Teheran in Aussicht genommen. Der neue Gesandte wird in der allernächsten Zeit auf seinen neuen Posten abgehen. vom Reichstage. Der Reichskanzler Fürst Bülow hat dem Reichstag«- Präsidenten mitgeteilt, daß er vom 13. Januar ab bereit sein »erde, die Interpellation de« Grasen Kanitz über die Höhe de« Bankdiskont« zu beantworten. 1VV« Die Invalidenversicherung des Jahres (Berl. Pol. Nachr) Nach der dem Reichstage soeben vorgelegten Nachweisung der RechnungSergebnisie der Träger der Invalidenversiche rung stellte sich das gesamte Vermögen aller dieser VersicherungSträaer am Schluss« de« Jahre« 1906 auf 1318,5 Mill. M. Davon kamen auf den Kassenbestand 24,1, auf Wertpapiere und Darlehen 1233,3 und auf Grundbesitz 61,1 Mill M, oder von 1000 M Vermögen waren 18 M im Kassenbestand, und e« waren 936 M. in Wertpapieren und Darlehen, endlich 46 M. in Grundstücken angelegt gegen 21 M , 934 M. und 45 M im Jahre 1905 4 von den 40 Versicherung«trägern hatten am Ende de« Jahre« 1906 keinen Grundbesitz nachgewiesen. Der jährliche Zinsertrag stellte sich für 1906 auf 3,53 Proz. Den höchsten Zinssatz, nämlich 3,81 Proz., hatte die LandeSversicherungSanftalt Baden, den niedrigsten, nämlich 3,33 Proz , die Versicherungsanstalt für die Pfalz. Der Erlös aus den Beiträgen stellte sich für die Ver sicherungsanstalten im Jahre 1906 auf 156,5 Mill. M. oder auf 7,6 Mill. M mehr al« im Jahre 1905. Im Jahre 1891, dem ersten Jahre der Geltung der Invalidenversicherung, stellte sich der Jahre«erlö« aus den Beiträgen auf 88,9 Mill M Er hatte sich im Jahre 1906 also nahezu verdoppelt. Die mit zwei Ausnahmen von Jahr zu Jahr zu beobachten gewesene Steigerung de« Erlöses aus Beitragsmarken ist ersten« auf die höhere Zahl der entrichteten Wochenbeiträge, dann aber auch auf die zunehmende Verwendung von Beiträgen höherer Lohnklassen zurückzuführen Bei der Gesamtheit zeigt sich in den Lohnklassen l und II und neuerdings auch in der Lohnklasse III von Jahr zu Jahr eine Abnahme und in den Lohnklassen IV und V eine andauernde Zunahme der Zahl der verwandten Wochenbeiträge Besonder« auffällig ist die Zu nahme der in der V. Lohnklasse verwandten Wochenbeiträge bei dm Versicherungsanstalten Brandmburg, Schleswig-Holstein, Oberpfalz und Regensburg und Baden Auch die durch schnittliche Höhe de» WochmbeitragS hat eine stetige Zunahme erfahren. Die Zahlungen der Versicherungiträger an Renten und Beitragserstattungen betrugen im Jahre 1906 rund 143 und 8,4, zusammen 151,4 Mill M Auch die Zahlungen haben sich von Jahr zu Jahr gesteigert, den gesetzlichen Be stimmungen entsprechend sogar mehr als die Einnahmen. Im Jahre 1891 wurdm an Renten 15,3 Mill. M gezahlt. In dessen ist der Prozentsatz, um den jedes einzelne Jahr gegen über dem Vorjahre steigt, ganz beträchtlich gefallen. 1892 be trug dieser Satz noch 46,2 Proz., 1902 13,2 Proz , 1903 12,8 Proz, 1904 10,0 Proz., 1905 6,3 Proz. und 1906 4,4 Proz. bei den Rmten; bei den Beitragserstattungen war er im letztgenannten Jahre aus 3,2 Proz. gefallen, nachdem er 1897 nicht weniger al» 71,7 Proz. ausgemacht hatte. Für da« Heilverfahren find von den Versicherung-trägem im Be richtsjahre 13,5 Mill. M. aufgewendet worden. Von 17 Ver- sicherungtträgern ist eine JnvalldenhauSpflege durchgeführt worden. Auf je 1000 M der Gesamteinnahmen kamen 74 M VerwaltungSkosten. Der Vermögenszuwachs betrug nahezu 81 Mill M. gegen 77,1 Mill, im Jahre 1905. Koloniales. (W. T B.) Berlin, 2. Januar Kaiserliche Marine. Der heimkehrende Transport der von den Schiffen der Kreuzer- aeschwaderS abgelösten Offiziere und Mannschaften ist mit dem Reichspostdampfer „Prinzeß Alice" am 31. Dezember