einen fernen, fast überirdischen Zwiegesang, der später durch die kleine Klarinette zum Terzett wird. Das klingende Schlagwerk, Harfe und Celesta steuern dieser (trügeri schen) Idylle noch Atmosphäre bei. Doch die Aggressivität ist nur kurz zeitig gebannt, die Streicher neh men ihr Pulsieren wieder auf, doch mit erheblichen Stockungen (ich bitte die Kollegen Streicher für die se Stelle um Entschuldigung!), die Blechbläser tauchen mit ihrem Cho ral wieder auf, dazu mischen sich grelle Holzbläser (die, die eben noch arkadische Idylle verbreitet hatten), nach und nach verfällt das ganze Orchester einem Taumel des Gleichmaßes, dem die Hörner - vereinsamt - nichts entgegensetzen können. Da hilft dann nur noch Mahlers Holzkiste! Von hier ab verläuft die Form des Stückes rückwärts. In umgedrehter Reihenfolge erscheinen die Ab schnitte, natürlich modifiziert, wie der: Da ist die trügerische Idylle der drei Holzbläser, begleitet von der Atmosphäre des klingenden Schlagwerkes, der Harfe und der Celesta, grundiert aber nicht von zeitlupenartigen Choralelementen der Hörner, sondern von einer in sich zusammensinkenden Klang fläche der Streicher. Da ist auch das gleichmäßige Pulsieren der Streicher, kontrapunktiert von Cho ral-Fragmenten der Blechbläser, doch nun nicht mehr aggressiv, das Pulsieren eher spielerisch, die Blechbläser eher matt und müde. Und da ist auch wieder ein langer Melodiebogen, der sich durch alle Bläser zieht, mit seinem Schatten in den Streichern. Und auch die lie gende Klangfläche, die immer wie der in anderes (instrumentales) Licht getaucht wird. Ganz zum Schluß erscheint auch wieder das untergründige Pulsieren in den gro ßen Trommeln. Ein dritter „Urknall" beendet das Stück - er könnte aber auch der Beginn eines neuen, an deren Stückes sein. Lieber Prof. Masur, liebe Philhar moniker, liebes Publikum, ich wün sche uns allen eine schöne Auffüh rung. Vielleicht haben meine Zei len Erhellendes beigetragen, dem einen oder anderen eine kleine Hörhilfe gegeben. So verbleibe ich mit den besten Grüßen und Glückwünschen zum Jubiläum Ihr Steffen Schleiermacher Hausverwaltung Ankauf «Verkauf Kapitalanlagen ^SEIFERT^ IMMOBILIEN Seifert-Immobilien Schillingplatz 16 01159 Dresden Tel.: (0351) 4 21 53 08 und (0351) 4 21 53 09 Fax: (0351) 4 21 53 05
