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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188606225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860622
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-22
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.06.1886
- Autor
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— bOO — marsch der Truppen widmet man auf beiden Seiten große Sorgfalt, und wirklich gewaltig dürsten die Kämpfe werden, welche di« nächsten Tage mit sich bringen. Als energischer „Rufer im Streite" erschien jetzt namentlich Lord Harttng- 1on, welcher da- Land daraus aufmerksam macht, daß das Parlament, wenn nicht die politische Grüße der Gesammt- Monarchie großen Schaden leiden solle, auch ferner das ge- sammte vereinigte Königreich repräsenüren müsse und nicht nur einen Theil desselben, wie die- nach der völligen Sanc tion der Sladstone'schen Wünsche der Fall wäre. Lord Har- tington bestreitet ferner auch, daß eine ZwangSpoltttk die einzige Alternative neben dem Mcdswm'schen Home-Rule sei. ES werde sich gewiß noch ein versöhnender Mittelweg ausfindig machen lassen, wenn man nur mit dem nöthigen guten Willen an das Werk gehe. Ohne alle Schadenfreude, aber mit lebhaftem Be dauern, daß man nicht früher zur Einsicht kam, sehen wir in der Schweiz die Behörden gegen die gastfreundschastlich aufgenommenen Anarchisten energisch Front machen. Die eigene Sicherheit erfordert es eben, und die Unterlassungs sünde hat bittere Früchte gezeitigt. Ju Zürich mußte bei einem Auflaus von der Schußwaffe Gebrauch gemacht wer den, und Blut ist geflossen. Blut aber ist ein ganz beson derer Säst: er verbindet zu Cousequenzm. Hoffentlich wird eS nun bald, wie in Amerika, so auch in der Schweiz, mit der Freiheit der Verbrecher sein Ende haben. Am Bosporus scheint zur Stunde wieder russischer Einfluß zu dominiren, da der Sultan sich dieser Tage ver anlaßt sah, den von den Moskowitern protegirten serbischen Prätendenten Karagsorgewitsch zu empfangen und ihn zu gleich auch mit einer Ordcns-Decoration auszuzeichnen. Man schreibt, daß die Diplomaten der Mächte Aufklärungen über diesen befremdeten Besuch erbeten und dann auch insofern erlangt hätten, al- man dir ganze Sache nur einfach als einen Act der Courtoisie darstellsn wollte. Die Angelegen heit dürfte noch Weiterungen Halen. In Sofia wurde an, 14. Juni die bulgarische Na tionalversammlung durch den Fürsten mit einer Thronrede eröffnet, in welcher hauptsächlich der geschehenen definitiven Vereinigung der beiden Bulgarien gedacht wurde. Mit dieser Erklärung hat der Fürst wiederum gezeigt, daß er das Schicksal seines Landes in erste: Linie selbst in der Hand behalten will. ES dürfte doch wohl grrathrn sein, daß sich die Mächte mit der Unantastbarkeit eines so muth- vollen, klugen und energischen Herrschers vertraut machen Er läßt sich trotz aller Machinationen zu keinem Fehler verleiten. A rrUsHrKKv. Der Ttadtrath zu Gera hat beschlossen, an dsn Kir- chenvorstand das Ersuchen zu richten, daß die Einrichtung getroffen werde, daß an gewissen Tagen zu bestimmter Stunde ein Geistlicher auf dem Friedhöfe anwesend ist, um die Einsegnung solcher Leichen vorzcmehmsn, für welche eine besondere Leichenfeier nicht veranstaltet ist oder die, wie z. B. Kinder unter zwei Jahren, ohne den kirchlichen Segen eingebettet werden würden. München, 17. Juni. Lie Rede des Ministers v. Lutz in der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses lautet: „Wir werden das erschöpfende Material m-ttheilen, welches Sie Ihrem llrthrü darüber zu Grunze lezen werden,, ob das Verfahren des Prinzen Luitpold seit dem 10. Juni ein verfassungSgemäßeS gerechtes gewesen oder nicht. Die Prüfung wird sich nicht nur auf die Frage erstrecken dürfen, die jetzt allein noch eine praktische Bedeutung hat, ob der jetzige König Otto an der Regierung verhindert ist ober