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>l dtel. lk Vl8 isersaal, Erscheint mit Ausnahme der Sonn« und Festtag«. Preis vierteljährlich L Mark SO Pfennig«. GrWb.Holkssrelmd JnsertionSgebühren die gespaltene Zeil« 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 2ü Pjenmge. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt/ Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Redactio», Verlag und Druck von E. M. Gärtner in Schneeberg. W^o- » .MM M. I II . >' »' '.«'M— 137. Donnerstag, den 17. Juni. 1886. — — ' -' —— '"— ^866. 496 133 55 429 Or. von Woydt. 16 36 36 10 4950> 63741 Möckel, Gem.-Vorst. Höpfner, Oberförster zu Sosa. ur rtgst beschlossen hat, wird in der Geschichte fortleben al- ein echter, deutscher Mann, als die tragischste Gestalt unse- ad un- oü odns 234813653 5091 600 9591 707 3501 356 78V1058 ck on in, 6s. in den Abtheilungen orrugsn- Isr stink 10L dÖLÜst m ^vsr- IZS-I-S0- gt sinsr >si viotr- int, von ts, naod est ns sn »oä vsr- isrsntsn > 15 kl) nur 75 vrssäon 13, 29, 39 u. 44. 13 u. 63. 6 u. 30. 29 u. 66. 11, 33 u. 42. LagesgefchiHLe mck -ok tSS pold zu sein hat. Das Regentschaftszesetz, das die bairi schen Kammern demnächst beschäftigen muß, wird also nur in der Begründung geändert werden müssen. Vorerst werden die Kammern sich mit der Frage der Beisetzung Ludwigs II. zu befassen haben und dann erst an die Frage der Regentschaft herantreten. Mit dem bairischen Küntgshause, mit dem brave« bairischen Volke trauert All deutschland am Sarge des so unerwartet Hingeschiedenen Fürste», der kein Held der Schlachten, aber gleichwohl einer der grüßten Könige war, die Baiern» Thron geziert haben. Mit dem Tode Ludwigs U. ist die Regentschaft des Prinzen Luitpold nicht mehr aus demselben Grunde zu Recht bestehend, aus dem sie angetreten wrr, aber aus einem andern und muß darum bestehen bleiben. Der Erbe der Krone Baiern ist nach Fürsten- und Berfassungsrecht des tobten Königs jüngerer Bruder Otto (geboren am 27. April 1848). Da der Prinz, oder wie er jetzt genannt werden muß, der König Otto seit Jahren unheilbarer Geistes krankheit verfallen ist, so muß für ihn ein Regent bestellt werden, welches der erstderechtigte Agnat, also Prinz Luit- dem König Ludwig II. von Vatern verdankt. Noch wogt ja der Streit der Schulen um diejenige Richtung der deut schen musildramatischen Kunst, die es allein dem König Lud wig verdankt, daß sie Lebenskraft erhielt und behielt; — aber soviel dürfen wir heute, Anhänger und Gegner dieser Richtung, sagen und in diesem Bekenntniß uns einigen: die Bewegung und ihre kräftige Bethättgung hat nachhaltig und wohlthätig dahin gewirkt, daß sich die deutsche Gestaltungs kraft auf sich selbst besann und auf sich selber stellte; wenn heute durch unsere Kunst überhaupt ein nationaler Zug geht, der sie frei und frisch erhält, so lege Deutschlands Künstlerschaft aus allen Gebieten zum Dank dafür ein grü nes Reis auf Ludwigs II. Sarg. Im Ueberspannen seines Geistes mit künstlerischen Ent würfen, mit kühnen, kaum ausführbaren Plänen, deren thetlweise Vollendung das Staunen der Nachwelt Hervor rufen wird, legte König Ludwig den ersten Krankheitskeim in seinen so gesunden Geist; lange widerstand der kräftige Körper, bis endlich die Krankheit eine völlige, die unselige Wendung unaufhaltsam geworden