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Dresdner Journal : 24.12.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190712242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19071224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19071224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-12
- Tag 1907-12-24
-
Monat
1907-12
-
Jahr
1907
- Titel
- Dresdner Journal : 24.12.1907
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Lo» Listige. Die Abgg Bär, Günther, Roch haben bei der Zweiten Sammer der Ständeversammlnaa folgende Interpellation ein- aebracht: Welche Stellung gedenkt die Königl. Staatsregierung im Bundesrate gegenüber der veränderten Finanzlage des Reiche- ein zunehmen? altes Mütterlein und manchen Greis sah man aber auch eine Träne zerdrücken, vielleicht im Gedenken an ihre Lieben, die fern ihr Weihnacht-fest feiern oder vielleicht schon ihre irdische Laufbahn beendet haben. Bei den armen bedauernswerten Kindern aber war, wie man hörte, Helle Freude zu sehen und Heller Jubel zu hören * Am 22. und 23. Dezember fanden im Asyl für taub stumme Mädchen, in der Vorschule und in der Haupt anstalt die Ehristbescherungen statt Den Asylitinnen hatte die Anstaltsleitung, unterstützt von langjährigen hoch herzigen Freunden der Gehörlosen, mehr praktische Geschenke unter die strahlenden Bäume gelegt. In die Freude der Pfleg linge mischte sich freilich Wehmut, als sie an dm Heimgang der edelsten und unermüdlichsten Wohltäterin des Asyls, der nunmehr verewigten Königin Carola erinnert wurden Die kleinen 6- bi« 8jährigen Vorschüler konnten sich außer an Stollen, Pfefferkuchen, Äpfeln und Nüssen, besonders an Spiel sachen erfreuen. Viele der Kinder standen zum erstenmale in ihrem Leben leuchtenden Auge« vor einem so reich gedeckten Tische; stammen doch die meisten Kinder aus ganz einfachen, oft armen Verhältnissen. — In der Hauptanstalt ging der Bescherung eine Weihnachtsfeier in der dichtgefüllten Kapelle voraus. Viele Förderer und Freunde der Taubstummen, viele Eltern und Angehörige ließen wieder die besondere Eigenart dieser Feier auf sich einwirken. DaS Wesentlichste der Feier war die aus Wort und Gebärde bestehende Ansprache des Di rektors Köhler an die aufmerksam absehenden Kinder, denen die Bedeutung de» Christfestes nahegebracht und die Dankbar keit gegen die Wohltäter zur Pflicht gemacht wurde. Weih- nachtSgedichte, von verschiedenen Kindern ebenfalls in Wott- und Gebärdensprache vorgelragen, beendeten die Kapellenfeier Dann strebten über 200 taubstumme Kinder der Turnhalle zu, wo sie freudestrahlend die ihnm gespendeten Weihnachtsgeschenke entgegennahmen. * Am Sonntag veranstaltete der hiesige Alla em. Musiker- verein eine kleine, aber würdige ChrtstbescherungSfeier für seine armen und kranken Mitglieder Der Vorsitzende, Hr. M Gierth hielt eine zu Herzen gehend« Ansprache und widmete hierbei allen dm Mitgliedern und Gönnern des Vereins, welche die Unterstützungskaffe „Hilft' durch Beiträge und Sammeln von Materialien unterstützen, innigsten Dank. Mit der Bitte, auch fernerhin der Kaffe 'hr Wohlwollen zu erhalten und das Werk der edlen Nächstenliebe nach Kräften zu fördern und weiter auSzubaum, schloß der Redner seine Worte Währmd der Rede intonierte «in Blaßquart«tt in der Entfernung