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ZUR EINFÜHRUNG MEDEA IN CORINTO. ÜELODRAMMA TRAGICO t> l GIUSEPPE FELICE ROMANI , RAFPar.SENTATO r.A PRIMA VOLTA IX XAPnt.l »El. UAL TIATRO DI S. CARLO MILL ALTL-VMl DLL 1013. * Titelblatt des Textbuches von Mayrs „Medea" Sit Medea fero*. Huk 4 r. kalische Werke überliefert. Zu Mayrs umfangreichem Oeuvre zählen neben Opern und Oratori en auch Kantaten, Instrumental werke, darunter einsätzige Sinfo nien, zwei Klavierkonzerte, ein Fagottkonzert sowie Bläser- und Orgelmusik. Doch Mayrs Wirken geht über das eines Komponisten weit hinaus. Seine Bemühungen sind darauf gerichtet, in Bergamo ein reges Musikleben zu entwickeln. 1805 gründet er eine Musikschule, die Lezioni caritatevoli di musica, an der er als Direktor, Kompositions und Theorielehrer bis zu seinem Tode tätig ist. (Gaetano Donizetti war sein berühmtester Schüler.) Vier Jahre später regt er die Grün dung des Rio istituto musicale zur Unterstützung altersschwacher Musiker und deren Familien an. Im Jahre 1823 ruft er eine Musik akademie, die Unione filarmo- nica, ins Leben. Mit diesen Institu tionen gelingt es Mayr über Liebhaberkreise hinaus, mit Wer ken deutscher Meister, insbeson dere von Haydn, Mozart und Beethoven, ins öffentliche Bewußt sein zu dringen. In den zwanziger und dreißiger Jahren widmet sich Mayr trotz ei nes beginnenden Augenleidens, das zur Erblindung führt, vielfälti gen wissenschaftlichen Studien. Eine große Zahl didaktischer, theoretischer, historischer und äs thetischer Schriften komplettieren das Bild dieses vielseitigen, huma nistisch gebildeten Künstlers. Aus druck seiner Wertschätzung sind nicht zuletzt die vielen Angebote ehrenvoller Positionen, die er aus Paris, Wien, Mailand, Rom, Nea pel, Dresden, London oder Peters burg erhielt, jedoch alle zugun sten seiner Wahlheimat Bergamo ablehnte. Außerdem war Mayr Ehrenmitglied vieler Musikakade mien und künstlerischer Institutio nen Italiens sowie der Pariser Aka demie der schönen Künste. Im Jahre 1813, auf der Höhe sei nes Opernschaffens, gelang Si mon Mayr mit der Oper „Medea in Corinto" auch in Neapel am berühmten Teatro San Carlo der Durchbruch. Felice Romani hatte ihn mit seinem bühnenwirksamen Libretto zu seiner ambitionierte sten Oper inspiriert, die als das Meisterwerk des Komponisten gilt. Die überaus erfolgreiche Urauffüh rung fand am 28. November 1813 statt.