gern Furientreiben im höllischen Ambiente, gleichfalls zurückgelehnt zu konsumieren mit wohligem Grausen - solange man sich nicht selber drinnen findet.) „Reigen" ist Metapher dafür, mitten drin zu sein in allen Dingen. Und es ist Sinnbild auf besondere Weise durch den Rückgriff auf eine alte, volkstümliche, musikalische Form, den Rundtanz, mit seinem elemen taren und gleichnishaften Prinzip, das als „Rondeau" und „Rondo" in der Kunstmusik Karriere gemacht hat. Das alte deutsche Wort für den Rundtanz, der „Reihen", hätte als Titel des Stückes dessen Philo sophie am eindrucksvollsten be schworen, wäre da nicht heutzuta ge die Verwechslungsmöglichkeit mit der „Reihe" aus dem Begriffs fundus neuerer Kompositions techniken. Denn der „Reihen" hat zwei Gesichter: einmal das des Le bens, bildhaft als Tanz auf dem Dorfanger, mit der Buntheit von Festlichkeit, Würde und Ausgelas senheit; zum anderen das des To des - wobei ja das Wort selbst als Begriff für den Totentanz steht, wie er über die Zeiten hinweg in Bild kunst und Literatur ein ganzes Welttheater einzufassen hatte. („Nun get es an den reien", lautet die alte Liedzeile vom Sterben.) Das Ineinandersein der Dinge des Lebens und der des Todes so in ei nem Wort wiederzufinden, welches noch dazu von ganz ursprünglicher musikalischer Herkunft ist, besitzt eine assoziative Wucht, deren Kräf te in kaum zu erschöpfender Viel falt programmatische Ideenverbin dungen auslösen. Reigen - viel schichtig, vieldeutig, hintergrün dig, beziehungsreich; ein heraus fordernder Gedankengrund für Musik. „Reigen" für Orchester ist ein großes Rondo. Die ständig wiederkehren den Elemente bilden den „Refrain" - und dies ist auch ein Sinnbild für die Begebnisse des Lebens und für die Gegenwart des Todes zugleich in allem. Außerdem wird der Re frain im Vorantreiben der sinfoni schen Entwicklung immer mehr zu einem atemlosen Dahinfliegen auf der Drehscheibe der Zeit. Die Ab schnitte zwischen den Teilen des Refrains breiten nach der Tradition des Rondos als „Couplets" jeweils eigenständige Gefilde aus; Episo den, die in dem unaufhaltsamen Entwicklungsstrom ihre eigene Welt behaupten und letztlich doch ihm angehören. Da gibt es Ausbrüche von ungestümer Energie, von Be geisterung an der Welt bis zur Schonungslosigkeit, da gibt es die verhaltene Kraft der Innerlichkeit, Hausverwaltung Ankauf »Verkauf Kapitalanlagen ^SEIFERT^ IMMOBILIEN Seifert-Immobilien Schillingplatz 16 01159 Dresden Tel.: (0351) 4 21 53 08 und (0351) 4 21 53 09 Fax: (0351)4 21 53 05 Spieldauer: ca. 28 Minuten