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Redaetto», Verlag und Druck von L. M. Gärtn« in Schneeberg. 1886 Sonnabend, den 9. October HL 235 Abends der jmtdt. B. sollen 1 zu machenden ff nh' 'ung. ! r!z V. ! ihm der Borfitzende Worte sprach: Ich sitche» // 8Mk. 2 nstock. 844 an Plaue« ^—^-^--7 ' — Aufrührern verwun det, darunter einige schwer. Die 16 Verhafteten wurden nach Bourges gebracht. rten folgenden Tagesbefehl an das 7. französische Linien- Regtment erlassen: „Heute, 22. September 1886, entleibte sich der Corpora! CazeS in der Caserne. Binnen Monats frist ist dies ver zweite Selbstmord. Indem der Oberst diese Handlungen sittlicher Schwäche im Wege des Tagesbefehls zur Kenntniß deS Regiments bringt, erinnert er daran, daß der Soldat jeden Grades sich seinem Lande schuldet, 10 sammt Fahne und Musik war als Men-Compagnie am Bahnhofe aufgestellt. Heute Nachmittag begeben sich die Majestäten zu den Jagden in Steiermark. Avoeekvelch» Nach den „Republ. du Lot" hat der Oberst Comba- ... als Schultze darauf erwiderte 10 sammt Fahne und Musik war als Men-Compagnie am „Ich habe die Versammlung geschloffen, sie kann daher aufgelöst sein/ zu seiner Festnehmung. Schultze wurde hierauf angeklagt, aber in erster Instanz vom Schöffengericht freigesprochen. In der Berufungsinstanz dagegen wurde er zu 100 Mark Geldstrafe, event. 10 Tagen Gefäugniß verurtheilt. Die Ausführung — so hieß es in dem Urthril der Strafkammer —, daß eine geschloffene Versammlung nicht mehr aufgelöst werden konnte, ist nicht zutreffend, denn der Umstand, daß formell zwar der Schluß einer Ver sammlung verkündet worden ist, beweist noch keineswegs, daß sie auch thatsächlich zu tagen anfgehört hat. Weil die Versammlung sich nicht entfernte, so konnte der Beamte sie auflösen. Wenn Schultze sich darauf nicht entfernte, so , Höhe", r, sowie stand. nachstehend verzeichnete Teiche, als: 1. der große Schloßteich zu Wildenfels 2. der Bielauerteich zu FriedrichSgrü» 3. der Mittelteich daselbst 4. der Sauteich daselbst ' 17„ - 17,, - 17,. - 90 - 45„ bekannt Montag, den 11. lauf. Mts., Nachmittags 2 Uhr kommen in der vehausnug des Gerbers Herrn Richard Brethfe'd in Grünhai« mehrere dort untergebrachte Pfänder, als: 1 Klügel, 1 Zuglampe, 1 Regulatoruhr, S Bilder, 8 Rehköpfe und 1 Gopha meistbietend gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. »uweue Schwarzenberg, am 7. Oktober 1886. do Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. " Roth. Bekanntmachung. An einem der nächsten Abende wird die hiesige freiwillige Feuerwehr durch Horn- fignal« alarmirt werden, was den hiesigen Anwohnern hiermit bekannt «macht wird. Der Stadtrath zu Neustädtel. Speck, Brgrm. - 9^ - - 21,. - wehr >ber früh. D. «. Tageblatt ftr Schwayenberg und Umgegend. M die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Auf dem im Handelsregister für Neustädtel, Aue und die Amtsdörfer neueröffne, ten FoUum 198 ist heute die Firma Rich. Güuther in Aue und als deren Inhaber Kaufmann Richard Emil Güuther daselbst eingetragen worden. Schneeberg, am 4. October 1886. Königliches Amtsgericht. Müller. 5. der ChristianSteich daselbst — 6. der Wallteich daselbst — 7. der Teich an der großen Hofwiese zu Weißbach I brich Ml. ra «arte . hier, 1» k. der lw. Auguste k, 2 Aon. i Friedrich Johann« t Aon. »Friedrich »ld, L. de« t. «malte « «. hi«, ohnsticker« ist Adolf »ui» Sch. Auf Fol. 163 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Verwaltung des Mineral-Bades Ottenstein-Schwarzenberg, Christian Friedrich Lorenz, und als deren Inhaber Herr Christian Friedrich Lorenz in Bad Hohenstein eingetragen worden. * Schwarzenberg, am 7. Oktober 1886. Königliches Amtsgericht. Fiedler. Oeser. ass, in kür- rrpinsün st, allein rraugen- »thek« in beseitigt. Linsel Ochsten et Äpo- -varzen- und in »h«. cg idermstr. r Ziez- schnet- belgaffe. lasch. onwem? rn! von Berlin, 7. Oktober. Der Großbritannische Schatz- kanzler Lord Randolph Cchurchtll ist, wie wir erfahren, im allerstrengsten Inkognito gestern aus London hier etngetrof- feu. Dem Bernehmen nach