war. In einem letzten, jähen Ausflackeru scheint dem thaisächiich entthronten König eine Lrkenntniß seines unheilbaren Leidens gekommen zu sein, und mit dem Entschlusse des Wahnsinns stürzte sich der Schwanenritter in den See, mit sich das Leben seines Arztes, den zu täusche» ihm gelungen war und der ihn retten wollte, hinabziehend. Der Abschluß ist ein gewalt samer, aber in einem gewissen idealen Sinne harmonisch und versöhnlich. Auersberg Wildenthal Carlsfeld Eibenflock Sosa König Ludwig II. von Baier«. Wäre es nicht so erschütternd traurig, so könnte man das tragische Ende Ludwigs II. von Baiern ein schaurig erhabenes nennen: den Schwanenritter hat der See hin weggenommen, nachdem die Welt für den Helden unterge gangen war; der immer einsamer gewordene menschenscheue, weiberverachtende Narciß hat sich zu seinem eigenen Bilde im Wasserspiegel hinabgeneigt, nachdem ein unverschsuch- bures Dunkel seinem Auge die Außenwelt längst entrückt hatte; — König Ludwig II. hat den Tod in dem schönen bairischen Gebirgssee gefunden und damit ist durch uner- über diese Hölzer. Die Rcvierverwalter Gläsel, Forstinspektor zu Eibenstock. Uhlmann, Forstmeister zu Wildenthal. Echre, Oberförster zu Carlsfeld- Riedel, Oberförster zu Eibenstock. Die Reihenfolge der Der größere Theil der Stämme ist im Winter aufbereitet und geschnitzt worden. Di? Entfernung der einzelnen Schläge von dem nächsten Bahnhofe wird bei der Auct-on angegeben, und ertheilen die unterzeichneten Revierverwalter nähere Auskunft vor allem es erwirkt hat, daß die Berechnung des Aus landes auf eine Wi-derauflebung des rheinbündleriichen Ge dankens, auf deutsch-: Zerfahrenheit und Vaterlandslosigkeit zu Schanden geworden ist. Wir gedachten nur des Fürsten, der am 20 Juli 1870 un'erm König meldete: „Ihr so eben erhaltenes Telegramm har in meiner Brust den freu digsten Widerhall erweckt. Mit Begeisterung werden meine Truppen an der Seite ihrer rnhmgekrönten Waffengenossen für deutsches Recht und deutsche Eyre den Kampf aufneh men. Mö;e er zum Wohle Deutschlands und zum Heile Baierns werden. Ludwig Rsx." Wir gedachten nur des bairischen Königs, dec in Versailles durch den Prinzen Luitpold unserm Monarchen jenes Schreiben, wodurch er zuerst die Wiederherstellung eines deutschen Reichs und der deutschen Kaiserwürde anregte, überreichen ließ und der sich an die andern deutschen Fürsten mit dem Vorschläge wandte, daß die Ausübung der Präsidialrechte des Bundes mit Füh rung des Titel eines deutschen Kaisers verbunden werde. Das haben wir nie vergessen, und dieser großen That gegen über, dis König Ludwig zu einem der wesentlichsten Mtter- bauer des deutschen Reiches gemacht hat, erschien uns alles andere, was man über ihn sagen und schreiben mochte, hin fällig und bedeutungslos. Es machte daher schon auf uns alle einen tiefschmerzlichen Eindruck, als uns vor wenigen Tagen die traurige Gewißheit wurde, daß dem unglücklichsten Für sten die Zügel der Regierung gewaltsam aus den Händen gerungen werden mußten. Wenn man auch an der ehernen Nothwendigkeit eines solchen Eingreifens nicht mehr zweifeln warteten, aber nach Lage der Dinge freundlich zu nennen den Unfall ein Leben vor traurig langsamem Niedergänge bewahrt worden, das einst hell gestrahlt hatte und dessen Gedenken nicht untergehen wird, so