nicht und ob für ihn eins Regentschaft zu bestellen ist oder nicht, sondern auch auf dis Frage, ob es gerechtfertigt war, zur Zeit des Lebens und der Regierung des Königs Ludwig die Regentschaft zu ergreifen. Das Material, welches Ihrer Einsicht unterbreitet wird, ist von der Art, daß es nicht ge stattet ist, Alles zu veröffentlichen. Mindestens wird es ei ner gewissenhaften Prüfung bedürfen, wie weit die Thrlsachen veröffentlicht werden dürfen. Wenn sie sich anschicken, fuhr Minister v. Lutz fort, dir Frage zu diskutiren, wie dis ganze Angelegenheit in der zweiten Kammer zu behandeln ist, möchte ich bitten, jedenfalls zunächst eine Kommission zu bestellen, welcher wir das Material unterbreiten und es dieser Kom mission cufzulegen, in geheimer Sitzung zu verkehren, also strengste Diskretion zu bewahren. Die Kommission wird dem Hause schließlich nicht bloS über die materielle Frage einen Antrag zu unterbreiten, sondern auch die Frage zu prüfen haben und Vorschläge vorlegen, inwieweit dem Lands das gebotene Material zugänglich gemacht werden kann. Wir werden Ihnen stets mit vollster Offenheit, wie dies durch den furchtbaren Ernst der Lage geboten ist, entgsgsnkommsn. Sollte das Material noch nicht als ein so erschöpfendes er scheinen, so sehen wir Ihren Anträgen auf Ergänzung ent gegen. München, 19. Juni, Vormittags 11 Uhr. Dis Stadt ist von Fremden überfüllt, und noch immer treffen Extrazüge mit Tausenden von Menschen aus den Provinzen ein. Die Straßen, welche der Leichenzug berührt, sind cm beiden Seilen von einer dichtgedrängten Menschenmenge be setzt und seit 10 Uhr für den Fährverkehr gesperrt. Dis Haltung des Publikums ist eine ernste und ruhige; das Wetter ist trüb. München, 19. Juni. Dis Leichenfeier ist programm gemäß verlausen. Der deutsche Kronprinz schritt mit dem Kronprinzen Rudolf von Oesterreich unmittelbar hinter dem Prinzen Luitpold nach dem Leichenwagen. Der drutschr Kronprinz trug die preußische Felvmarschallsuniform und den Marschallstab, Kronprinz Rudolf trug die Uniform sei nes baierlschen schweren Reiterregiments. In der Mtchasl- kirche sa.ch die Einsegnung der Leiche und Gebet statt, wor aus der Sarg in die Gruft gebracht wurde. Ler ganz; Zug dauerte 1^ Stunden. Das Wetter hat sich gegen 12 Uhr aufgeklärt. München, 19. Juni. Der deutsche Kronprinz ist soeben abgereist. Am Bahnhofe waren znr Verabschiedung der Prinz-Regent in preußischer Uniform, die Prinzen Lud wig, Leopold, Arnulf, Ludwig Ferdinand, AlfonS, Herzog Ludwig, der Stadtkommandant, der Regierungspräsident von Oberbaiern, der Pollzsidirrktor und eine Ehrencompagul« vom zweiten Infanterieregiment anwesend. Der Kronprinz trug die baierische Ulam»uniform. ist gens noch die Temperatur eine sehr niedrige, so baß nur noch 4 Grao R. zu notiren waren. Am Donnerstag ^Morgen zeigten sich sogar einzelne leichte Schneeflocken. Corporattonen. Freiberg. Nachdem am Mittwoch ein langanhalten' res Grauprlwetter auch unsere Fluren gründlich heimgesucht hat, war tu der Nacht zum Donnerstag, sowie auch Mor- men und nach Belieben arbeiten, mit oder ohne Grund, mit oder ohne die gehörige Entlöhnung, und das Grsetz muß sie ebenfalls schützen. All' die gesetzmäßige Macht d-r Or ganisation und der Ueberzeugunq darf angewendst werden, um die Leute von der Arbeit abzuhalten, aber hier müssen die Mittel ihrs Grenzen haben! Ueber diesen Punkt hinaus das Verhindern au der Arbeit despotisch und gesetzlosü, Schriftstücke wohl verwahrt und die Originale liegen den Akten bei. Ferner sind darin alle Beweisstücke enthalten, die sich aus die engecrdnete Verhaftung des KabinetS-Sek- retärS v. Ziegler und die täglichen Rapporte beziehen, dis dem König über das Befinden des vermeintlich in der Festung intsrnirteri Ziegler vorgelegt werden mußten. Es fehlen darin nicht die Aussagen der 32 durch den König verwundeten Personen, denen der Köniz, sei es durch