das Lied: Stille Nacht, heilige Nacht Nach Aushändigung von Barbeträgen von 15 bi» 30 M. an die armen um» kranken Mitglieder und unter Bewirtung mit Kaffee und Stollen schloß die schlichte aber erhabene Feier. * Zum 27. Male wurde auch den Obdachlosen im Asyl, Käufferstraße 11, der Weihnachtsbaum angezündet 107 Männer, darunter viele alte Leute, warm erschienen; nach Gesang verkündete ihnm Hr Pastor Rosenkranz von der inneren Mission da» Evangelium der Liebe Der Vorsitzende empfahl ihnen die warmen Sachen auch selbst zu benutzen und nicht zu vertrinken, da gewiß noch Kälte genug komme Sie erhielten warme Sachen, Stollen, Kaffee, Zigaretten, Speise marken sowie auch später Bier und danktm alle, teilweise sehr bewegt Allen Damm und Herren, die dm Verein durch Geld und Sachm unterstützten, wird der Dank ausgesprochen; im Jahresbericht wird darüber genau Rechnung abgelegt werden. * Für die Weihnacht» - Premiere der int. heiteren Künstlerabende auf dem König!. Belvedere hat di« Dre»de«, 24. Dezember * Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde in Begleitung Ihrer Hofdame Freiin v. Gaertner, sowie Ihre Königl Höhnten die Prinzessinnen Margarethe und Maria Alix in Begleitung der Oberhofmeisterin Frau v der Gabelmtz-Linsingen, Exzellenz, und der Erzieherin Frl. v der Decken besuchten die Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße, und nahmm daselbst die Weihnacht»au»stellung in Augenschein * Im Jahre 1900 kaben die städtischen Kollegien zur Deckung der außerordentlichen Ausgaben der Stadt auf die nächsten 10 Jahre die Aufnahme einer Anleihe von 50000000 M in 4 Proz. Schuldscheinen beschlossen Der Bedarf an außerordentlichen TeckungSmiUcln für städtische Au»gaben hat jedoch die Schätzungen überstiegen, und e» läßt sich bereit» der Bedarf de» Jahre« 1908 an Anleihemitteln au« dm vorhandenen Restbefiänden der Anleihe de» Jahre» 1900 nicht mehr vollständig dicken. Hierzu wird in den nächsten fünf Jahren für Schulbauten, für Erweiterung der Betrrrb»- werke, für den Ausbau von städtischen Anstalten, für Feuer- löschzwecke, für Erweiterung öffentlicher Gebäude, für Straßen-, Schleusen- und Brückenbauten und für Landankauf die Bereit stellung von außerordentlichen Mitteln in Höhe von mehr al« 39000000 M. erforderlich Der Rat hat daher beschlossen, zur Deckung des au» dem Restbestande der Anleihe de« Jahre» 1900 nicht mehr zu befriedigmden außerordentlichen Geldbedarf« der Stadtgemrinde Dresden in den Jahren 1908 bi» mit 1912 eine neue Stadtanleihe im Betrage von 40000000 M zu einem Zinsfüße von 4 Proz. aufzunehmen. Der Rat genehmigte ferner den Entwurf über Feststellung der Anleihebedingungen Die Anleihe soll danach im Laufe der Jahre 1913—1952 durch Auslosung oder auch durch Rückkauf beziehentlich Kündigung getilgt werden. — Die letzte Stadt anleihe von 1900 ist nach dem damaligen Zinsstande zu einem Zinsfüße von 4 Proz aufgenommm und zu diesem Zinsfüße in dm ersten Raten begeben worden. Die Steigerung de« Kurse« hat dazu geführt, daß im Jahre 1902 der noch nicht begebene Teil der Anleihe von 29904900 M vor der weiteren Ausgabe in seinem Zinsfüße durch entsprechende Abstempelung auf 3'/, Proz herabgesetzt worden ist. Von diesen abgestempelten Schuldscheinen ist noch ein Nennbettag von 4654900 M vor handen, der