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»riqemr ««»«» mü Ausnahme der Eon»« und Festtage. Preis vierteljährlich 1 «Start 80 WnniM. Grzgeb.HMssreund JnsertionSgebühren qeipaiiene Zeil« 10 Pfennige. die zweispaltige Zeile M amtlicher Inserate " Lä Pscnn.^e. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadts Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redaktion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. Mittwoch, den 21. Juli. 1886. HL 166. 'S« sowie nen, den offtciösen Dementis allen Credit genommen hat, ten in dem Sinne zu verbessern, daß die Gründung dersel- fieht man in dieser Ableugnung eine indirekte Bestätigung sben leichter werde. Ministerpräsident B^rnae.t soll das der sensationellen Nachricht. Auf alle Fälle find wettere Ergebniß der Untersuchung nicht abwarten und bereit« jetzt an verschiedenen Plänen arbeiten. Auftrag erhalten hätte, den König zu ermorden, sich jedoch weigerte, die ihm aufgetragene Schandthat zu begehen und durch seinen Selbstmord der Rache des Vereines sich zu ent- ziehen suchte. CS wird hinzugefügt, daß er in einem Briefe an den König die beabsichtigte Miffethat bekannte, und daß der König diesen Brief der Staatsanwaltschaft in Mailand überschicken ließ. Die Verwundung des Unglücklichen soll eine so schwere sein, daß sie jeden Zweifel an seiner ernst lichen Absicht eines Selbstmorde; auSschließe. Die offiriöse Presse war sogleich mit einem Dementi bet der Hand. Da jedoch die Manier, auch bestbewiesene Thatsachen abzuleug- «KuglUhtA. London, 18. Jul!. Die Wahlen find bis auf drei beendet. Dos neue Parlament besteht voraussichtlich aus 317 Konservativen, 191 Gladstontaner, 86 Parnelliten und 76 dissentirenden Liberalen. Der englische Wahlkampf ist zu Lnde; au« demselben ist keine Partei für sich allein mit absoluter Stimmenmehr heit hervorgegangen: eine solche Mehrheit kann sowohl zu neigend. Se. Majestät nahm sodaan mit seinem nächsten Gefolge das Souper ein und zog sich hierauf in sein Schlaf gemach zurück. Augsburg, 19. Juli, früh. Se. Majestät wird um 10^ Uhr die Weiterreise nach München fortsetzen, die An kunft in München erfolgt um 11*/, Uhr. Augsburg, 19. Juli. Se. Majestät der Kaiser nahm heute mehrere Vorträge entgegen und begab sich um 10 Uhr unter begeisterten Hochrufen der dichten Volksmenge durch die mit Fahnen und Laubgewinden geschmückren Straßen, in denen die Feuerwehr und die Krieger vereine Spalier bildeten, zum Bahnhofe, von wo die Abreise um 10*/, Uhr nach München mittels Sonder,uges erfolgte. München, 19. Juli. Se. Majestät der Kaiser traf um 11*/, Uhr Vormittags hier ein und wurde aus dem reichgeschmückten Bahnhof von dem Prinz-Regenten, sämmt- liche» Mitgliedern des Königshauses, den obersten Hofchargen und den Ministernempfangen. Se. Majestät trug bayrische Uniform, während der Prinz-Regent preußische angelegt hatte. Ablationen, weiche unbeftrettvar immer weitere Kreise ziehen, bleiben nicht mehr vor den Thoren der Kasernen stehen. Sie beginnen bereits in die Reihen der Armee einzudringen, und damit hat der Sozialismus das für die Gesellschaft gefährlichste Gebiet betreten. Eins offizielle Thatsache hat dieser Tage in Belgien berechtigtes Ausiehen hervorgecusen: zwei in Gent stattoniUe Regimenter mußten wegen Lu-- dringens sozialistischer Tendenzen in ihre Reihen in eine andere Garnison versetzt werden, und zwar nach Ostende, bezw. Brügge. Der Genter Gemeindepath, welcher der großen Mehrheit nach aus Anhängern der liberalen Partei besteht, machte selbst das KriegSmintsterium daraus aufmerk sam, daß zahlreiche Soldaten ständige Gäste der sozialisti schen Kooperativ Genossenschaft Vooruit bilden, und das Kriegsmiiiifterium verfügte daraufhin sofort die Verlegung der Garnison. Wenn man auch durchaus keine Ursache hat, diese Geiabr zu übertreiben, so muß «an doch darin ein symptoma'isches Anzeichen erblicken. I« klebrigen wiro es nicht gut möglich sein, die in der Armee enthaltenen — Nachdem bereits von verschiedenen Seiten der An schauung Ausdruck gegeben worden ist, daß in Bezug auf die Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligendienste über kurz oder lang eine Aenderung zu erfolgen hübe, erklärt neuer dings auch der Decernent für das Gymnastalwesen im preu ßischen Cultusministerium, Geh. Rath Bonitz, „daß es be