in Genua eingetroffen und hat am 1. Januar die Reise nach Algier fortgesetzt. Die Führung des Transports hat in Genua Kapitänleutnant Förtsch übemommen. Der heimkehrende Trans port der von S. M S. „Planet" abgelösten Besatzung ist mit dem ReichSpostdampfer „Gneisenau" am 2. Januar in Adelaide (Südaustralien) eingetroffen und setzt am 3 Januar die Reise nach Fremantle (Westaustralien) fort. S. M S. „Arcona" ist am 2. Januar von Schanghai nach Futschau in See gegangen. S. M Flußkanonenboot „Tsingtau" ist am 2. Januar von Kanton nach Hongkong in See gegangen S. M. S. „Ulan" ist am 30. Dezember in Kiel eingetroffen Ausland. Zur Trennung von Staat und Kirche in Frankreich. (W. T. B) Paris, 3. Januar. In einer Unterredung über den Senatsbeschluß betreffend Einsetzung einer Kommission zur Untersuchung der Tätigkeit der Liquidatoren der OrdenSgüter, äußerte Emile ComdeS zu einem Mitarbeiter des „Echo de Paris", es sei ihm unerklärlich, daß die Liqui datoren nur 850000 Frc«. zur Ablieferung gebracht hättm, während sie doch mehr als 8 Mill Frc«. StaatSvorschuß er halten und die Einnahmen diese Summe ganz erheblich über schritten hätten Er hoffe, haß die Untersuchung Licht in die Angelegenheit bringen werde, und sehe in der Ernennung der Kommission ein moralische« und politische« Werk. Neu« Veränderungen im italienische« Kriegs ministerium. (W T. B.) Rom, 2. Januar. Der König hat da« Entlastuna«gesuch de« Unterstaat«sekretär« im Kriegsministerium General» ValleriS genehmigt und zu seinem Nachfolger den General Segato ernannt. Zur Lage in Rußland. (Voss. Ztg,) St. Peter »bürg, 2. Januar Die Polizei verhaftete 19 Personen, die im Verdachte stehen, einen Anschlag gegen die Kaiserin-Mutter geplant zu haben Unruhen in Barcelona. (W. T. «) Madrid, 2 Januar Der König hat ein Dekret unter zeichnet, durch das für Barcelona ein Teil der verfassungs mäßigen Garantien zeitweilig aufgehoben wird. Barcelona, 2. Januar In der Robadorstraße wurde eine Bombe gefunden, die aber vor der Explosion fortgeschafft werden konnte. Zur Lage in Portugal. (W. T B.) Lissabon, 2. Januar. Amtlichen und privaten Depeschen zufolge haben die von der Regierung eingesetzten Verwaltungs kommissionen von den städtischen Ämtern ohne Zwischenfall Besitz genommen. Nur an einzelnen Stellen wurden Protest« erhoben oder machten sich Anzeichen von passiver Resistenz be merkbar. Sonst wurden die Kommissionen mit lebhaften Ova tionen empfangen Zu dem deutsch-türkische« Zwischenfall. (W. T B.) Konstantinopel, 2 Januar. Auf Intervention der deutschen Vertreter wegen der Beschwerden deutscher Kolonisten in Haifa ist den Deutschen und den in ihren Diensten stehenden Bauern nunmehr gestattet worden, daß sie in den ungefähr 25 km von Haifa entfernten, neuerworbenen Landdistritten Um-el-Amed und Beilam die Bestellungsarbeiten ungehindert fortsetzen Die türkischen Gendarmen sind zurückberufen worden; auch die Fortsetzung de« bereits begonnenen Baue« von Wirt schaftsgebäuden ist gestattet. Von türkischer Seite wird zur Rechtfertigung de« ergangenen Befehls vorgebracht, daß die Deutschen in den genannten Orten Eigentumshandlungen vor genommen haben, bevor die grundbuchamtliche Erwerbung der Grundstücke durch sie stattgefunden hatte, wogegen seitens der deutschen Vertretung geltend gemacht wurde, daß die Vornahme der AuflaffungSformatität, entgegen den Verträgen, seitens der Grundbuchbehorde verweigert worden ist. Zur Lag« in Marokko. (W. T. B.) Paris, 2. Januar. Da die Operationen gegen die Beni Snaffen als beendigt angesehen werden, werden die Truppen, die daran teilgenommen haben, sofort nach ihrem GarnisonSort