Praeneste), von hier 1551 als Magi ster puerorum an die Peterskirche nach Rom geholt, wo er auch die Kapellmeisterwürde erhielt. Da er eine Familie gegründet hatte, muß te er zwischen 1555 und 1571, ehe wieder sein früheres Amt an der terskirche antreten konnte, in an deren römischen Kirchen als Kapell meister wirken. Als Komponist be vorzugte Palestrina bestimmte For men und Gattungen der A-cappella- Praxis - so schrieb er u. a. etwa 100 Messen und 200 Motetten schuf aber 1555 und 1586 auch zwei weltliche Madrigalsamm lungen. Hans Leo Haßler, 1564 in Nürn berg geboren, 1612 in Frankfurt (Main) verstorben, war der erste große deutsche Meister, der seine musikalische Bildung in Italien er warb: 1584/85 studierte er in Ve nedig, wahrscheinlich bei Andrea und Giovanni Gabrieli. 1568 wur de er Organist der Fugger in Augs- krg. Hier gelangte er zu hohem sehen und wurde 1595 mit sei nen Brüdern, die als Finanzleute tätig waren, in den Adelsstand er hoben. 1600 übernahm er die Lei tung der Augsburger Stadtpfeifer, 1601-1608 war er oberster Stadt- musicus von Nürnberg, zugleich kaiserlicher Hofdiener und Kammer organist. Diese Ämter sowie Reisen in Handelsangelegenheiten führten ihn häufig in verschiedenste Städte. 1605 wurde er Mitglied der Kauf herrenzunft in Ulm, 1608 kam er nach Dresden, wo er als Hof- und Kammerorganist in die Dienste des Kurfürsten trat. Haßler veröffentlich te zahlreiche bedeutende Sammlun gen mit geistlicher Musik (Motetten, Messen usw.), weltlichen Chor sätzen (u.a. Madrigale, Kanzonet- ten) und Instrumentaltänzen. Der überragende Orgelmeister in der ersten Hälfte des 17. Jahrhun derts in Mitteldeutschland ist Sa muel Scheidt (1587-1654) gewe sen, Organist und Kapellmeister in Halle und zusammen mit Heinrich Schütz und Johann Hermann Schein der dritte des musikalischen Triumvi rats der großen „S", die zur glei chen Zeit, fast als genaue Altersge nossen im sächsischen Raum das Niveau der Musikübung bestimm ten. Scheidt machte mit seinem Orgelschaffen die große Tradition der niederländischen Orgelmusik, die er durch seinen Lehrer Jan Pieterszoon Sweelinck in Amster dam kennengelernt hatte, für die deutsche Musik fruchtbar. Der 1628 zum Director musices an der Marktkirche in Halle gewählte Scheidt geriet freilich in Konflikt mit Stadt und Kirche und wurde 1630 entlassen. Er lebte anschließend nur seinem kompositorischen Schaffen und starb verarmt. Seine Bedeutung als Komponist gründet sich neben den Orgelwerken (Variationsketten über beliebte Volkslieder und Choräle der Zeit) und geistlichen Vokalkonzerten nicht zuletzt auf zahlreichen Spiel musiken für die mannigfaltigste in strumentale Besetzung.