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Erzgebirgischer Volksfreund : 18.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188608189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-18
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 18.08.1886
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rS bekundete üande-- und er Straßen. >e, sowie vor ausgeführte König- Etn- allen Thet- Leben, aus zur Ankunst ihr Nachmtt- irrte. Zum rem Perron Wildenfels, n Geheimer ntgl. KreiS- s Vertreter Shauptmann den unserer >rps des 5. e-Regiments Herrn Bri der Spitze, e-RegimentS trat. 1 die Bahn- f die Maje- >s zahlreiche ! Regiments« n verlassen endlich st er- i, in Gene- Front der capport ent- h de« Bor- wtel zu, die , mit ihren >d der Krie- als Fahnen- tellt hatten, litäroeceins- n dreifaches dadurch er- hen Worten wntrappo«, len und die m in einem atz. Boran ürzsrmeister Sr. Maje- »srren Geh. Bose, wäh- das Hohe tz, Oberhof- Ehrenstein, rame Fcäu- pfanze er- . MM. an iatze ertönte rchen. Gin cht besetzte,, lüft erschüt- U Ort vir Mathildsn- stathes und r, die Gsist- n Empfange irzermeister ommsngruß Meng» br auen ourch >er Königin erwiderten lößchen be- m v. Bose, nttees, wo- ! hielt, die dem aufs oelchem Jo- ilieutenants mng eines ntgspavtllon I osr Mit- aptmann v. des Albert- etmatsch an sen, welche arbenretches Zahnen, va- tOO Mann rbiere mit Schachspiel, sicher Hanü- dssoNderS er Gehltfen minder er- »lsrmasten, schrist un» n führend, sts Schnur gen, über sie Kopfbe- -pfbedeckun- en Formen ffsnd ent- uf, gesolgi rte sühne, «irt. -Lie zejeüen ge wahre 1537, lellage mu L.J — Je eine Fcurrwrhr-Ablhcilur.g marschirte s Hausen in Losiks-), Lieherkranz (Männcichörr, SolovörtrSge, l und am Ende des hochinteressanten, etwa eietlrtsche Beleuchtung, außer Wethenstephan, Lagerbier und! von Interesse, sichert waren. vielen Mitteln, welche dem Publikum zum Bon den Reinigen des Mundes und der Zähne öffentlich anzepriesen werden, dürste wohl keines so geeignet seien,: die öffent liche Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen, als das von Otto Graslaub, Schneeberg t. v, bereitete Or. Schetblec'- scye Mundwasser. Denn abgesehen davon, daß Mund und Zähne auf Has Vollkommenste damit, gereinigt werden, wird auch das Stocken der Zähne, wie durch kein anderes Mit tel, dadurch verhütet, so daß es schon aus diesem Grunde nicht genug empfohlen ^werden kann. Ebenso wird der Zahnschmerz, sowie das Ansehen des Weinsteins verhindert und der etwa schon vorhandene sehr bald entfernt. Dabei wird dec Emailleder Zähne in keiner Weise angegriffen, ja im Gegentheil de: Glanz und die weiße Farbx der Zähne erhalten. Außerdem empfiehlt sich ür. Scheibler'- Mund wasser seiner antiseptischen Eigenschaften wegen ganz beson der» auch gegen Krankheiten des Za-nsleiicheS, zur augen blicklichen Beseitigung des üblen Geruchs aas dem Munde, sowie zur Meder befestigung loser Zähne. Käuflich L Fl. 50 Pf. und 1 M. in fast allen Friseur- und Parsümerte- Läden. Oerttiche Angelegenheiten. Aus dem Bezirksobstbauverein Schwarzen berg. Wir verfehlen nicht, die Mitglieder des Vereins, sowie alle Obstzüchter auf die vom 29. Septbr. bis 3. Oktbr. d. I. in Meißen stattfindende allgemeine deutsche Obstausstellung aufmerksam zu machen. Die Be schickung derselben steht allen Obstzüchtern und Gärtnern in gleicher Weise zu und sind alle