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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188606261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-26
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.06.1886
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7s «16 U» l<Vor wir sten und war UN! Nr Lö U ein Sonnabend, junger s befinde! verkant flch dir schtnenb Sticke Wind streiten sich seit Tagen um die Herrschaft uns suchen ait' den Tausenden, nach Erholung schmachtenden armen Menschenkindern das Dasein so uagemülhltch wie irgend möglich zu machen. Seufzend blicken die in ihren länd lichen Wohnungen frierenden Sommerfrischler gen Himmel und spähen ängstlich gleich oen Äastwtrtyen in der Umge- gend, wie weiland Noah nach der Taube aus, welche ihnen oas Ende der himmlischen Wasserfiuthen anlüudigen soll. Äste die zahlreichen Sommeroergnügungeu und Feuerwerke, sofort oder Preisweth Roedel, Zwi Oertltche Angelegen Helten. — Der Sommer hat zwar offiziell seinen Einzug bei uns gehalten, wenn uns aber nicht »er Kalender gesagt hätte, daß dies am 21. d. M. Vormittags 8 Uhr geschehen ist, man würde es kaum für möglich halten. Regen und Geschl Haut- u. Z «esschwäche in kürzester , strengst. Vers Ehemniy, 10, Eingon« ander, wiedei nach > lich g> sagt: mag." die La Ernte Zeit, von de für d schließe! einszetchen anzulegen oder die Mitgliedskarte voezuzsigen, weil dadurch das Eintrittsgeld ein geringeres wirs (10 Pf. statt 20 Pf.). Die Fortsetzung der Partie erfolgt dann über Fürstenbrunn nach Schwarzenberg. Von dort aus beab sichtigt man Abends die Heimreise anzutreten, denn bekannt lich gewährt die k. Generaldtcekrto n noch die Vergünstigung, auf das Tagesbillet Chemnitz-Ane auch von Schwarzenberg aus zurückfahren zu können. Noch auf etwas Weiteres macht der htestze Erzzebirgsoerein aufmerksam. Bei Gele genheit des ersten Excrazuges ist nämlich vielfach die unlieb same Wahrnehmung gemacht worden, daß einzelne Gast- wirthe den Fremden Speisen und Getränke thsurer berechnet haben, als dm Einheimischen. Dieser Unsitte, welche zur Schädigung des guten Rufes unseres Gebirges beiträgt, wird der hiesige ErzgebirgSoerein auf das Nachdrücklichste entgegenwirken; er ottlet deshalb, derartig: unlisosams Er fahrungen zu seiner Kenntniß bringen zu.wollen. Reichenbach. Äm 21. Juni Nachts gegen 1 Uhr wurde unsere Einwohnerschaft durch Feaersignale alarmtrt. In dem zum Etablissement von Pratz tm Cyklop gehörigen, von Rob. Crimmann erpachteten Saale, in welchem sie me chanische Weberei betrieben wurde, war Feuer entstanden und hatte, bevor es bemerkt wurde, so an Ausdehnung ge wonnen, daß an eine rechtzeitige Unterdrückung nicht mehr zu denken war. Bevor nach der Lage der örtlichen Ver hältnisse die Feuerwehr mit ihren Löschrequtfiten amBrand- platze erscheinen tonnte, hatte sich das Feuer auch eines hölzernen Schuppens der Maschinenfabrik von Theodor Weiß bemächtigt. Mittlerweile trat die Feuerwehr in Thäligkett uno bekämpfte mit den 4 Spritzen das Element in oec wirksamsten Weiss, so daß das Feuer sich auf den Saal, welcher auSbraunte, und aas das Htutergebäuoe, das sammc den darin aufbewahrls», zum Theil noch werthoosten Ge genständen niederbrannte, beschränkte. — Im „Reich. Woch." findet sich folgende kurze Zu sammenstellung dec wichtigsten neueren Gelomischungen und ihrer