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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188607302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-30
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.07.1886
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alsie'^e.. UeUc d'.s Dauer '.i.-s Mü'ch.'.ei find noch keine Beflimmunzen heiroffen worden. Holland. Amsterdam, 27. Juli. Henie früh fanden noch einige Zusammenrottungen statt, doch verlief der Tag ohne Ruhestörungen. Im Laufe des Abends kam es zu einigen unbedeutenden Zusammenstößen zwischen dem Pöbel und der Polizei, doch genügten die die Straßen durchziehenden Patrouillen, die Menge zu zerstreuen. Gegen 10 Uhr war die Ruhe vollständig wiederberge aellt. Im Ganzen sind bei den Unruhen gestern Abend 2b Personen getödtet und gegen 90, darunter 40 Polizeibeamte, verwundet worden. Spanien. Madrid, 28. Juli. Dir Deputirtenkammer beschloß in ihrer gestrigen Sitzung die vollstündige Jnfreiheitsetzung der 26,000 Neger der Insel Kuba, welche noch in einem AbhängigkeitSoerbältniß zn rhren früheren Herren stehen. Türket. Konstantinopel, 26. Juli. In dem Staatspulver- magazine zu Makrikjöi unweit Konstantinovel land gestern eine furchtbare Explosion statt. Sämmtliche Magazine wurden ze'.s'ört, vierzig Arbeiter getödtet, viele schwer verletzt. Aus LschftN. Dresden, 29. Juli. Gestern wuche abermals etne Versammlung der Händler mit reiner Naturbutter im Münchner Hof abgehalten. Dieselbe beschäftigte sich mit einem Gesuch au den Nath um strenge Uedemcachung des Vutterv.rkaufS hinsichtlich der Reinheit und Natürlichkeit dieses Genutzmittels. Die sämmtlichen Punkte der belref senden Petitionen fanden nach kurzen Debatten einstimmige Annahme. Es wird drrin um Verordnung gebeten, daß 1) alle nicht ausschließlich aus Milch bereiteten Butterfabrikate den Namen „Fettmischung" oder „FettgEenge", keineswegs aber den Beinamen „Butter" führen dürfen; 2) daß allen Händlern mit diesen Fettmischungen (seither Kunstbutler, Mfichbutttr rc. genannt) aufgegeben weroe, an ihren Ver- kaufsständen in großen Schriftplakaten mitzutheilsn, daß sie „Fettgemenge" verkaufen; 3) baß an den Verkaufs- und Handclkgefäßen aller Art, welche bei dem Margarin-und Kunstproductenhandel geführt werden, in deutlicher Schrift die Bezeichnung: „Fettgemenge" oder „FettMischung" anzu bringen sei; 4) daß jedes verkaufte geformte Stück dieses Produktes die obengenannte Bezeichnung aufgei ruckt enthal ten müffe; 5) daß allen Verkäufern dieser Kunftprodücte ausdrücklich aufgegeben werde, ihre Abnehmer darüber mü- zvklären, daß sie Fettgemeuge, nicht aber Naturbutter erhal ten- 6) daß Zuwiderhandlungen mit Strafe bedroht; 7) FM»er gesetzlich verfolgt werden, dabei aber jeder Angeber dte Vertretung resp. die Veranlassung einer Analystrung zu vertreten haben solle; endlich 8) daß nach Maßgabe des Vorgebens der amerikanischen Behörden, z. B. in Washing ton. eine bohs Eingangsabgabe auf diese, unter den Namen Kunst-Mischbutter, Margarin rc. za Genußzweckeu einzesühr- ien Fettgemenge gelegt werde. Zeither wird für den Ceui- ner nur 1 Mark erhoben beim Eingänge in die Stadt; man findet eine 20fache Erhöhung für gerechtfertigt. Die Petition wurde von den beteiligten Intel! sseuten unterzeich net und WN demnächst an RathSsielle überreicht werden. Weit-r beschloß die Versammlung noch, die Anzeigen eines Hamburger Großhändlers mit Fettgemengen zu Genußzweckeu durch Schweigen zu beantworten, diese Maßnahme aber durch eine im Dresdner Anzeiger und