Sorten Obst einschlteßl. Weintraube, Obstproducte, alle dem Obstbau und der Obst- verwerthung dienenden Instrumente, Hilfsmittel, Maschinen, Modelle u. s. w., wissenschaftliche Arbeiten, Werke über Obst- und Gartenbau, Gemüse aller Art in frischem wie trockenem Zustande, sowie Baumschulenartlkel zugelaffen. — ES ist zu wünschen, daß dem Schwarzenberger Bezirks obstbauverein, der sich an dieser Ausstellung zu betheiligeu gedenkt, kollektiv die Möglichkeit geboten werde, den am höchsten gelegenen Bezirk unseres sächs. Erzgebirgs würdig zu vertreten und so die vielen mißfälligen Urtheile, als ob bei uns nur Vogelbeeren wüchsen, zu nichts zu machen. — Alls Gartenbesitzer seien deshalb schon heute darauf hinge- wiese'', daß eS eine Ehrenpflicht ist, den Bezirksverein in. seinen Matznahmen nach Kräften zu unterstützen und wir dürfen gewiß die Zuversicht aussprechsn, daß, wenn der Vorstand des Beztrksversins in der nächsten Zett eine Auf forderung zur Einlieferung von Obst ergehen taffen wird, er trotz der geringen Ernteaussichten keine Fehlbitte thun wird.. Gewiß giedt es noch manchen Odstzüchler in unserm Bezirke, der sich auch hmer eines ObstfegenS erfreuen kann. UebrigenS sind die Vorstandsmitglieder — die Herren Ober lehrer Werner in Schneeberg, Inspektor Eckler in Neu- städtel, Kaufmann. Neitsch in Lößnitz, Fabrikant Gustav Gnüchlkl in Lauter, Pastor Kretzschmar in Markersbach, Schuldirektor Leschner in Schwarzenberg — zu Austunfls- enyeüuug schon jetzt bereft. Spatenbräu auch eine in 1OOO Exemplaren erschienene, um sieben Uhr vollständig vergriffene Auflage delikater Wiener Würstchen). Wir nehmen hierbei Gelegenheit, allen den jungen Damen in den Schankzelten, die sich der so mühevollen Aufgabe der Bedienung unterzogen und ihrer freiwilligen Function mit Eifer, Geschick und Ausdauer walteten, mit aller Anerkennung zu gedenken. Auch die so splendid ge machten Stiftungen an Bier und sonnigen Verkehrs- oder auch BeleuchtungSmitteln find schöne Zeichen opferwilligen gestorbene Versicherte wurden im Jahre 1885 inSzesammt 40,082,153 Mark auszszahlt. Unter den reichhaltigen üb rigen Nachweisungen des Aufsatzes erscheint die Tyatsache von Interests, daß von den Gestorbenen 14 Prozent noch nicht 5 Jahre und 31 Prozent noch nicht 10 Jahre ver Schuhwaaren. - an der Spitze und 500 Mann starken Zuges. In rascher Folge schloffen sich an dieses Defiliren die sonstigen speziellen Vorführungen. Bon einer Anzahl Mit glieder der Lurngemeinde wurden vor dem König-pavillon äußerst wirkungsvolle Pyramiden, als: Rund-, Flach-, Stern- und Kreuzpyramiden gestellt und das letzte Bild.mit einem von Herrn Strohhutfabrikant Heffe auf die Königlichen Majestäten auSgebrachten poetischen, von Sr. Majestät bei fällig aufgenommenen „Gut Heil" geschloffen. Se. Majestät ließ sich Herrn Heffe vorstellen und rich tete an denselben einige freundliche Worte, erkundigte sich äuch bei Herrn Buchhändler Bär eingehend über die hiesigen Turnverhältniffe. Darauf folgte der von Herrn Oberturnlehrer Frank componirte, vorder Gesellschaft Club in Szene gesetzte Reigen junger Damen, welche reizende Jägerinnencostümes trugen, vorgesührte Jägerinnenretgen. Derselbe stellte die Hul digung der Jägerinnen vor dem höchsten Jägermeister, Sr. Majestät dem König, dar und endete mit von den reizenden Jägerinnen abgegebenen Gewehrsaloen. Ein ferneres lebensfrohes