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stdenschaften Leit zur Beruhigung ridung dermchtigen Fragen, bet an nigk Lunge» mit MklmMn in HÄ Hof, worauf'ffofdrt 'die Kawässen au- Revolvern Feuer gaben. Dir meisten Schüfle gingen gegen da- de« russischen Konsulat gleichfalls gegenüberliegende deutsche Konsulat, Vöt dessen Thür gerade das gesäumte Personal der deutschen Agentur mit vielen andern Deutschen stand. Such das englische Konsulat hßk-m Kugeln ab; di« meisten aber gingen gegen da» deutsche Konsulat, und e- ist geradezu einem WurKrr zuzuschreiben, daß von der Gruppe vor dem deutschen Konsulat niemand getödtet oder verwundet worden ist. Da» ganze Tonsulats- gebäude trögt Kugelspuren, und die von der Wand abge. prallten Kugeln konnten auf dem Bürgersteig aufgesammelt werden. Der Generaleonsul v. Thielmann war während de- Vorganges zur Stelle. Die Entrüstung über da» Vor gehen der Ruffen ist ganz allgemein, bet den Bulgaren wie bei den Ausländern. Die nichtswürdigen Herausforderungen gegen die armen Bulgaren hatten schon die größte Empö rung erregt. Da» heutige Auftreten der Rußen, die sich jetzt derart als die Herren in Bulgarien fühlen und geb«r- den, daß sie selbst die fremden Consulate beschießen, über steigt doch alles, wa» bisher vorgekommen ist. Unmittelbar nachdem die Schüsse gefallen, rückte Hauptmann Pelkow mit einem Bataillon de» Slexander-RegiatentS und Kavallerie vor da» Tonsulat und säuberte alle Nebenstraßen. Nekliu- dow, der sich bisher in einer unerhört herausfordernden Haltung gefallen hatte, verlor nach der Beschießung de- deutschen ConfulatS gänzlich den Muth und ordnete an, daß alle Bauen» sofort da» Tonsulat verlaffen sollten. Vor dem Tonsulat wurden sie von militärischem Geleit in Em pfang genommen, da, wenn man sie frei hätte abziehen lassen, die Volksmenge sich auf sie gestürzt haben würde. Zwischen zwei Reihen Soldaten wurden die Bauem unter lautem Jubel der Bevölkerung nach einer außerhalb der Stadt gelegenen Taserne geführt, von wo sie allmählich in Freiheit gesetzt werden sollen. Die Bauern, 160 Mann, sagen au», daß sie von ihrem Ortsrichter, ohne zu wissen, um was es sich handle, nach dem Tonsulat geführt worden ftien. Der OrtSrichter habe gesagt, daß jeder, der nicht hingehe, drei Rubel zählen müsse. Nachdem diese von Nek- liudow angeworbenen Leute au» der Stadt entfernt find, herrscht hier schönste Ruhe wie an einem gewöhnlichen SoNntage, und die Bevölkerung lustwandelt vergnügt im Stadtgärten. Da in der Provinz alles ruhig ab gelaufen zu sein scheint, gewinnt e» den Anschein, daß die Russen, welche alle Hoffnung auf den Sewaltstretch in Sofia gesetzt hatten, auf Ruhestörungen in andern Orten verzichten. Sofia, 11. Oct. Die Landleute, welche gestern den Wahlen Einhalt zu thu« gesucht und späterhin nach de« russischen Konsulat sich begeben hatten, verließen dasselbe Nachmittags 5 Uhr in Seinen Gruppen, wurden unter militärischer Eskorte nach den Kasernen geleitet und von dort im Laufe der Nacht freigelaffen. . Sofia, 11. Octbr. Alle ministeriellen Kandidaten wurden hier gewählt, die Stadt ist ruhig. Nach den der Regierung aus der Provinz vorliegenden Wahlnachrichten gehören die Gewählten mit großer Mehrheit der Regierungs partei an. In Oftrumelien ist, so weit bekannt, kein oppc- itioneller Kandidat gewählt worden. General Kaulbars ist in Schumla angekommen; daselbst hat ein stattgehabtes, ahlreich besuchtes Meeting sich für die Regierung auSge- prochen. — In Dubnitza wurde der Unterpräfekt und wei ministerielle Wahlkandidaten von den Bandenführern ermordet, sonst