Kennzüchen. Falsche Zwanzigmarkstücke sino in Thü ringen mehrfach angeyaltrn worden; sie nehmen besonderes Interesse für sich in Anspruch, da sie ausgezeichnet fei» in Silber hergestellt und dann galvanisch vergoldet sind. Zu erkennen sind sie nur durch Wägung, denn entweder sind die Stücke wesentlich dicker oder wesentlich leichter, als die echten Stücke. Von falschen Zweimarkstücken sind mehrere Sorten aufgetreten. Die eine trägt das Münzzeichen und ist unschwer au der unregelmäßigen, theilweise abge griffenen Aufschrift, sowie am Klange und Gewichtsunter schied zu erkennen. Die andere besteht aus einer Mischung von Blei und Zinn, trägt würtembergisches Gepräge mit der Jahreszahl 1876 und hat dumpferen Klang, wie auch größere Weichheit: letztere sollen aus der Schweiz stammen, ebenso eine Sorte falscher Einmarkstücke aus Zinn, thrtls gepreßt mit der Jahreszahl 1875. Falsche Zwanzrgpi'snntg- ,Lücke kommen nach wie vor in den Verkehr. Namentlich ist eine gefährliche Sorte aufgetaucht, die aus Neusilber von tadellosem Gepräge besteht. Sie sehen etwas gelbnch aus. In Annaberg wurde am Sonntag plötzlich ein Guts- besttzerssohn aus Cranzahl von religiösem Wahnsinn befal len. Er war auf dem Festplatz in ein Zelt gegangen, in welchem die PasstonSgeschtchte dacgestellt wurde. Bet Länge rem Anschauen eines Marterdilves wurde er plötzlich wahn sinnig. Nachdem er mit schwerer Mühe gebändigt war, wurde ec auf die Polizeiwache gebracht, woselbst der Polt- züarzt seine sofortige Ueberführnng nach Cranzahl unter Bedeckung von 3 Mann anordnets. Verein Male ir ihm gebi Verein, worden mit Rat anstatt c lichkeit ( dem öffi fleißig g Schmuck, ziert wei versamm zimmer, etnsgenos und zugl desagente früheren den Herb expedier«. Tage da, «us Aw u. s. w. Gmüaad geiäute zi Steininge Opfern, r Seiner G ltchen Da uno gänz die Kirchs »Ein fest versammel schmückte» sang die der Höh f Herr Ober Diese Beg wesenden allzumal! diS vom H in welcher an schtldsr und Barm! zur Erweis schlog. N Christen, s> thatkräsiize himmlischer au und la Mittlerw et städtischen 8 Superinten Zwei der 3 Jubiläum sitzende und fertigte Gel Lehrer Mü! H s .Rent L Verein in e einem schön durch eine ehrenwerthe loyale Gestnnuug auszeichnet, so do- mmentirte auch der Handwerkertag «tue solche, indem er nach Schluß der Verhandlungen am Nachmittag de- 22. Juni den Königliche« Majestäten in Pillnitz eine solenne Ovation darbrachte. Dabet hielt der Vorsitzende de- Hand werkertage-, Landtagsabgeordneter Slasermeister Wetzlich folgende Ansprache: „Königliche Majestät, allergnädigster König und Herr! Nachdem der erste sächsische Handwerker- tag zu Dresden seine Aufgaben, welche in der Gründung eine- sächsischen Handwerkerbunde- gipfelten, glücklich und, wie wir hoffen, segenbringend beendigt hat, können die Ver treter de- sächsischen Handwerkerstandes, welche aus allen Theilen und fast allen Stävten des Lande- erschienen sind, den Taz nicht würdiger beschließe», als, von der allergnädigst ertheilten Erlaubntß Gebrauch machend, Ew. Kgl. Majestät die ehrfurchtsvollste Huldigung darzu- bringen. Der sächsische Haudwerkerstand steht unentwegt und alleweil mit jeder Faser seines Herzens in unverbrüch lichster Treue zu seinem Königshaus. Geben Sie, hoch geehrte Vertreter des Handwerkerstandes, diesen Gefühle» dadurch Ausdruck, daß Sie mit mir begeistert auSrufen: „Es lebe Se. Maj. der König und das ganze König!. Haus dreimal hoch!" Nach diesem mit höchster Begeisterung auf genommenen Hoch ward die Sachsenhymne imonirt. Hier nach sprach Se. Maj. König Albert Folgendes: „Es ist Mir große Freas« gewesen, heute die Vertreter des säch sischen Handwerks hier in Pillnitz um mich zu sehen. Jt habe mit großem Interesse die Bestrebungen der sächsischen Handwerker, ihre Arbeit mehr und mehr zu heben, verfolgt und kann nur wünschen, daß diese Arbeit, soweit sie sich Chemnitzer Buchdrucker, die Ehrengäis, die Mitglieder des Komitees für da- Sutenbera-Vanner, Festjuugfrauen, da- Sutenberg-Banner, der Mitgliedschaft-Vorstand, eine histo rische Gruppe (Gutenberg, Fust und Schösser, nebst 4 alle« gortschen Figuren, dargestellt von Mitgliedern de- dramati schen Verein- zu Chemnitz). Der Vorstand des Gaues Crzgebirge-Bogtland und Buchdrucker aus dem Sau Erz gebirge-Vogtland, welche diese» ersten Theil des Festzuges beschließen. Den z wetten Theil desselben bilden: ein Mufik- chor, der Gesangverein „Lyra" mit Fahne, Buchdrucker von außerhalb des Saue» Erzgebirge-Vogtland, ein Festwagen mit Schriftkasten und Handpresse, auf welch' letzterer wäh rend des Umzuges eine Chemnitzer Buchdruckerchrontk ge druckt werden wird. Buchdruckerlehrlinge, Lithographen und Stetndrucker und zum Schluß eine Abtheilung Chem nitzer Buchdrucker. — Das Unternehmen der k. Generaldirektion der sächsischen Staatsbahnen, an mehreren Sonntage» de- Som mers von Chemnitz nach Aue-Eibenstock-Schönheide und zu rück Extrazüge zu. ermäßigten Preisen verkehren zu lassen, ist von den Freunden unseres Erzgebirges mit große m Jubel begrüßt worden; beweist dies doch die bedeutende Frequenz des ersten dieser Extrazüge am 23. Mai. Wie bereit- be kannt, findet der zweite derartige Zag nächsten Sonntag, 27. Juni, unter den frühere» Bedingungen statt. Der Erz- gebirgsvsrein Chemnitz, der unter semen Bestrebungen auch die mit ausgenommen hat, das Interesse für unser gejammte- heimathiiches Gebirge zu wecken, wird mit diesem Zug einen Ausflug nach dem Spiegslwalde und Schwarzenberg ver binden. Der Verein gedenkt bereits in Zwönitz den Zag zu verlassen, um von dort aus zu Fuß in ungefähr 1^, Stunde über Kühnhaide und Grünharn nach dem Spiegelwalde zu wandern. Den Erzgebttgsvereinsmitgliedern dürfte zu rathrn sein, bei dw Besteigung des dortigen AuSsichtsthurmes Vsr- men entgegen. Als nächstjähriger Versammlungsort wurde Kamenz bestimmt und für Vie folgenden Jahre Meißen rssp. Dresden in Aussicht genommen. Döbeln. Ein eigenes Mißgeschick widerfuhr am Sonntag Vormittag zwei Dienstmännern beim TranSpor- tiren eines ihnen «»vertrauten, für eine» hiesigen Fleischer meister bestimmten 20 Centuer schweren Bullen. Auf der Roßweinerstraße, oberhalb der Eisertbahnbrücke, riß sich dsr- seU'e plötzlich von seinen Begleitern los, seinen Weg den Straßendamm hinunter in die Mulde nehmend. Erst nach langer und äußerster Anstrengung mit Hülfe einer Anzahl hinzUgeMer Kräfte war es möglich, Vas Thier t» der Nähe der städtischen Badeanstalt mit eiserne» Ketten unter vorheriger Aufhaltung und Ebnung deö an dieser Stelle befindlichen hohen Muldenufers dem Wasser zu entziehe» und seinem Bestimmmunzsorte zuzuführen. Chemnitz, 23. Juni. Am Sonntag, den 27. Juni, findet hier eine größere Festlichkeit der hiesigen Buch drucker statt, zu