ZUR EINFÜHRUNG Hohenneuffen wegen einer politi schen Broschüre. Als Englands wohl bedeutendster nationaler Komponist gilt, wenn man von dem 1976 verstorbenen Benjamin Britten absieht, ein Mei ster des 17. Jahrhunderts: Henry Purcell. Der musikalischen Tradi tion seines Vaterlandes, insbeson dere dessen Volksmusik, zutiefst ver pflichtet, aber auch Einflüssen aus Italien, Frankreich und Deutschland aufgeschlossen, schrieb er großarti ge Vokalwerke, Kantaten, Kirchen musiken, die Oper „Dido and Aeneas" (1675), fünf Halbopern (das sind Opern mit gesprochenem Dialog oder Schauspiele, in denen die Musik einen bedeutenden An teil einnimmt), Kammermusikwerke und Dutzende von Schauspiel musiken. Er war Sängerknabe der königlichen Kapelle in London. 1677 trat er die Nachfolge von Matthew Locke als Komponist für die Violinen des königlichen Hofes, 1679 die seines Lehrers John Blow als Organist an Westminster Abbey an und wurde 1682 als Organist der königlichen Kapelle berufen. Der 1659 in London Geborene ver starb daselbst im Jahre 1695. Das handschriftlich in der Deut schen Staatsbibliothek Berlin aufbe wahrte Lochamer Liederbuch, nach einem der ersten Besitzer Wolflein von Lochamer, Angehöri ger einer Nürnberger Patrizier familie, benannt, stammt wahr scheinlich aus dem Kreis um den blinden Nürnberger Organisten Konrad Paumann. Das um 1452 bis 1460 aufgezeichnete Lied- und Musizierstammbuch enthält geselli ge Hausmusik des Stadtbürgertums (50 Lieder bzw. instrumentale Lied bearbeitungen). Das Lochamer L^| derbuch ist die erste umfangreich deutsche Liedquelle. Der 1586 im sächsischen Grünhain geborene Johann Hermann Schein wurde 1599 Chorknabe in der Dresdner Hofkapelle und 1603 Alumnus der Fürstenschule Pforta. 1608 begann er in Leipzig ein Jura studium, und wurde 1613 Hausleh rer und Musikdirektor des Amts hauptmanns Gottfried von Wolf fersdorf auf Schloß Weißenfels. 1615 ging er als Hofkapellmeister nach Weimar, im Jahr darauf als Thomaskantor und Director musices nach Leipzig, wo er 1630 starb. Neben Heinrich Schütz, der ihm freundschaftlich verbunden war, und Samuel Scheidt war Schein ei ner der großen mitteldeutsche» Meister der Motette und des geisw chen Konzerts in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Auch als Schöpfer bedeutender geselliger Chor- und Generalbaßlieder sowie von Va riationssuiten für Orchester hatte er hohen Rang. Der um 1525 geborene, 1594 in Rom verstorbene Giovanni Pier- luigi da Palestrina wurde im Jah re 1544 Organist und Kapellmei ster an der Hauptkirche seiner Ge burtsstadt Palestrina (das alte