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^«jchemr wgri» «tt ilutnahm» der SM-und Festtag«. Preis vierteljährlich IMarkSOPsemtige. ßrzgeb.HoDssrellnd Jnsertion-gebühre« -»e ge,pattene Zeil» 10 Pfennige. di« zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2b Pfennige. Tageblatt für Schwarzenberg «nd Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneebergs Freitag, den 16. Juli 1886. l62. Verhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Sertcht-schreiberei des unterzeichnete« Kr. ferner sowie GareiS nahm hierauf das Denkmal im Namen dec Stadt und schloß, fein« Rede, nachdem im er Verlaufe derselben mUgetheilt I brauch zu machen, wundet worden. Vierten der hervorragenden Verdienste unserS ersten Staats mannes gedachte. LaS Denkmal am Schlüsse seiner Rede der Stadr übergebend und ein begeistert aufgenommenes Hoch auf Seine Majestät den Kaiser auSbrtngend, gab Red ner ein Zeichen, die Hülle fiel und die Mustk intonirte das „Heil Dir im Siegerkranz". Herr Bürgermeister Arlt über- läßlich eines daselbst von den Orangtsten veranstalteten Um zugs, ernste Ruhestörungen statt. Die Orangisten wurden von ihren Gegnern mit Stetnwürfen angegriffen und er widerten die Stein würfe. Der Kampf dauerte nahezu eine Stunde. Der Polizei gelang es erst, nachdem sie ansehnlich verstärkt worden war, die Menge zu zerstreuen. In einem anderen Theile der Stadt fanden gleichzeitig ähnliche Ruhe störungen statt. Es wurden dabei sogar Gewehrschüße ge wechselt. Mehrere Häuser find fast vollständig zerstört, eine große Anzahl v m Personen ist verwundet. Die Straßen der Stadt find gegenwärtig von Infanterie- und Kavallerie-Äblbetlungrn besetzt. — Bet den gestern Abend in Belfast stattgehabten Ruhestörungen wurden 2 Gendarmen TsgesgsWHte. Deutschland — Zum Kapitel der Schulausflüge hat das preußische Kultusministerium, auf Grund dir ihm zugegangsnen offi ziellen Berichte, Wahrnehmungen und Fingerzeige, ein Gut achten abgegeben. Am thunlichsten und wünschenswerthesten erscheinen hiernach die Schulausflüge an freien Nachmittagen, wobei aber vor allem auf Trennung der verschiedenen Klaffen und strenge Berücksichtigung der jeweiligen körperlichen und intellektuellen, sowie Altersunterschiede Gewicht gelegt wer den muß. Die Vereinigung mehrerer Klaffen oder gar einer ganzen Schule von Sexta bis Prima ist dagegen un bedingt zn verwerfen und nur dann, unter Beobachtung strengster Aussicht, zuzugestehen, wenn d r Ausflug den Charakter eines traditionellen „Schulfestes" besitzt. — Be züglich der Zeitdauer solcher Wanderungen spricht sich das ministerielle Gutachten gegen jeden mehrtägigen Ausflug aus, und zwar aus Gründen, die sich sowohl auf Schule, als auf Haus und Familie beziehen. Denn nicht in der Weite der zu überwindenden Entfernungen, oder in einer bis zur Abspannung führenden Anstrengung der Körper kräfte sei der Werth solcher Ausflüge zu suchen, sondern vielmehr auf dem Gebiete der Erziehung — der gegen seitigen Annäherung — der Anbahnung eines freundschasl- lichen und freien Verkehrs zwischen Lehrern und Schülern. Wiederholt wird auch darauf hingewiesen, daß bei diesen Ausflügen Kindern wie Eltern vollständige Freiheit der Tyeitnahme belassen werden müsse. Bet Ausflügen, welche Kosten verursachen, müssen die Eltern über die Maxtmal- höhe des zu erwartenden Kostenbetrages vorher bestimmt benachrichtigt sein. Lippehne, 