zurückbefördert werden. Nach einem Telegramm des Admirals Philibert haben die Truppen sich mit geringen Verlusten gestern vormittag in dm Besitz der Kasbah der Mediuna« gesetzt und richten sich jetzt dort ein. Die Verpflegung ist trotz der schwierigen Gelände verhältnisse sichergestellt Fünf Meilen südlich Casablanca ist der TranSportdampfer „Nive" mit etwa hundert Mann und einem Pferdetransport geskandet. Der Kreuzer „Desaix" ist von Tanger zu Hilfe geschickt und hat eine Verbindung mit dem Dampfer hergestellt. Mannigfaltiges. Dresden, 3. Januar. * Jeder Wehrpflichtige hat sich mit Beginn de« Kalender jahr«, in dem er da» 20. Lebensjahr vollendet, zur Aufnahme in die Rekrutierungsstammrolle anzumelden. Unter Hinweis auf die angedrohten Strafen werden alle Militärpflichtigen hiesiger Stadt, die im Jahre 1888 geboren oder in früheren Musterungen zurückgestellt worden sind, im Falle ihrer zeitigen Abwesenheit aber deren Eltern, Vormünder, Lehr-, Brot-, bez. Fabrikherren zur Befolgung der gesetzlichen Bestimmungen, ins besondere dazu aufgefordert, in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar Scheffelstraße 9, II, Sonnabend» 9 bi» 3 Uhr, an dm übrigen Wochentagen aber 9 bi» ^1 und 4 bis '(,7 Uhr unter Vorlegung der Geburt»- bez. Losung»scheine die vor geschriebene Anmeldung zu bewirken Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen, die im Besitze de» Berechtigungsschein« zum einjährig-freiwilligen Dienste oder de» BefählgungSzeugniste» zum Seesteuermann sind oder darum nachsuchen wollen, wird bemerkt, daß fie von der Anmeldung zur RekrutieruNg»- stammrolle enthoben sind, wenn sie bi« 1. Februar 1908 darum nachgesucht oder ihre Zurückstellung von der Aushebung beantragt haben. * Der Fernsprechverkehr zwischen Dresden nebst Rachbar- und Vororten einerseits und den belgischen Orten Lüttich, Amay, Andenne, Engis, ESneux, Fexhe, Huy, Marche, Modawe, Ouffet, Roclenge-sur-Geer, Seraing, Soheit-Tinlot, Sprimant, TongreS, Trooz, Viss, Wandre, Landen und Namur anderseits ist fortan zugelassen. Die Gebühr für ein gewöhn liche« Gespräch von 3 Minutm Dauer beträgt im Verkehr mit Landen und Namur 3 M, im Verkehr mit den übrigen Orten 2 M 50 Pf Mit Lüttich und Namur kann auch während der ganzen Nacht, mit Ouffet in der Zeit vom 1. Juli bi« 30. September an Werttagen von 9 bi« 10 Uhr nacht«, mit ESneur, Fexhe und Sprimant an Werktagen von 9 bi« 10 Uhr nachts und mit Huy, Landen sowie Trooz werk tags und Sonntags von 9 bis 10 Uhr nacht» in Verkehr ge treten werdm. * Da» Heimatkundliche Schulmuseum Dresden, Sedan Straße 19, wird in der Zeit bi« Ostern nur noch Mitt woch» und Sonnabmd» von 4—6 Uhr geöffnet sein. Führungen finden an diesen Tagen wie bisher und nach Möglichkeit statt. E» ist der Verwaltung des Museum» durch die Berertwilligkeit der Behörden, Vereinen, Firmen rc. möglich geworden, die Ausstellung „Pie Elbe und ihre Bedeutung für Dresden" noch ein weiteres Vierteljahr zusammenzuhalten Vor allem soll noch Schulklaffen, von denen bi» jetzt gegen 100 die Ver anstaltung besichtigten, Gelegenheit zu einer Belehrung an Ort und Stelle geboten werden. Diese kann vormittag« wie nach mittag« erfolgen. Beim Heizer der 19. Bezirkrschule liegt ein Besuch«buch zum Eintrag au«, aus dem auch die tägliche Be setzung de» Museum« zu ersehen ist * Da« letzte Gebäude, da« dem gegenwärtigen Rathaus- neubau zum Opfer fallen wird, ist das ehemalige Grundstück der Preußschen Marienstiftung an der Ring- und Ge wandhausstraße. Der vormalige Geh Rat und Kammerherr v. Preuß in Dresden hatte zur Unterstützung hilfsbedürftiger adliger Fräuleins, besouderS Töchter verdienter höherer