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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188609154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-15
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.09.1886
- Autor
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^»Pfaug de« Mtutstertums, der Geistlichkeit, de» Stadtrath«, de» Larw«»a«»schuffe» und de» GimeinderatheS auf einen der nächsten Lage verschoben worden. Der Sroßhenog von Hessen erhtelt h«ate früh 8 Uhr anläßlich seine» Geburt», tage» den Besuch de» Kronprinzen und begab sich um 8*/, Uhr nach Darmstadt, von wo er Nacht« zurückkehren wird. Nm frühen Morgen hotte Staat»mtnister v. Hofmann dem Grobherzog, der bei ihm abgesttegen ist, eine Morgenmustk durch di« Kapelle de» Württembergischen Regiment« bringen lassen. Straßburg t. E., 12. Septbr. Ge. Majestät der Kaiser macht« heute Nachmittag eine Spazierfahrt. Um 5*/, Uhr fand bet den Majestäten Diner statt, an welchem die hier anwesenden fürstlichen Personen mit ihrem Gefolge tbeilnahmen. Se. Majestät der Kaiser weilte nach dem Diner einige Zeit auf dem Balkon de« StattHalterpalaiS und wurde von der auf der Straße harrenden Volksmenge mit jubeln, den Zurufen begrüßt. Der Kronprinz begab sich Abends gegen 7^ Uhr nach der Freimaurerloge. Der Sroßherzog und die Großherzogin von Baden wohnten im Theater der Vorstellung der Oper „Carmen" bei. Jede Beunruhigung über da» Befinden des Kaisers scheint somit ausgeschlossen. DaS Statthalter-PalaiS, in welchem der Kaiser Wohnung genommen hat, hat eine Sartenvorfahrt, «in geräumiges Vestibül zu ebener Erde und eine große Treppe mit kunst vollem Eisengeländer. Das Treppenhaus und der Vorplatz vor den Gemächern des Kaisers verbinden sich zu einem salonartigen Raum, der mit vergoldeten, roth damastenen Möbeln mvblirt ist und reiche weiße Rokokostuckatur zum Hintergründe hat. Bon diesem Raume aus hat ver Kaiser einen Ueberbltck über die Stadt nach dem Münster zu, und wenn er in seine Salons tritt, nach dem Katserplatz, auf dem sich der Bau des Kaiser-Palastes erhebt. Links seit wärts liegt Schittigheim, denkwürdig durch die Aufstellung unserer Artillerie. An den großen Salon schließt sich ein Empfangssalon an, dann ein Schreibzimmer, und nach dem Eettensiügel die inneren Gemächer. Bet dem Kaiser wohnt die Frau Großherzogin von Baden. Die großen, in der Bel-Etage des Stadthauses gelegenen Räume find für die Kaiserin eingerichtet. Es find Prachtsäle im Magnificenz- stile des vorigen Jahrhunderts. In mehreren befinden sich noch alte Sobelin« mit dem Wappenschilde des Hauses von Frankreich mit den goldenen Lilien auf blauem Grunde, wahrscheinlich ein Geschenk Ludwigs LV. an den Land grafen von Hessen, welcher elsässische «sebtetstheile unter französischer Oberhoheit besaß und sich diesen Palast am Broglie gebaut hat. Hier wohnte auch mehrmals die Kö nigin Luise als junges Mädchen, wenn sie mit ihrer pfäl zischen Großmutter nach Straßburg kam, was mehrmals ge schah. Den Kaiser umschweben also auch hier Erinnerungen an seine treue Mutter, Preußens lichtsten Stern in den Zeiten der schwersten Noth. Oesterreich. Wien, 13. September. Nach hier eingetroffener Nachricht aus Radna (Ungarn) brach in der dortigen Wall fahrtskirche bei der zahlreich besuchten Frühmesse an der Decke eines Nebenaltars Feuer aus. In der dadurch her