In strumente oder, in Ermangelung solches durch Gläser und Porzellan Schaden Müste, und der Summen, die er dann den Beschädigten als Schmerzensgeld auszahlen ließ. Dis größte Summe beträgt 12,000 Mk., welche jener Chevaux- leger erhielt, den: der König aas Hsrren-Chiemses ein kost bares Thee-Service aus Msißsner Porzellan an den Kopf schleuderte, weil er auf dem glatten Parkst des Sorisrsa- lons ausgeglitten und ci« Flasche hatte fallen lassen. — Die Briese über die „Bildung eines Ministeriums Hsstel- schwsrt" (Kammerdiener des Königs) bilden auch einen Br- siandthsil der Denkschrift, und das Dekret, durch wüch-s einer der Minister nach Amerika verbannt wird. Hier ist zu bemerken, bah der König sich schon am nächsten Tags nach der Verbannung einen Bericht über die Lage des Ver bannten Vorleger: ließ, für die Familie desselben ein Unter- stützungsdekrst ansse- tigte und als er drei Tage später die Rede desselben Ministers im Kammerbericht las — dessen Verbannung vergessend — die Bemerkung machte: Das war sehr gut gesprochen! —Ferner liegt ein Brief des Königs vor, den er versiegelt jenem Chsvauxleger übergab, den er einmal zum Diner geladen und huldvollst entlassen hatte. Dieser Brief ist an eine hochstehende Persönlichkeit Münchens gerichtet und enthält den Befehl, den Usberbringsr sofort erschießen zu lassen. — Die Beerdigunz Or. von Gudden's hat bereits am Mittwoch stattgefunden. Ein Privattelegramm der „Vossischsn Zeitung" meldet darüber: Hsutr Nachmittag München. König Otto ist, wie die „Glberf. Ztg." schreibt, sehr reich; seit dem am 16. August 1875 erfolgten Tode de- Großoheim- Prinzen Karl, 1866 süddeutschen Hvchstcommandirendsn, genoß er die äußerst stattlichen Ein künfte des von Max Josef i. gestifteten baierische« Secun- dogeniturvermögenS; bei der Natur seines Leidens konnte auf ihn von den Einkünften nur wenig verwendet werden und mit den großen Bezügen der Eivtlliste wird da» ange- HSufte Vermögen für die Tilgung der von Ludwig II. hin terlassenen Passiva eintreten können. Da» Secundogenitur» vermögen selber resp. dessen Genuß fällt dafür an die nächst, verwandte Linie Luitpold. Um dasselbe ist übrigen» schon einmal zwischen dieser und dem jetzigen König Otto ein Prozeß gefvsrt worden. Nach dem Tode de» Prinzen Karl beanspruchte al» nächster Bruder Maximilian II. Prinz Luit pold jenen ZinSgenuß; König Maximilian II. war aber vor dem Prinzen Karl gestorben und somit formulirten die Ge richte da» Secundogeniturvermögen al» einen dem nächsten Agnaten de» jeweilig regierenden König» zustehenden Zins, genuß Wie früher zwischen dem jetzt verstorbenen König und dem Hause Luitpold unbeschadet völliger Loya lität de» letzteren das Einvernehmen nicht außerordentlich war, so jetzt zwischen dem letztgenannten Hause und den Nachkommen des am 21. September 1875 verstorbenen Prinzen Adalbert; in dem entscheidenden Familtenrathe haben Prinz Ludwig Ferdinand, der Sohn des Letzteren, und dessen jüngerer Bruder Prinz Alfons der Regentschafts einsetzung bis zu dem letzten Augenblicke widersprochen. In seinem Widerstande noch etwas weiter soll Herzog Ludwig von Baiern, ältester Bruder des Herzogs Karl Theodor, aber wegen einer morganatischen Verbindung zu dessen Gun sten von der Erbfolge in der herzoglich baierischen Linie zurückgetreten, in den letzte» Regierungstagen Ludwigs II. gegangen sein. — Was die den Kammern vorzulegenden Nachweise anbetrifft, so wird man jedenfalls sine sorgfältige Auswahl treffen. Angesichts der Stimmung des Landes ist eine Ver heimlichung der Gsschehmsss nicht möglich. In der „W. A. Z." heißt es u. a.: „Was den Verkehr des Königs mit einzelnen Lieblingen, mir den Chevauxlegers, mit Dienern und anderen Personen betrifft, so entziehen sich dieselben ohnedies einer Diskussion. Das Schriftstück enthält, wie ich aus authentischer Quelle erfahre, nebst anderem drei Todesurtheile, die