Staat», beamten in Sachsen eine Stiftung unter dieser Benennung be gründet Er widmete dieser Stiftung sein ganze» Vermögen und übergab ihr schon bei Lebzeiten sein auf der Gewandhau»- ftraße gelegene», seit einer Reihe von Jahren von dem Königl Preußischen Gesandten und dem Gesandten de» österreichischen Kaiserstaat» bewohntes HauS- und Gartengrundstück. Die Ver waltung fiel dem Kultusministerium zu. Die Stiftung sollte, wenn durch Ansammlung des Fonds die erforderlichen Revenuen vorhanden sein würden, einer Stiftshofmeisterin und einer An zahl Stiftsdamen freie Wohnung und eine ihren Lebens unterhalt bei einfacher Lebensweise sichernde jährliche Rente ae währen. Auf die Einfachheit und Anspruchslosigkeit im Leben der Stiftsdamen wies auch eine besonders vorgeschriebene Kleidung hin, die nur durch ein goldenes Kreuz einen be sonderen Schmuck erfuhr Ihre Majestät die hochselige Königin Marie nahm die Stiftung zunächst unter ihren Schutz; künftig hin sollte die jedesmalige regierende Königin um Übernahme der Echutzherrlichkeit gebeten werden Die Stiftung trat mit dem 1. Januar 1857 ins Leben, vollendete also vor wenig Tagen da« fünfzigste Jahr ihre« Bestehen« In Anerkennung der Verdienstlichkeit dieser wohltätigen patriotischen Stif tung erhielt der Geh Rat Preuß da« Komturkreuz 1. Klaffe de« Verdienstorden« Da« allen Dresdnern wohl bekannte Hau», dessen nach der Ringstraße zu gelegener Garten noch deutliche Spuren früherer Gartenkunst erkennen läßt, ist ein freiliegender Bau aus der Zeit um 1790, der erst 1878 noch durch Anbau zweier Flügel eine Vergrößerung erfuhr. In der Dekoration de« Innern tritt die Richtung de« Klassi- zi»mu» entschieden hervor. Am Tore. im Erdgeschoß sind acht dorische Halbsäulen, unter dem Balkon Vollsäulen angebracht. Die Schauseite besteht au« zwei Obergeschossen mit darüber liegendem Halbgeschoß und ist von größter Einfachheit. Im Innern erhielten sich die alten hohen Flügeltüren mit reichen Bronceschildern, sowie einige Stuckverzierungen an der Decke. Die Fassade trägt da» Wappen de« Geh Rate« und Kammer herrn Friedrich Heinrich v. Preuß. * Der Reichsfeier-Ausschuß hielt gestern in Kneift« Restaurant unter dem Vorsitz de« Hrn Stadtverordneten vr. Hopf eine Sitzuna ab Der Gründungstag de« Deutschen Reiche« soll auch diese« Jahr festlich begangen werden. Da« Fest findet wieder Sonnabend, den 18. Januar, von abend» 8 Uhr ab im „Tivoli" statt. Das von den Herren vr. Hopf und Gymnasialoberlehrer I)r. Heinemann ausgearbeitete und zusammengestellte Programm fand, bis auf geringe AbänderungS- wünsche, die berücksichtigt werden sollen, die Zustimmung der Versammlung. Die Festrede wird, wie schon kurz mitgeteilt wurde, Hr. Reichstagsabgeordneter LandgerichtSdirektor I)r. Heinze halten Hr. Köhler-Hausen spricht einen von ihm selbst ver faßten Prolog Frl Paula Röse trägt vaterländische Gedichte vor. Die Kapelle de« 177er Regiment« unter Hrn. RöpenackS Leitung wird die orchestrale Musik aussühren. Zu GesangSvorträgen hat der Gesangverein der StaotSeisenbahnbeamten unter Hrn. Funger« Leitung seine Mitwirkung zugesaat Der Dresdner Fechtklub wird Fecht-, der Verein „Turnlust" turnerische Übungen au»- führen. Der offiziellen Feier, an der auch die Teilnahme von Damen erwünscht ist, folgt eine Festkneipe. Junge Damen werden Kornblumen und Festpostkatten verkaufen. Man hat die Absicht, zwecks Entwurf« einer nationalen Festansichtskarte mit einer lithographischen Anstalt oder einem Künstler sich in Verbindung zu setzen * Der Dresdner Militär-Kunstmaler Karl Henckel hat kürzlich das vierte Blatt seiner historischen Gedenlblätter für die Sächsische