Bild gewährte der von Herrn Kaufmann Theodor Paulus entworfene, von 32 Mit gliedern der Turngemeinde mit rothweißen und grünweißen Fähnchen vorgesührte, in 6 Theile zerfallende Fahnenreigen, nach der Melodie des Pariser EinzugSmarsches. Als Schluß ober führten Unteroffiziere der Garnison in historischer Tracht einen nicht weniger interessanten Wessen tanz, bestehend in Marschübungen und Evolutionen, Standesamtlicke Nachrichten von Schwanenderg mit BermSgrün, AntonSthal und Grla vom 1. biS Sl. Juli 1888. GeburtSfälle: Dem Papiersabrikarbeiter Fran, Hermann Oelsner in Bermsgrün e. T. Dem Feuermann Traugott Friedrich Lorenz in AntonSthal e. T. Dem Maurer Carl Hermann Mothe» in Bermsgrün e. T, Dem Scheerenschleifer Carl Ehregott Lautner in Bermsgrün, e. T. Dem Holzschleifer Friedrich August Strobelt hier e. S. Dem Hohschleifer Friedrich Gustav Günther hier e. S. Dem Dienstknecht Ernst Gustav Auerswald hier e. S. Dem Waldarbeiter Fran, Julius Lang in BermSgrün«. T. Dem Fuhrmann Earl Friedrich Reimert in BermSgrün e. S. Dem Korbmacher William Renatus hier e- S. Dem Restaurateur Fried rich Hermann Riedel hier e. L. Dem Geschäftsführer Ernst Richard Scheffler hier e. T. Dem GerichtSreferendar Alfred Hugo Rebentrost hier «. S. Dem Werkführer Friedrich Emil Müller in AntonSthal r. T. Dem Leistenfabrikarbeiter Friedrich Emil Müller, genannt Meischner in Bermsgrün e. S. Dem BezirkSstraßenmeister Friedrich Hermann Eckhardt hier e. T. Dem herrschaftlichen Kutscher Wenzel Mörtl hier e. S. Dem Briefträger Karl Leon hardt Mädler hier e. S. Dem Schneider Florian Höhl hier e. S. Dem Bürgerschullehrer Conrad Walter Zill hier e. T. Der ledigen Klöpplerin Auguste Emilie Blechschmidt in BermSgrün e. T. Dem Klempner Ernst Friedrich Humann hier e. S. Dem Gutsbesitzer Christian Ludwig Orser in Bermsgrün «. S. Dem Handarbeiter Friedrich Hermann Seidel in Bermsgrün e. S. Dem Schuh macher Franz Hermann Blechschmidt in Bermsgrün e. T. Aufgebote: Der Zimmermann und Hausmann Carl Heinrich Wil helm Endt mit der Klöpplerin Linna Milda Schmidt, beide hier. Der Bergzimmerling Carl Heinrich Meyer in Oelsnitz b. Lichten stein mit der Klöpplerin Auguste Henriette Ficker hier. Eheschließungen: Der Holzstofffabrikarbeiter Robert Paul Krauß in AntonSthal mit der Klöpplerin Auguste Emilie Friedrich in Berms grün. Sterbefälle: Auguste Bertha vecehel. Walther geb. Gündel hier, 28 Jahre alt. Emil Paul Thümling, Sohn des Kutscher» Jo hann Anton T. hier, 7 Monate alt. Paul Gustav Eckhardt, Sohn de» Fabrikspinners Carl Gustav E. hier. s»/,, Jahre alt. Auguste Emilie Roßner hier, 2ä"/„ Jahre alt. Carl Curt Rolle, Sohn des FeuermannS Carl August R. hier, 8 .Wochen alt. Carl Heinrich Keller aus Breitenbrunn. 70 Jahre ult. Her mann Eduard Schr-mm, Sohn de» Bretschneiders Hermann Eduard Sch. hier, «'/. Jahr alt. Frieda Doris Oeser, Tochter des Äerichtsschreiber» Emil Oe. hier, 21 Wochen alt. Anna Eck hardt, ToLter des.BezirkSstrahenmristerS Friedrich Hermann G. Mier, 17 Tage alt. Martha Hulda Richter, Tochter des Fabrik arbeiters Eduard Friedrich R. hier '/, Jahr alt Bürgersinnes. Alle dienten dem werkthättgr« Wohlthun, und Dank sei ihnen im Namen der guten Zwecke. Mit besonderem Interesse wurden die Waflermanöver verfolgt, ausgeführt von hiesigen Turnern auf dem Schwa- nenteich, unter Leitung des Herrn Friseur Lange. Oft, na- mentlich bei Beginn des