der König aus eigenem Antriebe gegen seine Minister gefällt hat. Der erste, gegen welche er aus Hohenschwangau ein derartiges „TodeSurthsil" absenden ließ, war Finanzminister. Sä geschah dies unmittelbar, nach dem derselbe durch Rath Klug dem König hatte zu wissen rhun lassen, daß er rächt in der Lage sei, die geforderten Geldbeträge znr Disposition zu stellen. Als Verschärfung der dem FincmMmistsr zugsd achten Todssstrafe war be stimmt, daß derselbe in seinem Amtsbureau aufgehängt werden solle. Nach und nach erhielten sämmtlichs Minister ihre Verurteilung zum Tode, als letzter Fnihsrr v. Crails heim im März dieses Jahres. Di- Herre» haben diese um 4 Uhr fand von der Lrichenkapelle dss Auer Friedhofs aus die Beerdigung des Ober - MedtcinalrathS v. Gudden statt, der im Dienste seines Königs und zugleich mit dem selben auf so tragische Wrise endete. Im sogen. Reichsn- saale drr Capelle war die Leiche seit gestern aufgebahrt, umgeben von einem Wald von Blumen. Die großen Gär ten dec Kreis-Irrenanstalt Haidhausen hatte« den schönsten Schmuck darleihen müssen, um die Bahre des DirectorS der Anstalt zu zieren. Kränze vom Prinzen Luitpold, der auch der Wittwe Gudden's in herzlichem Schreiben seine Theil- nahme ausgesprochen hat, von anderen Prinzen, von de« Aerzten Münchens, dem Handwerkerbund und Anderen lie gen zn den Füßrn des Sarges. Vom bleichen Gesicht des Tobten heben sich grell dis breite Kratzwunde an der linken Seite der Nase und die Nägelspuren an der Wange ab. Das Geschick Gudden's, der Frau und Kinder hinterläßt, wird allgcmem beweint. Gestern und heute drängten sich solche Msnschenmasssn zur Capelle, um die Leiche zu schauen, daß die Gcnsdarmen dem Ansturm unterlagen, wiederholt weichen mußten und nicht hindern konnten, daß die Außen- thüren eingedrückt wurden. Die Beisetzung erfolgte in der Guddeu'schsn Familiengruft. Pünktlich um 4 Uhr begann d.:s Toa»ergs:Lu:s, von tu^en Pausen unterbrochen, in dmen Ler Peiestrr Gebete sprach. Dann setzte sich der Lrauerzuz in Bewegung mit all dem Pomp, den nur der katholische Culius zu entfalten vermag. Die Kirchenfahne und die Wethrauchbüchse«, geweihte Kerzen, Erucifix und Lichter w«rde» dem vo« Blume«, Palmen und Kränzen ganz verdeckten Sarg voranqetragen. Priester und Chor knaben folgten, und in unabsehbarer Reihe schloß sich hin ter den nächste« Leidtragenden der Trauerzua an. I» dem selben befanden sich vnter Anderem die Minister v. Lutz und Crailsheim, die Flügeladjutanten des Königs Otto von Bayer« und de- Prinz-Regenten Luitpold, die Spitze« der städtischen Behörden, der Reetor Magntstcu-, da- gesammte Lehrerkollegium aller vier Fakultäten der Universität München, Deputationen auswärtiger Universitäten, Ber« treter akademischer Verbindungen, ferner der medizi nischen Vereine in Bayern, der Münchener Schriftsteller und Künstler rc. Betrauerten die Einen in dem Heimge gangenen den Freund und BerufSgenoffen, so war den An dern in dem berühmten Gelehrten der hilfreiche Arzt geraubt worden. Unter den Tönen eines LrauermarscheS umschritt der Zug den ganzen Friedhof, von der zu Tausenden zusammenge- geströmten Menge, die alle Wege und Sänge dicht einsäumte, mit jenem stummen Ernst begrüßt, den die Majestät des Todes immer etnflößt, zumal aber, wo er unter so tragischen Umständen in das Geschick der Lebenden eingreift. An der Gruft angelangt, hielt nach kurzem einleitenden Sebete der Priester der Aukirche, Namens Moll, zugleich Mitglied de- Abgeordnetenhauses, die Trauerrede, in welcher er Gudden's Lebenslauf schilderte, der, ein geborener Westfale, durch eigene Kraft sich emporgearbeitet habe bis zu der höchsten Stellung auf dem Gebiet» der Psychiatrie und der dann im Dienste seiner Wissenschaft und seines Königs, der ihn zn höchsten Ehren befördert und ihm auch den persönlichen Adel verliehen hatte, im Alter von 62 Jahren sein Leben zum Opfer brachte. Nach