reits Gegenstand der Erwägung an maßgebender Stells ist, ob der zweifelhafte Vorzug des „Ersitzens" einer so wich tigen Berechtigung noch fortbestehen soll". Es findet sich diese Aeußerung in einem Gutachten über sieben- oder sechs- klaflige höhere Bürgerschulen, um welches Herr Bonitz von einem Ausschuß der Hamburger Bürgerschaft angegangen war und wobei sich der Genannte für sechskiaffige Schulen erklärt. „Nach den bisher gemachten Erfahrungen — so heißt es in der betreffenden Darlegung — reicht der sechs jährige, vom vollendeten neunten Lebensjahr beginnende CursuS der höheren Bürgerschulen vollständig aus, um für höhere bürgerliche Berufswege eine gute Schulbildung zu geben, welche zugleich geeignet macht, später an dem Berei che bürgerlicher Selbstverwaltung sich mit Zuversicht zu be theiligen. Doß diese allgemeine Schulbildung normaler Weise circa mit dem sechzehnten Lebensjahrs abschließt, halte ich für einen Legen. Der speciellen kaufmännisch und son stigen Fachbildung, welche darauf folgt und mancherlei neue Anforderungen stellt, wird dann noch frische Kraft und fri scher Muth entgegenbracht. Abkürzung der Schulzeit für allgemeine Bildung, Verzichten auf eine bei uns in Drutsch- land zur leidigen Gewöhnung gediehene Verschwendung mit der Zeit der Jugend halte ich für ein sociales gewichtiges Moment". Metz, 18. Juli. Bei den gestern und heute stattge habten GemeinderathSnachwahlen haben die Deutschen 4 weitere Sitze gewonnen. Es find somit in ganzen 19 Mit glieder der deutschen Partei und 13 Einheimische gewählt worden. Aus Metz, 16. Juli, schreibt man: Das wichtigste Ereiguiß bei den Gemeinderathswahlen in Elsaß-Lothringen ist der soeben veröffentlichte Verzicht der hiesigen Protest- vartet auf jede fernere Candidatur zum Gemetnderathe. Die Bedeutsamkeit des beim ersten Wahlgange errungenen Sieges wird damit erst in das richtige Licht gerückt. Als Grund dieser Verzichtleistung geben die 32 Candidaten der protestlerischen »Liste Messine" die „unloyalen Manöver' an, welche bet dem ersten Wahlgange zu Tage getreten seien. In Wirklichkeit erinnert die Erklärung an die Fabel von den sauren Trauben. So wird also die Protestpartei im künftigen Metzer Gemeinderath keinen Sitz mehr inne München, 19. Juli. Se. Maj. der Kaiser nahm im KvnigSfalon mit dem Prinz-Regenten, wie mit sämmtlichen Prmzen und Prinzessinnen das Dejeuner ein und reiste Nachmittags 1 Uhr nach Salzburg weiter unter enthusias tischer Begrüßung des Publikums. Oesterreich. Salzburg, 19. Juli. Se. Maj. der Kaiser Wilhelm ist heute Nachmittag 4 Uhr 30 Min. hier eingetroffen und wurde von dem Prinzen und Prinzessin Wilhelm von Preußen, wie von den Spitzen der Behörden empfangen. Reichenhall, 16. Juli. Kronprinz und Kronprin zessin Rudolf von Oesterreich sind zum Besuche des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm von Preußen hier einge troffen. Graz, 18. Juli. Die anläßlich des Gauturnfestes hier eingetroffenen 800 sächsischen Turner wurden am Bahnhof auf das Herzlichste empfangen und von einer sehr großen Volksmenge jubelnd begrüßt. Italien. Ueber ein angeblich geplantes Attentat auf den König Humbert von Italien meldet der römische Corcespondsnt der „Nationalzettung" vom 14. Juli: „Durch Mailänder und durch römische Blätter wurde die Sensationsnachricht verbreitet, daß auf der Schloßwache zu Monza ein Unter- osficier eine n Selbstmord versucht habe, weil er von irgend eine« republikanischen Verein, dessen Mitglied er war, den funden. r Belgien. Brüssel, 13. Juli. Der „M. A. Ztg." wird zu der sozialdemokratischen Bewegung in Belgien geschrieben: „Das sozialistische Gist schleicht weiter. Die bekannten Aufklärungen abzuwarten." . Genua, 18. Juli. Die Enthüllung des Denkmals Vietor Emanuels hat heute unter nicht enden wollenden Kundgebungen für den König und die Königin stattge- Versteigerung. Freitag, den 23. lauf. Mts., Nachmittags 2 Uhr, gelangen dis auf den dem Gutsbesitzer Christian Friedrich Heidler in Oberm.ttweide gehörigen Grundstücken anstehenden Wiesen- und Acker-Grasnutznngen meist bietend Men sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Versammlungsort r Liebig'sche Gasthof in Obermittweide. Schwarzenberg, am 19. Juli 1886. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Roth.. tersuchung über dis dortigen Arbeiteroerhältniffe schreitet rüstig fort. Allerorts werden Sitzungen veranstaltet Den Arbeitern gegenüber, welche anfangs sich weigern wollten, Aufschlüffe zu geben, ist da« Eis gebrochen. In Gent, wo dieser Tage eine Abordnung des Untersuchungsausschusses tagte, wollten die Männer der Genoffenschaft „Boorurt" nicht erscheinen,' eben weil kein einziger Arbeiter Mitglied des Ausschusses ist; als «an ihnen indessen mittheilte, daß die Abordnung ihnen zwei Sitze an ihrem Tische einränme, kamen Einzelne und gaben namentlich über die von ihnen geleitete Genossenschaft werthvolle Ausschlüsse. Damit ihr Beispiel Nachahmer finde, geht die Regierung, der „Köln. Ztg." zufolge, damit um, das Gesetz über die Senoffenschaf- der 10. August u. v. Vormittags 10 Uhr Ostende unk Brügge weiter verbreiten. Dagegen werden die Regimenter, welche nunmehr nach Gent kommen, in den sozialistischen Heerd hinein gerathen Der bekannte holländische Sozialistenführer Domsla-Nieuwenbvy, welcher kürzlich vom Gerichtshof in Haag wegen Beleidigung des Königs der Niederlande m einem Jahre Gsfängniß verur- theilt worden war, sollte gestern früh in Gent eintreffen, um im Lokal des „Vooruit" als Redner in einem Sozia listenmeeting aufzutreten. In der Station Eßchen an Ser belgisch-holländischen Grenze angelangt, wurde Domela j-- doch von mehreren belgischen Gendarmen in Empfang g-- nommen und nach Rosendael auf holländischen Boden ge bracht. Hier wurde th« bedeutet, daß ihm dieses Schicksal immer widerfahren werde, falls er den belgischen Boden betreten sollte. Man kann gegen das Vorgehen der Regie rung keinen Tadel aussprechen. Denn hier handelt eS sich nicht um Gastfreundschaft, sondern um die Ruhe des Lande«. Belgien hat mit seinen eigenen Sozialisten schon alle Hände voll zu thun, und eS ist nicht einzusehen, warum man hier auch noch die Agitationen fremder Sozialisten dulden soll." Die von der belgischen Regierung angeordnete Un- Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Putzmacherin Minna von Jas duczinska in Neustädtel wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch auf- gshokeu. Schneeberg, den 17. Juli 1886. Königliches Amtsguicht. Müller. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuchs auf den Nr.nen des Wirthschastsbefitz.rs Paul Emil Hart; mann in Langenberg eingetragenen Grundstücke das Hau« und Garten F)l. 4deS Grundbuchs für Langenberg, Nr. 20», 20b des Flurbuchs für Langenberg — H. 34 Ar, Flächeninhalt groß, 55,„ St. Einh. 3,550 M. geschätzt L., das Md, Fol. 6 des Grundbuchs für Haide, Nr. 58, 59 des Flurbuchs füc Langenberg, 3 H. 9 Ar. Flächeninhalt groß, 37,., St. Einh. 3,750 M. geschätzt sollen im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und ist der 31. Juli a. o. Vormittags 11 Uhr als Bersteigernngstermiu, als Termin zu Verkündung des Bertheiluugspliu- anberaumt worden. Ein; Uebrrsicht der aus den Grundstücken lastenden Ansprüche und hreS Rang- verhältniffeS kann in der GerichtSschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts ringe rhen werden. Schw^ ,;:nberg, am 24. Juni 1886. .Königliches Amtsgericht. Güttel, Ass. Oesr. haben. Augsburg, 18. Juli, Abends. Se. Majestät der Kaiser ist heute Abend 8*/, Uhr hier eingetroffen und auf de« festlich geschmückten Bahnhofe von dem Vertreter des Regierungspräsidenten, dem LivisionSgeneral, dem Bürger meister, den Vertretern der Stadt und zahlreichen Mitglie dern der staatlichen und kirchlichen Behörden feierlich em pfangen worden, auch der preußische Gesandte au« München mit den Mitgliedern der Gesandtschaft war zum Empfange anwesend. Se. Majestät der Kaiser nahm die Begrüßung der Erschienenen entgegen und begab sich sodann in einem 4spännigen königlichen Salawagen unter den stürmischen Jubelrufen der dicht gedrängten Menschenmassen, welche die mit Flaggen und Masten geschmückten nnd reich tllumtnirten Straßen füllten, nach dem Hotel zu „Den drei Mohren." In Folge der nicht enden wollenden Hochrufe der vor dem Hotel versammelten VolkSmaffen trat Se. Maj. der Kaiser auf den Balkon und dankte, sich nach allen Setten ver- sozialistischen Elemente durch einen bloßen Garnisonwechsel unschädlich zu machen. Die Soldaten, welche in der Re- daktionsstube de« Genter SoztalistenblatteS verkehrten, wer den die dort aufgenommenen Lehren und Grundsätze in