interessanten Schauspiels, hörte man, wenn die Besiegten kopfüber über Bord in den Teich stürzten und eine Strecke schwimmen mußten, um wieder in das sichere Boot zu gelangen, beängstigende Ausruf."; doch sämmtliche Ausführende waren gewandt und tüchtige Schwimmer, so das jegliche Gefahr ausgeschlossen war. Als Curiosum sei erwähnt, daß einige neugierige Fische in die Hände der kühnen Taucher geriethen. An der Südseite des ParkeS verkündeten nie rastende Ausrufer: Das größte Na turwunder, die größten und kleinsten Menschen der Welt. ES produzirten sich: Ein Riesen-Tscherkeffe (Deutscher), 18 Jahre alt und scyon 2 Mir. 15 cm. hoch, im Gegensatz zu einem Liliputaner-Paar, Herr und Frl., ersterer 70 cm. hoch, 30 Pfund schwer, 22 Jahre alt, letzteres 65 cm. hoch, 28 Pfund schwer und 35 Jahre alt. Ein angenehmes Bild boten die Ausführungen des hiesigen Turnerclubs unter Leitung des Herrn Turnlehrers Clauß. Geturnt wurde: Festfreiübungen von 84 Turnern, Musterrtegenturnen am Barren von 8 Mann, Stabreigen 24 Mann, Humoristischer Burschenreigen in Kostüm 16 Mann, Turnerische Gruppenbilder 7 Bilder. Als Einlage wurden verschiedene Turnspiele, z. B. Barlauf, Grenz- u.w Fußball u. a. m. vorgeführt. Die Musik wurde vom Militair-Mustkchor vom 104. Jnf.-Regiment gespielt. Das aufgestellte Carroussel wurde von Groß und Klein sehr lebhaft frequentirt, wie auch an dem Kraftmesser gar Mancher seine Kraft erprobte, auch eine Preis-Waage war vertreten. Sehr viel Spaß machten die mit ausgestellten Ritterrüstungen und mit der anziehenden Neberschrift ver sehene Bude: „Antiken- und Raritäten-Cabinet." Der Eintritt bot des „Nie dagewesenen" insofern viel, als im Innern der Bude angehefteten Zettel auf antike Sacken hinwiesen, die in Wirklichkeit nicht vorhanden waren. Im westlichen Theile am Berge befand sich eine imi- tirte Streckenanlage. Mit der SicherheitSlampe in der Hand befuhr mau die Strecke bis an den Ort, wo Bergleute die Kohlen abbauten und in Hunte brachten. Ein zu Bruch gegangenes Ort vervollständigte das interessant; Bild. Außerdem war noch eine Sammlung der Vorgefundenen Steinarten im einzelnen zum Verkauf ausgestellt. . Nicht minder interessant namentlich auch für die Kinderwelt ge staltete sich die Gnomen-Grotte. Die Gnomen entstiegen mit dem Lichtchen dem Schacht, aus der Ferne hörte man das Arbeiten mit Hammer und Meisel zur Gewinnung des Erzes. Andere Gnomen brachten die gewonnenen Erze auf Hunten gefahren und fuhren sie an ihren Bestimmungsort. Viel zur Belebung des Ganzen wirkten die 4 Musik- chöre: Stadtorchester, 133er, 104er und Jäger. Alles in Allem gerechnet hatte die Bewegung, wie das Zusammenkrömen der Menschen wohl kaum geahnte Dimen sionen angenommen. ES haben gewiß Veranstalter wie Theilnehmer einen schönen Erfolg zu verzeichnen und bringen wir den beiden milden Zwecken, Albertverein und Bürgerhospitalfond, zu ihrem auch dem Wohle der Schwanenstadt dienenden fer nere» Gedeihen ein herzliches „Glück auf l" aus. Hierauf verschritten I. I. Majestäten nebst Gefolge, unter Führung der Herren Oberbürgermeister Streit, Holm von Bose, Baumeister Wolf und Oberstabsarzt vr. Leo zu einem Rundgange auf dem Festplatze, wobei sie die von Herrn Obersteiger Hüning arrangirte Gnomengrotte, die künstliche Schachlanlage, den Gabentempel, das Weinzelt, das CaSparzelt, die Raritäten-Sammlung der Klempner- Innung, das