12. Juli. Die Enthüllungsfeier des Bismarck-Denkmals. Unser kleines Städtchen prangt heute im Festschmuck und die soeben stattgehabte EnthüllungSfeier des BiSmarck-DenkmalS gilt hier natürlich als ein hervor ragendes Ereigniß. Schon gestern Abend wurde diese Fest lichkeit durch Zapfenstreich und Fackelzug der freiwilligen Feuerwehr eingeleitet, nachdem schon Nachmittags von nah und fern die zur Enthüllungsfeier besonverS geladenen Gälte, unter ihnen eine Deputation des Berliner Vereins „Fürst Bismarck", eingetroffen und am Bahnhofe von dem Fest- Komitee begrüßt worden waren. Sowohl gestern Abend als auch heule ist selbstverständlich ganz Lippehne auf den Beinen. Gegen 9 Uhr Vormittags zogen die Schützengiloe, der Kriegerverein, die beiden Gesangvereine, die freiwillige Feuerwehr, der Handwerkerverein, die Schmiede- und Bäcker- Innung, der Turnverein, die Arbeiter der hiesigen Maschi nenfabrik, die Gewerkschaft der Bauleute rc. nach dem Fest platze und nahmen daselbst Aufstellung, während das Fest- komnee, die städtischen Behörden, die Geistlichkeit, die Schu ten und die zur Feier besonders geladenen Gäste sich im Rathhause versammelten und sich im geschloffenen Zuge da hin begaben. Nachdem die eigentliche Feier durch Mustk etngeleitet und der Choral „Lobe de» Herrn" gesungen worden war, hielt der Vorsitzende des Festkomitees, Land- rath vr. Weiß, eine Ansprache an die Versammelten, in welcher derselbe den Anlaß zur Errichtung des Denkmals, die durch den Für steil Bismarck vor vielen Jahren in der Nahe des LlanvorteL desselben bewirkte Rettung eines Men schen vom Tode des Ertrinkens hervorhob und in warmen der 15. September 1886 Vormittags 10 Uhr als Bersteigerungstermin, und 2 Unruhestifter gelödtet und 12 Personen schwer ver wundet. Auch in Limerick kam eS zu ernstlichen Ruhe störungen, wobei dis Polizei, da die Menge sich Weigerts, auseinanderzugehen, gezwungen wurde, von der Waffe Ge- Mehrere Personen find hierbei ver« Aus Lachsen. Unsers gestrige Notiz über den, in Chemnitz abgehal tenen „sächsischen Gememsetag" wollen wir heute vervoll ständigen, da er des Interessanten viel boi. Di; Tages ordnung eröffnete ein sehr eingehendes Refe rat der Professors Dr. Hofmann-Leipzig über die „Städte- reintgungsfrage", in welchem die Nothwenoigkeit der Besei tigung der natürlichen und der, durch verschiedenartige Jn- dustriebetrieoe sich ergebenden Abfaüstoffe emleuchrend nach gewiesen wurde. Die Regenwässer müssen derart durch zweckmäßig angelegte Kanäle geleitel werden, daß sie gleich mit dazu dienen, große Schmutzmengen aus der Stadt zu schaffen. Auch der an sich nicht schädliche Schmutz, welcher keine Jnfektionsstoffe enthält, ist vollständig zu beseitigen. Alle Systeme der Städtereintgung haben der Foroeruug ge recht zu werden: alle menschlichen Excremente, die Adsall- stoffe der Fabriken und die Regenwäffer zu entkernen. Ein wesentlicher Fortschritt in der Städtereintgung ist daun erreicht, daß der Streit, welches System das bene >ei, mcht mehr geführt wird. Theoretisch kanu es ein bestes System geben, in der Praxis aber hat jeder Ort je nach den Ver hältnissen einen so eigenartigen Charakter, oaß es ein ein ziges System nicht geben kann, welches üoerall allen An sprüchen am vollkommensten genügte. Nach Ansicht des Vortragenden verdient im Allgemeinen unter den bekannten Systemen, dem Tonuensystem, dem Gruoeusystem aus dem Schwemmsystem, das letztere den Vorzug, wert durch dasselbe zugleich mit der Entfernung der menschlichen Excremente die Hinwegspülung der Absallwässer erreicht wiro. Bet diesem System ist aber genau zu beachten, woyt» d.