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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188607114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-07
- Tag 1886-07-11
-
Monat
1886-07
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.07.1886
- Autor
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b74 schwarzen Cylinderhut tief im Nacken fitzend, einen kräftigen socialistischen Wühlerei gegenüber die Hände binden. England London, 8. Juli. Den „Daily News" zufolge wird! Morgen-Spazierganges, der sich zuweilen auf mehr als eine ienstag oder Mittwoch der nächsten Woche ein Kabl- Stunde auSdehnt, ist der Kaiser, wie wir in der Köln. Ztz. am Dienstag oder Mittwoch der nächsten Woche ein Kabl- nahme, da Sorgen Sie, daß er auch meines Vaters Das Lbsr mit großer sofort zu > Lenchen: Stimme ist. Eingesandt. Haufirwesen der Bäckerwaaren betreffend. Bei L Hautkranft ja ost bis schlafft, gl< lautes und sich die Pi Diesel scheidet dl esjer, Piä mersprofle» dingtes un mittel. D in Schnee! ihren Säuglingen auf dem Arm drängten sich nach dem AuSgang, Stühle, Tische, Bänke, Geländer und Fenster waren im Nu zerschlagen und zertrümmert und erst nach längerer Zeit gelang es dem Borfitzenden, van der Stadt, der mit wahrer Stentorstimme Ruhe gebot, die Ordnung im Saale wieder einigermaßen herzustellen. Nieuwenhuis brachte seine Rede dann zu Ende, und als er unter dem stürmischen Hurrah der Menge die Rednerbühne verlaffen hatte, trat eine „Bürgerin" hervor und überreichte ihm einen Lorberkranz, den sie alsdann an das Beretnsbanner festbaud. Nachdem der Hetzer hier sein Werk vollbracht hatte, begab er sich zum Bahnhof und wieder folgte eine unabsehbare Menge, aber jetzt kamen keine Unordnungen mehr vor; am Abend desselben Tages hielt er noch eine Rede in Haag, wo er ebenfalls von dichten Volksmajsen am Bahnhof in Empfang genommen wurde, ohne daß die Polizei genöthigt gewesen war, einzuschreiten. ES ist ein ebenso bedeutsames wie trauriges Zeichen, daß selbst im liberalen netsrath stattftnden, welcher über das Verfahren der Regie rung gegenüber den Ergebnissen der Wahlen entscheiden wird. — Bezüglich des Vorgehens Rußlands in der Batumsrage bemerken die „Daily News", die Handlungsweise Rußlands sei ein grober Vertrauensbruch. England könne weder zu geben noch verzeihen, was Rußland gethan habe. Jedoch sei die Einberufung einer Konferenz oder dis Ergreifung thätiger Maßnahmen nicht in Aussicht genommen, auch ein regelrechter Protest sei überflüssig, falls England nicht vor bereitet sei, über bloße Worte hiirauSzugehrn. Aus Sachsen« — Das Kgl. Ministerium des Innern hat neuerdings entschieden, daß der Tanzunter richt, wenn derselbe als Gewerbe betrieben wird, nicht unter den Begriff des Untrr- richtLwesens im Sinne von tz 6 der Gewerbe-Ordnung zu rechnen ist und daß daher der gewerbsmäßige Tanzunter richt, welcher außerhalb des Temeinderezirks des Wohnorts ausgeübt werden soll, den gesetzlichen Vorschriften Tit. Ul der Gewerbe-Ordnung, den Gewerbebetrieb im Umhrrziehsn betr., unterstellt ist. Demzufolge haben Tanzlehrer, welche außerhalb ihres Wohnortes gewerbsmäßig Tanzunterrlcht ertheilen wollen, von jetzt ab einen Wander-Gewerbeschein zu lösen, und sind-auch der Steuer vom Gewerbebetrieb im