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Erzgebirgischer Volksfreund : 16.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188606162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-16
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 16.06.1886
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— L80 — mußte, die Sicherung u bei Weitem nicht so alai stttuirung der Regentsch« 8. Juni. In der Kirche zu Staucha mußte Döbeln, MS. Tagesgeschichte der englischen Befassung nicht gerüttelt und einen unbe dingt drohenden Bürgerkrieg um der Eitelkeit des einen zrunä olä mau willen nicht heraufbeschworen wissen will. Nach allem Herkommen müßte nunmehr Gladstone den Platz räumen. Er hat eine gewaltige Majorität des eigenen Landes gegen sich, er hat bei seiner eigensinnigen Hart näckigkeit seine intimsten Freunde in Feinde verkehrt, er muß wissen, daß Neuwahlen sich noch entschiedener gegen ihn erklären werden. Aber mit dem HülfSmittel der Par- lamentSauflösung kann er noch gegen 6 Monate länger Minister spielen; und das ist von jeher das rücksichtslos fest gehaltene Ziel des begabten, eitlen, alten Mannes ge wesen. Kaum kann man es verstehen, daß die Königin ihre Einwilligung zu: Auflösung des Parlaments gegeben hat. Während in der Belgischen Deputirtenkammer bisher iets zwei Parteien sich genau das Gleichgewicht hielten, so »abe» die neueren anarchistischen Unruhen der Bevölkerung eine begreiflliche Angst vor den liberalen Prtncipien beigs- bracht. Die Neuwahlen haben diesmal etwa 100 Klerikale und nur 40 Liberale in die Kammer berufen. Wir wollen der neuen Vertretung aber um die Einsicht von der Noth- wendigkeit sozialpolitischer Reformen wünschen. Sicilie« ist von der drohenden Gefahr befreit. Die Eruption des Aetna hat aufzehört, und der Lavastrom ist zum Stehen gekommen, bevor er Nicolofi erreichte. Auch der politische Krater auf der griechische« Halbinsel ist ausgebrannt. Die Blockade ist definitiv geschlossen. Nach Niederschrift vorstehender Wochenschau traf die niederschmetternde Depesche ein, welche wir sofort per Extra blatt einem Theile unseres Leserkreises bekannt gegeben ha «uS Sachse«. — Nach dem neuen Tarif für Telegraphen-Gebühren, der mit dem 1. Juli d. I. in Kraft tritt, stellen sich die Preise im Vergleich zu dem jetzt noch geltenden Tarife fol gendermaßen, Es werden erhoben für Telegramme: mißglückten Plan der Commission geschrieben: Die Com mission kam am Mittwoch Abend um 10 Uhr auf Hohen schwangau an, übernachtete dort und wollte morgens vor fünf, ehe der König auSfährt, denselben überraschen. Dis Stallleute erhielten den Auftrag, den königlichen Wagen zur Fahrt nach Linderhof dereitzuhalten; ein mttgebrachter Wagen war zum Absperren eingerichtet. Auf die Weigerung der Stallviener, weil sie keiaen Befehl hät ten, herrschte Graf Holnstein sie an, der König habe nichts mehr zu befehlen, sondern Prinz Luitpold. Darauf hin lief des Königs Kutscher Osterholzec ins neue Schloß gradsswegs zum Königs und thsilte ihm mit, es sei et oaS gegen ihn beabsichtigt, der König möge sich vorsehen. Der König befahl dem wachthabenden Gendarmen Heinz, unbe dingt niemand einzulaffen. Der zweite Gendarm Niggl ward reqntrirt, der Schloßdiener nach Schwangau geschickt, um dis Feuerwehr zu alarmiren, welche schleunigst erschien. Ein Telegramm, welches den Adjutanten Graf Dürkheim herbeirief, ging noch fort; ein zweites, welches eine Com pagnie des Kemptener Jägers-Bataillons hrrbsischaffen sollte, wurde wohl abgesandt, doch fragte der Bataillonscommandeur erst in München beim Armeekorpscommanveur an und in folge des hier erhaltenen Befehles ist das Jäger-Bataillon nicht aus Kempten abgerückt. Jene beiden ' Telegramme wurden im angeblichen Auftrage des Königs, thatsächlich