find in der Provinz keinerlei Ruhestörungen vorgekommen. Jede,(in deren Verlauf wiederholt Hochrufe auf den Ka von Rußland laut' wurden. Die Verwundeten wurden den offenen Feststem de» Konsulats in ststgmfälliger Weise i verbunden; Hann wurden die Gefäße, in "denen man ihnen da» Blu^abgewaschen hatte, ebenso augenfällig in den Hof , durch hie Gruppen getragen. Die Bauern bemächtigten . sich eine-st« Hofe liegenden Holzhausens, äuS dem sie Mächtige Knüppel zurechthackten; die Diener des Konsulats Blätter al- rein milttäiiis» zE'sOeibch, KLukich für da»' Bulletin Militaire de l'Mayger And dieMevu» de Mr- ttllerie. Da» Preßbureau de» KriegSmiNisteMm» thetlt dm Blättern aller Farben Nachrichten «tt. Uebrigen» heißt «», daß diese» Bureau neugestaltet und den Journalisten nicht mrhr gestattet werden solle, die amtlichen Depeschen a^u schreiben. Italien. nisterium zu Ro« große Thättgkett herrschen. Der italienische Krieasmtoister und dessen Tollegen, heißt e», könnten stch der vesorgniß nicht erwehren, daß es früher oder später zu einem großen Kriege kommen werde, zu dem stch auch Italien rüsten müsse. Der Krieg-Minister beabsichtige daher nach der Eröffnung de- Parlament» nicht allein rin» bedeu tend« Erhöhung seine- Budget» zu beantragen, sondem Herde auch dafür eintreten, daß die Zeitfrist zur Vollendung der LandAvertheidigung-werke, Greflzfestungen Arsenale u. s. w. vvM 10 Jahren auf S herabgesetzt werden soll. Der italienische Krieg-Minister hat auch den Thef de- großen SeneralstabeS beauftragt, eine Tommisston von höheren SSL der Artillerie und Cavallerie berathen zu lassen. — Aus allen diesen Mittheilungen ist zu entnehmen, daß die politische Erregung in Italien wieder einmal eine hochgehende ist; man wird daher gut thun, den weiteren Verlauf diese» zu GunsteN de» RahicalismuS in AuSficht gestellten „politischen Umschwunges nicht au» den Augen zu öerlteren. Spanien. Madrid, 11. Octbr. Salcoti ist zum Tode verur- trugeN ihnen zur Erleichterung ' dieser Arbeit Sägen herbei. Nekliudow fuhr gegen halb 2 Uhr' zum französischen Con- sul Flesch, wahrscheinlich von dort auch zu den anderen Konsuln. E» scheint, daß Nekliudow die Bauern möglichst lange im Konsulate halten wollte, um den Glauben her- vorzumfen, daß, falls sie da« Konsulat verlassen hätten, für ihre Sicherheit zu fürchten gewesen wäre ; wenigstens wurde unter die Bauern Schnaps und Brod vertheilt. Die Stadt ist vollkommen ruhig ; die Nachrichten au- der Provinz melden bis zum jetzigen Augenblick einen ruhigen Fortgang des Wahlgeschäfts. Um 3 Uhr fingen zwischen den Bauern, die im Hofe de- russischen Konsulats wie r>.tlde Thtere im Käsig eingeschlossen waren, und der Volksmenge, die da- Konsulat umringte, Neckereien an. Einige Jungen warfen Kieselsteine in den Hof des Ton- sulat», worauf die Bauern mit einem regelrechten Bombar dement, bet dem Pflastersteine und mächtige Knüppel als Wurfgeschosse dienten, antworteten und die Fenster eines Konsulats zertrümmerten, welches dem russischen Konsulat gegenüber liegt. Die Polizei trieb hierauf die Menge vom Bürgersteig zurück, woraus völlige Beruhigung etntrat. Baid nahm oer Auftritt sogar ein sehr lustiges Aussehen an, und die Menge fing an, stch mit Witzen zu vergnüge». Dieser harmlose Ausgang der russischen Herausforderung schien jedoch nicht den Betfall der Letter dieser nichtsnutzigen Aufhetzerei zu finden; denn die Bauern im Hofe begannen theilt worden. Slutzland. Petersburg, 12. Ätober. Das Joumal d« St. PeterSbourg" sagt„.dte Telegramme aüS Sofia rechtfertigten nur allzu sehr die Annahmen, durch welche