vorgerufenen Panik sprangen viele Personen von den Em poren auf die im Schiff der Kirche zusammengedrängte Menschenmenge herab. Die Zahl der Verunglückten muß eine erhebliche sein. England London, 13. September. Die „Morning Post" schreibt, die Antwort Englands auf die türkische Note werde mit den Interessen des europäischen Friedens und mit den Traditionen Englands übereinstimmend befunden werden. Der Zweck der englischen Politik sei nicht, einfach einen zeitweiligen Frieden zu schaffen, der nur momentane Ver wickelungen abwerde, aber einen Zeitraum folgen lasse, in welchem politische oder militairische Vorbereitungen eintreten und zu einer Katastrophe führen würden. Was England anstrebe, sei die Sicherung eines dauerhaften Friedens, der den ganzen Kontinent von den Befürchtungen und Bürden erlöse, welche durch die gegenwärtigen Zustände auferlezt würden. Spante«. Durch die span ischen Zeitungen ging vor einigen Tagen die Meldung, die Königin Christine litte an derselben Krankheit, welche den Tod des Königs Alfons, ihres Ge mahls, herbeigeführt und sei unrettbar verloren. Hierzu bemerkt die „Korr. Wilhelm" berichtigend: „Bon kom petenter Seite werden wir autorisirt, die über den Gesund heitszustand der Königin-Regentin von Spanien verbreiteten Nachrichten auf das Entschiedenste zu dementiren und in das Gebiet der tendentiöse« Erfindungen zu verweisen, die, wahrscheinlich von gewissen extremen Elementen in Madrid ausgehend, durch französische Journale verbreitet wurden. Weder die hiesige spanische Gesandtschaft, noch irgend eine andere spanische Legation in Europa hat eine offizielle Mtt- theilung erhalten, die auch nur mit einem Worte einer ernsten Erkrankung der Königin-Regentin erwähnte. Die hohe Frau befindet sich derzeit noch in der Sommerrefidenz von La Granj-, und die letzten von dort eingelaufeuen Mel dungen schildern ihr Befinden und das de- jungen Königs als ganz zufriedenstellend. Der kindliche Herrscher Spaniens gedeiht zusehends und war seit seiner Geburt nicht ein ein ziges Mal unwohl." Türkei. Sofia, 10. Sept. Die Zöglinge der Junkerschule, welche seinerzeit gemeutert hatten, wurden heute von den loyalen Truppen entwaffnet, nachdem dieselb rn sich geweigert hatten, die Waffen freiwillig abzulegen. Die Herrchen werden gleichzeitig als Gemeine unter die Regimenter ver lheilt. Die Mitglieder d«r Regentschaft und des Mini steriums, welche den Fürsten begleiteten, find wegen der Schwierigkeiten, die dem Zusammentritt der Sobranjs ent- gegenstehen, thetlwrise zurückgekehrt. S oft«, 11. Sept. Zweihundert Mitglieder der Sobranje sandten nach Jugenheim an den Fürsten Alexander folgende telegraphische Slückwunschadresse: „Die in Sofia versam melten nationalen Abgeordneten erflehen am Namenstage Ihrer Hoheit vom allmächtigen Sott für Sie Gesundheit und lange« Leben, bedauern tief Ihre Adwesenhett vom ge liebten Baterlande und wünschen von Herzen, den Helden und verthetdtger der Freiheit und nationale« Unabhängig keit baldmöglichst wieder in .ihrer Mitte zu sehen. Mögen — 902 — Sie für den Ruhm, die Shre und Größe Bulgarien« leben!" «ehnltche Depeschen wurde« von de» hiesigen Regimentern abgesandt. Sofia, 12. September. In Phtltppopel haben hier etngegangenen Nachrichten zufolge unbedeutende Ruhestörungen stattgefunden, indem eine Anzahl Anhänger de« vormaligen Fürsten sich vor dem russischen