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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188608218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860821
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 815 als Seite 811 gezählt ; Seite 816 als Seite 820 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-21
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.08.1886
- Autor
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— 814 — Echtvti-, Zermatt, 19. August. Auf die gestern früh hier eingetroffene Nachricht, daß am vorhergehenden Tage, in Folge Umschlag- der Witterung, 2 Deutsche, 2 Italiener und 1 Engländer auf der Spitze de- Matterhorn- einge> schneit seien, machten sich 8 Uhr Morgens 3 Füorerkolonnen, um Hülfe zu bringen, auf den Weg. Sämmtltche auf dem Matterhorn Angeschnitten wurden gerettet und theilS nach der oberen Klubhütte, wo ebenfalls eine Partie Touristen eingeschneit war, theilS hierher^ gebracht. Montevidio, 18. August. Als der Präsident der Republik gestern Abend in da- Theater trat, schob ein ein Mann mit einem Revolver auf den Präsidenten, den selben leicht an der Wange verletzend. Der Attentäter wurde sofort ergriffen, von der Volksmenge aber derart miß handelt, daß er kurz darauf starb. Äus Nächst». — Mit Beginn der längeren Abende tritt die Pe troleumlampe, die in den Meisten Haushaltungen wäh rend der Sommermonate außer Gebrauch gesetzt wird, wie der in Aktivität. In Veranlassung des Umstandes nun, daß die meisten Petroleum Explosionen bei der Wiederbe nutzung längerer Zeit außer Gebrauch gesetzter Lampen ent stehen, ist an die Hausfrauen die Mahnung zu richten, vor der Wiederbenutzung der Lampen das in denselben befind liche alte Petroleum wegzugießen, auch den alten, inzwischen filzig und dadurch zum Brennen untauglich gewordenen Docht durch neuen zu ersetzen. Durch das monatelange Stehen erzeugt sich nämlich in dem Oelbasfin Petroleum-Naphta, welches viel leichter entzündlich ist als Petroleum, denn während Petroleum etwa bet 52 Grad R. Hitze explodirt, entzündet sich das Naphta schon bei kaum 30 Grad. Dresden, 17. August. In dem nahe gelegenen Dorfe Bühlau bei Loschwitz wurde gestern eine Wittwe ge fänglich eingezogen, welche ihr kürzlich außerehelich gebore nes Kind gctödtet, zerstückelt und im Ofen ihrer Wohnstube verbrannt hatte. Im Ofen fand men »och Knochenreste des ermordeten Kindes vor. Die Kindesmörderin ist ihrer Thut geständig, bekundet aber nicht die mindeste Reue über das von ihr begangene schwere Verbrechen. Leipzig, 17. August. Der Lehrplan für die einfache Volksschule in Hachsen beschränkt den Unterricht in weibli chen Handarbeiten auf diejenigen Arbeiten, welche für das häusliche Leben unentbehrlich sind, nämlich Stricken, Nähen, Wäschezeichnen, Ausbeffern, Zuschneiden. Trotz dieser klaren Anweisung unterlassen vielfach die Lehrerinnen für weibli che Handarbeiten, sich auf diese Gegenstände zu beschränken und ertheilen auch Unterricht im Häkeln, Sticken und dergl., wodurch die ohnehin knapp bemessene Unterrichtszeit den nöthigen Arbeiten entzogen wird. Es ist daher neuerdings nachdrücklich eingeschärst worden, daß andere Arbeiten, als die im Gesetze namhaft gemachten, von dem HandarbeitSun- terrichte der einfachen