stch die russische Regierung bewogen gefühlt hätte, eine Vertagung der Wahlen zu empfehlen, um den Leidenschaften Leit zur Beruhigung , zu lassen, ehe eine Entscheil , ' " welchen das Geschick Bulgariens auf dem Spiele stehe, getroffen würde. ES feien bedauernswerthe Szenen von Gewaltthätigkest schon am ersten Tage der Wahl gemeldet woxden. Es erscheine noch schwierig, nach den bis jetzt Angegangenen Depeschen, die genaue Wahrheit zu ermitteln. Uyter allen Umständen werde man um so mehr die Erklä rung der Regierung begreifen, daß sie weder die unter solchen, Verhältnissen gewählte Versammlung anerkennen, noch deren ^Beschlüsse sanktioniren könne. . l , Türkei. Sofia, 10, Oct. Heute Morgen rückten aus den umliegenden Dörfern über 100 Bauern, geschloffen mar- schireqd, von montenegrinischen, macedöntschen und anderen Wühlern begleitet, in die Stadt ein und begaben stch so gleich zM russischen Konsulat, wo sie Hochrufe auf den Kaiser von Rußlandäusbrachten. Nachdem die Leute einige Zett mit den Kawaffen verhandelt hatten, »erschien Nekliudow auf dem Balkon und hielt eine Ansprache, in der erjagte, der Kaiser von Rußland wolle stets das Wohl Bulgariens, weShalb er die Wahlen mißbillige ; diese Wahlen würden null und nichtig sein. Die Rede wurde wiederholt durch Hochrufe auf den Kaiser von Rußland unterbrochey. Hierauf begäbest' sich die Bauern nach dem Wahllokal, dessen Antritt sie zu stürmen suchten, um die Urnen zu zertrümmern und dar Wahlgeschäft unmöglich zu machen. Ein heftiger Hagel von großen Steinen, welch« die Bauers», unter ihren Schafpelzen verborgen mit gebracht hätten, eröffnete eine Schlägerei. Die Mehrzahl der Bauern, deren Rotte inzwischen noch angewachsen war, drang in das Local ein. In diesem Augenblick« erfolgte aus dem Innern des Wahllokals heraus ein rasch ausge- führter Gegenangriff. Die Bauern wurden mit unglaub licher Geschwindigkeit hinausgeworfen; hinter ihnen her eilten die Verfolger mit Stöcken. Die Bauern machten in ihren weißen Schafpelzen den Eindruck einer fliehenden Hrmmelhrerde. Alles das dauerte kaum drei Minuten. Etwa sechs Bauern hätten leichte Berwündungen am Kopf und blutende Nasen davongetragen. Sofort «tscholl bei ihnen das Loosungswort: Zum russischen Konsulate l Die Bauern, die jetzt löO bi- 200 Mann stark waren, wurden in den Hyf des Konsulat- eingelässen, wo sie in Gruppen vertheilf wurden. Oberst Sacharow hielt an sie eine An- Ikde^in deren Verlauf wiederholt Hochrufe astf den Kaiser Aus Sachs««. — Nach einer Mittheilung in Nr. 10 der „Privat- Beamten-Zeitung", Organ des Deutschen Plivat-Beamten- Vereins, ist die Zahl der aktiyen Mitglieder dieses Vereins zur Zeit 5351. De: augenblickliche BermögenSbestand ist olgender: Hypotheken 46,500 M., Staatspaptere, bei der RetchSbank in Berlin deponier, 37,050 M., bet der Spar kasse in Magdeburg hinterlegt 5,738 M., baar zur Verfü gung des Vorstandes etwa 400 M. Neugegründet find die Zweigvereine Dresden und KottbuS. Dresden, 10. Oetober. Die Herren Spencer (Lord Churchill) Und Trafford, welche seit Donnerstag hier im -otel Bellevue wohnten, find heute Vormittag 11 Uhr 3 Min. nach Prag abgereist. Leipzig. Michaelismeßbericht de- „CH. T? Bei unserem diesjährigen Bericht, die Seiden-, Modewaaren- und ConfectionSbranche betreffend, find wir dieses Mal in der Lage, zu berichte», .daß auf diesem Felde viel Neues geschaffen und theils ein vollständiger Umschwung hervorg«- ufen worden ist. Die steigende Tendenz, welche die Wolle eit Anfang Mai befolge und auch noch bei der letzten Lon- wner Auetion höhere Preise brachte, führte