in den Dresdner Nachrichten zu veröffentlichende Abfertigung zu begründen. Loipzia, 25. Juli. Ein interessanter Zivilprozeß, der 4 Jahre lang die hiesigen Gerichte beschäftigte, hat kürzlich vor dem hiesigen Landgericht seine endgültige Lö- simg gefunden. Es handelte sich dabei um jenes Unglück, welches bei der Anbringung eines eisernen SchutzvorhangeS im hiesigen Stadttheater durch das Herabfallen eines Schwe- beqerüstes verursacht wurde, uno wobei zwei Arbeiter ihren Tod fanden, während mehrere andere in Folge schwerer Verletzungen nach langem Krankenlager zwar genesen, aber erwerbsunfähig geworden sind. Die von den Verunglückten durch die hiesigen Rechtsanwalts Freytag und Dix ange strengte Entschädigungsklage gegen den Zimmermeister Linke und den Maurermeister Winklec in Leipzig, sow>e die Ber liner Firma L. Bernhard u. Co., welche mit der Anbring ung jenes Vorhanges betraut worden waren, hat nachein ander das hiesige Landgericht, das Oberlandesgericht zu Dresden und endlich auch das Reichsgericht beschäftigt und ist im März d. I. durch reichsgerichtlicheS Urtheil endgültig zu Gunsten der Kläger entschieden worden. Durch Fest stellung der einzelnen Entschädigungssummen, welche dem hiesigen Landgericht oblag, hat nunmehr, wie die „Voss. Ztg." berichtet, vor wenigen Togen der erwähnte Prozeß leinen definitiven Abschluß gesunden Demnach sollen zwei her verunglückten Arbeiter, dis völlig erwerbsunfähig ge worden sind, künftighin eine Wochmreute von je 17,54 M., ein anderer Arbeiter, der seine Erwerbsunfähigkeit zur Hälfte eingebüht hat, eine solche von 8,77 M. und die Familie eines getödteten Maurus 11 M. Wochenrente erhalten. Die Angeklagten, die außerdem noch 3000 M. Schmerzens gelder zahlen muffen, vaben in gleicher Weise hierfür aaf- zukommrn und die Ansprüche der zu entschädigten Personen mit insoesammt 62,100 M. sicher zu stellen. Die Kosten des langwierigen Prozesses, die sicher eine ansehnliche Höhe erreicht haben, sallen ebenfalls den Angeklagten zur Last. Lommatzsch, 26. Juli. Mit dem heutigen Tage nimmt in der Gegend zwischen hier und stoffen dis Ernte ihren wirtlichen Anfang, obwohl bereits in der vergangenen Woche nach den glühend heißen Tagen hier uad da ei-ijeine Felder abgemäht wo. den sind. Auch in diesem Jahre ist die hiesig« Gegend Nutzt i»z Stande, den eigenen ä^sars an Arbeitskräften zu decken. Die erhöhte Lnuihätigieli nimmt viele Maurer und Zimmerer, dis sonst in die Ern.- gwgtv, in Anspruch. So ist man wiederum genöthigt ge wesen, aus der Gegen? von Elsterwerda fremoe Arbeiter heranzuzrehen, die ws^n iqces Fleißes uns ihres beschelve- mn Busens qein genommen werd n. Dec erste Zug Vv.. Rieia brachte niau weniqec als 260 männliche und weib liue Arbeiter aas jener Gebens, die aus bereits im Voraus gemietet sind. Oer Lohn erues sogsnar.nten Erv.lek,rechtes betlägr au, 4 Wochen 54—60 Marl. — 73? — A-.s int ess.'.u's Abart der jetzt in voller Reffe pr rngeu- d n W'id'rncht Heidelbeere finde! sich stellenweise i n We msdorfer Forste, nämlichsiveiße Heidelbeeren. Dieselben sind den gewöhnlichen blauen an Größe und Ge stalt vollständig gleich, doch von weißlich hellgrüner, durch schimmernder Färbung; man könnte sie für unreife halten, wenn nicht ihr den blauen an Angenehmhett vollständig gleicher Geschmack das Gegentheil bewiese. Auch in Bezug auf das Aeußere weichen die Pflanzen der einen und der andern Art in keiner Weise von einander ab. Chemnitz, 27. Juli. In diesen Tagen war Herr Bunkdirektor Meißner aus Frankfurt a. M., ein im Ge