Armee herausgegeben, dasjenige des Königl. Sächsischen 2. Ulanenregiments Nr. 18 in Leipzia. Auch dieses Bild ist wie die bisherigen auf Grund strengster Archiv- und von Naturstudien bei der Truppe künstlerisch ausgeführt und repro duziert worden. Das Hauptbild zeigt eine vom Kommandeur Oberstleutnant Grafen Vitzthum v. Eckstädt aufgenommene Parade des heutigen Regiments in seiner jetzigen prächtige« Uniform. Der Kommandeur zeigt wie die übrigen Offiziere Porträtähnlichkeit Um dieses Hauptbild gruppiert sich in malerischen Darstellungen die Unisormentwickelung des Ulanen- regiment». Historisch interessant ist die Wiedergabe der weißen Uniform der sächsisch-polnischen Ulanen, die sich im Jahre 1758 btsonder» in dem überfall des preußischen Lagers bei DreSden- Strehlen au-zeichneten. Neben den roten Uniformen des Regiment» „Prinz Clemens" au» dem Jahre 1815 tritt die sächsische Landesfarbe weiß-grün in der Lanzenflagge und dem Tschapkabusch auf. 1820 erhielten alle Kavallerieregimenter die Einheitsuniform mit dem römischen Raupenhelm, 1850 hat die Stammtruppe der Ulanen dm Kammhelm ohne Raupe erhalten; ein Trompeter vom Jahre 1865 trägt die Uniform de« 3. Reiterregiments mit Helm und roter Raupe. 1867 erhielt das 2. Ulanenregiment Nr. 18 seine jetzige Uniform. Eine Episode aus dem Gefechte bei Breteuil am 12. Oktober 1870, wo die Ulanen glanzvoll gegen französische Mobilgardisten kämpften, zeigt die schneidige Angriffsweise der Ulanen im Kriege. Schließlich führen noch zwei Bilder die jetzigen Offiziers- und Mannschaftsuniformen in Parade- und die Feldausrüstung vor Hr. Henckel wird die nächsten Bilder in der Reihe der mili tärischen Gedenkblätter, die der Pioniere und der Sächsischen Fußartillerie, bald nachfolgen lasten * Der hiesige Frauen-ErwerbSverein versendet soeben seinen 36. Jahresbericht vom 1 Oktober 1906 bis 1. Oktober 1907. Der Besuch seiner vier Fachschulen war ein zahlreicher, die Schülerinnen bildeten sich teil« für häusliche, zum größten Teil jedoch für berufliche Zwecke aus. Dm Unterricht erteilten 19 Lehrerinnen und 5 Lehrer. Der am 3. November 1906 zum Besten seiner Vereinszwecke veranstaltete Basar erbrachte den Reinertrag von 6641 M An jährlichen Beihilfen ge währten daS Königl. Ministerium des Innern 3000 M, sowie einm besonderm Zuschuß von 4000 M an die Zeichenschule; der Rat zu DreSdm 2000 R und die Amalienstiftung 275 M — Die Schulen umfasten: 1. Gewerbliche Kurse: JahreSkursu« für kaufmännischen Unterricht; HauShaltungsbucyführung; Schneidern und Schnittzeichnen; Kunststopfen; Putzmachen; Plätten; Frisieren. 2. Die Nähschule bildet ihre Schülerinnen in Lehr- und Fortbildungskursen zu Weißnäherinnen au» 3. Die Zeichenschule dimt als Vorschule der Schülerinnen- abteilung der Königl. Zeichenschule und Königl. Kunstgewerbe schule und bildet Musterzeichnerinnen aus. 4 Die Kunststick schule sieht ihre Aufgabe darin, alle Techniken des Kunst- stickenS zu pflegen und vervollständigt die Ausbildung der Schülerinnen durch Hinzufügung eines Zeichenunterrichts. Auch unterhält diese Schule Kurse für Dekorieren der Wohnräume — Da» Verein-lokal befindet sich Ferdinandstraß« 13, II »III. Vorsitzende: Frl. F. Weinlia; Stelloertreterin: Frl. M Schlechtinger: Kassiererin: Frl. M. Bürkner; Geschäfttführerin. Frl. G Bürkner " Im Hinblick auf die in nicht allzulanger Zeit wieder bevorstehenden Schulentlastungen wird jetzt mancher junge Mann an die Wahl seine» künftigen Beruf» denken E» dürfte deshalb angebracht sein, auf die Laufbahn in der Karserl. Marine und die dafür bestehenden Einrichtungen hinzuwrisen Alljährlich und zwar anfangs Oktober wird eine