Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 23.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188606230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-23
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.06.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— b04 — rische Volk darf in aller Tram: um den Verlorenen doch von dem Tröste sich bewegen lasten, daß König Ludwig U. da am beste« geborgen ist, wo er de» ärztlichen Rathe» und der Aufsicht de» Krankenwärter» nunmehr für immer ent» rathen kann. Der Blick auf» Allgemeine wird freier sein, die Verwaltung aller öffentlichen Angelegenheiten einfacher sich gestalten können, wenn erst die Zeit den herben Schmerz zu heilen beginnt. Und da» minder unbefangene Uriheil der Nachwelt wird, in rein geschichtlicher Erwägung, wohl selbst zu dem abschließenden Urtheil gelangen, daß an die sem Pfingstsonntage Abend nicht nur ein königliche» Leben vor langem Dulden bewahrt, sondern auch ein große», ge sunde» Staatswesen vor mancherlei inneren Erschütterungen, die sonst unausbleiblich gewesen wären, zeitig behütet wor den ist. Den gegenwärtigen König, der nie regiert hat, weiß da- Land gut aufgehoben in der Hand seiner Äerzte und in der sicheren Obhut des Fürstenrieder Schlöffe-. Wie aber hätte da- Land eS ertragen, den Fürsten, dem e- 22 Jahre hindurch über alle Maßen treu zugethan war, in dem stillen Parke und Schlöffe von Berg ein geschloffen zu wissen? Mit ihm wird heute manch bedenklicher Keim zukünftiger Gefahren begraben, — größerer vielleicht, als die Gegenwart ermessen kann. Ueber die feierliche Bestattung des Königs wird be richtet: Bereits vor 12 Uhr setzte sich die Spitze des Leicben- zuge- in Bewegung, so daß das Kadetten - Corps an der Spitze des Zuges schon um 12 Uhr seinen angewiesenen Platz gegenüber der Michael-Hofkirche einnahm, während die übrigen Truppentheile, die Schulen, die Geistlichkeit und die Vereine sich hintereinander bis zur Residenz aufstellten. Punkt 1 Uhr setzte sich dieser ganze Zug unter dem Donner von 101 Kanonenschüssen und stetem Glockengeläuts in Be wegung. Die Entwickelung des Zuges nahm 1*/, Stunde in Anspruch. An Glanz und Farbenpracht dürfte der bayerische Hof hinter keinem anderen Hofe zurückstehen. Die Träger der königlichen und prinzlichm Hoflivreen boten einen märchen haften Anblick: Diese Farbenzusammenstellnng, diese Ver schwendung an Stickerei und Edelmetall, dazwischen die Leibjäger, martialische Prachtgestalten mit wallenden Bärten. Und dann die Hofwürdenträger, die Kämmerer, die Pagen, die Ordensritter, man könnte nichts Phantastischeres und zugleich Prächtigeres ersinnen, als dieses Ensemble von Pruukgewändern. Und nun vollends der kirchliche Pomp! Die Pilger- chsre der Brüderschaften mit bunten Kutten und Kapuzen, mit Stab und Muschelhut. Dazu die wehenden Mutter gottes - Fahnen und weithin blinkenden Metallkreuze. Da zwischen die blühend weißen Chorhemden mit der wirkungs voll sich abhebenden Trsuerstola, dis goldbeborteten Sammet mäntel der Pfarrgeistlichkeit, das Violet der Domherrn, das Blaßroth der bischöflichen und erzbischöflichen Ornate. Aus goldenen Weihrauchfäffern, die vor den Bischöfen getragen werden, steigen Wohlgerüche aul, die dumpfen Trauer^s- sänge der Ordenszeistlichen geben dem Zuge der Geistlich keit etwas besonders