Volksschulen auszuschließen sind und dem häuslichen Privatfleiße überlassen bleiben müssen. Leipzig, 18. August. In Angelegenheit der Ab kürzung der hiesigen Oster- und Michaelis-Messe berichtet die „D. B. K.": „Das königliche sächsische Ministers»n des Innern hotte, veranlaßt durch die Handelskammer in Zittau, die übrigen sächsischen Kammern aufgefordert, über die hierauf bezüglichen Erfahrungen, Ansichten und Wünsche ihrer Bezirke gutachtlichen Bericht zu erstatten. Aus der in Ausführung dieser Verordnung veranstalteten Befragung einer größeren Anzahl von am Besuche der Leipziger Messe interessirten Fabrikanten, Gewerbetreibenden und Innungen ihres Bezirks, wobei unter den Gewerben besonders die Branchen der Weberei, Tuchmacherei, Kürschnerei, Schuh macherei u. s. w. berücksichtigt wurden, ergab sich, daß so wohl die Fabrikanten und Grossisten, als die Kleingewerbe treibenden und Kleinhändler einstimmig die Abkürzung der genannten Messen um die letzte Woche als ein dringendes Bedürfniß bezeichneten. In diesem Sinne ist von den Han delskammern an das Ministerium des Innern Bericht erstattet und dabei zugleich de- von mehreren Seiten geäußerten Wunsches Erwähnung gethan worden, die beiden Messen an festen Daten, etwa am 15. März und i5 September, beginnen zu lassen." — Ueber die Entwicklung, welche der Verband deut scher HandlungSgehülfen zu Leipzig nimmt, haben vir schon des öfteren berichtet und darauf hingewiesen, wie sich in dieser über das ganze deutsche Reich erstreckenden Organi sation eine Vereinigung aller nicht selbstständigen Kaufleute, der Buchhalter, Cassirer, Reisenden, Verkäufer und sonstigen kaufmännischen Angestellten, sowie auch selbstständiger Kaufleute, Agenten u. s. w. darstellt und thatsächlich einem Bedürfnisse entspricht. Die Einrichtungen des Verbandes sind die mannigsaltigsten und an jedem Orte zu benutzen. Es liegt uns heute der Rechenschaftsbericht für d^s Ver- bandsjahr 18^ 5/86 vor, nach welchem der Verband deut scher HandlungSgehülfen jetzt über 8400 Mitglieder und gegen 100 Kreisvereine Hal. Seine seit etwa drei Jahren bestehende nationale Krankenkasse zählt mehr als 1950 Mit glieder mit einem beträchtlichen Reservefonds und brachte im Jahre 1885 20,225 Ml. Kranken- und Begräbnißgelder zur Auszahlung. Der sehr billige briefliche Unterricht in doppelter Buchhaltung wird stark benutzt, ebenso ist die Stellenvermittelung in großem Aufschwünge. Verein barungen mit Leben-- und Unfallversicherungen gewähren den Mitgliedern besondere Vergünstigungen und ist auch noch eine Wittwen- und Watsenkasse ins Leben gerufen worden, für die schon heute ein durch Schenkungen gesam meltes Kapital von 25,000 Mk. vorhanden ist. Ferner liegt der in diesem Monate stattfindenden Generalversamm lung eine Beschlußfassung über Einrichtung einer Alters versorgung und Jnvalidenkaffe ob. Hochansehaliche Firmen von Ruf und Bedeutung find dem Verbände al» stiftende und außerordentliche Mitglieder unter Zuweisung von größeren Summen beigetreten. Chemnitz. Ob der Unheil drohende Konkurs unseres VorschußveretneS wird vermieden werden können, ist trotz wiederholter Versammlungen und Besprechungen noch immer sehr zweifelhast. In der letzten Versammlung wurde mitgetheilt, daß bis jetzt im Ganzen zur AusbclngUi'.g d:S Fehlbetrags etwas über 107,000 Mark gezeichnet find; 182,000 Mark rund sind also noch zu decken. 