Naturtheater, die Anlage des Männergesang vereins, die des Liederkranzes, das Bäckerzelt, das Fleischer zelt, das Milchrett des Herrn E. Barth in Stenn, die großen Zelte der Vereins- und Cainsdorfer Brauerei und die alt deutsche Wachtbude der privilegirten Schübengesellschaft in der das alte Silbergeräthe von der Gesellschaft aufgestellt war, besuchten, während Ihre Mojeuät die Königin statt der letzte ren beiden Zelte das Conditoreizelt der Frau Oberst v. Kirch bach und die ärztliche Hilfsstation (graue Schwestern) mit Ihrem Besuche beehrten. In verschiedenen Zelten, so bei den Fleischern, Bäckern, im Weinzelt, im „Milchwein" (Herr Barth), Liedrrkranz, Schützenzelt, geruhten I. I. Majestäten riedenzte Erfrischungen zu sich zu nehmen. Hierbei mag erwähnt sein, daß Se. Majestät einen Trunk Weihenstephan annahm, wobei ein silberbeschlagenes Bierseidel zur Verwendung kam, welches Herr Rentier Rein hold hier 1865 in Zittau als Preis erschossen, und aus welchem Se. Maj. bereits bet einer früheren Anwesenheit hier auf dem Schwanenschlößchen getrunken. Seine König liche Majestät war seinerzeit selbst auf dem Zittauer Schie ßen als tüchtiger Schütze bewährt und nahm diese Erinne rung huldvollst entgegen. Längere Zeit verweilte Se. Majestät auch im Zelte der Schützen-Gesellschaft. Bei seinem Eintritte wie Ausgang salutirlen die Schützen, die mit der Fahne aufgezogen waren, und bliesen die Hornisten die Köntgshymne. Der Weg, den die Majestäten nahmen, war dicht vom Publikum besetzt, das fortgesetzt in lebhafte Hochrufe aus- dräch. Vielfach geruhten I. I. M. M. über die durchgehends gelungenen Arrangements Allerhöchst Ihre Anerkennung und Freude auszusprechen. Um 5 Uhr verließen die Majestäten wiederum den Festplatz und fuhren, abermals in dritter Equipage unter dem Geläute der Glocken und den stürmischen Hochrufen des Publikums begleitet, nach dem Bahnhofe zurück. Vor der Abfahrt vom Festplatze sprach Herr von Bose, Namens des Festcomttees, den Majestäten den Dank sür den huldvollen Besuch aus und gab diesem weiteren Aus druck durch ein dreifaches Hoch, das' stürmischen Widerhall fand. Im Königssalon des Bahnhofes dintrten j zunächst die Majestäten, wobei u. A. die Herren Oberbürgermeister Streit, Geh. Reg.-Rath Leonhardi, die Commandeure der hier weilenden Truppentheile, und der Herr Brigade-Commandeur Einladung erhalten hatten. Beim Nähern an den bereit stehenden von Hrn. Be triebs-Oberinspektor Winkler geführten Extrazug nahte sich ein kleines Mädchen, Tochter des Hrn. Assistent Kunze, den Maiestäten und überreichte der Königin ein Bouquet, das aufs freundlichste angenommen wurde, wie denn auch Se. Majestät das Kind nach seinem Namen srug. Nachdem die Majestäten sich huldvollst von Ihrer Um gebung verabschiedet, setzte sich um 6 Uhr 25 Minuten der königliche Train in Bewegung. Herr Oberbürgermeister Streit brachte als AbschirdSgruß der Stadt ein nochmaliges dreifaches Hoch, das stürmischen Widerhall fand und den Majestäten die Liebe und Treue Ihrer Unterthanen, wie deren innigsten Segenswünsche für die Heimfahrt zum Aus druck brachte. Das Verzeichnlß der einzelnen Darbietungen in den einzelnen Zelten und Veranstaltungen ist ein so reichhaltiges und der Andrang, wie wiederholt bemerkt, war so immens, daß selbst dem aufmerksamsten Berichterstatter Unterlassungs sünden untergelaufen sein dürften. Wir erwähnen