Umherztehen unterworfen. — Ein wichtiger und ernstlich zu beachtender Hinweis für Näherinnen sei zur Warnug hier gegeben. Es besteht eine gefährliche Unsitte, Näh-, Stick- und Knopflochseide mit Bleiweis schwerer zu machen, um durch erhöhtes Gewicht einen höherer- Preis zu erzielen. Dieses Bleioxyd ist ein qanz gefährliches Gift, welches eine langwierige Krankheit, die „Bleikolik", hervorzmufen im Stande ist und auch schon oft jahrelanges Siech!hum und Verdauugsschwäche hervor - gerufen hat. Ein Chemiker fand kürzlich in 1 Pfund Näh seide 18 Prozent dieses Giftes, und es ist daher nachdrück lich davor zu warnen, diese Seide, wie es viele Näherinnen thun, in den Mund zu nehmen, durch die Lippen zu ziehen ooer die Spitze zum Einfädeln mit den Lippen zu berühren, weil aus diese Weise Blei direkt verschluckt wird. Auch sollte keine Näherin mit den bleigefürbten Fingern ihr But terbrod essen, sondern dieselben zuvor recht gründlich waschen. Feuilleton. * Kaiser Wilhelm in Ems. Kaiser Wilhelm im schwarztuchenen Rock und hellgrauen Beinkleidern, den Gb worin 7 len find, o 2 OI AZ echt Vairis 1b Pfg., t (Ls lade! errichtet h C einschlager nung und A Versammlungslocal ein Schuß fiel: der Soeialdemokrai Geel, der sich hinter einem Baume verborgen hatte, trat auf den Polizei'Jnspector Stork zu und feuerte einen sechsläufigen Revolver auf ihn ab; der Beamte hatte nur dem Umstande, daß er den Kopf zur Seite neigte, sein Leben zu danken. Geel wurde alsbald ergriffen, was aber nicht ohne großen Widerstand seitens seiner Gesinnungsgenossen geschehen konnte, wobei einer derselben einen scharfen Säbelhieb über den Kopf erhielt; die zahlreich anwesenden Poltzeisoldaten hieben nunmehr auf die Mafien ein und der Schrecken der daraufhin im Saale au-brach spottet jeder Beschreibung. Alles rannte wild durcheinander, schreiende Frauen mit und Commerzienrach Guido Breitfeld die Ehre de- Hohen Besuchs, trotz der so knapp bemessenen Zeit, in den Woh nungen allwo Allerhöchstdieselbe einige Erfrischungen anzuneh men und Sich mit den Familien, flcherm Vernehmen nach, auf das huldvollste zu unterhalte» geruhten, zu Theil wurde. Von hier aus begab Sich Ihre Majestät gegen 4 Uhr, nach vorheriger Ueberreichung prachtvoller Bouquets, zu Wagen nach Schwarzenberg. — Dis festlichen Stunden sind vor über, eins ist aber geblieben und verstärkt morden durch den Königlichen Besuch: der gut konservative Sinn, der hier zu Hause und der auch in den Arbetterkreisen wohnt. Das Arbeiterpersonal besonder- hat sich geehrt und erfreut ge fühlt durch das Interesse, welches Ihre Majestät in leut seligster Weise, insbesondere dem alten Arbeiterstamm durch Erkundigung nach Alter und Dienstzeit, zugewendet hat. Aller Herzen schlagen Ihr zu; kennen auch dis Obererzge birger Ihre Majestät schon durch das landesmütterliche Walten in den Frauen- und Albertvereinen, so wurde doch bei Vielen durch die Persönlichkeit Ihrer Majestät das Band fester, ja bei der Jugend das Band neu geknüpft, das da einen soll auch Königin und Voll und das immer und immer wieder nur aus klingen kann in dem herzlichsten Wunsche und Rufe: „Heil unserer Königin!" Oertliche Angelegenheiten. Er la, 6. Juli. Der heutige Tag war ein Tag hoher Freude und noch nach vielen Jahren wird seiner ge dacht