240 Mit glieder haben erstere Summe gezeichnet. Unter An derem wurde die Frage aufgeworfen, ob man auch event. jene AufstchtSräthe und Vorstandsmitglieder, welche s-on vor 1883 — bis dahin ist die Revisionskommission mit der Prüfung der Bücher nur gegangen — sich Unregelmäßig keiten hätten zu Schulden kommen lassen als ersatzpflichtig, heranztehen könne. Die Antwort lautete bejahend ; soweit man rm Stande sei, den in Betracht kommenden Herren Verschuldungen nachzuwetsen, soweit sei man auch, selbst über 1883 und sogar noch früher hinaus, berechtigt, an sie Ersatzansprüche zu stellen, e- werde aber voraussichtlich wegen der herrichenden Komplizirthett in ven Buchführun gen sehr schwer sein, bestimmte Beweise aufzubringen. Rechtsanwalt Kaufmann gab einige Auskünfte über die Heranziehung der Haftbaren; er hob besonders hervor, daß es doch eigentlich auch moralische Verpflichtung derselben sei, den Verein nicht mit ungedeckten Schulden aus dem Leben scheiden zu lassen, und machte auf einen Paragraphen de- GenoflenfchastSgesetzes aufmerksam nach welchem im Falle eines Konkurses jeder Gläubiger an jedes einzeln? Mitglied der Genossenschaft, gleichviel welches es sei, feine Forderung anhängig machen könne. Ehrenfriedersdorf. Unser Bahnhof geht seiner Vollendung immer mehr entgegen. Die Gebäude find in der Hauptsache fertig gestellt und machen einen freundlichen Eindruck. Seit etwa acht Tagen verkehrt zwischen hier und Herold eine Lokomobile, die las Erdreich von einer Stelle zur andern befördert und dadurch sieht das Ganze schon recht betriebsmäßig aus. Scheibenberg, 17. August. In Verfolg der von der hiesigen Bürgerschaft an das königl. hohe Finanzministe rium gerichteten Petition um Erhaltung der am Scheiben bergs stehenden mächtigen, allgemein unter dem Namen „Orgelpfeifen" bekannten Basaltsäulen fand sich gestern Nach mittag */,3 Uhr eine königliche Kommission an Ort und Stelle ein, bestehend aus den Herren Geh. Rath Heymann, Geh. Hofrath Geinitz, Geh. Finanzrath Köpke, Straßen- und Wasserbau-Inspektor Kranz aus Dresden und dem Herrn Jnspektionsassistenten Pietzsch aus Annaberg. Zu dieser Besichtigung waren außer dem hier stationirten AmtSstraßen- meister Grießbach auch die Herren Mitglieder des Petitions- ComitSS geladen. Nach dem Urtheile des Herrn Geh. Hof rath Geinitz sollen sich hinter den an der Nordostseite des Scheibenberges befindlichen 8—10 Meter hohen Basaltsäulen immer neue derartige Steingebilde befinden. Was nun die Qualität der sonst in nächster Nähe zu Tage liegenden Basaltwacken anbelangt, so sollen dieselben nicht unerheblich schon verwittert sein, während aber in der Nähe der neuen Anlagen, sowie am sogenannten Schafbüschel der Basalt von Prima-Qualität ist. Interessant erschienen dem Fachmann, Herrn Geh. Hofrath Geinitz, namentlich die Basaltköpfe mit ihren charakteristischen Rissen und Sprüngen am letztge nannten Orte, wo denn auch der Krater gewesen und von dem aus sich seiner Zeit diese glühend flüssige Masse nach Nordosten zu ergossen haben soll. Das Alter des Scheiben berges zu bestimmen, war Herrn Geh. Hofraty noch nicht möglich; es fehlen hierzu noch