ZUR EINFÜHRUNG Der Dresdner Komponist Manfred Weiss, 1935 in Niesky geboren, studierte 1952 bis 1957 an den Musikhochschulen in Halle und Berlin Komposition bei Hans Stieber und Rudolf Wagner-Regeny, bei dem er außerdem bis 1959 einen Meisterkursus an der Akademie der Ein Frühwerk des 16jährigen Wolf gang Amadeus Mozart, das Streichquartett C-Dur KV 157, komponiert vermutlich in der Zeit der dritten Italienreise in Mailand Ende 1772 oder Anfang 1773, steht am Beginn des heutigen Kam merkonzertes. Es handelt sich um Mozarts 4. Quartett, wenn man die Divertimenti KV 136-138 für die gleiche Besetzung, auch bekannt als „Salzburger Sinfonien", nicht mitrechnet. Seinen Erstling, in dem Genre - G-Dur KV 80 - schrieb Mozart im März 1770. Das Streichquartett C-Dur KV 157 ist Bestandteil einer kompletten er sten Sechsergruppe von Quartetten (KV 155-160), die in der konse quenten Folge des Quartenzirkels angeordnet sind: D, G, C, F, B, Es. Sie sind alle dreisätzig und haben meist einen langsamen Mittelsatz als Mittelpunkt. Auffällig ist die Viel falt der Satzcharaktere und der Satztechniken. So begegnet bei spielsweise in KV 157 ein „singen des Allegro" nach dem Vorbild Johann Christian Bachs. Persönlich gefärbt ist die ausdrucksvolle, be gleitete Solokantilene des Andan tes, während das Schlußrondo fran zösischem Muster folgt. Manfred Weiss' Schaffen umfaßt vor allem Orchester- und Kammermusik Das Streichquartett C-Dur KV 157 ist ein Frühwerk des 16jährigen Mozart Künste in Berlin absolvierte. Seit dem wirkt er als Dozent für Kompo sition an der Dresdner Musikhoch schule „Carl Maria von Weber" (1981 Abteilungsleiter, 1983 Pro fessor), seit 1991 ist er zugleich Prorektor. Sein verschiedentlich Preisen bedachtes, nicht zuletzt WF Umfeld seines 60. Geburtstages im Februar diesen Jahres vielfältig ge würdigtes Schaffen umfaßt vor al lem Orchester- und Kammermusik. Die Dresdner Philharmonie hat sich in der Vergangenheit wiederholt für das Oeuvre des verdienstvollen Dresdner Komponisten und Hoch schullehrers eingesetzt. Neben ver schiedenen Kammermusiken wurde bereits 1967 (von Kurt Masur) das Orchesterwerk „Präludium, Medita tion und Hymnus", 1979 (mit Ralf- Carsten Brömsel als Solist) das Vio linkonzert und 1989 zu den Dresd ner Musikfestspielen unter Lothar Zagrosek die - besonders erfolgrei che - 4. Sinfonie uraufgeführt. Das Orgelkonzert spielte Herbert Kegel (mit Amadeus Webersinke als 'A list) und das Siering-Quartett c^F heute erklingenden Vier Stücke für Streichquartett für die Schallplatte ein. Der Komponist äußerte über das knapp gefaßte, 1972 entstan dene Werk: „Das Charakteristikum der Streich instrumente besteht in ihrer Nach ahmungsfähigkeit der menschlichen Stimme, verfügen sie doch wie jene über das Vibrato und den singen den Klang. Ihre Domäne ist das melodische Element. Das Streich quartett ist seit Joseph Haydn das