Lonsulate ansammelte, wo sich gleichzeitig auch Gruppen von russisch g«fi«nten Bul garen gebildet hatten. Die Polizei schritt sofort ein und zerstreute die Anwesenden. Sofia, 12. September. Heute fand hier die Ver- theilung der Fahnen an die rumeltottschen Regimenter durch Mutkurow statt, die Einsegnung der Fahnen wurde durch den Metropolitan vollzogen. Nach der Uebergabe der Fahnen an die Regimenter erfolgte ein Borbeimarsch der Truppen, die Feier verlief ohne jeden Zwischenfall. Aus Sachsen. — Den zur Entlastung kommenden Reservisten bringen wir in Erinnerung, daß sie sich innerhalb 14 Tagen bet dem BeztrkSfeldwebel anzumelden haben, besten Controls sie unterstellt sind. Die Unterlassung dieser Meldung zieht empfindliche Strafen nach sich. Ebenso haben die im Con- trolverhältniffe stehenden Mannschaften ihre Bezirksfeld webe! davon in Kenntniß zu setzen, ob etwa eine Aenderung in der bisherigen Nummerbezetchnung der von ihnen be wohnten Häuser stattgefunden hat. Zur Disposition beur laubte Mannschaften haben vor jedem Wechsel des Aufent haltsortes die Erlaubnis hierzu beim Bezirks - Feldwebel einzuholen; im Falle sie dieser Bestimmung nicht nachkom men, haben sie sofortige Wiedereinberufung zu gewärtigen. Wie seyr Sachsen an dem Gesammtwerth des deutschen Exports nach den Bereinigten Staaten betheiligt ist, ergiebt sich aus nachfolgender Zusammenstellung: es kamen in den Jahren 1878 bis 1883 von der GesammtauSfuhr auf Sachsen und Thüringen . . 2.7,,°/, - Rheinland-Westfalen . . . 24^ - - Süddeutschland 21,, - - Nordwrstdeutschland. . . . 14, - - Ostdeutschland (Berlin rc) . 12„ - und auf eine Million Einwohner entfielen von der Gesammt- ausfuhr in Sachsen und Thüringen . . 6-/, - Rheinland-Westfalen .... 4 - - Süd- und Westdeutschland . . 2 - - Ostdeutschland (Berlin rc.) . . - Ob dieses Uebergevicht Sachsens sich in der T^at nur durch seine angeblich niedrigeren Löhne erkläre, möchten wir bezweifeln. Eine beweiskräftige Lohnstatistik wenigstens sind uns die Herren, die dies behaupten, noch schuldig. Leipzig. Die in Lvungsliois beauftragten Herren Staatsminister haben für den Bau einer Kirche in Gablenz (Ephorie Chemnitz) die Veranstaltung einer weiteren allge meinen Kirchen-Collecte in diesem Jahr zu genehmigen be- beschlossen, und von Seiten «es evangelisch-lutherischen Lan- desconfistoriumS ist für deren Einsammlung der 13. Sonn tag nach TrinitatiS, mithin der 19. September, festgesetz, worden. Leipzig, 12. September. Mit künftigem Mittwoch, den 15. September, erreichen die Serichtsferisn ihr Ende und es tritt dann hinsichtlich der Erledigung der gericht lichen Angelegenheiten wieder der regelmäßige Geschäftsgang ein. Die bei den Oberbehörden gebildeten F-rien-Senate und bei den Landgerichten gebildeten Ferienkammern wer den mit diesem Tage wieder aufgelöst. Leipzig. 12. September. Der „Post" wird aus Lon don gemeldet; „Der RetchStagSabgeordnete Liebknecht hat sich hier einige Tags aufgehalten und ist einem Führer der hiesigen eng lischen Socialistenltga, dem Schwiegersöhne von Marx, Herrn vr. Aveling, über Liverpool nach New-Jork gefolgt. Wie es heißt, soll Herr Liebknecht die Reorganisation der von den Anarchisten in Amerika nahezu majoristrten oder wenigstens terroisirten Socialdemokraten „blauer" Ob servanz unternehmen wollen, wie aber vermuthet wird, will sich derselbe ganz aus