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,»ri«rmr «kua» mi Ausnahme der Sann- und Festtag«. Preis vierteljährlich 1 Mark 8V Pfennig«. ErMb.Holkslmmü JnsertiunSgebühren ute qeipaltene Zell« 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inierme Lü Pjeluu^. Tageblatt für Schwarzenberg und Umgegend. UMsUgtt für die und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Nedaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886^" Platz in Straßenbreite (5 Meter) an ihrer Borreihe, ist die Straße an beiden Seiten be baut, bis zur Mitte derkelb n kehren, bei staubigem Wetter vorher dieselbe mit reinem Schwarzenberg, den 24. Juli 1886. Das Localpatronat. Frhr. v. Wirsing. um die Die hiesige Schützengesellscho.ft wird am 1. und 2. August 1886 auf ihrem Schieß plätze oWer ein Vogelschießen mit Büchsen abhalten. Wenn auch behördlicherseits alle Vorkehrungen getroffen worden sind, um einem Unglücke durch etwa abirrende Kugeln zu begegnen, so nehmen dir unterzeichneten Behör den doch noch Veranlassung, das Publikum vor dem Betreten des zum Ritterguts Sachsen feld gehörigen Schloßwaldes an diesen Tagen während des Schießens zu warnen. nicht gefüttert und getränkt werden. Nach 8 5 haben die Hausbesitzer allsonnabendlich die Straße, Gasse^oder den Nach 8 2 dieses Regulativs dürfen Jauche, Wasch- und sonstige Schmutzwäffer nicht über die Schnittgerinne, auf Wege und Plätze gegossen oder geleitet werden. Von öffentlichen Wegen und Plätzen aus sichtbare Düngerstellen, Abtritte u. f. w. find ent sprechend zu verkleiden. Nach 8 3 dürfen weder Wagen, Gefäße noch Wäsche und dergleichen an öffent lichen Brunnen gereinigt werden. Nach § 4 dürfen Gänse, Hühner u. dergl. nicht frei auf den Straßen und Plätzen der Stadt berumlaufen, sowie Zugthiere an öffentlichen Plätzen, Straßen und Brunnen Der Stadtrath I. V. Borges, Stdtrth. LöKSsgesch Letzte. WochewfchE. Deutschland. Die Reise des Kaisers hat sich genau nach dem Programm vollzogen. Die Begeisterung, mit welcher der hohe Herr in Augsburg und München empfangen wurde, glich der Explosion einer elementaren Leidenschaft. Aul dem ganzen weiteren Wege über Salzburg, Lend und Gastein, den Ler Kaiser nunmehr auf dieselbe Weise zum vierzehnten Male zurücklegte, wurde ihm auch von der öster reichischen Bevölkerung der lebhafteste Enthusiasmus bezeigt. Im letztgenannten Orte am 20. Juli eingetroffen, hat Sr. Majestät bereits am 21. d. das erste Bad genommen und die gewohnte Lebensweise begonnen. Anfang August wird auch das österreichische Kaiserpaar zum Besuche Kaiser Wil helms in Gastein erwartet. Damit aber gar kein Zweifel über die Fortdauer des europäischen Friedensbollwerks, des deutsch-österreichischen Bündnisses existirt, hat am 22. d. M. der österreichische Minister Graf Kalnoky den deutschen Reichskanzler in Kts- fingen aufgesucht, um mit demselben die Weltlage zu be sprechen. Wie sehr auch die Sonne der Hundstage die Geister der Unruhe niederhält und dem ganzen Erdkreis friedliches Aussehen andichtet: Die Herren in Kissingen werden doch manches interessante und für die Zukunft hoch wichtige Thema gefunden haben, das während ihrer zwei tägigen Entrevue reichlichen Stoff zur Unterhaltung gege ben hat. Die Nachwahlen zu den elsaß-lothringischen Gemeinde- rathen haben die Hoffnungen der Deutschen vollauf erfüllt. In dem, 32 Sitze zählenden Metzer Gemeinderath z„B. haben die Deutschen mit 19 Stimmen eine entschiedene Majorität. An diese Erfolgs darf man freilich nicht die Erwartung knüpfen, daß nunmehr die Bevölkerung in kür zester Frist mit offenen Armen dem alten Vaterlande sich zuwenden werde. . Der stets gleich ungünstige Ausfall der Reichstagswahlen bewahrt uns vor Illusionen. Allein eine langsame Wendung der Gemüther ist unbestreitbar im Gange, und wir wollen hoffen, daß die Klugheit und das Taktge« gefühl der Deutschen in den Reichslanden das