ZUR EINFÜHRUNG Spieldauer: ca. 55 Minuten Diese Tradition verknüpft er mit vielfältigen Einflüssen: deutsche und österreichische Klassik, slawi sche Volksmusik, Jazz, Rhythm & Blues finden sich in seinem Musi zieren wieder, und - für einen Ar gentinier fast schon eine Selbstver ständlichkeit - natürlich auch der Tango („Clarinetango" ist der Titel einer seiner CDs). Die in Polen ge borene Elisabeth Chojnacka spielt Tango als Originalkompositionen oder in modernen Bearbeitungen auf dem Cembalo. Tango und Cembalo scheinen auf den ersten Blick nicht recht zueinander zu passen, verbindet sich doch mit dem Cembalo in erster Linie das Flair des Kostbaren, Altertümli chen, während der Tango „heuti ger" erscheint. Man wird aber feststellen, daß gerade dieses In strument mit seinem geringen Nachhall, seiner Anschlagsprä zision und dem Obertonreichtum für die Form dieser Konzertstücke sehr gut geeignet ist. Zwei Bewei se mögen unterstreichen, daß zeit genössische Komponisten das Cembalo durchaus in ähnlicher Weise verwenden. Die „Misa criolla" des Argentiniers Ariel Ramirez weist diesem Instrument besonders wichtige, teilweise soli- stische Aufgaben im Begleitor chester zu. Und kein Geringerer als Alfred Schnittke läßt das Cem balo im Finale des Concerto grosso Nr. 1 eine rhythmische Va riante des thematischen Materials intonieren. Und diese Variante ist - ein Tango! Peter Zacher Zu den Tangos im einzelnen „Mi Buenos Aires querido" (Mein geliebtes Buenos Aires): eine Hym ne auf Argentiniens Hauptstadt, die Gardel 1934 in dem Film „Cuesta abajo" (Bergab) gesungen hat. Dort spielte er zusammen mit der Argentinierin Mona Maris, ei nem Star der zwanziger und drei ßiger Jahre, deren Mutter ebenfalls aus Toulouse stammt. „Golondrinas" (Schwalben: ein Tango, den Gardel 1934 in „El tango en Broadway" (Tango am Broadway) gesungen hat. „El dia que me quieros" (Der Tag, an dem du mich liebst): das noch heute in Argentinien am häu figsten gespielte Liebeslied. „Por una cabeza" (Mit einem knappen Kopf Vorsprung): 1934 komponiert 1935 in dem Film „Tango Bar" gesungen. Unverkenn bar ist hier Gardels Leidenschaft für Pferde, vor allem Rennpferde. Gardel besaß selbst ein Pferd, das Lunatico (Mondsüchtiger, Verrück ter) hieß. „Che, Buenos Aires" (He, Buenos Aires): einer der erfolgreichsten Tangos von Raül Garello. „Melodia de arrabal" (Melodie der Vorstadt:) So lautet auch der Titel des Films, den Gardel 1932 in den Studios von Joinville gedreht hat. „Cuesta abajo" (Bergab): Tango und Titel von Carlos Gardels be stem Film (1934). Im Text enthalten ist die ganze Philosophie des ar gentinischen Tanguero. „Sus ojos se cerraron" (Ihre Augen schließen sich): ein weiteres The-