werden; denn die Trägerin der Krone, die geheiligte Person Ihrer Majestät: Königin Carola, besuchte Erla. Gegen */,3 Uhr, ehrfurchtsvoll durch die Herren Breitfeld vor dem Herrenhause empfangen, geruhten Ihre Majestät Sich sofort unter Führung der Herren Breitfeld nach der Gießerei zu begeben und wurden Allerhöchstdieselbe auf dem Wege dahin zunächst von der mit drn Lehrern aufgestellten Schul jugend BermsgrüwEUa mit freudestrahlenden Gesichtern durch Hochrufen lebhaft begrüßt, sowie am Eingänge der Gießerei durch die Beamten der Firma Nestler u. Breitfeld ehrfurchtsvoll bewillkommnet. In der Gießerei folgten Ihre Majestät mit sichtlichstem Interesse der Herstellung zweier, gut grlungener Abgüsse, die Bildnisse I. I. Majestäten: Carola und Albert darstellend. Ein Ausstellungsraum — Rohmaterialien, Zeichnungen, haldfectige Fabrikate rc. ent haltend — wurde hierauf auf vaS Eingehendste und mit Befriedigung besichtigt, ebenso befahl Ihre Majestät den Besuch der übrigen Niederlagoräume, sowie der im vollen Betriebe sich befindlichen Lmatlliranstalt. Muthig setzte Sich Ihre Majestät der in diesem Raume stets herrschenden tro- plschen Hitze aus und bezauberte durch gnädige Wvrte dec Anerkennung allenthalben die beschäftigten Arbeiter. Für den Emfemlstehendeu war es geradezu her-erhebend, aus den Höse» des Werks die vollstimmtgen Zurufe der Arbeiier- schaaren zu hören; ersichtlich war, daß diese mehrseitigen Ovationen aus guten, gesunden Sachsenhsrzen quollen. Unter Jubelrus der Alten verließ Ihre Majestät Vie Stätte ernster, fleißiger Arbeit; mit Hochruf aus dw Laudeömutter wurde Ihre Majestät beim Austritt aus dem Werke begrüßt von den Kindern, die Ihre Majestät fesselten durch Freano sichtest und gnädige Worte. Bon der Gießerei aus begab Sich Ihre Majestät in drn festlich geschmückten Bezirk der Maschinenfabrik, worauf dann den Herren Richard, Alexis hörte, glaubte ich, fie würde „Feldmarschall" lauten." Da- Publieum, welches in der Nähe stand, nahm den Scherz de- KatserS mit großer Heiterkeit auf. * (Besuch von Schloß Berg.) Am letzten Sonntag brachte jeder Etsenbahnzug massenhaft Gäste von München die Schloß Berg und die Unglücksstätts besichtigten. Alle- suchte die Bank am See,, auf welcher der König und Sud- den zuletzt saßen; fie war aber nicht mehr zu finden. Auf Erkundigung wurde mitgetheilt, das diese Bank entfernt werden mußte, weil fie ganz zerschnitten wurde, da fast jeder Besucher sich ein Stückchen Holz davon abschnitt, um es al- Reliquie aufzubevahren. Am Sonnabend soll ein ein Bauer aus Tyrol dagewesen sein, der sich von der Unglücksstätte eine Flasche Wasser mitgenommen hat, um es al- „wunder wirkend" zu gebrauchen. * Major Kallrein. Aus Darmstadt wird gemeldet: Major Kallrein, welcher am 9. Deeember 1870 mit zwei Offizieren und 54 hessischen Soldaten das von dreitausend Franzosen verthetdigte Schloß Chambord erstürmte und da bei 250 Gefangene machte und fünf Geschütze eroberte — wie dies auch im Generalstabswerk rühmend erwähnt ist —, hat sich am 2. Juli in Marienschloß, wo er seit seiner Pen- sionirung als StrafanstaltSdireetor fungtrte, erschossen. Als Ursache der unseligen That wird schwere unheilbare Krank heit angesehen. Der traurige Fall erregt allenthalben große Theilnahme. * Der