zunächst das von der Gesellschaft „Union" gestellte, von Herrn Theater-Direktor Dorn recht geschickt arrangirte „Natur- theoter" mit Laubwerk als Couliffen und dem blauen Him msl als Soffiten (Automaten, Familie Itzig u. dergl.) ConcordiatHeater, von der Geleilschaft „Concordia" gestellt (Zwergtheater, Couplets rc.), Würfel- u»o Lottvbuden, als beliebte Bolkvbelustigung-m lebhaft frequentirt. Besonders stark besucht waren die Erfrischun^szelte, unter denen das der Bäcker und Fleischer gegen 7 Uhr nahezu „auSverkauft" waren- Nicht minder belebt, meist bis zum Geb: äuge, wa ren die Lchankzelte, Vercinsbraueret, Cainsdorfer Brauerei (iawoscs Tyrclerconcert ctner Anzahl Damen und Herren), Allgemeiner Männergesangoerein (Sänge-fest zu Singsang- Feuilleton. * In Campidaglta sollte am 4. dS. die Trauung des 16jährigen Landmädchens Franceska Pompillt stattfinden. Es galt eine LtebeShetrath und di« Braut ging freudestrah lend zur Kirche. Auf halbem Wege ward der HochzettSzug von einem Gewitter überrascht, der Blitz' schlug in der nächsten Nähe des Brautpaares in die Erde, ohne jedoch Jemand zu verletzen. In der Kirche angelangt, erklärten die Eltern des Bräutigam», der Himmel sei gegen die Hetrath und diese dürfe nicht geschlossen werden. Alle» Bitten blieb vergebens, selbst die Ermahnungen des Priesters. Verzweifelung-voll traten die Brautleute den Heimweg an; in der Nackt kam der Bursche zu« Fenster de» Mädchen, dieses eilte hinab, und am Morgen fand man Beide, mit einem Stricke aneinander gebunden, im Teiche ertränkt. E i n g «s a n d t. Fortschritte der Lebensversicherung in Deutschland. In den Hildebrand Conrad'schen „Jahrbüchern kür Nationalökonomie und Statistik" steht demnächst wi die jährliche Veröffentlichung der bekannten statistischen <eben über „Zustand und Fortschritts per deutschen LebenSv-citch.- rungS-Anstalten" und zwar sür das Jahr 1885 bevor. Mr find in den Stand gesetzt, schot» jetzt einige Hauptergebnisse dieser, auf die amtlichen Berichte von 34 LebenSoerstche- rungsanstalteu.sich stützenden Untersuchung mitzutheilen. Der Berficherungsbestand der 34 Anstalten erhöhte sich im abMufenen Jahre um 27,877 Personen und 157,788,591 Mark VersicherungSkapital. Bon letzterer Summe entfielen auf die LebenSoersicherunzSbank f. D. in Gotha 23,244,800 Mark, auf die Allgemeine Versorgung- Anstalt in Karlsruhe 17,337,673 Mark, auf die Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig 17,072,850 Mark, auf die LebsnSverficherungs- und Ersparnißbauk in Stuttgart-15,654,339 Mark, auf die „Germania" in Stettin 15,056,937 Mark. Im allgemeinen blieb der Zuwachs des Jahres 1885 etwas hinter denjenigen des Vorjahres zurück. Der Gesammtbsstand an Versiche rungen betrug Ende des Jahres 727,534 Personen mit 2816,127,613 Mark. Auch an dieser Summe ist die Go thaer Bank an erster Shelle, nämlich mit 490,637,800 Mack bttheillgt; nächstdem kommen die Germania mit 286,452,290 Mark, die Stuttgarter Bank mit 233,228,330 Mark, die Leipziger Gesellschaft mit 223,993,950 Mark, Karlsruhe mit 174,829,892 Mark, die Concoroia in Cöln mir 159,781,221 Mark, Lübeck mit 131,095,455 Mark, die Berlinische Ge sellschaft mit 111,287,736 Mark, so daß auf diese 8 größten Anstalten also 1811 Millionen Mark oder fast zwei Drittel der Gesammt-Summe treffen. An Versicherungssummen für
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