Knochenüberreste aus alter Zeit, von deren etwaigem Auffinden man um Mittheilung gebeten worden ist. Eine definitive Entscheidung darüber, ob die mehrfach erwähnten Basaltsäulen stehen bleiben oder nicht, ist bis jetzt noch nicht getroffen, vielmehr wird das köntzl. hohe Finanzministerium erst Entschließung fassen, nachdem das schriftliche Gutachten des Herrn Geh. Hofrath Geinitz bei dieser höchsten Landesbehörde eingezangen ist. — Der Bezirksausschuß der königl. Amtshauptmann schaft Zwickau hat beschlossen, in einem Erlaß zu verbie ten, daß sich Gäste in Materialwaarenläden ntedersetzen und geistige Getränke erhalten, und zugleich bestimmt, daß solche Läden im Sommer um 9 Uhr, im Winter um 8 Uhr zu schließen sind. Oertliche Angelegenheiten. — Wie auch an dieser Stelle bemerkt sei, wird die königliche Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen Sonntag, den 22. August, wiederum einen Extrazug nach Aue, Eibenstock und Schönheide zu ermäßigten Billetpreisen verkehren lassen und zwar: Aus Crimmitschau 6 Uhr 48 Min. Vorm., - Werdau 7 - 16 - - - Zwickau 7 - 45 - - In Aue 8 - 52 - - - Schönheide 10 - 7 - Der Zug hält in Cainsdorf, Blauenthal und Wolfsgrün. Schneeberg. Ein recht schönes Fest wurde am vorigen Montage in unserer Stadt begangen, nämlich das Stiftungsfest deSI hiesigen Maschinenstickervereins. Die Stickerei ist in unserer Stadt zu einem sehr wichtige« In dustriezweige geworden; gegen 300 Stickmaschinen find hier in Thätigkeit, so daß dadurch gar viele Arbeitskräfte Be schäftigung finden. Zur Förderung der Interessen der Sticker und der Branche überhaupt hat sich der bezeichnete Verein im Jahre 1869 gebildet, dazumal mit sämmtlichen Stickern (19 Mann), da zu dieser Zeit nur 19 Maschinen hier vorhanden waren, während jetzt nur der.dritte Theil der hiesigen Sticker dem Verein angehört, so daß die Zahl der Mitglieder des Vereins gegenwärtig auf 97 fich stellt. Die Steuern der Mitglieder werden verwendet zu Unterstützungen für die in Krankheits- und anderen Nothfällen. Auch ist ein hübscher Fond gespart worden, woraus jährlich die Kosten sür Abhaltung eines Stiftung-feste- bestritten wer den konnten. Mit der Feier des heurigen Stiftung-feste- wurde gleichzeitig für sämmtltche Kinder der Mitglieder ein Kinderfest verbunden. Gegen 150 Kinder (von 3 Jahren an) nahmen an dem Festzuge mit Fahnen und Kränzen thetl und wurden mit Musik und unter Begleitung sämmtltcher Verein-mitglieder von dem Beretnsloeal aus nach den Loea- lttäten mit schönem großen Garten des hiesigen Schützen - Hauses geführt, woselbst bei Coneertmufik verschiedene be lustigende Kinderspiele ausgeführt wurden. Abends gegen Eine wundert. „N angenehr geffen S rrtheilt „G- „U begleiten ereignen wieder o Zög neten Zi Bei! gegen, w „W Ordens^ Antwort auf ihn Die trag aus wartet zi erblickt, l streckte u „Jc begann r Tom wir Niemand „D- „Di es betriff „Sil ,Se „W „Si mir gesa Sie Gott, wel „M „Tr Vater bi „Ja „Da und erfre nicht web sagen, wl Wäs großer Ä müthöbeu währende schien iHv Mittheilu „Bei gann der das feier! über meii mir gestai „Ich und mein „Da Mittheilu gern weri Es i der Alte „Vo halte ein feinsten ss gezögert h leicht in z Jahr alt Ich hatte un» eine Abschnitt Ebe mach Europa-; land nach welches wi Wie Sie t