lange es von Deutsch land eine Geschichte gtebt. Der tiefe, wehmuthvolle Schmerz, den jeder Deutsche um den Heimgang dieses von Hause aus so edlen Herrschers empfindet, kann nur durch die Erwägung gemildert werden, daß im Gedächtniß der Nachwelt das Licht, das von dem jetzt erloschenen Leben sich ausbreitet?, ein langes und leuch tendes war und daß der traurigen Dämmerung schnell die erlösende, ewige Nacht gefolgt ist. Ein neunzehnjähriger Jüngling übernahm Ludwig II. am 10. März 1864 nach dem Tode seines Vaters Maxi milian II. die Regierung des zweitgrößten deutschen Staates. Selten hat ein so reicher, reiner und edler Geist in einem so schönen, herrlichen Körver gewohnt, wie bei König Lud wig II. Alan versprach sich das Höchste von diesem Jüng ling auf dem Throne, und er hat es gehalten; freilich !N) rk- sr, er, uf 186 SS, Holz-Auttion im Forstbezirke Eibenstock Im Gasthofe zu vlauenthak sollen 532, 149, "IO,""55s 439 I 650 j Reviere am Auctionstags wird Vorbehalten. unter schwierigeren Verhältnisse», als man vorhersehen konnte. Durch die Wolken des schmerzlichen Unmuths über erfahrene» Schlachtenunglück drang im Jahre 1866 bei dem 21jährtge« König Ludwig die Helle Sonne deutschen Vaterlandsgefühls und über die Leichen weiter Schlachtfelder hinweg reichte er dem Sieger die Hand zum entscheidenden deutschen Fürsten- Kunde. Als König Ludwig von Baiern am 22. August 1866 den Freundschaftsbund mit Preußen schloß, da war der erste Schritt zum neuen Reich gethan, und seither hat König Ludwig als echter Baier sich .keinen Schritt von dec Bundestreue abdrängen lassen, so groß mitunter die Ver suchung war; - im schweren Jahre 1870 fochten dis blau- weißen Baiern Hüfte an Hüfte mit den schwarzwettzen Preußen, den Gegnern von 1866, und BaternS König Ludwig II. war es, der als größter und mächtigster Bun desfürst dem Könige von Preuße« die Krone des Reiche« und die Schutzherrschaft über Deutschland anbot. So ist er tm erhabensten Sinne des Wortes der Begründer des neuen deutschen Katserthums gewesen, und im Glanze dieses Ver dienstes strahlt sein Name auf die entferntesten Geschlechter. Aber die Verdienste des König» Ludwig um Deutsch land und das kleinere Reich, da» er selber beherrschte, hör ten keineswegs mit dem Jahre 1870 auf. An Batern« König hat das Reich und hat des Reiches Vormacht Preußen in jeder Krisis und in jeder Gefahr die sicherste und zuver lässigste Stütze gehabt, immer, wo es galt die Grundlagen zu festigen, Erprobtes durchzusetzen, Unbewährtes zu be seitigen. Deutsch war der Grundzug im Wesen Ludwig- II., deutsch war die oberste Richtschnur der bairischen Politik seit 1866. Vergessen wir es auch nicht — und die Nachwelt wird Das Forstrentamt " zu Eibenstock. Geitzler. Bekanntmachung. In der Zeit vom 17. bis 24. Juni d. I. wird in der von Stein nach Schnee berg führenden Straße von oberhalb des Wegweisers bis auf die Höhe eingebaut und gewalzt werden. Im Interesse der Herren Geschirrbesitzer bitten wir, wenn irgend mög lich, schwere Fuhren während der oben genannten Zeit auf gedachter Straße nicht vor zunehmen. Wildbach, um 16. Juni 1886. l durfte, so erhoben sich doch gar viele Stimmen, dis fragten, ! ob es nicht möglich gewesen wäre, das Unabänderliche in etwa» schonenderer Form zu thun, und diese Stimmen werden jetzt, nach