nossenschaftswesen erfahrener Kaufmann, hier, um auf Ver anlassung der eingesetzten Revisionskommission die Verhält nisse »-et dem hiesigen Boischußverein eingehend zu prüfen. Er hat die Lage des Vereins als sehr ernst bezeichnet, aber durchaus nicht die Möglichkeit bezweifelt, daß der Konkurs abzuwenden sei, wenn nur die Mitglieder in ihrem eigenen Inter.sie bereit sind, zunächst das vorhandene, sitz auf 300,000 Mk. belaufende Defizit, schnell und freiwillig zu decken. Es muß hier zunächst die Frage, wer die Schuld an dies-m Unglücke hat, und wer zur Verantwortung zu ziehen ist, zurücktreten, und es muß jedes Mitglied, so viel als es kann, freiwillig beitragen, denn es kann bet ihnen nicht di- Frage eine Rolle spielen, ob sie weniger als die activen Mitglieder beizusteusrn haben und ob sie erst in zweiter Linie heranzuzichen sind, sondern nur die ganz be stimmte Voraussetzung, daß sie im Konkursfalls viel mehr zahlen müssen, als bei der freiwilligen Liquidation, d'e nur nach Deckung des Desiz tS möglich wirb. Herr Bankdirek tor Meißner schlägt die Bildung einer neuen, die Solidar- Haft ausschließenden, auf Actien zu gründenden Gesellschaft vor; dieselbe soll, ohne irgend ein Risiko zu übernehmen, für R-.chnung dec Mitglieder die Liquidation des zeitherig-n Vereins bewirken, seins guten Kunden übernehmen, und das Geschäft fortsetzrn, wobei es aber zu betonen ist, daß di? neue Gesellschaft in Sinne des Genossenschaftswesens arbeiten, also für dis Gewerbetreibenden und auch für den kleinen Mann, die Geldbedürfniffs befriedigen soll. Unter solcher, tüchtiger, besonders vorsichtiger Leitung könne dem Unternehmen der Erfolg gar nicht fehlen, - enn es müsse in Chemnitz ein solches Institut ein lohnendes Arbeitsfeld finden. Der Bericht des Herrn Meißner wird in Kurzem gedruckt an die Mitglieder versendet werden und empfehlen wir denselben beM dessen genaue Prüfung, vor der dem nächst siattfindenden Generalversammlung. Auch die Bilanz ist sertig gestellt, sie schließt per 31. Mai 1886 mit einem Verluste von 289,653,41 M. ab, die eben das Defizit lulden, das aufgebracht werden muß; es ist gewiß traurig, daß eine so große Summe verloren srin soll, es ist aber zu bekennen, daß dis vsrgenommenen Abschreibungen, um die Mitglieder vor neuen Täuschungen zu bewahren, hoch eingestellt sind, und daß durchaus nicht die volle Summe als verloren anzusehen ist, wenn die freiwillige Liquidation durch die Opferfreudigkrit der Betheiligten er möglicht wird. Wir rufen den Mitgliedern zu: Seid ein g, Einigkeit macht starkl Zwickau, 28. Juli. Am 29. Juli 1856, vor 30 Jahren, entschlief, na« kaum vollendetem 46. Lebensjahre, zu Endeuich bei Bonn unser berühmter Landsmann, der Komponist Robert Schumann. Die Beerdigung, bei welcher auch Brahms, Joachim und andere Coryphäsn zugegen wa ren, erfolgte unter vielseitigster ehrender Theilnahme auf dem Bonner Kirchhof am 1. August. Robert Schumann, zu jener Zeit einer der bedeutendsten deutschen Tonkünstler, wird durch seine musikalischen Schöpfungen gewiß für alle Zeiten unvergessen sein. Er war zu Zwickau am 8. Juni 1810 als jüngster Sohn des 1826 verstorbenen, in der li terarischen und industriellen Welt rühmlich bekannten Buch händlers August Schumann in dem diesem gehörigen, jetzt (Bachmanaschen) am Hauptmarkt Nr. 5 gelegenen Hause geboren, welch' letzteres seit einer längeren Reihe von Jah ren durch ein großes, mit dem Bildniß des Verstorbenen versehenes Msdaillonbiid gekennzeichnet ist. Robert Schu mann war entschieden ein Talent von Gottes