ber der jetzigen Lage d«S Geldmarktes bis auf weitere« nicht abgesetzt werden kann Da die Anleihebeträge nur bei einem Zinssätze von 4 Proz günstige Aufnahme ver sprechen und eine Rückabsümvelung au« technischen Gründen untunlich ist, hat der Rat beschlossen, den auf 3V, Proz un gestempelten, noch vorhandenen Teilbettag der 1900er Anleihe an 4654900 M zu vernichten und durch Neudruck 4 prozentiger Anleihescheine zu ersetzen * Sonntag, den 29. Dezember wird in der Reformierten Kirche der Gottesdienst in französischer Sprache ab gehalten werden. * Gestern fand die Weihnachtsfeier in der Städti schen Heil- und Pfleganstalt statt. Diese Anstalt — die größte in Dresden — beherbergt jetzt über 1200 arme un- glückliche Menschen. Edle Menschenfreunde haben auch wieder m diesem Jahre den Tisch decken helfm. Der Bescherung ging ein Gottesdienst im AnstaltSbetsaale voraus, der die Herren Stadttäte Haupt und Seeling, Hoftat vr. Ganser und SanitätSrat vr. Hecker, sowie eine Anzahl Freunde und Gönner der Anstalten beiwohnten Die Ansprache hielt der A.ütaüs^tstliche, Hr. Pastor Vogel. Eine Anzahl Künstler und Mitglieder des Dresdner Lehrerarsang- Vereins unter Leitung de« Hm. Direktor« Franz Ander« hatten in liebenswürdigster Weise ihre Kunst in dm Dienst der Sache gestellt. So verschönten die Herren Königl Kammer musiker Karl Braun und Schramm die Feier durch einige Vor- träge auf Violine und Harmonium. Die Herren Königl. Kammermusiker Am old I, Brun», Teuchert und G ölfert er freuten durch mehrere Posaunenvorttäge und die Herren vom Lehrergesangverein sangm herrliche Lieder. Hieran schloß sich die Bescherung auf den einzelnen Stationen an Ein Rund gang durch die Anstalt unter Führung der Herren Stadttat Seeling, Pastor Vogel und Oberinspektor Hofmann gab Zeug nis von der überall herrschenden WeihnachtSfreude. Manch schlossenen Waschhäusern in zahlreichen Fällen Wäschestücke gestohlen hat. Ein zweiter Malergehilfe, der im verdacht fleht, diese Diebstähle mit ausgeführt zu habm, wurde eben falls verhaftet Geschädigte und solche Personen, die fach dienliche Wahrnehmungen gemacht habm, wollen sich bei der Kriminalabteilung melden. — Gestern nachmittag wurde in der Wilsdruffer Vorstadt ein Markthelfer an seiner Arbeitsstätte tot vorgefunden. Nach dem Ergebnisse der polizeiärztlichen Leichenschau ist der Tod infolge Herzschlags eingetteten Aus Sachsen. Leipzig, 23 Dezember. Der ReichSaerichtspräsidcnt, Se. Exzellenz Hr. Frhr. v. Seckendorfs, Kaiser! Wirkt Geh Rat, ist gestern von der hiesigen Juristenfakultät zum Ehrendoktor emannt worden. In dem Doktorbrief werden vor allem seine Verdienste als StaatSprokurator in Metz und als Unterstaats sekretär im preußischen StaatSministerium hervorgehoben — DaS Reichsgericht verwarf die Revision des Chemikers und Gutsbesitzers Max Klein, der vom Schwur gericht Hirschberg am 26 Oktober wegen Anstiftung seines Schwager« Fritz Bergmann zur Ermordung seine« Vater«, des Landwirt» Klein, zum Tode verurteilt worden war Ferner wurde die Revision de« Maurer« Heinrich Preuß verworfen, der vom Schwurgericht Köslin am 15. Oktober wegen Notzucht und Morde» zum Tode verurteilt worden war. — Dem scheidenden SmatSpräsidmtm vr. Treplin, der heute seine letzte Sitzung abhielt, wurde von den Mitgliedern de« Senat« mft