den Fabriken, hauptsächlich zunächst Gera und Greiz, «norme Bestellungen u, da wohl je der Eonsument noch gern zu alten Preisen eintaufen wollte. Jeder, der fich richtig vorgrsehen, hat wohlgethan, denn es giebt in beiden obengenannten Städten Fabrikanten, die einen Aufschlag auf fertigt Waare von 33»/, Proc. eintreten ließen. Dadurch, daß die Wolle eine o enorme Steigung gemacht, werde« wohl zum Frühjahre sie halbwollenen Fabrikate als billt gere Kleider wieder zur Geltung kommen. Auch diesen Fä brikanten, welche so lang Jahre haben paustren müssen, ist wieder eine günstig« Lage yrer Fabrikate zu gönn:». — Was nun die Stoffe selbst betrifft, so find es für Kleider hauptsächlich weiche Stoffe, die verlangt werden. Gl itte Stoffe, hauptsächlich Geraer uno Greizer Fabrikate, jedoch auch Glauchau hat eine sehe hübsche FoulS-Waare geschaffen, sind für den Winter wieder begehrt. Diese Sachen werden mit carrirtem Sammet oder Plüsch, ferner als hervorragende Neuheit mit Krimmer oder pelzähnlichen Besätzen zusammengestellt. Als neue Farben gelten taubengrau, ferner eine Mischung Oltoe-Mode, Prune; letzterer Farbe sprechen wir jedoch keine Zukunft zu. Beliebt find wieoer aste bräunlichen Schattirungsn. — Einen durch schlagenden Erfolg erzielen entschieden gestreifte Wollstoffe wo Glauchau sehr schöne Sachen geschaffen; auch das Elsaß tritt mit schönen Sachen hervor. Erwlynen wie noch Meerane, wo von einer Firma SchnurenearoS geschaffen, tzle^M Wo»chrr-"MespMMchaßen. -^Aa» «un die WttteWng M0P Ntchl Viel verau,». Mias perlen waren wieoer M M M odso«d«r- swwittz*Oatt in v»r- schtewirEFäsLn- für Da«enklüder, sotott-sMüstret« für Rüschk» und Hüte. Für wollE Strumpfwaaren gestaltete fich di« 1. Mebwoche recht lebhaft und wurde hauptsächlich wtzl tw WmkvsPMAKeln gekauft. Trotz der gesteigerte« Äakstpretfe Hielt «Sddnnoch schwer, etwa» höhere Preise z» erzielen. In Herren- und Damenwesten wurden vorzugs weise bessere Qualitäten gesucht. BHozu»»Maare wurde weniger berücksichtigt. Der Mode entsprechende gemusterte Strümpfe waren , sehr gesucht, und so herrscht denn in allen bevorzugten Strumpfwaaren in den Fabriken eine große Thätigkeit. Ende der 2. Meßwoche wurde da- Geschäft ziemlich still und so ging es auch der war««» Witterung wegen in der 3. Woche. Im Allgemeinen würde e» für Apoldaer Artikel in Zukunft besser sein, wenn der Preis der Sarne keinen Rückschlag erhält. — Da- König!. Landgericht Freiberg vemrtheilte am Freitag den Hausbesitzer und Sattler Ernst Hermann Glöckner au- Klingenberg bet Freiberg wegen böswilliger Sachbeschädigung zu drei Monaten Gefänguiß. Derselbe hatte 'aus Aerger darüber, daß man-stm Rittergute Klingen berg die von dem Sattler Tahmig in Ruppendorf gelieferte» Kummet« den seintgen vorzog, am Abend de» 17. Juni d. I. im Pserdrstall des Ritterguts drei Pferde (zwei dem Rittergutsbesitzer Walde und ein- dem Brauereipachter Wetzel gehörig) am Halse mit einer ätzenden Flüssigkeit bestrichen, uM den dadurch wund gemachten Pferden da- Au»sehen zu geben, als seien sie von den Sahmtg'schen Kummeten wund gedrückt worde». Diese- verwerfliche Toneurrenz-Manöoer muß nun Glöckner mit 3 Monaten Sefängaiß büßeu. Zschopau, 10. Oktober. Heute, Sonntag, Nachmittag gegen 3 Uhr verkündete» Feuerstgnale und Sturmglocken großes Feuer. ES brannte im Dachgeschoß des Hauptgebäudes der bedeutenden Hübner'schen Baümwollensptnneret. In kurzer Zeit stand da» Gebäude in Hellen Flammen, heftiger Wind fachte die Flammen lebhaft an. Nur der angestreng testen Thätigkeit der schnell herbsigeetlten Feuerwehren, der städtischen