welcher auch Berufsgenossen aus an deren Orten mit Bestimmtheit zu erwarten sind. Gilt es doch, die Weihe eines Banners für die Mitgliedschaft Chem nitz des Unterstützung-Vereins Deutscher Buchdrucker zu be gehe», und um diese recht festlich zu gestalten, hat es sich das aus Angehörigen der verschiedensten hiesigen Buch- ocucksreien zusammengesetzte Komitee angelegen sein taffen, ein reichhaltiges Programm für den Sonntag festzustellen. Den Glanzpunkt desselben wird zweifellos, sofern auch die Wuterung sich günstig zeigr, der für Mittag 1 Uhr geplante Festzug bilde». Eröffnet nurd derselbe von zwei Herolden s „ „ . . „ —. zu Pferde, dann folgen ein Mnstkchor, eine Abtheilung Gartenseite, Landvartten rc. muffen von einem Tage zum Aus Sachsen. — Tie „Leipz. Ztg." bemerkt Folgende-: Unter der Ueberschrtft: „Ein Mißstand in der evangelischen Kirche" wird dem „Reich-boten" geschrieben: „Die Thatsache, daß unser vielgeliebter Keiser neulich nicht das Innere der DankeSkirche seiner hohen Tochter hat zeigen können, weil er die Thüren verschlossen fand, hat allgemein auf das Un angenehmste berührt. Dieselbe erinnert aber zugleich an eine ungeheure Schuld der evangelischen Kirche überhaupt und es wäre schön, wenn der erwähnte Anlaß dazu bei trüge, dieselbe endlich zu beseitigen. Wie kommt man in der evangelischen Kirche dazu, die Gotteshäuser an den Wochentagen zu verschließen? Keine römisch-katholische Kirche wird verschlossen. Man kann ungehindert und unbeläsiigt zu jeder Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang dieselbe betreten, sei es um ihre Merkwürdigkeiten zu be sehen, sei es um seine Andacht zu verrichten. In Kurorten habe ich als evangelischer Christ an Wochentagen oft still meine Erbauung in den Räumen eines römisch-katholischen Gotteshauses gesucht und gefunden, weil ich die Thüren der evangelischen Kirchen verschlossen fand. Mich hat dabei oft ein Ingrimm gefaßt, weshalb nicht auch bei uns die Kirchen offen stehen können. Ich sand stets außer einer Zahl von Fremde», welche sich allerdings nur das Gotteshaus an sehen wollten, dabei aber nie durch ein lautes Wort oder unangemessenes Benehmen die heiligen Räume entweihten, auch eine bald größere, bald geringere Zahl von Gläubigen, welche still ihre Gebete verrichteten, also von einem tiefen Herzensbedürfniß dorthin gezogen worden waren, wie ich selbst. Wir wissen als evangelische Christen sehr wohl, daß wir Gott den Vater überall anbeten und finden können. Allein es bleibt auch gerade oft an Wochentagen ein tiefes Bedürfniß der Seele, die Stille und Erhabenheit der Kir chenräume aufzusuchcn, um sich schneller aus dem Getriebe des Alltagslebens herauSzureißen und leichter Andacht und Ehrfurcht in sich aufkommen zu lassen." — Seit dem 1. April d. I. dürfen Postkarten als Formulare zu Drucksachen behufs Versendung gegen er mäßigtes Porto nicht mehr verwendet werden; ebenso sind andere offene Karten, welche die Bezeichnung „Postkarte" tragen, von der Beförderung gegen die Drucksachentaxe aus geschlossen. Bis Ende September d. I. ist es dem Publi kum jedoch gestattet, den vorhandenen Vorrath von der artigen Karten im Versenbungsverkehr innerhalb des Reichs - postgebietS aufzubrauchen. Vom 1. Oktober ab, ist eine weitere Verwendung von Karten mit der Bezeichnung „Postkarte" als Drucksachensendungen — in Uebereinstimm ung mit