Ernstes und Feierliches. Unmittelbar hinter der Geistlichkeit und noch halb zu ihnen gehörig schreiten 25 vermummte Gestalten, die „Gu- gelmänuer", ganz nach dec Art der heiligen Vehme gekleidet, auch den Kopf in schwarze Kapuzen gehüllt, die nur kleine Gchlitzlöcher für die Augen haben. So will es die aus dem 14. Jahrhundert stammende Sitte, so das Hoscsremoniell bei den Begräbnissen der bayerischen Könige. Der aus Ebenholz gefertigte achtspännige Leichenwager- zeigts reiche Blumendekoration; auf dem Sarge, der in einer Sammetverkleidunz mit Goldverbrämung steckte, lagen die Attributs der königlichen Macht, Krone und Sceptsr, sowie s die Ordensketten der Großmeister der beiden böchsten bay rischen Orden, des Hubertus- und des Georgs-Ordens. Um den Trauerwagen concmtrirte sich dis höchste Fülle des höfischen Glanzes: General- und Flügeladjutanten, Kamme:Herren und Gcorgsritter, Edelknaben mit brennen den Kerzen und die an Pracht der Uniformen wohl einzig dastehende Leibgarde, der Hartschi-re mit dem Capitaine des Gardes umringten den Wagen. Hinter ihm schritt allein, entblößten Hauptes, der Prinzregent. Die majestätische Gestalt des deutschen Kron prinzen, der den Marschallstab in der Rechten trug, wurde neben der nach überstandener Krankheit doppelt schmächtigen Figur des Kronprinzen Rudolf viel bewundert. Hinter den beiden Kronprinzen folgten die beiden Großhrrzoge von Ba den und Hessen, Prinz Albrecht von Württemberg, Prinz Ludwig von Bayern und der Herzog von Genua, Prinz Leopold von Bayern und Prinz Georg von Sachsen, Erb prinz von Schaumburg-Lippe, Prinz Arnulf und Prinz Albrecht von Altenburg, der Herzog von Leuchtenberg, Prinz Ludwig Ferdinand und der Erbprinz von Anhalt, Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, Prinz Alfons von Bayern und Prinz Wilhelm von Hessen; die Herzöge Ludwig, Karl Theodor und Max Emanuel. Um ein Viertel nach 2 Uhr war die Tete des Zuges au der Hofktrche St. Michael angelangt. Das wundervolle Gotteshaus mit seinem berühmten Tonnengewölbe füllte sich rasch, die zur Kirchenfeier nicht zugelassenen Zugabtheilungen schwenkten ab, die Pfarrgeistlichkeit und die gesammicn Bischöfe harrten am Eingangs der Königsleiche. Hartschisrs hoben sie vom Wagen, und dann traten die oben geschil derten „Gugelmänner * ihr Amt an. Sie hoben den Sarg auf und trugen ihn, gefolgt vom Regenten und all den Prinzen und Fürstlichkeiten, durch das linke Seitenschiff vor zum florumhüllten Hauptaltar, wo ein prachtvoller Katafalk, ein Muster decorativer Kunst und stimmungsvoller Abtönung, unter einem mächtigen Kron-Baldachin aufgebaut war. Unzählige Wachslichter brannten, Palmen und Farren stan den im Halbkreis um den Katafalk. Neben diesem wurde der Sarg niedsrzesetzt und unmittelbar davor gruppirten sich die Prinzen und Fürsten, während die hohe Geistlich keit die links und rechts delegenrnen Chocflühle Einnahmen und die Responsorien der Todtenvesper begannen. Nachdem die Gesänge der Priester verstummt waren, nahm Erzbischof Steichele die ganz kurze Einsegnung vor, und dann traten die vermummten Gugelmänner neuer dings iN-ihr Amt und tragen den KönizSsarg in dis im rechten Seitenschiff belegene gaöerhellte Kryxta, wohin ihnen nur der Obsrhofmetster und der Minister de» königlichen Hause- nebst dem Ehren-Cortege folgten. Die Ceremonte