englischen, bildet bas au-, dem auch metr dieser St< wir glaut , Aber weh sollte mir und Zerst untergrab heil in st< Halts in ! einer Toc Ich und mein schieden«» 7 Uhr zogen Alle von de« Festplatze wieder ab nach de« Marklplatze, auf dem unter Musikbegleitung am Krieger denkmale die sächsische Volk-Hymne von ven größere» Schul kindern abgesungen ward und wodurch der Schluß de- FesteS für die Kinder erfolgte. Alle Kinder gingen seelen vergnügt nach Hause, denn jedes brachte ein reichliches An denken mit heim. Schulutensilten, Spielsachen u. s. w. waren die Gegenstände, welche an die Kinder zu wieder holten Malen verabreicht worden waren, sogar den kleinsten Kindern, welche in Kinderwagen sich befanden, wurden Armbänder und verschiedene bunte Sachen geschenkt, wofür nur ein freundliches Lächeln der Dank sein konnte. Bon einem hiesigen Herrn, einem Kaufmann, wurden 10 Mark zu dem Prämienfonds gespendet, um die Freude zu ver größern, auch nahmen dessen Kinder zur Freuds der Übrigen mit an den verschiedenen Spielen thetl. Dank und Achtung dem edlen Geber, dem Anderer Freude auch seine Freude war! Nachdem fich die Mitglieder wieder im Schützenhause mit ihren Frauen und erwachsenen Töchtern rtngefunden hatten, begann der Stiftungsball, zu dem auch sä Etliche Herren Prinzipale und Kaufleute, die die Mitglieder beschäf tigen, eingeladen un? welche derselben zum Theil auch ge folgt waren. Nachdem einige Tänze vorüber, wurden sämmtliche Anwesende vo« Vorsteher, Herrn W. Heß, mit einem herzlichen Willkomms» freundlichst begrüßt und von demselben der Wunsch ausgesprochen, daß das heutige Fest zur volle» Zufriedenheit aller Anwesenden verlaufen möge, worauf derselbe auf die etngeladenen Herren und Gäste ein 3maligeö Hoch ausbrachte, injwelches kräftig eingestimmt wurde. Hierauf bracht« der stellvertretende Vorsteher, Herr Gottlieb Gropp, welcher dem Verein 9 Jahre als Schriftführer und 2 Jahre als Vorsteher angehört ein von ihm selbst verfaßtes Gedicht, welches sich auf dis Maschinenstickerei, den Verein und seine guten Zwecks, sowie auf das Stiftungs fest bezog, in wirkungsvoller Weise zum Bortrag. Herrn Gropp ward für seinen Vortrag der lebhafteste Bei fall gezollt. Herr Kauf«. F. Uhlmann, der zur Freude der Anwesende» der Feisr beiwohnte, betonte sodann, t daß ihm der Inhalt des vorgetragenen Gedichts veran lasse, dem Verfasser seinen Dank darzubringen und auszusprechen, daß, wenn der Verein in den Grund sätzen, wie sie das Gedicht andeute, alle Zeit festhalte, er stets bestehen und die Anerkennung und Achtung aller Kreise finden werde. Der genannte Herr forderte daher die an wesenden Mitglieder auf, treu und fest zu ihre« Bersin zu stehen und brachte auf dessen Wohl ein dreimaliges Hoch aus; ein stürmischer Beifall war der Dank für diese zu Herzen sprechenden Worte. Tas Fest verlief sodann in schönster Weise weiter und fand auch gleichen Abschluß. Möge der Maschinensticker-Bersin zu Schneeberg stets einem guten fruchtbringenden Baume gleichen, durch den das wahre Wohl seiner Mitglieder und das Beste des so wichtigen Stickerei-Industriezweiges stets gefördert, werde und möge er stets daran fefihalten, daß nur ehrenhafte, pflicht getreue Männer demselben angehören können; die Anerken nung und Achtung aller Bürger