Kurt Masur ist seit 1970 Gewand hauskapellmeister in Leipzig und seit 1991 Musikdirektor der New Yorker Philharmoniker. Geboren 1927 in Brieg (Schle sien), studierte er von 1946 bis 1948 an der Leipziger Musikhoch schule Dirigieren bei Heinz Bon- gartz. 1948 verpflichtete ihn das Landestheater Halle als Solo repetitor und Kapellmeister. Es folg ten Engagements als 1. Kapell meister an den Städtischen Büh nen Erfurt (1951 bis 1953) und am Opernhaus Leipzig (1953 bis 1955). Nach dreijähriger Diri gententätigkeit bei der Dresdner Philharmonie neben seinem ehe maligen Lehrmeister Heinz Bon- gartz wurde Kurt Masur 1958 Ge neralmusikdirektor am Mecklen burgischen Staatstheater Schwe rin. 1960 ging er für vier Jahre als Chefdirigent an die Komische Oper Berlin, wo er eng mit Walter Felsenstein zusammenarbeitete. Nach einer freischaffenden Peri ode leitete er von 1967 bis 1972 die Dresdner Philharmonie als Chefdirigent, führte das Orchester auf zahlreichen Auslandstourneen zum Erfolg und spielte mit dem Klangkörper Schallplatten ein. Am 1. August 1970 trat Kurt Masur sein Amt als Gewandhauskapell meister in Leipzig an. Der Bau des 1981 eröffneten Neuen Gewand hauses am Leipziger Augustus- platz ist wesentlich seinem persön lichen Engagement zu danken. Mit dem Gewandhausorchester hat er über 100 Schallplatten pro duziert, darunter alle Sinfonien von Mendelssohn, Bruckner, Beet hoven und Tschaikowski. Regelmä ßig gastiert er mit dem Leipziger Klangkörper auf den Musikpodien der Welt. Stets hat sich Kurt Masur für die Pflege zeitgenössischer Musik ein gesetzt. Als er vor 25 Jahren in seiner damaligen Eigenschaft als Leiter der Dresdner Philharmonie die Jubiläumskonzerte anläßlich des Zentenariums des Orchesters dirigierte, stellte er der „Festtags- Neunten" die Uraufführung der „Ode für Orchester" des Dresdner Komponisten Johannes Paul Thil- man voran, diesmal wählte er eine dem festlichen Anlaß gewid mete neue Partitur des Leipziger Komponisten Steffen Schleier macher aus. 1975 wurde Kurt Masur als Pro fessor an die Leipziger Hoch- schlule für Musik „Felix Mendels sohn Bartholdy" berufen. 1981 verlieh ihm das Gewandhaus orchester die Ehrenmitgliedschaft. Die Stadt Leipzig ernannte ihn 1989 zum Ehrenbürger. Er ist Eh rendoktor von sechs amerikani schen Universitäten sowie der Uni versität Leipzig. Die Fachzeit schrift „Musical America" wählte Kurt Masur zum „Musiker des Jah res 1993". Er ist Ehrengastdirigent des Israel Philharmonie Orchestra und - seit September 1994 - Ehrendirigent der Dresdner Phil harmonie.