den bezüglichen Bestimmungen im Auslandver- tehr — nicht mehr zugelaffen. Am 21. und 22. Juni hat in Dresden der 1. säch sische Handwerkertag seine Sitzungen abgehalten. Derselbe erklärte als Endziel seiner Bestrebungen „ein durch In nungen und Hauowrrksmeistervrrbände gegliedertes uns ge stärktes, durch vom Staate begünstigte Fachausbildung tüch tiger vusgebUdetrS und vor der Ausbeutung durch illegalen Geschäftsbetrieb gegen Schwindel und Wucher geschütztes, dadurch wieder zum Wohle des Ganzen gesundetes deutsches Handwerk." Die Brrathungen der Versammlung zeichnete» sich durch Ruhe und zielbewußie Ueberlezuuz, die Beschlüsse Lurch seltene EinmÜthigkeit aus. Die wichtigsten derselben waren folgende. — Ueber de» Besähiguugsnachwüs wurde resolvirt: „1. Die Delsgirten der sächsischen Hand werker sind nach langjähriger Erfahrung zu dec Uebcrzsug- ung gekommen, daß der BefähigungS - Nachweis zur selbst ständigen Ausführung eines Handwerkers unbedingt noth- wendig ist; 2. die Delegirten des sächsischen Handwerkertages halten jeden Handwerker für verpflichtet, dahin zu wirken, daß der Befähigungs-Nachweis gesetzlich geregelt und von Ler Behörde auch obligatorisch verlangt wird. Ferner be schließt der sächsische Handwerkertag: das Central-Comitee des sächsischen Handwerkertages zu beauftragen, eine Petition nach der vorstehend gefaßten Resolution und den heute er örterten Motiven im Namen der sächsischen Handwerker baldigst auszuarbeiten und an den hohen Reichstag gelangen zu lassen." L. Betreffs der Legitimationspflicht der Hand werksgesellen wurde eine Petition an den Reichstag geneh migt: „die Einsühcung von Legitimationspapieren für di« gewerblichen Arbeiter aller Altersklassen durchs ReichSgesstz obligatorisch zu machen und den 8 107 der Gewerbeordnung dahin ubzuändern resp. auSzudehnen." 0. In Rücksicht auf das SubmissionSverfayren bet StaatS- und Kommunalbau- teu wird der Handwerkertag dahin zu wirken suchen: „1. daß bei Ausschreibungen, insbesondere bei Vergebung vor» Arbeiten durch dis Staats- und Gemeindebehörden, das niedrigste Gebot unberücksichtigt bleibe; 2. daß zu Aus schreibungen der Submissionen, Prüfung der Angebote, so wie Uebernahme der auSgesührten Arbeiten Sachverständige ans Jnnungskreisen zugezogen werden; 3. daß dis Ar beiten möglichst an JnnuugSmeister vergeben und soge nannte Unternehmer, die dem Handwerk serne stehe», von den Submissionen ausgeschloffen werden. Eine edsnfalls acceplirte Ergänzung, welche von Herrn Poppe-Ztttau aus- ging, fügte ferner noch den Wunsch an, daß das köuigl. Finanzministerium eine Lachverständigsn-Conferenz einvs- rufeu möge, welche in Gemeinschaft mit den Regierungsve.- treter» Lie 'Normen seststelle, durch welche das Submrssionö- wesen geregelt werde." Usber mehrere andere Punkte wur den nur allgemeine Anschauungen zu Protokoll gebracht. Lie Jahrma-ktsfrage endlich fand die Ansichten gstheitt; hier waren es unter Anderen hauptsächlich Vie Schuhmacher, welche sich von der B,i?ehallung oer Mäekts Vorthsil orr- sprachen. — Wr« sich überhaupt unssr Handwerkerstand Schütte Rußlands in Konstantinopel, di« auf Beschleuni gung in der Beurlaub««- der türkischen Truppen gerich tet wären. Das „Journal de St. PeterSbourg" dementirt ferner die Information der „Pol. Korresp." aus Sofia, daß Mabokoff bemüht sei, die Spuren seiner Mitschuld an den