« Wässer geführt werden, um Ansteckungen zu verhüten. Im Großen und Ganzen entwickelte dann oer Vortrag noch, wie es den Gemeindeverwaltungen in ver Krage der Slaowreimgung obliege, sich eine genaue Kenntnitz der bestehenden Systeme zu erwerben und die OrtSverhältntffe eingrhend zu erwägen, um dann das Passendste auswählen zu tonnen. Ueber die „Schankfrage" sprach dann m»l allgemeiner Zustimmung Stadtrath Müller-Chemnitz. Um ven oösen Folgen der Trunksucht entgegen zu treten, müssen dis im Uebermaße entstandenen Schaukwtrlhschastrn oerMtno«il werden. Die Beschaffenheit der Getränte »st genauer zu controliren. Reich, Staat und Gemeinde müssen gemein sam diesem Ziele nachäreben. Und zwar ist rn erster Linie erforderlich, daß die staatliche Branntweinsteuer wesentlich erhöht werde; außerdem set die Auflage besonderer Aus gaben an die Gemeindekaffe für die Schantwtrthjchaflen mit Bramnweinschank, sowie die Bcannlwstn-Kleinhandlungen, die Konsumvereine mit Branntweinveurieb und dteBrannt- Weinvertheilungs-Vtteinignngen ins Auge zu fassen. Der hatte, daß die Stadt dem Fürsten Bismarck das Ehrenbür- gerrecht verliehen und dieser dasselbe angenommen habe, mit einem ebenfalls mit Jubel aufgenommenen Hoch auf den Reichskanzler. Musik und später ein in RadikeS Hotel abgehaltenes Festdiner beschlossen die Feier. Das Denkmal ist aus märkischem Granit in Form eines Obelisken herge stellt, der in einem Medaillon aus Bronze die Worte trägt: „Am 24. Juni 1842 rettete mit eigener Lebensgefahr aus oem Wendelsee der damalige Landwehrlieutenant Otto von Bismarck, jetzt Fürst und Kanzler des Deutschen Reiches den Landwehrreiter Hildebrandt vom Tode des Ertrinkens." Auf der dem Wendettee zu?,«kehrten Rückseite find die Worte eingemetßelt: „Errichtet im Jahre 1886." Auf eine tele graphische Begrüßung des Fürsten seitens der Festversamm lung richtete derselbe an das Festkomitee folgende Drahtant wort: „Mit herzlichem Danke erwidere ich den freundlichen Grub meiner Neumärkischen Landsleute und blicke, dankbar gegen Gott, auf die, seit ich in Lippehne war, vergangenen vierundvterzig Jah^e zurück. v. Bismarck". Besonders festlich dekorirt war das Haus, in welchem der Lieutenant Otto von Bismarck im Juni 1842 gewohnt hat, ebenso das Ralhhaus, sowie das Hotel, wo Herr von Bismarck damals zu speiien pflegte. Alle Straßen der Stadt find durch zahl reiche Guirlanden geschmückt. ES wogt auf den Straßen und Plätzen wie in einer Großstadt. Die Züge der Se kundärbahn werdcn Blühe haben, alle Gäste am heutigen Nachmittag und Abend wieder heimzusühren. Schmiedeberg, 11. Juli. Am 9. d. M., Vor mittags zwischen 10 und 11 llhr, ging auf der Schneekoppe ein so starker Regen nieder, daß der Koppenwtrth Pohl in der Voraussetzung, daß durch die Regengüsse Hochwasser entstehen könnte, sofort nach der böhmischen und schlesischen Seite, nach Groß-Aupa und Krummhübel, Depeschen abge geben hat. Am 10. Juli wüthete von früh 3 Uhr an auf der Koppe ein starker Sturm. Es trat dabei ein Schnee gestöber ein, wie etwa zur Winterszeit um Weihnachten. Der ganze Koppenkegel sammt den Koppenhäusern und der Kapelle war in Schnee eingehüllt. Gegen 