den auf diese Rede folgenden Ge beten wurde unter den Tönen von Mendelsohn'S „Es ist bestimmt in Gottes Rath" dir Leiche eingesenkt und nun wurden mit kurzen Widmungsworten alle die zahllosen Kränze in die Gruft gelegt, die Liebe und Verehrung dem Todten weihten. Im Namen der Universität sprach der Dekan der medicinischen Facultät; Geheimrath Kerschen steiner vertrat das bayrische Medicinalcollegium; die Stu denten, die Aerzte, die Direktoren der Krankenhäuser, die wohlthätigen Vereine, dis Künstler, in deren Ramen Stieler einen Kranz niederlegte, sie alle folgten, und es bedurfte keiner Erde, um die Grubsn zu füllen — ein Hügel von Blumen, Kränzen und Palmen bezeichnet die Stätte, wo der Helfer der Leidenden ruhte, der seinem König und seinem Beruf treu geblieben ist bis in den Tod. Um halb sechs Ubr hatte dis Feier ihr Enve erreicht. Schweiz. In Bezug auf den SLlofferstreik in Zürich schreibt das „Zonnzer Tageblatt", dessen waschechte demokratische Gesinnung wohl Niemand in Zweifel ziehen wird: „Das Recht, Arbeit zu verweigern, das Recht, Arbeit anzunehmen, das Recht, Arbeiter anzusiellen und das Recht, Arbeiter zu entlassen, sind unanfechtbare Rechte jedes Schweizerbürgers und keine Organisation kann irgend»!? dieses Recht be schränken, welches unsere freien Verfassungen garantiren. Jeder Mann und jede Organisation, welche den Bürger in seinem Recht hindern, zu arbeiten, wann, vo, für wea und für was immer ihm beliebt, sind Feinde der Freiheit. Arbeiter können streiken nach Belieben, mit oder ohne Grund, mit oder ohne Berechtigung und das Gesetz muß sie schützen. Aber andere Leute dürfen ihren Platz einneh- Aus Sachse«. — Um dem Mangel an Erntearbeitern abzuhel fen, ist das k. sächsische Kriegsministerium gebeten worden, größere Beurlaubungen aktiver Soldaten eintreten zulasten, welche Bitte auch bereitwillig erfüllt wurde. — Am Sonntag, 27. Juni wird wisderum ein Extra zug zu ermäßigten Fahrpreisen von Chemnitz nach Aue, Eibenstock und Schönheide verkehren. Der Extrazug geht 6 Uhr 5 Min. Vorm, von Chemnitz, 6 Uhr 17 Mm. Borm, von Altchemnitz ab und kommt Borm. 8 Uhr nach Aue, 8 Uhr 48 Min. nach Eibenstock, 8 Uhr 55 Min. nach Schönheide. Die Rückfahrt erfolgt ab Schönheide Abends 8 Uhr 35 Min., ab Eibenstock Abends 8 Uhr 45. Min., ab Aue Abends 9 Uhr 45 Min., die Ankunft in Altchem nitz findet 11 Uhr 25 Min. Abends, in Chemnitz 11 Uhr 35 Min. Abends statt. Die Züge halten auch in Blauen- thal und Wolfsgrün. Die Preise für Hin- und Rückfahrt betragen nach Aue (zur Rückfahrt auch ab Schwarzenberg gilttg) 2,50 M. in 2. Kl., 1,60 M. in 3. Kl., nach Eiben stock und Schönheide (zurück auch von Schneeberg oder Schwarzenberg aus gütig) 3,50 M. in 2. Kl., 2,50 M. in 3. Kl. Die Billets nach Aue gelten einen Tag, die BillstS nach Eibenstock und Schönheide gelten zur Rückfahrt auch am 28. Juni bei den gewöhnlichen Personenzügen. Dresden, 18. Juni. Im königl. Cultusministerlum fand heute eine Confersnz der sächsischen Bezirksschulinspee- toren statt. Einen Gegenstand der Berathung bildete u. A. die bereits von der 4. ordentlichen evangelisch-lutherische« Landessynode angeregte Frage des obligatorischen Besuches des Gottesdienstes seitens unserer Schuljugend. — Auf der Tagesordnung des am 20. d. M. in Dresden zusammen tretenden sächsischen Handwerkertages stehen u. A. folgende Puncte: 1) die deutsche Handwerkerbewegung, ihre bisheri gen Erfolge und deren Ziele; 2) dsr Befähigungsnachweis; I) der Bericht über tz 100s der Gewerbeordnung; 4) die Zach« und Fortbildungsschulen; 5) dis Legitimattonspfltcht der Handwerksgesellen; 6) die Gründung eines sächsischen Handwerkerbundes und 7) Anträge von Innungen und Diese ab aufgetau sehen eri Zeit vo rer- Tri Betrage nen Ja Geldern worden, wovon 1 kommen Fr ist aberr der« ew Trägc r mit All Theil ai und bet wenige! 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