noch zarte Pflänzchen schonen und fördern, daß namentlich die gewähl ten deutschen Gemeinderaths-Mitglieder durch Wohlwollen und Rücksichtnahme die noch renttanten College» gewinnen werden. Bon Araukretch aus geschieht ja alles, was nur mög lich ist, um diesen AuSgang zu hintertreiben. Besonders buhlt man neuerdings wieder mit aller Macht um die russi sche Freundschaft. Daß bei der Enthüllung des Chanzy- Denkmals in Nouart der milttatrische Vertreter Rußlands ehrende Worte für den früheren Vertreter Frankreichs beim russischen Hofe sprach, wird auf eine ganz willkürliche, wilde Weise frukrificirt. Der russische Offtcier sprach absichtlich nicht, wie die vorherigen Redner, von dem Soldaten Chanzy, sondern von dessen liebenswürdigen, persönlichen Eigenschaf ten, cn denen man sich mit Vergnügen in Petersburg er freut habe. Im U-brigen ist der Czar in Betreff der Zu- rückberufung les Generals Appert über die diplomatische Personenfrage noch immer nicht sehr günstig auf die Repu blik zu sprechen. Ter Rücktritt des Baron Courcel von seinem Gesandt schaftsposten in Berlin ist nun entschieden. Man bedauert in Deutschland sehr diesen Rücktritt,s den Baron Courcel gewünscht hat, weil die antideutschen Stimmungen in Frank reich seinen persönlichen Gefühlen nicht entsprechen und Pflicht und Neigung in Collision bringen. Gladstone hat bei den Wahlen zum englischen Parle- ment eine Niederlage erlitten, wie sie vollkommener gar nicht sein konnte. Das neue Unterhaus weist unter 670 Mitgliedern nur 191 Anhänger Gladstone's und überhaupt 267 Liberale auf, während die Conservativen für sich allein nahe an die Majorität herankommen. Dabei muß man bedenken, daß die Gladstone'sche Gefolgschaft in den 3 letz ten Wahlcampagnen von einer nennenswerthen Majorität durch eine fast balancirende Minorität auf den jetzigen bankerotten Standpunkt herabgekommen ist. So talentvoll und unternehmend der „alte Mann, welcher Eile hat", auch ist, er allein kann die gesammte Nation doch nicht zu einer Ueberstürzung zwingen, zu der sie sich durchaus nicht veranlaßt fühlen will. Oeffentliche Sitzung des Stadtgemeinderaths in Aue Dienstag, den 27. Juli i886, Nachmittags 6 Uhr in der Aula der Bürgerschule. Die Tagesordnung wird durch Anschlag in der Hausflur der Bürgerschule be kannt gegeben. Freitag, den 30. Juli 1886, Vorm, halb 11 Uhr kommen im amtsaerichtlichen LucsionSlocal hier mehrere Cartons mit Barben, wollenen Spitzen, gestickte Streifen, weiße Einsätze u. s. f. gegen sofortige Baarzahlung zur Ver steigerung Schneeberg, den 24. Juli 1886. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. Lyon. Salisbury, den die Königin nunmehr wieder zur Bil dung des neuen Kabinets berufen hat, wird, wie bet feiner letzten Regierungsperiode, wieder vollauf zu thu» haben, dis englische Wagschaale vom Niedersinken zu reiten. Berlin, 23. Juli. Von bestunterrichteter Seite ist „A. A. Ztg." in die Lage versetzt worden, die in Mün chen umlaufenden Gerüchte von Aenderungen in der alljäh rigen Inspektion der bayrischen Truppen durch den deutschen Kronprinzen in das Bereich müßiger Erfindung zu verwei sen. Der Kaiser habe seine hohe Befriedigung über die Tüchtigkeit der bayrischen Armee nicht allein dem Prinz- Regenten versichert, sondern dieses speciell auch dem KriegS- minister gegenüber gethan. — Postsekretär Ziegler aus Nordhausen, welcher am 1. Juni 1885, nachdem er 14,000 M. unterschlagen, flüchtete, wurde in Innsbruck verhaftet. Nürnberg, 24. Juli. Nachrichten aus Schweinfurt zufolge richtete dort am 22. Juli Abends 8 Uhr ein hef tiger Orkan mit Hagelschlag großen Schaden an. Mehrere Häuser und viele Fabrikschornstetne wurden umgeworfen, Fensterscheiben zertrümmert, die stärksten Bäume entwurzelt und die Ernte fast vollständig vernichtet: Der Schaden Schwarzenberg, am 22. Juli 1886. Die Königl. Amtshauptmannschaft Frhr. v. Wirsing. ObeltUMMe