de» Sargverschlteßen» und die Protokoll-Aufnahme darüber tin der Krypta stand ein kleine» Tischchen mit Schreibuten- stlien) nahm knapp sieben Mnuten in Anspruch. Inzwischen aber ereignete sich ein peinlicher Zwischen fall. Eine der Hofdamen (die königlichen Prinzessinnen hatten sich mit ihren Hofdamen direet nach der Kirche be geben) fiel in dem Ktrchenstuhl plötzlich mit jähem Auf schrei um und gab kein Lebenszeichen mehr von sich, so sehr sich auch ihre Umgebung durch Lüften der Taille, Darreichung von Riechsalz u. s. w. bemühte. Rasch spran gen ein halbes Dutzend Militärärzte hinzu und versuchten, was ärztliche Kunst in solchen Momenten eben vermag. Aber vergeblich! Schließlich legten vier Offiziere und vier Aerzte die in tiefste Trauer gekleidete Bewußtlose — man sagte, es sei eine Gräfin Dürckhetm — ans die Arme und trugen sie in dem Momente aus der Kirche, als die Herren aus der Krypta zurückkamen, und dis fürstlichen Herrschaf ten sich zum Verlassen der Kirche anschickten. Die Gräfin soll einen Schlaganfall erlitten haben. Um 3 Uhr war die Trauerceremonie zu Ende. Bis dahin hatte das Wetter sich gehalten, eine halbe Stunde später ging ein starker Gewitterregen nieder. München, 20. Juni. Der Minister des Innern v. Feilitzsch veröffentlicht in den „Neuesten Nachrichten" gegen über den Behauptungen verschiedener Blätter, daß er in seiner früheren Stellung als Polizeipräsident deu König ängstlich gemacht habe, eine Erklärung, in der es heißt: „Ich habe den König niemals bezüglich seiner persönlichen Sicherheit ängstlich gemacht, sondern im Segenthetl die vielfachen von Seiten des Königs geäußerten Befürchtungen entschieden und eingehend zu zerstreuen gesucht, was die CabinetSsecretäre bestätigen können und auch dem Acten- materiale genau entnehmb.r ist. Die Vorkehrungen beiden Ausfahrten beruhten auf Allerhöchsten Specialbefehlen, welche immer stärker wurden. Ich habe die Cabinets- secretäre dringend ersucht, auf Abstellung dieser Maßregeln hinzuwirken, da sie Aufsehen erregen und absolut in keiner Weise veranlaßt seien. Ferner habe ich den König mündlich inständig ersucht, die Vorkehrungen fallen zu lassen und auf die Frage des Königs, ob er sicher sei, entschieden ge antwortet: „Majestät können zu jeder Tages- und Nacht stunde in München und dem Englischen Garten spazieren; ich hafte dafür, daß Nichts passirt", Es war aber Alles umsonst. ES blieb bei den Allerhöchsten Befehlen." Aus Gachseu- Dem wegen seiner humanen Gesinnung allgemein ge kannten und geachteten Direktor der Landesstrafanstalt Zwickau, Geheimen Regierungsrath d'Llinge, ist von dem Kaiser von Rußland der St. Amsenorden 2. Cl. ver liehen worden. — Daß Lie Jahrmärkte in nicht zu ferner Zeit das Zeitliche segnen werden, bezweifelt Niemand mehr. Sie sind zum Mindesten überflüssig; an den meisten Orten aber bringen sie mehr Störungen, als Erleichterungen hervor. Auch pflegen die Lavenbesitzsr in der Stad! für dieselben Waaren in ihren besonders erbauten Buden höhere Preise zu nehmen, als in dem wohlbekannten Laden. Neuerdings aber wird auch den großen Messen nach dem Leben ge trachtet. Ueber die Nützlichkeit derselben, speziell der Leip ziger Blessen hat z. B. die Dresdener Kaufmannschaft Um frage gehalten und unter 27 Gutachten fast ausnahmslos Antworten bekommen, welche sich gegen den Fortbestand der