sogenannten Verschwörungen verschwinden zu machen. Mabokoff verlangte im Gegenthetl das richterliche Verfahren, aber in legalen Verhältnissen gemäß der Kapitulationen. Diese Genugthuung werde ihm verweigert. Das „Journal de St. Peter-bonrg" wiederholt, die Verschwörung sei eine Fabel. tu dem Rahnien bewegt, welchen die Jetztzeit den wirth - schaftltchen Verhältnissen vorgeschrieben, von Erfolg gekrönt sein werde. Soweit eS in Meinen Kräften steht, können Sie Meiner Unterstützung gewiß sein. Ich kann nur wün sche», daß der alte Spruch: „Das Handwerk hat einen gol denen Boden" sortbestehen bleibt." Dresden. Das ca 150 Mann betragende Strecken- Lrbeitsrpersonal der hsisiM Bahnhöfe wandie sich vor Kur zem mit einem Gesuche an die Kgl. Gen«ralvireklion behufs Wiedereinführung der 10stündigen an Stelle der 11stü»vigen Arbeitszeit, wie sie bis zum Jahre 1882 bestanden Hai. Auch ein Theil Streckenarbeiter der Bahnhöfe in Leipzig kam mit einem Gesuche gleichen Sinnes ein. Nachdem eins Kommission die Angelegenheit geprüft und mit den Ver hältnissen ausländischer Bahnen verglichen hatte, sowie tu Erwägung des Umstandes, daß die 11 stündige Arbeitszeit auf allen sächsischen Staatübahnlinien einzeführt sei, wurden die Antragsteller abfällig bsschiedeu. Sch and au. Infolge eines andauernden heftigen Land regens hat sich »ach Melsungen aus Böhmen ein starkes Steigen des Wasserstandes der Elbe und der Moldau, sowie der Nebenflüsse bemerkbar gemacht. So wies allein die Moldau bis BudweiZ am 21. Juni von früh 8 Uhr bis 11 Uhr Nachts ein Anwachsen von 10 auf 181 «m über Null auf und ist dabei ein Hochwasser signalisier. Da auch im Uedrigen am 22. Juni anhaltender Wachs gemeldet wurde, so darf man sich wohl aus eine» Waff-rzuwachs von 1*/, bis 2 na gefaßt machen. Freiberg. In arge Verlegenheit kam man kürzlich auf dem hwsigsn Bahnhof in Bezug auf Spendung des zur Speisung der verkehrenden Zugs- und Rangtrmaschinen so dringend nöthigen Wassers. Unvsrmuthet btteb auf einmal der Waffsrzufluß von der Hauptleitung auS; die beide» im dociigen Maschinenhause befindlichen großen Reservoirs waren in ca. einer Stunde geleert, und konnte von da ab einige Stunden lang keine einzige Lokomotive mchr Wasser erhalten. Am meisten betroffen hiervon wurde der gegen r/,6 Uhr von Dresden kommende Courierzug. Trotz Ab schluß aller 5 Krahne spendete erst in 12 Minuten der be treffende 6. Krahn nur gegen 2 obm Wasser, und mußte diesem Zuge «och eine zweite Lokomotioe vorzelegt werde», um mit doppelten Maschinsnkräfte» denselben wenigstens bis zur nächsten Wasserstaus» Oederan bringen zu können. Obwohl nach dem Eintritt der Kalamität nach allen Wasser- statiorren depeschirt worden war, befanden sich doch vor Ein gang der betreffenden Telegramme dis meisten der betrof fenen Züge bereits auf dem Wege nach Freiberg. Dem Vernehmen nach war am Hauptreservotr — bei Zug gele gen — ein Defekt eingetreten. In Oschatz tagt seil Montag der sächsische Forst- verei». Dis Stadt hat sich in reiche» Flaggenschmuck ge kleidet. Früh */.8 Uhr begann. die erste Sitzung im großen Rathhaussaaie, ver mit dem Grün drö Waldes reich gr- schmückt ist. Geh. Oberforstcath Judeich eröffnete uno lei tete die Versammlung. Herr Bürgermeister Härtwig brachte Namens der Stabt der Versammlung freundliches Wrllkom-
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