aber wohl auf Anlaß der den König in letzter Zeit aus schließlich umgebenden und beeinflussenden untern Diener ab gesandt, die in letzter Zett schon so viel Schaden angestiftet haben. Weitere Telegramme des Königs durften fortan nicht mehr abgesandt werden. Als nunmehr dis Herren der Staatsdeputation ins neue Schloß kamen, wehrte dis Gen darmerie sie ab, mit der Drohung zu feuern. Später ward dis ganze. Gesellschaft von Feuerwehrsleuten ins neue Schloß geleitet und im Thorbau auf des Königs Befehl intecnirt. Bei der großen Anhänglichkeit der Bevölkerung der Um gegend an den König schwebte die Staatscommission eine Zett lang in Lebensgefahr. Auf Anordnung des Ministers Freiherrn v. Crailsheim kam der durch dis Regentschafts- proclamation aufgeklärte Füssener Bezirksamtmann Sonn tag mit Gendarmen und befreite die Kommission, welche unter Zurücklassung des Gepäckes eiligst vormittags über Steingaden abfuhr. Der Gendarmerie-Oberst v. Helling- rath traf gestern mit seinem Adjutanten und einer Anzahl Gendarmen in Hohenschwangau ein und beruhigte die auf geregte Landbevölkerung. Das preutzischt Herrenhaus ist, nachdem es mehrere Gesetze, wie das Lehreranstellungsgesetz für die polnischen Provinzen, den Nachtragsetat mit Forderungen für die dor tigen Volksschulen, und die Kanalvorlagen im Allgemeinen nach den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses genehmigt, am 11. Juni ebenfalls in die Ferien gegangen, die aller Vor aussicht nach dis Ente des Monats dauern werden. Ter Reichskanzler hat den Bundesrath um seine Mei nungsäußerung ersucht über eine etwaige Subventionirung von 3 Mill, zu den Kosten einer deutschen Industrie-Aus stellung im Jahre 1888. Die auf Gutachten gegründeten Unterlagen zu dieser Anfrage lassen eine Abweisung nicht unwahrscheinlich erscheinen. In Sachen der vielumstrittenen Anzeigepflicht liegt nun endlich die längst erwartete präcise Aeußerung der päpstlicher» Kurie vor. In einer Note vom 1. d. M. theilts der Kacdinalsekretär Jacobini dem preußischen Gesandelt v. Schlüzer offiziell mit, daß die Anzeigepflicht von jetzt an eine ständige sei, und demgemäß der preußische Epikcopat Anweisung erhalten werde, der Regierung die..Name» der für die in Zukunft vacant werdenden Pfarreien.bestimmten Priester zu bezeichnen. Im Ganzen genommen hat aus einer völlig unhaltbar gewordenen Situation Fürst Bismarck für den Staat doch nicht so ganz wenig heimgetragen. Der Wiederherstellung der, weltlich abgesetzt gewesenen, Bischöfe von Münster und Limburg (letzterer seitdem gestorben) steht die Nichtwiederkehr der in gleichem Falle gestandenen Erz bischöfe von Köln und Posen-Gnesen gegenüber; trotz aller tröstenden Versicherungen ist bei der Wiederbesetzung des letztgenannten ErzbiSthums das Poleuthum doch fallen ge lassen worden, obgleich sich gegen die deutsche Nationalität des Posener Erzbischofs die ganze Centrumspresse verwahrte. GermanifirungStendenzen verlangt kein Mensch von dem Erzbischof; ebensowenig Bevorzugung der deutschen Natio nalität von Seiten des Vatikans. Wenn beide nur gerecht und unpartheitsch handeln, so kann Fürst Bismarck schon mit Befriedigung aus seine Errungenschaften blicken. Die am 11. Juni verabschiedet» süchfifche LandeSsy- uode hat mit ihren etwas länglichen Kunzelreden die Ge- müther nicht übermäßig erregt; indessen ist von ihr hoch zu rühmen, daß durch die Einmüthigkeit ihrer Beschlüsse die evangelische Landeskirche einen neuen festen Halt gewonnen hat. Wenn man der Verwerfung der Anträge des hyper orthodoxen Professors Kuntze auf Einführung eines ganzen Wörterbuches von Ktrchenzuchtfirafen nur zustimmen kann, so darf man aus der anderen Seite nicht verkennen, daß seit Einführung der Civilehe und der damit zusammenhän genden