Messen aussprachen. Die Messen werden als zu lang dau ernd, ihre Termine als zu unsicher bezeichnet. Hauptsächlich aber werden dieselbe» als nicht mehr zeitgemäß, als über flüssig, als zeit- und geldraubend verworfen. Wir wollen unserer sächsischen Geschäfts-Metropole den Gewinn gerne gönnen, glauben aber, daß jene Dresdener KaufmannSsirmrn die Ansicht des weitaus größten Theiles der Geschäftswelt ausgesprochen haben. — Der jetzt mehrerwähnte Handelsvertrag zwischen der Schweiz und Rumänien, der auf Grund der Meistbe- günstigungsklausel abgeschlossen, wurde, hat nach Mitthei- lungen aus dem Voigt lande für unsere sächsische Weiß- waaren-Industrie insofern ein hohes Interesse, als die Ost schweiz mit ihrer hochentwickelten Stickerei-Industrie sehr wohl im Stande ist, den voigtländischen Artikeln in Ru mänien Concurrenz zu machen. Wenn es nun thatsächlich so ist, daß die Schweizer Artikel auch dann noch in Ru mänien zu den günstigsten Bedingungen eingehen können, wenn das rumänische Getreide in der Schweiz einmal nicht mehr zollfrei zugelaffen werde-: sollte, so ist unserer In dustrie dadurch die Stellung irr Rumänien entschieden schwer gemacht. Mit dem jetzt in Hannover stattgehabten 6. deutschen Lehrertag verband sich u. A. auch ein Bortrag über die Frage: „Zoll dis Schule Sache der Neichsgesetzgebung sein, Lez. ist es wünschenswerth, daß das Schulwesen Gegenstand der Reichsgesetzgebung werde?" Als Referent fungirte dabei Herr Beeger-Leipzig, welcher seine umfassenden Ausfüh rungen in der Aufstellung nachfolgender Thesen gipfeln ließ. 1. Wie es nickt in der Verfassung des deutschen Reiches vorgeseh n ist, so liegt es auch nicht im Interesse der deut schen Schule, daß ein Reichsschulgesetz erlassen werde. 2. Wie aber verschiedene Reichsgesetze schon jetzt die Schule in einigender Weise beeinflussen, so und noch mehr muß durch gewisse allgemeine Bestimmungen direct darauf hingewirkt werden, daß überall in genügender Weise für das Gedeihen der Schule gesorgt, die Interessen des Reiches dadurch ge wahrt und die Beziehungen der Angehörigen der verschie denen deutschen Staaten unter einander in betreff der. Schule möglichst gefördert werden. 3. Diese Bestimmungen haben sich zu erstrecken auf das Minimum und Maximum vcS Lehrzieles, der Schuljahre und Unterrichtsstunden, auf gewisse allgemeine Anordnungen der Schulgebäude, auf die Schulzeugnisse, die Ciassificirung der Schulen, die Disciplin und dis Strafrecht, das Lehrerbtldungswssen, die staats rechtliche Stellung der Lehrer und ihre AnsteüunqSderechti« gung innerhalb des deuifhen Reiches, die Militärpflicht, sowie die minimalen Grenzen der Besoldung-- und Pen- stonsverhältntffe der Lehrer, tngleiche» in betreff der Zu lässigkeit der Privatschulen, während Bestimmungen Über die Abgrenzung zwischen den Rechten de- Staates und der Gemeinde, ebenso über die Schulunterhaltungspflicht nickt unbedingt erforderlich find, solche in Bezug auf Schulord nungen, Schulvorstände, Localschulaufsicht u. s. w., aber der Gesetzgebung der Eimelstaaten überlassen werden können. Vor Allem muß durch RetchSgesetz ausgesprochen sein, daß in jedem Staate die Verhältnisse der Schule durch ein Ge setz festzustellen steck, wie endlich auch gewisse Bestimmungen vorhanden sein müssen, durch welche das ÖberaufsichtSrecht de- Reiches übe« da- Schulwesen .der Einzelstaaten geregelt wird. Der Bortrag fand allgemeinen Beifall. Nach kurzer DiScussion wurde dann aber der Antrag de» Referenten: „Die Versammlung wolle von einer Beschlußfassung der Thesen absehen und dieselben event. nach Durchberathung derselben in den Zweigverbänden auf die Tagesordnung de» nächsten deutschen Lehrertages setzen" — mit großer Majo rität angenommen. — Bei dem wahrhaft riesigen Verkehr, welcher wäh rend der Pfingsttage die Bahnen von ganz Sachsen er füllte, erscheint e- fast wie ein Wunder, daß keine ernst lichen Störungen vorgekommen find. Fast bet jeder Sta tion kribbelte und wimmelte es von Menschen, und wo nur ein Zug einfuhr, da ward es lebendig wie in einem Amei senhaufen. Im N» kamen sie zu Hunderten au- den Wa gen, im Nu stürmten andere Hundert in die Wagen hinein, das war ein Drängen und Laufen, ein Rufen und Fragen, ein Stoßen und Jagen und in der nächsten Secunde gellte die Pfeife: „fertig", und schön geordnet rollte der Zug da von. Ordnung in diesem Wirrwarr zu halten, man muß es sehen, um es zu glauben. Zug auf Zug eilt davon, Zug auf Zug begegnet sich, mit tödtltcher Angst sieht man schon die Wagen unvermeidlich aufeinandrrstohen — aber eine unsichtbare Geisterhand hält sie auseinander und läßt die Züge ruhig und sicher ihre Bahnen ziehen, wie die Ko meten an der Himmelsbahn. Diese Geisterhand, wo ist sie? Sie liegt in einer ganzen Armee von Eisenbahnern, ange fangen mit Ler unsichtbaren Direktion bis herab zum letzten Wagenschieber. Eine ganze Armee muß wachen und thätig sein, um den Einzelne» mit heiler Haut zum Ziel zu brin gen. Der erste Dank gebührt der O'-erleitung, der nächste Dank aber gebührt den trefflichen Officisren, Feldwebeln und llnterofficieren der Bahnarmes. Was hat schon der Billeteur allein zu thun, wie fliegen die Billets, wie rollen die Münzen aus seiner Hand. Dann der Schaffner, wie möchte er sich zertheilen, um Jedem zu dienen. Welcher Berg von Geduld und Höflichkeit gehört dazu, um die tau send und abertausend Wünsche zu erfüllen. Dann die Zug führer und Inspektoren, mit welcher Sicherheit verheißender Aufmerksamkeit verfolgen sie dis gehenden und kommenden Züge. Unterdeß hält der Locomotivführer das dampfende keuchende Noß im Zügel und lauscht auf das kleinste Zeichen. Wer aber sieht auf den Mann im Wärterhäuschen, wer aber achtet auf den Mann vor der Weiche, wer denkt an den Mann mit der Oelkanne? Und doch ein einziges fal sches Signal, ein einziger falscher Druck an der Weiche, ein einziger Fehler am Rad und Achse kann grenzenloses Un heil bringen. Sie alle sind wackere Mitkämpfer für das Wohl des Ganzen und dankbar erkennt das Publikum eS an. Das ist aber auch ihre einzige Gcatificatton, denn Feiertagszulage giebt es nicht. Dresden, 18. Juni. Unter dem Vorsitze Sr. Ex zellenz des Herrn StaatSminister Dr. v. Gerber und in Gegenwart der Herren Räthe des Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts fand heute dis gesetzlich geord nete Jahreskonferenz der Bezirksschulinspektocen, zu welcher auch Seminardtrektor Dr. Burckhardt in Löbau und die Schuldirektoren Kleinert in Dresden, Engert in Franken berg, Dr. Förster in Meerane und Bach in Riesa Ein ladungen erhalten hatten, in den Räumen des Kultus ministeriums statt. An den Verhandlungen nahm zugleich Herr Oöerkonststorialrath