reiste der Schatzkanzler als Lord Sraffort und stattete während seiner Anwesenheit in Berlin bereits wiederholt de« Großbritannischen Botschafter Sir Eward Malet Besuche ab. — Kann eine Bersammlung, die bereits geschloffen ist, an» noch aufgelöst werden- Auf diese Frage hat da- Kammergertcht in Berlin bejahend geantwortet. Wegen BergehenS gegen da- Sozialistengesetz hatte sich der Schrift setzer Robert Schultze in der Revtfionsinstan, vor dem Kauunergertcht zu verantworten. Im September vorigen Jahre« fand nämlich eine Bersammlung statt, die der Überwachende Polizeilteutnaut aufzulösen im Begriffe stand ; doch ehe er noch hierzu gelangt«, kam ihm der Borfitzende Schultze zuvor, indem er schnell die Worte sprach: Ich schließ« die Bersammlung!" Nach der Erklärung de- Schultze verhielt sich der Poltzetueutnant noch einige Minute« ab- wartend, da er aber sah, daß di« Bersammelten Kin« Mim« machten, da- Local zu verlassen, so erhob er sich und erklärte die Bersammlmrg für aufgelöst. Al- Schultze sich dann nicht entfemte, forderte ihn der Beamte wiederholt 8. der breite Wiesenteich das. — auf 8 hinteretnanderfolgende Jahre und unter den im Termin Bedingungen meistbietend verpachtet werden. 2 Wildenfels, den 6. Oktober 1886. Das Gräfl. Solms'sche Rentamt das Bekanntmachung. Die Urliste für Schöffen und Geschworne für Wildenfels liegt vom 11. dieses Monats ab im RathSexpeditionSzimmer eine Woche lang aus und find Einwendungen gegen dieselbe innerhalb dieser Woche beim Unterzeichneten anzubrtngen. ES wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß eine diesfallfige Bekanntmachung, der die betreffenden gesetzlichen Bestimmungen im Wortlaute betgefügt find, im Stadlhause öffentlich aushängt. Wildenfels, am 7. Oktober 1886. machte er sich strafbar auf Grund der 88 9 und 17, Absatz 1 des Sozialistengesetzes. — Da- als RevifionSinstanz an- gerufene Kammergericht erachtete die Ausführungen des BorderrichterS in jeder Beziehung für zutreffend, namentlich auch darin, daß eine Bersammlung, die sich trotz des Schlus ses nicht entfernt, auch noch aufgelöst werden kann. — Bon einer mit den Absichten de- Prinzen Alexander von Battenberg wohlvertrauten Persönlichkeit geht dec „Politischen Korrespondenz" die Versicherung zu, daß der Entschluß desselben, sich ins Privatleben zurückzuziehen, ein unumstößlicher ist und er sich durch Nichts zur Rückkehr auf den bulgarischen Thron bestimmen ließe. Jede zu seine« Gunsten in Bulgarien betriebene Agitation erscheine somit schon au- diesem Grunde als völlig aussichtslos und unzeit gemäß. Wilhelm-Hafen, b. Oct. ES finden zur Zeit von dem Fort Heppens aus Schteßversuche mit einem der schwer sten Geschütz« der Marine-Artillerie statt, zu welchen der Capitän zur See Thomsen, Deeernent in der kaiserlichen Admiralität, hier etngetroffen ist. Di« Erschütterung der au- diese« 10« langen Riesengeschütz von 28om Kaliber abgegebmen Schüsse ist so gewaltig, daß in dem nahege legenen Marine-Observatorium und mehreren Prtvatgebäuden die Fenster zertrümmert find und Seschirr in den Schränken zerbricht. Der Luftdruck macht sich selbst in der mindestens LIrm entfernten Stadt noch so fühlbar, daß bei jede« Schuffe Tagesgeschichte. Deutschland. Berlin, b. Oktober. Zum Freiberger Socialisten- prozeß bringt das hiesige „Volksblatt" folgende Mttthei- tungen: „In Sachen des Freiberger Urtheils wider die Verurtheilten Auer, Bebel und Grnoffen ist, wie wir schon mittheilten, Termin vor dem Reichsgericht auf den 11. Oktober, Vormittags 9 Uhr, angesetzt. Die Revision kommt vor dem III. Strafsenat ö zur Verhandlung. Wird das Freiberger Urtheil, wie man vielfach anntmmt, vom Reichs gericht bestätigt, so dürften die Verurtheilten noch im Laufe de» Oktober ihre Haft anzutreten haben, auf keinen Fall können dieselbe«, soweit sie RetchStagSabgeordnete find, der nächsten Session des Reichstags beiwohnen. Die social- demokratische Fraktion erscheint dann um sechs Köpfe ge schwächt. Nach den in Sachsen geltenden Bestimmungen über da- Sefängnißwesen hätten die 6 zu neun Monaten Berurthellten, also