einer Ansprache de« ReichsgerichtSrat» Förster ein künstlerisch auSgestattete« Gemälde, da» Reichsgericht darstellend, überreicht — Oberbürgermeister a D. Geh. Rat vr. Georgi in Leipzig beging sein 50jährige» Jubiläum al» vr jur. Von der Juristenfakultät wurde zur Ehrung des Jubilar» eine Deputation, bestehend au» dm Geh. Rätm Professoren vr Friedberg, Binding und Wach, abzeordnet. Unter herzlichen Worten überreichte man dem Oberbürgermeister ein Jubeldiplom, in dem seiner erfolgreichen Tätigkeit die schuldige Anerkennung gezollt wird. — Beim Schleusenbau in der Äußeren Saalfelder Straße in Leipzig - L.ndenau verunglückten heute mittag durch Zu- sammmoruch de» Erdreich» vrer Arbeiter Von diesen wurde einer getötet, einer schwer verletzt und zwei leicht verletzt Der Schwerverletzte wurde in da« Diakonissmhau» gebracht, währmd die beiden Leichtverletzten sich in ihre Wohnung be geben konnten LH, mnitz Ee. Majestät der Kaiser hat dem Ober postdirektor Richter in Chemnitz dm Charakter al» Geh Oberpostrat mit d«m Range der Räte 2. Klaffe verliehen Freiberg, 23. Dezember. Der Kirche im nahen ErbiS» dorf ist in den letzten Tagen eine reiche Schenkung zu- gefallm. Die Witwe des 1892 in Rußland verstorbenen, in ErbiSdorf geborenen Goldgrubenbesitzer» Halm hat durch da» Evang -luth. LandeSkonsistorium der Kirche 10000 M über mitteln lassen. Au» dem Gottleubatale, 23 Dezember. Dl« schlechten Verhältnisse im Steinbruchbetriebe haben jetzt dem „L. T." zufolge zu gemeinsamen Schritten der Interessenten Veranlassung gegeben. Es erfolgte unter der Leitung der Deutschen Kreditanstalt Filiale Pima der Zusammenschluß der Bruchinhaber im Gottleubatale, um auf diese Weise die im letzten Jahrzehnt fortgesetzt zurückgegangenen Preise wieder zu heben und da« zurzeit so vernachlässigte Sandsteinmaterial wieder in Aufnahme zu bringen Mehr und mehr ist die Ver wendung von Zement in Ausnahme gekommen; außerdem ver drängten aber auch bayrischer Kalkstein und schlesischer Sand stein da« heimisch« Material. Die selbstverständlich« Fola« hier von war, daß di« Zahl d«r Brüche im Gottleubatale, von i denen früher einige 50 mit etwa 6000 Steinbrucharbeitern im Betriebe waren, stetig zurückging und schließlich bi» aus 14 ftistigen Schuldverschreibungen und neue Steuern vorgrzogen, i insbesondere eine Steuer auf Börsengeschäfte, durch die eine Störung de» Handel» nicht zu besorgen sei Der Finanz, i Minister Caillane verteidigte die finanziellen Maßnahmen, mittel» deren er da» Budget für 1908 aufgestellt habe. Nach- trag»etat» seien ein Übel, aber ein notwendige» Übel Der Senat würde sich den Dank de» Lande» erwerben, wenn er die Regierung darin unterstütze, Ausgaben zu hindern, die nicht durchaus notwendig sind, um die Hilfsmittel de» Lande» für Zwecke aufzusparen, die seine Größe und sein Wohlergehen auSmachen (Beifall) Hierauf wurde die Sitzung aufgehoben Empfang de» neuen deutschen Botschafter» in St. Petersburg durch den Zaren. (W. T. B.) St. Petersburg, 23 Dezember. Unter der üblichen Feierlichkeit begab sich heute der deutsche Botschafter, Graf v. Pourtalös, begleitet von sämtlichen Mitgliedern der Botschaft, nach ZarSkoje Eselo, um in feierlicher Audienz dem Kaiser sein Beglaubigungsschreiben zu überreichen Der Kaiser richtete darauf sehr