Feuerwehr, Bodemer'scheu Feuerwehr, Semi narfeuerwehr, wie den Feuerwehren der benachbarten Dorfschaften war es möglich, das große Tomptoir und NiederlagSgebäude und den großen Neubau zu retten. Zn beklagen ist vor Allem auch, daß beim nahenden Winter eine ansehnliche Anzahl Ardetter und Arbeiterinnen beschäf tigungslos werden. Hammerbrücke. Auch in hiesiger Gegend sind nun alle Früchte des Feldes eingeheimst, und nur eimelne Nachzügler eilen noch, da» Versäumte nachzuholen. E- iß recht erfreulich, daß die früher gehegten Hoffnungen auf eine gute Emte fich bewahrheiteten. Futter-, Körner, und Knollenbau erwiesen stch sämmtlich derartig, daß man in Rücksicht auf das hiesige Klima mit Recht von einer guten Ernte sprechen kann. Die Zufriedenen stimmen wenigstens darüber ein, die Nimmersatten natürlich fänden e» prak tischer, wenn der liebe Gott ihnen die Früchte gleich im Keller und in der Scheune wachsen ließe, und solche Men schen giebt es natürlich auch überall. Die außerordentlich anhaltend günstige Witterung beim Eiuheimsen ersparte außerdem dem Landmann manche mühsame Arbeit und dem größeren Grundbesitzer viel Arbeitslöhne. Oertliche «ngelegeahette». Schwarzenberg, 12. Octbr. Der Turnverein z« BermSgrün hielt am gestrigen Tage sein 1. Stiftungsfest, verbunden mit Turnplatz- und Gerüsteinweihung, ab. Tros der ungünstigen Witterung hatten fich mehrere Mitglied« der Brudervereine von Schwarzenberg (mit Fahne), Beier feld und Erandorf etngefunden. Nachdem stch sämmtlich Festjnngfrauen im BereinSlokal (Blechschmidt'- Restaurant» eingestellt, setzte fich der Festzug */,3 Uhr in Bewegung, weil cher nach einer Stunde endete. Angelangt auf dem Turn plätze, ergriff in dankenswerther Weise Herr Lehrer Man quardt da- Wort und betonte die Entstehung des Verein» und dann den Werth des Turnens im allgemeinen. MW einem dreimaligen Hoch auf unsern geliebten König Albe« schloß genannter Herr mit seiner gewürzten Ansprache Darauf schloffen sich die Hebungen an, welche als wohl gelungen bezeichnet werden können. Nach demselben wur» Riegenturnen am Reck und Bpvren geübt, woran sich allg» meine» Kürturnen am Reck, Barren, Schwedereck uM Schweberinge-aaschloß; »nach diesem folgte Ball. Die« junge Verein, welchem e- an Mühe und Arbeit, gew» in diesem Jahre nicht gefehlt hat, steht j«tzt in vol ster Blüthe und wir hoffen und wünschen, daß derselbe forß gedeihe wie bt-her. Gut Heil. Di« Dynamit- und die Aalschmüuzerwerlstätte d Anarchisten in Wie«. Wien, 9. Oetober. Wien, oder zumindest einij westlich gelegene Vororte sind einer argen Katastrosi glücklich entgangen. Dank der Umficht der Polizetbehön und dem Zusammenwirken günstiger Umstände wurde ä böser Anschlag, welcher der Residenz und ihren.ahnungslos Bürgern galt, noch in der letzten Stunde vereitelt uq -hoffentlich für immer, da die Schuldige», welche das Alten! geplant hatten, in den Händen der hiesigen Polizei sich is finden. Feuerbrände sollten Stadttheile verheeren, platzen! Bomben sollten schuldlose Menschenleben vernichten und ilsi regung und Schrecken in die bürgerliche Gesellschaft traie! Diese teuflischen Pläne entstammten wieder jener intsi nationalen unheimlichen Gesellschaft, welche die Anarchie ä das Endziel ihre- Wirken- erkennt und au- der VecbreÄ aller Grade und Abstufungen hecosrgingen. Seitdem - anarchistischen Mörder Stellmacher uno Kammerer unk der Hanv de- Henker- endeten und die Wiener Poli- Direciton aufmerkiamsten Auge» u») mit eiserner Streß jeder Beginnen uno Ocganistcen dieser Feines der Ocdmß verfolgte, war ihnen der Booe» in oer Residenzstadt so