Erfindungsgeist der Yankees ist wirklich bewun- dernswerth. Bindet da ein Biedermann, der an den roman tischen Ufern des Codurus in Pennsylvanien wohnt, seinen Gänsen und Enten kurze Angelschnüre mit Haken und Wurm an die Beine und jagt sie dann ins Wasser. Die Fische beißen an und zerren an der Schnur, worauf da- Federoieh erschrocken ans Ufer eilt, am Bein hinten einen Fisch. Das Uebrige besorgt der Farmer. — * Im Löwenkäfig, Ain 6. Juli Abends produzirte sich in Neuilly (Paris) aus Anlaß der dortigen Kirmes der bekannte Thierbändiger Bidet Er trat in den Löwenkäfig und machte mit den Löwen die gewöhnliche Produktion. Zum Schluffe kührle er ein großes Thier, genannt Sultan, vor. Als sich Bibel wie gewöhnlich neben das Thier legte, setzte ihm der Löwe plötzlich eine Tatze auf den Hals und biß ihn in die Schulter. Mit gewaltiger Anstrengung wußte Büdel die Tatze des Löwen ron seinem Halse wegzubrtngen, j und da der zu Hülfe eilende Wärter die Thür des Käfigs öffnete, ließ der Löwe, sich unsehend, Btdel's Schulter los. Das Thier wurde in einen Settenkäfig gejagt. Der blut überströmte Bändiger wollte die Produktion fortsetzen, allein das Publikum schrie: „Aufhören!" Während dec Schreckens- I zene war ein fürchterlicher Tumult entstanden, und I neuere Frauen fielen in Ohnmacht. Bibel soll 17 Wun- I den erhalten haben; es ist aber Hoffnung vorhanorn, daß I er gerettet werde. I * Aus der Reiseiaison: Vetter Paul: Sie wollen also I morgen nach Wiesbaden abreisen, liebenswürdige Cousine? I Wie glücklich sich bas trifft, ich habe dasselbe Ziel. Lenchen: Welchen Zug wollen Sie denn benutzen, I Setter? Paul (nach einigem Zögern): Ich will es offen ge-1 iehsn, den Zug des Herzens. Lenchen: Ist das auch ein zuverlässiger Zug? - Paul: Er ist mir des Schicksals Stimme! ' - lesen, fast ununterbrochen in einer ersichtlich lebhaften Unter- . Haltung begriffen. Alles scheint ihn anzuregen. Hier bleibt > er vor einem Bilde stehen, das ein Kunsthändler ausgestellt ! hat, und er giebt seiner freudigen Empfindung darüber, - daß ihm täglich etwas Neues vorgeführt werde, einen rüh- > renden, schlichten Ausdruck. Ebenso häufig verweilt der , Kaiser vor den Schaukästen der Goldschmiede und Edelstein- . Verkäufer, mit denen er launige Worte wechselt, während er einzelne Ankäufe befiehlt. Ein überaus kostbares Geschenk, ein herrliches Kunstwerk deutschen Gewerbefleißes — die berühmte Murillofche „Wcension" auf Porzellan gemalt und in einen prachtvollen Rococo-Goldrahmen gefaßt — hat der hohe Herr neuerdings einem fürstlichen Täufling verehrt. In der Colonrradc am Kurgatten ist das Men- schengedränge geradezu beängstigend. Aber der Kaiser läßt Alles gewähren. Sobald der hohe Herr die eigentlichen Anlagen betritt, da entfaltet sich ein reizende», in seiner bunten Bewegtheit überaus anziehendes Bild. Schoaren- weise drängen sich Spaziergehende heran, und wo der Kaiser einen Augenblick verweilt, bildet sich sofort ein Cercle unter freiem Himmel. Allein mit diesen allmorgend- lichen „Kaiser-scenen" ist das Schauspiel keineswegs be endet. Sobald nämlich Kaiser Wilhelm sich in seine Ge mächer im oberen Flügelbau des Kurhauses zurückgezogen, beginnt es am Kurplatze lebendig zu werden. Der greise Herrscher pflegt die Vormittagsstunden am