ZUR EINFÜHRUNG Vor 150 Jahren, am 2. Dezember 1845, starb in der norditalie nischen Stadt Bergamo der zu Leb zeiten berühmte und hoch verehrte Johann Simon Mayr. Er zählte zu den erfolgreichsten und bedeu tendsten Opernkomponisten Itali ens im frühen 19. Jahrhundert. Auch als Pädagoge, Organisator, Musikgelehrter und -historiker war Mayr eine bemerkenswerte Per sönlichkeit gewesen. Johann Simon (italienisiert Gio vanni Simone) Mayr wird am 14. Juni 1763 in Mendorf in Bayern geboren. Erste musikalische Unter weisungen erhält er von seinem Vater Joseph, Schullehrer und Or ganist in Mendorf. 1773 tritt Mayr in das Jesuitenkolleg in Ingolstadt ein. Dort beginnt er 1781 an der Universität zunächst Jurisprudenz zu studieren. Thomas von Massus, Mitbegründer des Ingolstädter Illuminatenordens, fördert Mayrs musikalisches Talent und schickt ihn 1789 nach Bergamo zu Carlo Lenzi. Ende 1790 oder Anfang 1791 reist er nach Venedig, um bei Ferdinando Giuseppe Bertoni, dem Markuskapellmeister, in die Lehre zu gehen. Mit Oratorien macht er sich ab 1791 als Kompo nist einen Namen. Niccolö Piccini und Peter Winter ermuntern Mayr, sich der Komposition von Opern zuzuwenden. Im Jahre 1794 er lebt seine erste Oper „Saffo" im Teatro della Fenice ihre Urauffüh rung. Nun beginnt Mayrs erfolg reicher Aufstieg als Opernkompo nist. Im Durchschnitt erscheinen zwei bis drei Opern jährlich auf den Bühnen in Venedig, Mai land, Turin, Ge nua, später auch in Rom und Nea pel. Sein Ruhm verbreitet sich bald in ganz Eu ropa, seine Opern spielt man u. a. - in Wien, Mün chen, Dresden, Berlin. Genannt seien „La Lodois- ka", „Che origi nal!!", „Ginevra di Scozia", ,,L' Amor conjugale", Johann Simon Mayr „La rosa rossa e la rossa bianca" f um ,820 l und „Medea in Corinto". Einige der mehr als 60 Opern bleiben etwa dreißig Jahre lang auf den Spielplänen, bis sie allmählich von den Werken Rossinis, Donizettis und Bellinis verdrängt werden. 1802 folgt Mayr dem Ruf aus Ber gamo an die Basilika Santa Maria Maggiore. Hier tritt er die Nach folge seines Lehrers Carlo Lenzi an und bekleidet das Amt des Ka pellmeisters bis an sein Lebensen de. Trotz der neuen Aufgaben an der Basilika komponiert Mayr wei terhin erfolgreich Opern. 1824 beendet er seine Karriere als Opernkomponist und konzentriert sich nun vorrangig auf das Kapell meisteramt. Aus den 43 Jahren ä seines Wirkens an der Basilika “ sind über 600 kirchenmusi-