Gnaden; ohne noch einen Begriff von Theorie zu haben, kompontrte er schon als Knabe Verschiedenes, so z. B. im 12. Lebensjahrs den 150. Psalm mit Orchesterbegleitung. Sein Talent für die Tonkunst wurde durch einen tüchtigen Klavierlehrer, und zwar durch den im Jahre 1855 verstorbenen Organisten und Ehrenbürger Zwickau's, Baceal. Kuntsch, gepflegt und ausge bildet, und diesem hat unser Schumann auch immer ein dankbares Andenken bewahrt. ES schien uns Pflicht, gerade jetzt und an dieser Stelle das Andenken an unseren Robert Schu mann aufs Neue zu beleben, und wir verbinden damit den herzlichen Wunsch, daß die Bestrebungen des hierfür in un serer Stadt gegründeten Vereins, den Manen des großen Todten hier an seiner G^urtsstätte ein würdiges Denkmal zu errichten, recht vielseitige Unterstützung finden und in nicht zu langer Zeit zur Ausführung gelangen möge. Eibenstock. Auf die Verordnung der Kgl. Kreis Hauptmannschaft Z sickau, die Bekämpfung der Trunksucht betr, beschloß dec hiesige Stadtrath sich dahin gutachtlich zu äußern, daß nach den hier gemachten Erfahrungen sich nur durch Beschränkung des Kleinhandels mit dem Brannt- wUr, sowie durch Erlaß gesetzlicher Maßregeln wegen Ver besserung und bez. Bertheuerung des Branntweins etne Ab- hülfr erwarten ließe. Zugleich beschloß man, sämmtliche Inhaber öffentlicher Schankstätts» zu bedeuten, bei Vermei- vuug der Entziehung dec Ichaukconzession das übermäßig lange Aufliegen von Gästen bis in die. Nacht hinein nicht zu dulden, desgleichen auch Betrunkenen keinerlei Getränke zu verabreichen, denselben überhaupt den Einlaß zu ver sagen und an die Gäste nicht über die Gebühr Getränke zu verabreichen. — Nachoem dis Kgl. Genecaldirektton dec Sächs. LtaatSeisenbatznen dre Aenderungen der ZugSoerbin dangen von Leipzig nach Cibenstock-Schönhstde füc nicht durchführbar erklärt hat, beschloß der Rath anderweit an ine genannte Behörde mit einem Gesuche um Einlegung ei- ics FrühzugS nach Aue sich zu wenden. Oberwiesenthal, 25. Juli. Der höchst gelegene Oct in unserem oeutschen Reiche, die am Fuß: des Fichtel berges gelegene Stadt Oberwie.enthal, prangt seit gestern im Festichmuck. Galt es doch das fünfzigjährige Bestehen dcS Männergesangv reiuS zu feiern. Und an dieser Feier , nahmen Einheimische und Fremde den innigsten Antheil. .ch-g-rschützs >, Mlitlrvsceiu, FEcoche auo Ärmstzveeei« hielten schon gestern übend einen L'moionzu l. der gleichzei tig der Einweihung eines neuen, von Frau Apotheker Unger gestifteten fünfarmiqen Kandelabers und der Vorfeier de» heutigen Festes galt und sehr gut verlief. Der frühe Mor« gen des heutigen Tag s wurde durch einen Weckruf um 5 Uhr begrüßt. Die Böllerschüsse, welche dabei abgefenert wurden, brachen sich mächtig im Widerhall an den beiden Bergesrlesen unseres Erzgebirges, dem Fichtelbrrq und dem Ketlberq. Nach 9 Uhr Vormittag wurde der Festzug in die Kirche angetreten, an dem sich die bereits genannten Vereine, sowie zahlreiche Fsstgäste beteiligten. Dir treff liche Predigt des k. Friedlein nahm in entsprechender Weise Akt von dem die ganze Stadt erfassenden Vorkommniß. Nach dem Gottesdienst wurde auf dem Marktplatz unter dem denkbar günstigsten Welter von sämmtlichen Vereinen Aufstellung genommen und durch eine sehr gute Rede des Lehrers und Vereinsdirigenten Richter die Wichtigkeit des Tages erörtert und dem noch lebenden Mitgründer des Vereins Päßler, das Diplom als Ehrenmitglied überreicht. Hierauf lenkte Bürgermeister Richter in kernigen Worten die Aufmerksamkeit auf das Wirken des