die Herren Auer, Bebel, Frohme, Ulrich, Biereck und Bollmar, die Strafe kim LandeSgefängniß zu Zwickau, die 3 zu sechs Monaten Berurthellten, die Herren Dietz, Heinzel und Müller, ihre Strafe im LandeSgerichtS- gefängniß zu Freiberg zu verbüßen. Dem Bernehmen der Hamb. „Bgzta." nach, beabsichtigen die meisten Berurthellten eventuell Gesuche etnzurelchen, daß ihnen die Verbüßung der Haft in Rücksicht auf ihre Geschäfts- und Familien- Verhältnisse in den Gefängnissen ihrer Heimath gestattet wird. wein. Me l gesucht rrmeister Teich-Verpachtung. Montag, den 11. October dieses Jahres Vormittag 10 Uhr, an Gräflicher Rentamtsftelle Junghänel. zur Entfernung auf und schritt, ummern Orche- 'gen. Nach !N. städtel. >orunkr ufen bet rMö.Kolksfrewd.W rrzenderg Äärtm, tuben zu Ilt Raschau. en Orche- rustk in gen) rc., Satte» 2 Bekanntmachung. Die über die Erhebung eine- WaflerzinseS in Aue auf das Jahr 1886 ange fertigte Beitragsliste wird vom 11. diese» Monat» zehn Tage lang zu Jedermann» Ein sicht in der RathSexpedition ausliegen. Reklamationen gegen die Herbetziehung bez. gegen die Höhe de» ausgeworfene» Betrages find bet deren Verlust bi» zu dem Ablauf der Nu-legung-frist schriftlich und ml- Gründen unterstützt, da nöthig unter Angabe von Beweismitteln, bet dem Stadtge»einde« rathe anzubringen. Aue, am 7. Oktober 1886. Der Stadtgemeinderath. Schiefer, Bürger«. die Fenster klirre«. jOeftervetch» Wien, 6. Oktober. Hier wurden zahlreiche Arbeiter verhaftet. Bet der Haussuchung fand man Dynamitmengea und Sprenggeschosse. Wte», 6. Oktober. Se. Majestät der König von Sachsen und Se. K. K. Hoheit der Grobherzog von ToS-s kam» find heute früh 8 Uhr b» Min. mit dem Courterzug der Nordvestbahn hier eingetroffen und von Sr. . 7" dem Kaiser, dem deutschen Botschafter, sowie dem sächsischen Sesandten am Bahnhofe empfangen worden, «ine Lom- ! pagnt« de- Jnfanterte-R«gi«ent- Freiherr von Haadel Nr. daß e- eine de» Soldaten unwürdige Feigheit ist, Privat kummer nachzuhäagen und sich da- Leben zu nehmen. Die MannSzucht in» Regiment ist eine feste und väterliche. Wer der Stütze bedarf, findet immer bei seinen Vorgesetzten ei nen wohlwollenden Empfang, der stärkt und ermuthigt. Fort mit der Schwäche in den Kämpfen und Prüfungen des Leben-! Laßt uns unser Blut sparen für eine große Sache und für die Erfüllung der höchsten Pflichten." Der Oberst verfügt, daß de» Corpora! CazeS die «tlitärtschen Ehren nicht erwiesen werden sollen. PariS,6. Oet. Fast die gesammte hiesige republi kanische Presse spricht ihre Zufriedenheit über die Begna digung BtllacampaS und Genoffen aus, mehrere Blätter loben auch die Königin-Regentin von Spanien, daß sie ihr Begnadigungsrecht gegen den Willen ihrer Minister geübt habe. Castelar, der vorgestern in Bordeaux etntraf, dort zwei bis drei Lage bleiben will und zu« Donnerstag oder Freitag in Pari- erwartet wird, hat an seine Zeitung eine Depesche gerichtet, worin er dieselbe auffordert, de« Mini sterium Glück zu wünschen und darzuthun, daß dieser Schritt an die Republikaner aller Parteien die Forderung stelle, in friedlicher Weise ihrem Ziele nach»ustreben. — Sester« Abend kam es zu neuen Unruhen in Vterzon. Al- die Arbeiter, welche sich nicht zur Einstellung der Arbeit ver- standen haben, die Werkstätten verließen, wurden sie von de« Strikern verhöhnt. Die Schwadron Dragoner, welche von Bourges eingetroffen war, mußt« einschrettea, um die Arbeiter zu schützen. Heut« Morgen bis 10 Uhr war es in Vterzon ziemlich ruhig. Die 71 Arbeiter werden durch Reiterei, die zwischen den Werkstätten ausgestellt ist, beschützt. Bei dem gestrigen Kampfe waren die Gendarmen anfangs in Gefahr und sahen sich genöthigt, sich Bahn durch die Bolk-maffe zu mache«, die au» ungefähr 4000 Arbeitern anderer Fabriken und au» vielen Weibern bestand, die sich mit den Strikern vereinigt hattea. Man wurde des Auf- »urterzug rühr» erst mächtig, al- die Truppen von den Waffe« Ge- Majestät brauch machten. Mehrere Gendarmen und viele Arbeiter, ächsischen die arbeiten wollten, wurde« von den Aufrührern verwart-