Bestimmungen unserer Kirche viel zu wenig Kirchen- zuchtmittel zu Gebote stehen. Die liberale Aera, von nicht- christlichen Abgeordneten patronifirt, gab sich den Anschein, gegen die katholische Kirche ins Feld zu ziehen; sie hat aber die evangelische Kirche schwer getroffen und beide mit ein ander verhetzt. Die Nichtchristen lachen sich in'S Fäustchen; das Unkraut ist bei der unbegreiflichen Sorglosigkeit der christlichen Gärtner herrlich aufgegangen, und nicht immer wird es einen Fürsten Bismarck zum AuSjäten geben! O, über die Deutschen und ihren unfruchtbaren Libe ralismus! Auch in Oesterreich hat ihnen ihre opposttionS- lüsterne Liberalifirerei nur Machtlosigkeit und eine jämmer liche Behandlung eingetragen. Selbst die «nkulttvirtesten, unwichtigsten Nationalitäten befinden sich den Deutschen ge- genüber auf der Höhe der Situation. Die Slovenen dür fen es wagen, das Standbild des Dichter-Anastasius Grün, des Ehrenbürgers ihrer Hauptstadt Laibach, zu beschimpfen, nur — weil er ein Deutscher ist. Und in der traurigen JanSki-Affatre behalten dre Herren Ungarn mit ihren revo,^ ben: (s. o.) der König Ludwig II. vo« Baiern hat den Tod in de« Kluthe« des Starnberger Sees gesucht und gefunden. Das Herz krampft sich dem Leser, wie dem Schreiber dieser Zeilen zusammen bei solch tieftrauri gem Schluß eines traurigen Königsdramas. Bittere Fra ger; über die Nothwendigkeit der Entthronung, über di Zweckmäßigkeit der angewandten Maßregeln, über den Grad übriggebliebener Zurechnungsfähigkeit werden überall auf- Lauchen und vielleicht schwwwiegendr Verwickelungen Her vorrufen. Wir wollen uns enthalten, ihnen Worte zu ge ben. Eines steht fest: dem edlen Fürst stand die Ehre höhe, als das Leben. Gott segne ihn im ewigen Leben Amen! lutionären Erinnerungen Recht, und die ehrenhafte Armee muß mit ihrer loyalen Gesinnung sich zähneknirschend zu- rückziehen, weil — sie hauptsächlich au- deutschen Elementen besteht. Greift da- Uebel weiter, so bilden sich Zustände der verhängnißvollsten Art heraus, da der VertheLigungS- körper der Gesammtmonarchte nothwendig Schaden leiden muß, wenn die Parteileidenschaft die Rethen der Soldaten durchzittert, und es als „nationale- Verbrechen" auSgelegt werden kann, wenn ein Ofstcier am Gedächtnißtage einer militärischen Bravourthat den eigentlichen Helden derselben eine Ovation am stillen Grabe-Hügel darbringt. Mit den Verhandlungen über die PrinzenauSwetsung haben die Franzose« keine große Ehre eingelegt. Keinem der heißblütigen Redner wollte es gelingen, die Gefährlichkeit der Prätendenten nachzuweisen; und doch hätte ein solcher Nachweis billig als Grundlage de- ganzen Gesetze- dienen müssen. So fiel denn ein Vorschlag nach dem anderen in sich zusammen, und bei der Schlußabsttmmung am 11. Juni blieb der RegterungSvorschlag als Sieger mit 315 gegen 232 Stimmen auf der Bildfläche zurück. Danach werden die Prätendenten selbst und deren älteste Söhne ausgewiesen, während die Regierung ermächtigt wird, die übrigen Prin zen im Bedarfsfall- durch Dekret auszuweisen. Die ganze Geschichte war ein Schauspiel für sensation-bedürftige Gaffer, weiter nichts. Die englische Homerulebill ist mit einer ansehnlichen Majorität gefallen, um so an'ehnlicher, wenn man die für die Stimmung in England nicht maßgebenden 86 irischen Stimmen von der Minorität noch in Abzug bringt. Mit der unzweifelhaftesten Deutlichkeit hat die Vertretung der englischen Nation zu erkennen gegeben, daß, wenn man auch die Nothwendigkeit durchgreifender Aenderungen in Irland allseits iw Reiche zugiebt, man doch an den Grundlagen Stückchen ist übrigen-, so komisch er klingt, durchaus nicht neu. Die gewissenhaften Historiker jenseits der Vogesen haben bekanntlich auch den kerndeutschen Kaiser Karl d. Gr. zu