gnädrge Worte an den Botschafter. Zum Prozetz gegen den General Stöffel. (W. T. St. Petersburg, 23. Dezember Die heutigen Ver- Handlungen im Prozeß gegen den General Stöffel waren größtenteils durch die Vernehmung de» Generals Smirnow auSgefüllt. Seine Aussagen lauten belastend für Stöffel, der wiederholt in unzulässiger Weise in die Brfugniffe de» FestunaSkommandantcn eingegriffen habe Durch diese ständigen Einmischungen Stöffels sei die Verteidigung der Festung außer ordentlich erschwert worden Bon den russischen Terroristen. (Lokalanz ) St. Petersburg, 23. Dezember. Di« dieser Tage verhafteten Revolutionäre beabsichtigten, den Reichsrat, der im Adelssaale tagt, in die Luft zu sprengen Der Plan sollte von einer Persönlichkeit auSgeführt werden, die eine Journalistenkarle besaß. Hieraus erklären sich die letzten Maffenverhaftungen von Journalisten und Schriftstellern Die Untersuchung ergab, daß jene Karte gefälscht war. Alle ver hafteten Journalisten wurden in Frrihert gesetzt. Zur Lage in Serbien. (W T B ) Belgrad, 23 Dezember Die Skupschtina beendete heute die Debatte über die Ermordung der Gebrüder Novakovic, lehnte die Tagesordnung der Jungradikalen ab, welche die Haltung des Ministers de» Innern und der Regierung ver urteilt, und nahm dagegen die Tagesordnung der Regierung«. Partei an, durch welche die Skupschtina ihr Bedauern über den Vorfall ausspricht, sich mit der Antwort de« Minister« zu. frieden erklärt und die Feststellung einer eventuellen Derant« wortlichkeit der Verwaltungsorgane dem Gerichte überläßt. Belgrad, 23. Dezember. Eine kleine Anzahl von Uni. versitätshorern hatte beschlossen, ein Wochenblatt mit Namen „Republik" herauszugeben Daran haben sich Gerüchte von der Konstituierung einer republikanischen Partei in Serbien ge knüpft. Nach Feststellungen von maßgebender Seite entbehren diese Gerüchte jeder Begründung. Zur Lage in Persien. (W T. B) Teheran, 23. Dezember. Dem Parlament ist durch seinen Präsidenten bekanntgegeben worden, daß mit dem Schah folgendes vereinbart worden ist: Der Schah willigt in die Ver bannung Saad ed Dauleh« und verschiedener Priester und in die Bestrafung der Personen, welche die Unruhen hervorriefen; er erteilt Ala ed Dauleh und seinem Bruder die Erlaubnis zur Rückkehr, er stellt für die Parlamentsgebäude eine Leib wache von 200 Infanteristen, unterstellt alle Truppen ein schließlich der Kosakenbrigade, die bisher ein unabhängige« Kommando bildete, dem Kriegsministerium und beläßt den russischen Offizieren nur die Instruktion, nicht wie bisher das Kommando dieser Brigade. — Die Läden in der Stadt werden wieder geöffnet. (B T ) Baku, 23. Dezember, über die Lage im Norden von Persien liegen hier äußerst beunruhigende Nachrichten vor Vielfach wurden Ausländer auSgeraubt. Zur Lage in Marokko. (W. T. B.) Tanger, 23. Dezember. Nachdem die Erhebung von Ab gaben, welche die Unruhen hervorgerufen hatten, eingestellt wurde, ist die Ruhe wieder hergestellt worden. Lallamarnia, 23 Dezember. Die Kolonne Felineau hat auf ihrem Marsche nach Ain Bezil zwei Dörfer von Ein geborenen beschoffen, die sich nicht unterworfen hatten. Im Lager von Marümprey ist die Lage eine fortdauernd günstige ES kommen Eingeborene in immer größerer Zahl, um ihre Unterwerfung anzubieten Paris, 24 Dezember Wie