dem undankbaren Baterlande zurück ziehen (?), wo der Kriegspfad so dornig, die Offiziere so meuterisch und der Generäle so viele find. Den „Genoffen' hier ist Liebknecht nur einzeln begegnet in der sicheren Be fürchtung, daß bei öffentlichem Auftreten die Anarchisten ihm eine trübe Viertelstunde bereiten würden.' Von anderer Seite wurde gemeldet, Herr Liebknecht beab sichtige auf seiner amerikanische« Reise namentlich Gelder zu sammeln zur Unterstützung der Parteizwecke in Deutschland und das scheint uns die richtigere Angabe zu sein. Leipzig. Die Nachricht verschiedener auswärtiger Blätter, nach welcher die Beamten unserer Criminal- und politischen Polizei mit Revolvern ausgerüstet worden find, bedarf einer näheren Erklärung. Die Ansicht, daß etwa in Leipzig stattgehabte besondere Vorkommnisse zu dieser Maß regel Anlaß gegeben hätten, ist eine irrige. UeberdieS dattrt die Ausrüstung auch schon um einige Wochen zurück. Man ist eben nur dem Vorgänge anderer Großstädte gefolgt. Dem nach charakteristrt sich die ganze Maßregel nur als eine Pro- Hibttiv-Maßregel. Daß eine solche in Leipzig aber ganz ange bracht ist, läßt sich leider nicht verkennen. Erst kürzlich ist der einzige Schutzmann eines unserer Vororte von exeedirenten Socialdemokraten gröblich mißhandelt w orden. Auch das ist zweifellos, daß die soeialisttsche« Elemente in unserer Bevölkeruug eine starke Prozentztffer bilden. Immer wieder geben Flugblätter voll des aufrührerischen Inhalt- Kunde von ihrer Existenz. Dabei kann man den hiesigen Social demokraten eine vortreffliche Organisation leider nicht ab- sprechen. Die Verbreitung ihrer Kundgebungen durch An kleben an yau-wände, Stakete, Bäume, Wagen, durch Ver streuen, Sinstecken in Briefkästen re. geschieht in einer oder weniger Nachtstunden plangemäß und so geschickt, daß die Fälle, in denen Ergreifungen in Lagruuti vorgenommen werden können, verhältnißmäßig sehr selten find, trotzdem unsere tüchtige und gut geleitete Criminal-Poltzei «S an Mühe und Sorgfalt nicht fehlen läßt. Erst am letzten S«- dantag« konnten es di« Soctaltsten und Anarchisten, denn auch Anhänger dieser radiealsten aller Umsturzpartete« dürs ten in größerer Anzahl, als «an gemetnhia anzunehmen geneigt ist, in Leipzig und de« Bordörfer« sich aufhalten, * Ein Touristenzei bet dem letzt, gefördert, u Derselbe be Fläschchens, nen Faden das Fläsch aber unvers OberwirtHS die Richtung zu dem Bei irrungen ar Nachforschm bei die Schi kaar hinwie gen wordei kann selbige Kosten abhoi Hausnumme L«»». D» LPfd.GutSb 9 - Skßr ffTNW n 2V Ma Schloßgaffe und der r, Arbeit«« t flelle, in l«n. Ein« nehm«r ge los«« Wut schienen, u schrettunge, Zwi hat seinen und wird Heimen Re Der S, des Schulq z B. in L drei Kinde, auf Ansuch Kind vom günsttgung Mk. eintret und will i Emschließun 9. S nicht unterlassen, von ihrer Existenz auf die niederträchtigste Weise Kunde 'zu gebe«. Run find im Laufe der letzten Jahre wieder Auslassungen der Soeialtken zu Gekcht gekommen, aber eine — in Versen g«kletdete schamlosere «urlaffung hochverräthertscher GestnnunA» wie sie da« am Sedanmorae« in Tausenden von Exemplaren verstreut« Flugblatt, ve- titelt „Marschlied für die deutschen Truppen" enthtelt, ist uns denn doch, außer in Most'- bluttriefender „Fcetbett", nie vor die Lugen gekommen Die zweite „Seda«"-Kund- gebung der hiesigen Umsturzparteller