einem Franzosen gemacht und nennen ihn hartnäckig „Charles magne." Da- Gefühl, wie lächerlich sie sich vor der übrigen Welt durch dergleichen Taschenspielerstückchen machen, scheint den Franzosen gänzlich zu fehlen. München, 11. Juni. Die „Neuesten Nachrichten" melden: Da- Gutachten über den Gesundheitszustand des Königs ist von den Aerzten vr. v. Gudden, Professor Sra-- hey aus Würzburg, Dtrector Or. Hubrich und Professor Hagen abgegeben worden. Außerdem sollen die Professoren ?rb in Heidelberg und LeideSdorf in Wien zu Gutachten aufgefordert sein. Da- Publicum zweifelt vielfach, daß der König wirklich geisteskrank sei, und erwartet Aufklärungen vom Landtage, der vermuthlich da- bereits actenmäßig abge schlossene, höchst eingehende Material in geheimen Commis- sions- und Plenarsitzungen eingehend prüfen wird. Der Landtag wird wahrscheinlich bis zum 19. ds. die Angelegen heit erledigt haben, worauf sofort die feierliche Beeidigung des Regenten stattfindet. Morgen ist vorberathenoe StaatS- rath-fitzung. Da- Hoflager in Schloß Berg ist gestern auf- gelöst worden. Die beiden Bürgermeister von München wurden gestern Abend vom Prinzen Luitpold empfangen. Beim MtlitärbezirkSgericht gebrauchte der Vorsitzende schon die UrtbeilSverkündigungSformel: „Im Namen Seiner Ma jestät des Königs von Baiern und des Regenten Prinzen Luitpold Königliche Hoheit." — Die Centenarfeier ist bis October verschoben. — Ein sociasistisches Flugblatt wurde gestern wegen die Skandalsucht fördernder Mittheilungen mit Beschlag belegt und der Herausgeber wegen Majestäts beleidigung angeklagt. — Die Absendung von Telegrammen ist zeitweise amtlich eingestellt gewesen. Aus Füssen wird den Neuesten Nachrichten über den .schwärmt noch heute so sehr für ihn, daß «an fürchten mußte, die Sicherung und Unterbringung desselben werde bei Weitem nicht so glatt vo« Statten gehen, wie die Cvn- stttuirung der Regentschaft, welche sich streng nach den Vor schriften des VerfaffungSgesetze- ohne irgend welche Reibung vollzog. Der König hat zunächst die mit der Erklärung der Regierungsveränderung beauftragte Kommission gefesselt in Hohenschwangau t »erntren lassen; und wenn auch die Behörden überzeugt werden konnten, daß die Veränderung der Dinge mit Recht vor sich ging, da- Volk glaubt dem deßwegen noch lange nicht. Der König ist nun «ach Schloß Berg am Starnberger See abzereist, nachdem er in et^er rührenden Rede Abschied genommen; die Bevölkerung der Umgegend von Hohmschwangaus soll von der Nothwendig keit der getroffenen Maßregeln überzeugt sein. Allerdings find die Person und das Leben König Ludwig'- U. von jeher mit einem so sagenhaften Märchenschtmmer umgeben gewesen, daß es aus der Ferne schwer wird, Ereignisse und Dichtungen richtig auseinander zu halten. Jedenfalls dürfen wir un- nicht wundern, wenn unter einer großen Zahl der Verehrer des Königs der Glaube an eine wirkliche Geistes gestörtheit nicht festen Fuß fassen will. Wie lange schon hat die Welt den Kopf geschüttelt über die fortwährenden Extravaganzen des hohen Herrn; und wie oft traf im Momente großer Schwierigkeiten ein Erlaß aus Königlicher Feder mit sicherem geistigen Scharfblick das Richtige! Die Schaffung des deutschen Reiches, das Hochhalten des deut schen Reichsgedankens, der eiserne Widerstand gegen das Emporkommen des bayerischen UltramontaniSmuS, das Alles sind die unmittelbarsten Ausflüsse seiner Ueberzeugung und seines Königlichen Willens, der trotz des wunderbaren Ein siedlerlebens bis zum letzten Tage seine Kraft behalten hat. Es gtebt Leute in Boyern, denen der deutsche Sinn des Königs ebenso unbequem war, wie die Unmöglichkeit, mit irgend welchen Beeinflussungen an seine Person heranzu- kcmmen. Hat Ludwig U. dos mit seinem, ihm eigenen poli