Nännergesangvsrrins, dis Feier des Tages und schloß mit einem begeistert aufge- no umenen Hoch aus Sr. Maj. unsern alloerehrten König, worauf dis Vaterlands Hymne folgte. Darauf nahm Bun desvorstand Direktor Röder aus Johanngeorgenstadt Ver anlassung, den Verein zu seiner Jubelfeier zu begrüßen und ein Glück ountchdiplom des Bundesvorstandes demselben zu überreichen, was mit einem harmonischem „Grüß Gott" und sehr beifällig ausgenommen wurde. Hierauf erfolgte der F.stzug durch die reich geschmückten Straßen. Daran schloß sich sm Festmahl im Nachhause, das durch verschiedene ernste und heitere Toaste belebt war. Telegraphische und briefliche Beglückwünschungen waren von fast allen dem obererzgebir- qischen Sängerbünde angehöceuden Vereinen eingegangen, desgleichen von anderen Personen und Vereinen. Den Nachmittag füllte ein treffliches Konzect der Joachimsthaler Bergmusikkapells aus, das auf dem Markte abgehalten wur de und die zahlreichen FKbesucher ergötzte. Am Abend er freute der Mannergesangverein eins zahlreiche Zuhörerschaft durch ein gelungenes Konzert, dem ein belebter Ball folgte. Dis ganze Feier zeigte eins lebendiqs Theilnahme der qesamm- tsn Bevölkerung. Kein Mißton störte das Fest. Es zeigte sich dabei recht lebendig, daß der Erzgebirge»: auch in b'- scheidmm Verhältnissen sich recht glücklich zu fühlen weiß. Aus dem Oelsnitze? Bezirk. In nicht geringen Schrecken wurden am 26. d. Mts. die 1,26 Min Nachm. von Plauen nach Oslsnitz abgefahrenen Passagiere versetzt, als zwischen Pirk und Oelsnitz plötzlich das Nochsiznal er tönt-' und der Zug auf freiem Felde stille stand. Ein blutüberströmtes Trittbcst und sine Dienstmütze deuteten auf ein Unglück. Der in Eger wohnende Schaffner Schmi dt war lödilich verunglückt. In der Gegend von Magwitz ist höchstwahrscheinlich derselbe an einen Felsvorsprung ge- schlmdert worden, wobei ihm der Hinteckopf zertrümmert wurde. In Oelsnitz konstatirte Herr vr. Schubarth, daß nur ganz geringe Hoffnung vorhanden sei, den BedauecnS- wrrthsn am Leben za erhalten. Ec ist Vater von 8 Kin dern. — Nach einer andern uns zuzegangenen Korrespon denz war der Unglückliche während der Fahri aufgestanden und zwischen Pirk' und O-lsnitz mit dem Kopse gegen eine Brücke gestoßen, sodaß ec blutüberströmt auf das Wagen« verdeck stürzte und den Wagen mit Blut übergoß. Zeitlich? AugelelMhstttÄ. Schneeberg, 29 Juli. Herr Srttlecmeisisr Wötzel hierselbst feierte am gestrigen Tags sein 50jähcizeö Bürger- jubiläum, bU welcher Gelegenheit denselben mannigfache Beweise der Liebe und Hochachtung zu theil wurden. Etne Deputation der städtische« Kollegien, bestehend aus Herrn Bürgermeister Or. von Woydt und Herrn Stadtverordneten- Licevorsteher Amtsrichter Müller überbrachten dem Jubilar die herzlichsten Glückwünsche und übermittelte ihm die An erkennung der Stadt für seine treue Pflichterfüllung als Bürger. Die Kinder und die übrigen Familienmitglieder des Jubilars feierten mit demselben das Jubiläum als schönes Familienfest. Sitzung der Stadtverordneten zu Schneeberg, vom 1. u. 22. Juli 1886. 