Fenster sitzend und lesend zuzubringen. Da will nun Jeder einen Blick erhaschen uns mit unermüdlicher Geduld harren drunten ganze Schaareu und warten ruhig ab, bis der Kaiser ein mal den Fenstervorhaug bei Seite schiebt. Zuweilen blickt der greise Herr flüchtig hinunter auf die neugierige Menge, die sich ehrfurchtsvoll verneigt uns vom Kaiser einen freundlichen Gegengruß erhält. Also haben die Harrenden doch nicht vergeblich auSgehalten. Kaiser Wilhelm hat sie allesammt gesehen, hat ihren Gruß in Herzlichkeit erwidert. Wer indessen nicht blos flüchtig durch EmS wandert, son dern längere Zeit hier verweilt und daher häufig den hohen Herrn am Fenster zu beobachten in der Lage ist, der muß mit Bewunderung sowohl über die unermüdliche Pflicht treue, wie über di-e unerschöpfliche Arbeitskraft des Kaisers erfüllt werden. Stundenlang kann man den Kaiser lesend, schreibend an dem Eckfenster fitzen seheu, und das an einem Schreibtischchen, wie es bescheidener ausgestattet n.cht ge dacht werden kann. Bis gegen die Mittagsstunde verbleibt der Kaiser regelmäßig in seinen Gemächern. Nach einge nommenem Frühstück, das gewöhnlich aus einer Fleischspeise und einem Glass Madeira besteht, unternimmt der Kaiser eine kleine Ausfahrt oder er stattet einer zur Kur weilen den vornehmen Persönlichkeit einen Besuch ab. Meisten- lheils sitzt der Kaiser in seinem offenen zwetspännizen Wagen ganz allein; nur bei Ausfahrten in später Nach- mittagsstuude pflegt er entweder von dem Prinzen Reuß oder einem anderen der dienstthueuden Adjutanten begleitet zu sein. Dir Emser errathen das Herrannahsn der Kaiser lichen Kalesche schon von Weitem an dem eigenartigen L lömxo-Schritt der vortrefflichen Trakehner und im Nu sind Fenster und HauSthÜren von herdeieilenden Neugierigen besetz-, welche den Kaiser sehen und begrüßen wollen. Die Zeit zwischen dem Mittagsmahl und dem Abend verbringt der Kaiser zumeist allein, theilS der Ruhe pflegend, theils Rsgierungsangelezenheiten erledigend, oder er fährt wieder um eine halbe bis dreioiertel Stunde, falls es die Witterung zuläßt, ins Freie. Der Abend gehört regelmäßig dem Theater. Sobald Ler Kaiser im Theatersaale erschienen, erhebt sich die gesammte Zuhörerschaft, das Spiel auf der Bühne wirb unterbrochen, vis der greise Herrscher auf seinem genau der Mitts der Bühne gegenüber befindlichen rolh- eidenen Sessel Platz genommen. Diese Etntrittsscene des K üfers im Emssr Kucsaaltheawr macht einen ganz eigen- thümlichen feierlichen Eindruck. Nachdem der Kaiser sich niedergelassen, nimmt das Spiel seinen Fortgang. * Ems, 5. Juli. Folgender Vorfall, welcher sich heute bei dem Morgenspaziergauge des Kaisers ereignete, zeigt, wie der hohe Herr noch zu freundlichen Scherzen ge neigt ist. Er sprach nämlich einen Cadetten, welcher sich an der Wandelbahn im Curgrrten aufgestellt hatte, an, und ragte denselben im Laufs des G^präches, was er zu werden beabsichtige. Ler junge Mann antwortete: „Feld-Artillerist, Ew. Majestät!" Lachens erwiderte der Kaiser: „Ihre Am- ' wort begann vielversprechend; als ich das Wort „ „Feld"" , Getra geb. Zschau Zabrze O/S. Gebo, konissen-Anfi Gera e. S. mit Zubeh Lhen. Nä d. Bl. in Eine fr Stubenkan ab an ein vermiether d. Bl. in Ein Ar oder in 8 GmL Lager Stimmen laut werden, welche