10 Uhr Vor mittags waren beide Telegraphenleitungen unterbrochen, da sich an den Drähten Eis von 3'/, Zoll Dicke angesetzt hatte, seit 10 Jahren soll ein solches Welter zu gleicher Jahres zeit auf der Koppe nicht stattzefunden haben. München, 13. Juli Die Königin-Mutter hat ange- geordnet, daß bet Schloß Berg an -er Stelle des Seeufers, tn deren Nähe König Ludwig II. und Professor Dr. von Gudden aufgefunden worden, eine Grdächmißkapelle errichtet werde, und zwar so, daß dieselbe in den See htneinragt. — Der Prinz-Regent wird Mittwoch Abend wieder in Mün chen etntreffen. — Soweit bis jetzt bestimmt, wird Se. Majestät der Kaiser auf der Reise nach Gastein am Mon tag, den 19 d. M., Vormittags 11 Uhr 30 Minuten, von Augsburg hier etntreffen und um 1 Uhr nach Salzburg Weiterreisen, wo der Monarch diesmal übernachten wird. England Loudon, 13. Juli. Die .Times" äußern über die Aufhebung des Batumer Freihafens, Rußland dürfte finden, daß es durch die leichtfertige Behandlung von Verpflichtun gen des Berliner Vertrags eher verloren als gewonnen habe, es werde vielleicht die vollständige Bereinigung Bulgariens und Ostrumeliens, deren einziges Hinderntß der Berliner Vertrag bitte, nicht verhindern können. DaS Verhallen Rußlands ser von tief eingreifender Bedeutung für das Be stehen herzlicher und vertraulicher Beziehungen zu England. Wenn England nicht auf freundlichem Fuße mit Rußland im Osten leben könne, müsse es seine Maßnahmen danach treffe» und nur auf sich selber bauen, England dürfe den Verpflichtungen Rußlands keinen Glauben schenken, die nuv so lange gehalten würden, als es Rußlands Zwecken passe. > London, 14. Juli. Nach aus Belfast hier etnge- ! gang enen Meldungen fanden in der vergangenen Nacht, an, Bekanntmachung. Nachdem das Königliche Finanzministerium die sofortige Anfertigung der spsckellen Vorarbeiten für die zu erbauende normalspurige Eisenbahn Schwarzenberg-Annaberg ange ordnet, hat die unterzeichnete Polizeibehörde ganz besonders darauf hinzuweisen, daß Sei ten der betheiltgten Grundstücksbesitzer diese Vorarbeiten in keiner Weise gehindert werden dürfen, dieselben vielmehr dem damit beauftragten Personale unbedingt zu gestatten sind, sowie daß an den aufzustellenden Signalstangen, FalonS, Richtung-- und Absteckungspfäh len, welche zum Theile längere Zeit werden stehen bleiben müssen, keinerlei Beschädigungen oder überhaupt Veränderungen vorgenommen werden dürfen. Zuwiderhandelnde haben sich strenger Bestrafung nach Maßgabe der hierüber be stehenden Vorschriften zu gewärtigen. Schwarzenberg, am 24. Juni 1886. Amtsgerichts etngeiehen werden. Wildenfels, am 30. Juni 1886. Königliches Amtsgericht Franke. der 28. September 1886 Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung des Bertheilungsplanes anberaumt worden. Die Nealberechttgten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrsnden Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Anmelde termine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rang- Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen Ludwig Ehregott Rebentrost einge tragene Haus-Grundstück Nr. 82 des BrandkatasterS, Nr. 851 des Flurbuchs, Folium 32 de» Grundbuchs für Neudörfel b. Ortmannsdorf, geschätzt auf 1860 M., soll an Gerichts stelle zu Wildenfels zwangsweise versteigert werden und ist der 25. August 1886 Vormittags 10 Uhr als Anmeidetermin,