1. Anwesend 18 Stadtverordnete; Vorsitzender Herr Freytag. Herr Stadv. Looß stellte den Antrag, den Rath zu ersuchen, daß fremden Musikchören nur am Jahrmarktsdienstage Erlaubniß zum Musiziren gegeben werden möchte und daß diese Erlaubniß nur aus ein Musikchor beschränkt werve. Der Antrag wurde für dringlich er klärt und sodann einstimmig ' zum Beschluß erhoben. — Kassenab- schlüsse kamen in Umlauf. — Richtigsprechung der Marienhof-Rech nung auf 1888, der Hundesteuerkassen-Rechnung auf 1885, Dienst- botenkrankenkassen-Rechnung auf I88s und der Armen- und ArbeitS- Hauskassen-Rechnung gleichfalls auf 1885 erfolgte — Gegen Vertrag bezüglich der städtischen Badeanstalt hatte Kollegium nichts einzu wenden. -- In Sachen Anstellung eines Kassenrevisors im Bezirke der Kgl. AmtShauptmannschaft Schwarzenberg beschloß Kollegium, vem Anträge des Finanzausschusses bez. vem Rathsbeschlusse, ,40» M. zu dem Garantiefonds zu zeichnen", zustimmen. — Di« Frage, der weiteren Verpachtung des MarienhofeS nach Ablauf der Pachtzeit wurde vertagt. — Pensionskassen-Beiträge anlangend, wurde gleich falls Vertagung beschlossen und dem Protokollanten, Herrn Oberlehrer Möckel, das Referat über diesen Gegenstand übertragen. - Auf ein Gesuch des Herrn Beer und Genossen, Weg über den Acker nach dem edelmännischen Ortstheile betreffend, wurde dem Rathsbeschlusse, „dafern die Adjacenien den Grund und Boden unentgeltlich über lassen und die Mauer auf eigene Kosten einrücken, den erbetenen Straßenbau vorzunchmen", zugestimmt. — Dem Gesuche des Herrn G. Hochmuth um Genehmigung zur Herstellung eines Schnittgerinnes vor seinem Fußwege auf eigene Kosten und Vornahme der Regulirung det. angrenzenden städtischen Areals ward in Uebereiastimmung mit dem Rath? entsprochen. --- Die antherlizen Kosten für Zuschüttung des Malzmühlengrabens wurden vecwilligt. — Der Zuschüttung de« Grabens an der rechten Seite der Zwickauerstrahe und der Herstellung eines Schnittgerinnes wurde gleichfalls zugestimmt. — Genehmigt wurde der Verkauf eines Stückes städtischen Areals an Herren Lehm zum Preise von .-> M, — Gegen das Regulativ für die Trichinenschau, wie solches vom König!. Ministerium aufgestellt worden ist, hatte Kollegium nichts einzuwenden. — Session eine« Pachtvertrages fand Genehmigung. — Kommunanlagen-Eelaßgesuche wurden nach den Rathsbeschlüjsen genehmigt. — In den Manifestations-Ausschuß wählte man die Herren Stadtv. L. Härtel und Meichsner. — Em Dankschreiben oe» Herrn Proghmnasialoberlehrer Uhlig, Wohnungsangelegenheit b-Ur., kam zur Rittheilung. — Als einmalige Unterstützung sür die Sachs. Militärbade-UnterstützungSkasse wurden t« M. verwilli t. — Von dec ersolgten Instandsetzung der Wajservassiae im Gottesacker Warde Kenntnih gegeben. — Auf ein Unterstützungsgesuch dec Witwe Eschenbach lo der Lautiemi Schulgetderlas erledigt - 2 schwarze Buch lichen Erwerb stimmte mar eine jährliche Ausrücken bet Oberlehrers^ wurde ausg< stimmungen i bleibt. 2. Anwe' Bürger, Herr St städtischen R zeit in Aussi antwortung — Herrn St laub bis Eni Umlauf. — - sür das proj Reparaturarl einigung mit alten Bürger sür Spritzens Gratifikation diener in d«! Erledigung < Gratifikation von lä M. 1 während der — Kollegiun 40 M., bestu nährung bei der bezeichne des Ltadtrai (gleich denn s die ersprießl — Dankschr, Henschel gel< Pachtzinses einen hiesig, zur Legung Obst ertheilt der Höhe vo Herrn Rat! Haltszulage — Von de gegenstände trag, den s DekorationS Kosten für Ueber den l Herren städ kauf eines < 50 Pf. Pro Kollegium den sächsis Rathsbeschl wurden als die Annah, Verwaltung mann wart Ucbereinstn des St l. Es stalt aus (s löschordnun etne hierzu löschordnur »., Abände vorgeschriel St. Gabrie die Verwill trag zu tn Herrn Fal migung zu Zschorlaub theilungen schäft Zwi d„ in den wurden «n Eine »N. „S „W und Lrk diese Fv i.Z „N meiner schehen." La> nichts st Nivert'. ten alle können Lu sowie L datlerul _La Ein bi- 1. von 3 Eure« Z
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