au» Port Say gemeldet wird, haben die Kolonnen Branlisre und Felineau sich gestern vereinigt. Zahlreiche Angehörige de» Stamme» der Beni Snaffen haben sich infolge der Vereinigung der französischen Truppen unterworfen und eine Buße von etwa 10000 FrcS. in Natu ralien bezahlt, sowie etwa 100 Gewehre abgeliefert. Direktion ganz besondere Vorbereitungen getroffen Jntneffe dürft« da» Liederspiel Da« Rendezvous" erregen, da» den Dresdner Schriftsteller Erich Kühn zum Verfasser hat Mit der Pierrotpantomime „Hinter den Kulissen" schlägt die Direktion eine neue Richtung ein, die zweifellos vom Publikum beifälligst ausgenommen werden wird. Die Musik beider Novitäten rührt von dem ständigen Mitarbeiter der heiteren Künstlerabende, dem bekannten Berliner Komponisten Martin Knopf her Von den anderen Neuheiten de« Programm« er wähnen wir nur noch die temperamentvolle BohLmeszene „Wir zwei'', Text von O A Albert«, vertont gleichftll« von M Knopf und da» flott« Spiel- und Lanzduett „Die Groß, stadtpuppe". Hr Martin Knopf kommt beute nach Dresden, um rn der Premiere seine Kompositionen selbst am Flügel zu begleiten * Der langjährige Traiteur der Waldschlößchenterraffe, Hr Hermann Hoffmeister, wird am 1. Juli 1908 seinen bisherigen Wirkungskreis verlassen und am 1. Oktober da» Balletablistement „Tivoli" in der Wettinerfttaße übernehmen Hr. Hoffmeister, der außerordentlich viel für die Hebung der Waldschtößchenterraffe grtan hat, ist 9^ Jahre lang daselbst al» Wirt tätig gewesen. — Die Feuerwehr wurde gestern nachmittag nach Fjörstereistraße 15 und Wachsbleichgasse 28 alarmiert Im ersten Falle waren im Keller Säcke rc. auf unermittelte Weise in Brand geraten, während am zweiten Otte in einer Schuhmacherwerkftatt durch Zerspringen einer Lampe Feuer entstanden war — Abend« erfolgten Alarme nach Zwickauer Straße 97 und Weiße Gasse » Ein geringfügiger Keller- brand im erstgenannten Grundstück konnte rasch unterdrückt werden und an der zweiten Stelle war der in einem Gast zimmer entstandene Brand eine» Tannenbaum» von anwesenden Personen gelöscht worden. — Heute vormittag entstand in einer Küche im Hause Hechtstraße 43 ein Brand, zu dem die Feuerwehr alarmiert wurde. * Au» dem Polizeiberichte. Unter dem Vorgeben geisteskrank zu sein, verlangte gestern ein 34 Jahre alter Goldarbeiter von dem auf der Großenhainer Straße Dienst tuenden Gendarmetteposten, verhaftet oder in eine Heilanstalt unte raebracht zu werden Der Beamte nahm sich des zweifellos geisteskranken Manne», der einen Revolver und Pa ttonen bei sich führte, an und übergab ihn der Wohlfahrts polizei, die ihn sogleich in der Heil- und Pfleganstalt unter brachte. — In der Vorstadt Striesen stürzten vor einigen Tagen ein Maurer und ein Arbeiter, die mit d«m Baue eines Schornstein» beschäftiat waren, von diesem au» einer Höhe von 7 Metern herab Ersterer erlitt nur eine leichte Arm wunde, während letzterer derartig schwere Verletzungen davontrug, daß er mittel» Krankenwagens in da» Johannstädter Krankenhaus überführt werden mußte. Ein Verschulden Dritter liegt nicht vor. — Am 19. d. M. ist in Vorstadt Mickten ein Malergehilfe festaenommen worden, der im Laufe diese» Jahre» in den Vorstädten Pieschen und Mickten au» Gehöften und au» ver
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