tischen Scharfblick richtig erkannt? Und ist er in der abso luten Abweisung aller Annäherungsversuche immer wunder licher und schroffer geworden? Lehr möglich. Man könnte hier leicht zu Kombinationen kommen, wenn dem nicht zweier lei entgegen stünde: die erprobte Tüchtigkeit des Ministe riums v. Lutz, das sich zur Einsetzung der Regentschaft entschloß, und das Gutheißen derselben durch den Fürsten Bismarck. Der Prinz-Regent ist ein sehr eifriger Katholik, aber auch ein gewissenhafter Soldat. Er war 1866 ein leidenschaftlicher Partikularist; er hat seit 1870 das Be stehende als gilt und nothwendig anerkannt. Das find nicht etwa Gegensätze, aber verschiedene Richtungen, die heute noch nicht mit Gewißheit beurtheilen lassen, wessen wir uns von dem Prinzen zu versehen haben. Berlin, 12. Juni. Nun ist es also glücklich heraus: nicht die Deutschen haben im Jahre 1870 die Franzosen besiegt — wie konnte man auch nur einen Augenblick der artiges glauben! — sondern die Franzosen find natürlich nur von einem Franzosen besiegt worden. Die Pariser „Liberte" hat diese merkwürdige ^Entdeckung gemacht, und der „Figaro" beeilt sich, derselben in seinen vielgelesenen Spalten die weiteste Verbreitung zu verschaffen. In Deutsch land wird man darüber nicht wenig erstaunt sein, besonders wenn man erfahren wird, wer dieser Franzose ist. ES ist kein Geringerer, al- Kaiser Wilhelm selbst! Das ist durch aus kein Scherz, sondern wird von den genannten Blättern allen Ernstes als eine bedeutsame Enthüllung mitgetheilt. Die Gelehrten der ,AbertS» haben nämlich herauSgefunven, daß die erste Gemahlin des Großen Kurfürsten, Henriette Louise, eine Urenkelin des französischen Admiral» Coligny war und daß demnach Kaiser Wilhelm der directe Nach komme eines Franzosen ist. Mit berechtigter Entrüstung fügt „La LibertS" hinzu, daß die deutschen Historiker diese unbequeme Thatsache hartnäckig mit Stillschweigen über gehen. Jetzt ist die Sache also «endlich an- Tageslicht ge kommen und kann nicht länger verdunkelt werden. Der alte Grundsatz: „Iiss PrunxLis sont toujours ruingjusurs.- (Die Franzosen sind immer die Steger) findet also von Neuem eine ««erwarte Bestätigung, bemerkt weise der „Figaro". Eigentlich müßten sich demnach die Franzosen ehr geehrt fühlen, daß sie 1870 die schönsten Schläge be- ommen haben, denn nach den neuesten Forschungen ist es a ein „Franzose" gewesen, der sie ausgetheilt hat. Der „Figaro" schließt seinen Artikel mit dem Stoßseufzer „Sslusl« womit er unzweifelhaft seinem patriotischen Schmerze darüber Ausdruck geben wollte, daß ein „Franzose" sich dazu her» eben konnte, die eigenen Landsleute zu schlagen. Dieses am Himmelfahrtstage der Gottesdienst abgebrochen werden, da der Geistliche, Pastor Mtetzschke, ein Mann in dem hohen Alter von 74 Jahren, am Altar plötzlich vo« einem ohn- machtähnlichen Zustand» befallen wurde. Die zahlreich ersammelte Gemeinde verließ tiefbewegt und mit innigster 'hetlnahme für ihren ehrwürdigen Seelsorger das Gottes- Von 2 Worten jetzt 35 Pfg vom 1. Juli 60 Pfg. s 3 s 2 35 s 2 60 s s 4 s s 40 s 2 60 2 s 5 s s 45 2 2 60 s s 6 s 2 50 s 2 60 - s 7 2 2 55 s s 60 2 s 8 2 S 60 s 60 2 s 9 2 2 65 2 2 60 -- s 10 2 s 70 s 2 60 s 11 s s 75 2 s 70 e s 12 s 2 80 s 2 75 2 s 13 s 2 85 2 s 80 2 s 14 s L . 90 2 s 85 - s 15 L 95 - s 90 2 s 16 s 2 100 2 L 100 s 17 s 2 105 s 2 105 2 s 18 2 110 s 110 - s 19 s 2 115 r 2 115 2 s 20 2 s 120 2 2 120 2 s 21 s s 125 S s 125 2 s 30 s 2 170 2 s 180 s ist jetzt, , verlcckent di« schön» herau-zn! und Mu! kindlichen Unzählige menknickei wird e» i derblichen deshalb o richten, v verlustbri Rande de erreichbar h ums ge; Sä brach in ' der Nähe leichter B brannte d Mobiliar wurde ge! mit Brar werden. 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