FrMnMt Schmrztubttg. Nach dem Schluffe der Sommerferten, am 9. August I. I, findet Aufnahme für sämmtliche Carse statt. Anmeldungen werden an die 1. Lehrerin, Fräulein Barn- Hagen, Carlsbaderstr. Nr. 120, woselbst auch Prospekte und weitere Auskunft zu erhalten ist, erbeten. BelMMMachung. Die hiesige Bürgermeisterstelle wird mit dem 1. Oktober dieses Jahres vaca:t, und ist wieder zu besetzen. Etwaige Bewerber wollen die Gesuche unter Beifügung ihrer Zeugnisse längstens bis zum 16. August a. c. hier einreichen. Das Nähere ist an hiesiger Rathsstelle zu erfahren. Grünhain, am 3. Juli 1886. Der Stadtrath daselbst. Aus Äschfen« — Für Aufgabe von Postsendungen sind die folgen den, am 1. August in Kraft tretenden Bestimmungen zu beachten: Tie mit erhabenen Punkten versehenen Papiere zum Gebrauche der Blinden werden zur Postbeförderung gegen die Drucksachentaxe zugelaffen. — Sendungen, welche augenscheinlich als Waarenproben befördert werden sollen, in der Aufschrift aber nicht als Muster oder Proben be zeichnet find, gelangen nicht mehr zur Absendung, sondern werden dem Aufgeber zurückgeschickt. — Bei Waarenproben- sendungen sind Angaben bezüglich des Gewichts, des Maßes, der Ausdehnung und der verfügbaren Menge gestattet. — Bei Postaufträgen werden Fristbestimmungen über Rücksen dung oder Protesterhebung, welche den Vorschriften wider sprechen, unbeachtet gelassen. — Bet Nachsendungen wird der Empfänger von dem Vorliegen der Packete, Werth- briefe rc. nicht mehr portofrei, sondern durch portopflichtiges Schreiben benachrichtigt. — Genaue Zahlen darüber, wieviel Körnerfrüchte das Königreich Sachsen selbst erzeugt und wieviel es davon über seine Grenze zur menschlichen Nahrung einführen muß, sind unlängst von amtlicher Seite veröffentlicht worden. Bei einer Bevölkerung von 3,058,600 Köpfen braucht Sachsen an Körnerfrüchten durchschnittlich auf den Kopf der Bevölkerung 230 Kilogramm jährlich (als Brod, Mehl, trockene Gemüse rc); das macht einen Jahresbedarf von 7,034,780 Doppel zentnern. Nun hat aber die Ernte an Körnerfrüchten in Sachsen für menschliche Nahrung i« Durchschnitt der Jahre 1880—1885 nur jährlich 2,806,100 Doppelzentner betragen es fehlen also durchschnittlich im Jahre 4,228,680 Doppel zentner, die nach Sachsen etngeführt werden müssen. Es giebt wenige Länder, die hinsichtlich der Körnerfrüchte so sehr auf fremde Bodenerzeugniffe angewiesen sind wie Sachsen Dagegen liefert der Kartoffelbau einen den Ver brauch in Sachse« weit übersteigenden Ertrag. In den genannten Jahren betrug nämlich der Verbrauch, selbst wenn man 100 Kilogramm jährlich auf 'den Kopf rechnet, 3,058,600 Doppelzentner, die Ernte aber ergab durchschnitt lich im Jahre 11,319,400 Doppelzentner Kartoffeln für menschliche Nahrung, der Ueberschuß also belief sich auf 8,260,800 Doppelzentner. Dresden, 24. Juli. In groß,' Aufregung wurden durch Las vergangene Nacht heftig auslr-rende Gewitter die BZksNMmachung. . Das hierorts bestehende Regulativ, Lie Straßenpoltzsi betr., Wirt- an durch mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß Contravsnienteu nunmehr ohne jede Nachsicht bestraft werden. Wasser anfeuchten und das Kehrigt sofort beseitigen zu lassen. Hierbei ist es gleich, ob die Straße fiskalisches oder städtisches Eigenthum ist. Nach 8 7 liegt jedem Hausbesitzer in derselben Weise die Verpflichtung ob, bei Glatteis Sand oder Schlacken zu streuen. Zuwiderhandlungen werden bis zu 50 Mark oder entsprechender Hast bestraft. Hartenstein, am 24. Juli 1886. 2 Die Ortspolizeibehörde. Berger. wird auf mehrere Hunderttausende geschätzt. Auch der Bahnhof hat stark gelitten. Oesterreich. In Preßburg hat gestern Nachmittag der Blitz in das Palais des Erzherzogs Friedrich eingeschlagen und in dem Treppenhause wo die Erzherzogin Isabella mit ihren Kin dern weilte, ein zwei Schuh breites Loch gebohrt, aber Nie manden verletzt.