die Bestrafung von Stock in der Rechten einherschreiten zu sehen — das ist ein Nieuwenhuis verurtheilen und dadurch der Obrigkeit der eigenartiger Anblick, an dem man sich erst nach und nach gewöhnen kann. Und wie ruhig der Kaiser trotz seiner ! neunzig Jahre auf- und mederwandelt l Während seines I irgend kan lund Getöse lund Erhol Iren, Geuck I Extrafahrt I tn zweiter I theils und I allen Kreis ^billigen Bi . stein und l Rückfahrt i I welche betr I gediegene i I die Entschl ' machen, s . zeitig besm schließlich t gesehen. E s Zürich uni ' außerdem! sowie auf Mäßigung Orientirun Angenehm RegenSbur mit Unter! Diese anscheinend für Hausfrauen recht bequeme Einrich tung wird in der letzten Zeit immer gebräuchlicher, es hat aber eine jede Sache zwei Setten. Zwar bequem für den Käufer ist es, denn wenn der Händler kommt, sucht sich die Hausfrau, dis Köchin oder sonst wer die Waars entnehmen will uud in welcher Toilette sie auch dabei sein mögen, die Waars aus dem Korbe heraus, ob aber der Handel schließ lich noch recht appetitlich bleibt, ist zu bedenken. Ferner ist hierbei zu erwähnen: früher kaufte der Bäcker sein Ge treide beim Oekonomen, hat dasselbe selbst gemahlen, ge backen und verkauft, jetzt kauft der Händler das Getreide, geht zur Börse, verkauft dasselbe dem Müller, der Müller verkauft den größten Theil dem Händler und der erst das selbe de« Bäcker, welcher es verbäckt; es sind das schon drei bis vier neue Erwerbszweige auf dem 's Mete der! nothwendigsten Lebensmittel und selbstverständlich auf Koste»! des Publikums. Wenn nun der Haustrhandel mit Bücker-I waaren, wie es leider jetzt schon der Fall ist, vom Publi-I kum unterstützt wird und sich schließlich jeder Bäcker ge-I nöthigt steht, seins Waars haMren zu schicken oder an den! Händler zu verkaufen, so entsteht ein weiterer, wie oben! schon erwähnter neuer EcwerbSzwetg auf Kosten des Publt-I kums, denn ein Händler erhält für jede Mark Waars 1OI bis 12 Pfg. Rabatt und ob nun das Dienstmädchen, de« Lehrling oder wer sonst haufirt, alle müssen bezahlt wer ! den und in Folge dessen muß schließlich die Händlerwaarr! entweder kleiner oder geringer fabricirt werden. Schließ»« macht Einsender dieses die Eltern von Bäckerlehrlingen av einen Beschluß einer Bäckertnnung aufmerksam, welcher heißt! „Kei- Bäckerlehrling darf von seinem Meister zum Haustr- handel angehalten werden, und wo dies der Fall sein sollte, haben die Eltern oder deren Vertreter das Recht, den Lehr ltng bei Verlust aller Ansprüche des Meisters von seines Meister fortzunehmen und der Lehrling erhält auf Wuast der Eltern von der Innung einen anderen Meister." U« nun dem für Publikum und Bäckerzewerbe schädliche' Haustrhandel entgegen zu steuern, richtet man aus all de> oben angeführten Gründen die dringende Bitte an das gi ehrte Publikum: kaufe ein Jeder, so weit es möglich, b dem Bäcker selbst, damit nicht wieder ein neuer Erwerb! zweig auf dem Gebiete der nothwenvtgften Lebensmittel un auf Kosten deS Publikums entsteht. Wenige Tage noch und die „großen Ferien" beginne Damit rückt auch die Stunde der Entscheidung näher: b wie und wohin man reisen soll? Denn „reisen" gilt Heu zutage al- Parole für alle Ferienglückltchen und wer m
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