charaktertstrte sich al- ein Bubenstück gemeinster Art, da- sich gegen einen unschuldigen Baum richtete. Die Frieden-eiche im Rosenthal, nicht allein ein Symbol de- mit so schweren Opfern errungenen Friedens, sondern auch eine lebende Mahnung, un« eben dieser Opfer stets dankbar zu erinnern, dieser Bau« ist an drei Stellen so tief eingesägt worden, daß sein Fortgedrthen nicht erwartet werden kann. Dieses niederträchtige Bubenstück scheint denn auch die ernsteren soc,aldemokratischen Kreise selbst mit Ent rüstung erfüllt zu haben. Eins ihrer Berliner Organe schreibt darüber wie folgt: „Im Fall wirklich etil Socialdemokrat uitter diesen Baben gewesen sein sollte, geben wir denselben herzlichqern einrr excrmplactfchen Strafe preis, o, auch wir nichts mehr verachten, als solche kindisch-frechen Stretche." Leiser sind die Thäter bi- heute noch ni ht entdeckt. — An die OrtSschulinkpectoren und Schulvorstände de- Schul-JnspecttonS-BeztrkS Glauchau ist folgende allge mein wichtige Verfügung ergangen: Mehrfachen in neuerer Zeit gemachten Wahrnehmungen zufolge herrscht bei einem Theile der Schuljugend im Schul- inspectionsbezirke Glauchau eine sehr bedenkliche Neigung zu Ungezogenheiten, Rohheiten und Ungesetzlichkeiten. Wieder holt sind Fälle vorgekommen, daß von Schulkindern Steine auf die Gleise der Eisenbahnen gelegt worden find oder mit solchen nach den vorüberfahrenden Etsenbahnzügen ge worfen worden ist. Noch öfters geschieht es, daß vorüber fahrende Geschirre und Reiter mit Koth und Steinen be worfen werden. Selbst Spaziergänger werden zum Zielpunkt derartiger Geschosse gemacht. Sehr allgemein aber belustigt sich die auf den Straßen verkehrende Jugend damit, die Rett-und Zugthiere durch ihr Geschrei zu erschrecken und scheu zu machen, oder mit Steinwürfen zu verletzen. Bei über 12 Jahre alten Kindern wird ein solches Gebahren, dafern nicht härtere Strafen eintreten, mindestens einer Bestrafung auf Grund von 8- 360,11 des ReichS- Straf-GesetzbuchS als „grober Unfug" unterliegen, und es wird Sache der betreffenden Polizeiorgane sein, die Schul digen bei Gericht, bez. bei dem zuständigen Organe, der königlichen Staatsanwaltschaft oder bei der competenten Polizeibehörde (Stadtrath, Bürgermeister, Ge-neindevorstand) zur Anzeige zu bringen. Jüngeren Kindern gegenüber hab«« in dergleichen Fällen die nurgrnannten Pclizswrzans in Ge mäßheit von 8- 10 der Verordnung, den Emfluß des Lundes- strafgrsetzbuchs in Polizeisachen betreffend, vom 14. December 1870, verbunden mit der Bestimmung unter 0 rlv der Verordnung vom 1. Oktober 1868 (Gesetz- und Verordnungs blatt von 1868 Abth. U S. 907) einzuschreiten. Aber auch die Organe der Schule haben unstreitig alle Ursache, derar tigen Vorkommnissen ihre Aufmerksamkeit zu,»wenden. Dies gilt vor Allem dann, wenn Handlungen, wie die oben geschilderten, von Schulkindern auf dem S hulwege begangen werden, da nach 8- 47, Abs. 5, dec Ausführungs-Verord nung zum Boiksschulgesetz vom 25. August 1874 die Schul zucht auch auf das Betragen der Schuljugend auf dem Schulwege sich erstreckt. In solchen Fällen find also die Organe der Schule sowohl berechtigt, als verpflichtet, gegen die Schuldigen mit geeigneten Schtüstcafen vorzugehen. Indessen, abgesehen selbst von der gedachten Voraussetzung, ist eS Sache der Schule, derartigen Ausschreitungen mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu begegnen. Denn nach 8- 1 des Boiksschulgesetz-s hat sie dir Aufgabe, der Jugend durch Erzirhung die Grundlagen sittlich religiöser Bildung zu gewähren, und nach dem angezogenen 8- 47 der Ausführungs-Verordnung zu diesem Gesetz soll sich der Lehrer der Verpflichtung nicht entziehen, die Schüler bei gebotener Gelegenheit zu schicklichen und wohlanständigem Betragen außer der Schule überhaupt anzuhalten. Hiermit aber würde es sich nicht in Einklang bringen lassen, wenn sich die Schule gleichgiltig verhalten wollte gegenüber dem Stn- gangSbeschriebenen nicht nur der Sittsamkeit, sondern oft geradezu der Sittlicykeit hohnsprechenden Gebahren der Schul jugend. Denn mögen sich auch die Schuldigen nicht immer der ganzen Tragweite ihrer Handlungsweise und namentlich der großen mit derselben verknüpften Gefahren für ihre Nebenmenschen bewußt sein, so tritt doch in ihrem Vorgehen vielfach eine übermüthige, schadenfrohe, boshafte, aege« Ordnung und Gesetz sich empörende Gesinnung zu Tage, welcher entgegenzuarbeiten die Schule einen um so stärkeren Beruf fühlen muß, als das weitere Umsichgreifen solcher Gesinnungen unter der Heranwachsenden Jagend für diese selbst sowohl, wie für die Sesammthett von höchst nachthei- ligen Folgen sein würden Indem die unterzeichnete königliche Beztrtsschulinspeetion die Herren Ortsschulinspektoren und die Schulvorstände auf die beregten Mißstände und die daran sich knüpfende Oblie genheit der Schulorgane aufmerksam macht, hegt sie die Erwartung, daß nicht nur die Herren Ortsschulinspectoren und die Mitglieder der Schulvorstände selbst ein wachsame« «uge auf die erwähnt« Vorkommnisse richten und ihnen vorkommenden Falls entgegentreten werden, sondern daß dieselben auch die Lehrerschaft zu strenger und gewissenhafter Erfüllung der ihr in dieser Beziehung nach Maßgabe der angeführten Bestimmungen in 8- 47 der Ausführungs-Ver ordnung zum BolkSschulgesetze aufhaftenden Verpflichtung anhalten werden. Chemnitz. Recht liebenswürdige Mensche« befinde« sich unter den böhmischen Arbeitern, die mit bet de« Bau des neuen Pletßbachkanals an der Bergstraße in Chemnitz beschäftigt find. Gtntge derselben waren am Donnerstag Nachmittag übereingekommen, die Arbeit einzustellen. Die selben forderten hierauf auch die andere« dort beschäftigte« Arbeiter auf et« Gleiche», zu thu«, widrigenfalls st« ihnen die Beine entzwei oder st« todtschlagen würden. St« be gannen hierauf auch in brutaler weise mit der Ausführung ihrer Drohungen, indem fie einen 1S Jahre alten Arbeiter zu Bove» warfe« und durch Schläge mit einer Schaufel demselben an der rechten Schütter, de« rechte« Unterschenkel Mittheil» tene Holzaukt tun» an den Stadtrath do »um Mustkdir RenovationSo dem mit der wegen Liefer» Wegen Wiedei Beschluß, die tagen in E Krankenhause sie auf dieT« Prüfung der Wählerlisten. Ernennung d Ebert, Rechm Mühlenbesttze Gin Antrag, bis zur nächst den Kirchenbc jährigen Eri legen. Z finden s tiguna l Birt« von vergm den ist nach gen durch st fitlon die e welche sofoi kette«, Mi de» Gesicht settigt und Teint crzei und 50 Pf. Schwärzend« Sirk von Berg» den ist nach I durch seine ei etuzige «ei sofort al Mitesser, ? ficht» «ud einen blendei Preis ü Sri Apotheker Sc Apotheker H Ein Müdch der« gelernt ausbtlden w Näheres s d. Bl. in S
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