dem in der Weltgeschichte wohl einzig dastehenden Falle, wie ein unseliger Fürst aus der geistigen Umnachtung freiwillig den Weg in die Nacht des Todes ge wählt hat, nicht verstummen. Leichtgläubige Thorheiten und wuhrer Schmerz werden das ihrige hinzudichten und die ohnehin schon so fürchterliche Wahrheit mit sagenhaften Zu- thaten noch fürchterlicher zu machen suchen, um gegen Un schuldige die grausamste Anklage zu schmieden. Aus der menschenscheuen Vereinsamung, in der nur sein Wille ge bot, hat der unglückliche König aufgeschreckt werden und sich wtdrr seinen Willen Männer der Wissenschaft als Be gleiter beigesellen lassen müssen. Das hat er, der auch in seinen Verirrungen ein König war, der die Großartig keit und Pracht des Versailler Hofes und die Wunderge- stalten der deutschen Sage in ihrer Herrlichkeit vor seinen Augen verwirklicht hat erstehen lassen, nicht zu ertragen vermocht. Hat ihn auch da- entsetzliche Leide«, von dem seine Familie hetmg«sucht ist, der Wirklichkeit und deren Forderungen entrückt: daß er der König, der erste seines Lande- war, da« ist seinem Bewußtsein allezeit klar und gegenwärtig gewesen, und dem jammervollen Loose, von den Stufen de- Thrones hinabzusinkea in den tiefsten Abgrund menschlichen Elends, von der Herrschaft zur Entmündigung, hat er den Tod vorgezogen. Der edle, unglückliche Fürst, der im Sonnenglanze als ein Glücklichster unter Glücklichen >ei 6 vamkrug. VÜoÜollU. soiuugs MürUok. Berlin, 14. Juni. Die furchtbare Trauerkunde aus München von dem tragischen Selbstmorde des Königs Lud wig und dem bedauern-werthen Ende seines ärztlichen Be gleiters hat hier allgemein aufs tiefste erschüttert. Trotz . aller Seltsamkeiten, die über die Handlungen u«d Unter- in da» Leben getreten ist und das traurigste Dasein trau- laffunaen des Königs in die Oeffentlichkeit gedrungen waren, rtgst beschlossen hat, wird in der Geschichte fortleben al» war der Fürst hi« eine wahre sympathische Erscheinung, ein echter, deutscher Mann, als die tragischste Gestalt unse- Wir sahen hinweg über mancherlei, war uns verwunderlich rer großen Zeit. es lebhafter empfinden als wir —, was die deutsche Kunst, f und bedauerlich erscheinen mochte, und gedachten seiner mit wo immer sie von nationalen. Herzschlägen geleitet wurde, unveränderter Dantbaikeit, wie er in den ernsten Stunden der Entscheidung als deutscher Fürst das Rechte gethan und Mittwoch, den 30. Juni d. I., von Vormittags 9 Uhr an folgende Hölzer unter den vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen und nur gegen sofortige baare Bezahluna in eaffenmäßigen Münzsorten zur Versteigerung gelangen. Sonnabend, den 19. Juni 1886 kann bet de« unterzeichneten Amtsgerichte wegen Reinigung der Lokalitäten nur in sol chen Angelegenheiten expedirt werden, welche keinen Aufschub leiden. Wildenfels, den 15. Juni 1886. Das Königliche Amtsgericht daselbst. Franke. Heidel. Nachdem Eigenthum und Verlust am Sparkassenbuch Nr. 13292 der hiesigen Sparkasse, ausgestellt auf den Namen August Friedrich Boigt au» Lindenau, eidlich er härtet worden ist, so wird dasselbe hierdurch für völlig ungiltig erklärt. Schneeberg, am 15. Juni 1886. Forstrevier. l weiche Stämme von fichtene Derbsiangen von 10/151 l 6/22>23/29>30/36M/4Ö 8/9 j 10/12 113/15 cm. Unterstärke. cm. Mittenstärke.