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„Alleluja" wieder ganz in den Vor dergrund und führt mit einem mit reißenden Fugenstück zu Ende. 1. Jauchzet Gott in allen Landen! Was der Himmel und die Welt vor Geschöpfe in sich hält, müssen dessen Ruhm erhöhen, und wir wollen unserm Gott gleichfalls itzt ein Opfer bringen, daß er uns in Kreuz und Not allezeit hat beigestanden. 2. Wir beten zu dem Tempel an, da Gottes Ehre wohnet, da dessen Treu, so täglich neu, mit lauter Segen lohnet, wir preisen, was er an uns hat getan, muß gleich der schwache Mund von seinen Wundern lallen, so kann ein schlechtes Lob ihm dennoch wohl gefallen. 3. Höchster, mache deine Güte ferner alle Morgen neu. So soll vor die Vatertreu auch ein dankbares Gemüte durch ein frommes Leben weisen, daß wir deine Kinder heißen. 4. Sei Lob und Preis mit Ehren Gott, Vater, Sohn, heiligem Geist, der woll in uns vermehren, was er uns aus Gnaden verheißt, daß wir ihm fest vertrauen, gänzlich uns lassen auf ihn, von Herzen auf ihn bauen, daß unser Herz, Mut und Sinn ihm festiglich anhangen, drauf singen wir zur Stund Amen, wir werden's erlangen, glauben wir aus Herzens Grund. 5. Alleluja! „Concerts avec plusiers Instru ments", Konzerte mit mehreren In strumenten, nannte Johann Sebasti an Bach bescheiden jene Komposi tionen, die aus heutiger Sicht unbe stritten den Gipfelpunkt in der Ent wicklung des Konzerts zwischen 1700 und 1750 markieren. Die seit Philipp Spittas Bach-Biogra phie (1873) eingebürgerte Be zeichnung „Brandenburgische Kon zerte" deutet auf die Widmung an den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg (1677-1734), der als Halbbruder des 1713 verstor benen Preußenkönigs Friedrich I. im Berliner Schloß residierte und eine eigene kleine Hofkapelle un terhielt. Bachs Hinweise in der Zu eignung vom 24. März 1721, er habe „vor einigen Jahren das Glück gehabt" sich vor dem Mark grafen hören lassen zu dürfen, ist offenbar auf eine Reise zu bezie hen, die den Köthener Hofkapell meister etwa Anfang März 1719 wegen des Ankaufs eines neuen Cembalos nach Berlin geführt hatte. Unklar ist, ob Bach bei der Dedika- tion auf die Aufführungsmöglich keiten am Hofe des Widmungs empfängers Rücksicht genommen hat oder ob er die Werkauswahl vorwiegend in der Absicht traf, exempla classica seiner Komposi tionskunst vorzuzeigen und so dem Geschmack und Kunstverständnis des Markgrafen seine Referenz zu erweisen. Sind die sechs Kompositionen ihrer Entstehung nach „Köthener Konzer te", ihrer Widmung entsprechend