Dr. Jentsch als Abgeordneter des evangelisch lutherischen Landeskonsistoriums theil. Nachdem Se. Exzellenz verschiedene in den Jahresberichten der Be zirksschulinspektoren behandelte Fragen besprochen hatte, referirten Bezirkssckulinspektor Schulrath Dr. Hempel in Leipzig und BSzirksschulinkpektor Schulrath Saupe in Chemnitz über die Frage: „Welche Einrichtungen können an gegliederten Schulen getroffen werden, um solchen Kindern, die aus niederen Klassen zur Schulentlassung ge langen, einen möglichst vollständigen Katechismusunterricht zu gewähren?", Bezirksschultnspektor Brunner in Zwickau und Bezirksschulinspektor Lohse in Freiberg: „Ueber die bei der Zurückweisung von der Schulentlassung (8 4 Absatz 7 des Gesetzes vom 26. April 1873) festzuhaltenden -Grund sätze." Endlich behandelte noch Bezirksschulinspektor Schul rath Eichenberg in Dresden: „die durch die Verhandlung der evangelisch-lutherischen Landessynode vom 27. Mai d. I. angeregte Frage, den Kirchenbesuch der älteren Schul kinder betreffend." Derselbe ging davon aus, daß die An gelegenheit bereits 1879 in der Jahreskonferenz der Bs- zirksschulinspektoren eingehend besprochen worden sei, daß man heute wie damals allseitig die Pflicht der Volksschule, die älteren Schüler zum Gottesdienst zu gewöhnen, aner kenne und daß es auch seitens der Schulaufsicht wir seitens der sächsischen Lehrerschaft an eifrigen Bemühungen in dieser Richtung nicht gefehlt habe. Wenn trotzdem, namentlich in den Städten der Kirchenbesuch dec älteren Schulkinder noch nicht befriedige, so sei hierfür weniger die Schule, al- vor Allem das Elternhaus verantwortlich zu machen. Die sächsische Lehrerschaft werde auch fernerhin ohne besondere Verordnung ihre Pflicht thun. Schließlich bezeichnete der Referent eine allzupeinltche Kontrole des Kirchenbesuches und die Bereinigung der Kmder an bestimmten Plätzen im Gottesdienst als in mehrfacher Beziehung bedenklich. In der folgenden Debatte erklärte man sich mit dem Borstehen den im Wesentlichen einverstanden, und einer der Redner wies zugleich nach, inwieweit die Volksschule der Erklärung der sonntäglichen Perikopen im Unterrichte Rechnung tragen könne, worauf Se. Exzellenz die ganze, für das religiöse Leben der Jugend so wichtige Angelegenheit der besonderen Aufmerksamkeit der Versammelten in einem ernsten und eindringlichen Schlußworte empfahl. s trag S zustack auf sck' Steinpl dem ob um ihr die Pla nur wu welche Stein I sich un konnte stellen. De vor Beo liche P durch el Das bei Thee ur könne a deshalb schmackei werden I der 17jö ist meh und uni Trunksu aber na V vom 1 Schmied in die o Wohnst» lähmt k Dlitz an waren d chen kon wegen, t find bau Personen ein auf vom Mi — 4 (Re'chsge verordn», No vembe es zu wü strafunge; gende Be zu 2 Jah höhere St polizeiliche herstellt, r zeiliche Er nicht zugl« gleichen Z angeschafft falls er Vertriebe gleicher S untersagt, den erfor können. Z sendung u Sprengstof oben beme Sch Firma Ne läum ihre Herren C. thal bei I deS Hanur senhüttenti betrieb. ! Werk durö eisen-Walzi des sei. Kl lein besitzet Hände der Herrn Kor Breitfeld i reiche Etab feiert, fort zum Seger Or. Nu nur allei, Baumey augeneh, Getränk, dauuug Körper k Vorrächi L 175, 1( L 7b und Lange, Baumann Emil Ege, geustadt. Schwarze mann, Re
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)