unserer Stadt wird ihm dann stets erhalten bleiben uns er wird dann seine Aufgabe in Segen erfüllen. G. z — Um sich von dem Stande der Industrie zu über zeugen, neue Erscheinungen, Maschinen, Betriebsweisen u. s. w. in der rasch fortschreitenden Technik und Erwerb-thätig- keit kennen zu lernen, besuchte am Montag, wie dem „Dr. Journ." geschrieben wird, der Geh. Regier^ngsrath Böttcher von Dresden, welchem sich zur Führung und Begleitung der Gewerbe - Jnspectlons-Assistent Merbach aus Zwickau angeschloffen hatte, die Stadt Lößnitz und nahm unter Führung des Bürgermeisters Zieger verschiedene der dorti gen zahlreichen Etablissements, als: die der Herren Köthner (landwirthschastliche Maschinen), Thisl (Gwßqerberei), Schrö ter (Wäschewaaren), Dietz (Zinnwaaren), Martin (Hutwaa- ren), Döhner (Strumpfwaaren) und Hartmann (Mühlen- und Maschinenbau) eingehendst in Augenschein. — Am Dienstag besichtigte derselbe in Schön Heide die sächsische Bürsten-, Pinsel- und Kardätschenfabrik von Ed. Flemming u. Co., welche zur Zeit in der Fabrik etwa 450, in der Hausindustrie außerdem noch etwa 250 Arbeiter beschäftigt, die mit Dampfkraft arbeitende Stickerei von Frau A. Neu bauer, und sodann die Tüllweberei der Firma C. G. Tuch scherer. Dieselbe hat seit Anfang dieses Jahres mehrere kleinere Webstühle für Tüll, sowie eine größere dergl. Ma schine nebst Hilfsmaschinen aus England bezogen, um als zweite Anlage dieser Art überhaupt in Deutschland — die andere Firma, welche noch Tüll in Deutschland fertigt, ist Gebr. Lehm in Schneeberg — Tüll zumeist von Baumwolle u. A., aber auch von Rohseide anzufertigen. Weiterhin nahm man Einsicht in die Lehrmittel, Zeichnungen, Schüler hefte re. der langsam aber rüstig fortschreitenden gewerblichen Fortbildungsschule von Schönheide. Ein weiterer Besuch galt der Fabrik für gedruckte und buntgestickte wollene Tü cher, Umhänge u. s. w. von Oschatz «. Co. Den Schluß der besuchten gewerblichen Etablissements bildete das v. Querfurth'sche Eisenwerk Schönheiderhammer, dessen schmied barer Eisenguß in Gegenständen mannigfachster Art flotte» Absatz findet. Unterstützt wird der Betrieb des Werkes durch einen mit Gasregenerativfeuerung versehenen, i neuester Zeit in Betrieb gesetzte» Eisenschmelzofen. Mit de Nachmittagszug setzte Geh. RegierungSrath Böttcher die Reise nach Aue fort und besichtigte daselbst die Dr. Gei nersche Argentanfabrik (K. A. Lange) sowie die Stuhlfabri von Wellner in Auerhammer, stattete der Deutschen Fachschul für Blecharbeiter in Aue einen Besuch ab und nah» auch hier überall von Fortschritten und Neuerungen in ein gehender Weise Kenntniß. Schwarzenberg, 17. August. Am vorige! Sonntag hielt der hiesige Gesangverein in Bermsgrün ei Konzert ab, in dessen Rahmen die Borträge de- Chemnitz« Zitherterzett- die vorzüglichste Aufmerksamkeit fich erwarbei Die Mitglieder diese- Terzetts find Schlosser und Drehe und genügen ihre Leistungen selbst verwöhnteren Ohre' Unter ihrem Führer, dem Werkführer Weigel, konzertirte die Vortragenden, um den Reinertrag der Konzerts ftn ui eigennützigster Weiss der Kaffe des Frauenverelns zu übe weisen. tert. allein ab mir noch junge M „s „Ne in meine Fersen i Sie, daß baren w Treten S
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