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»itrmS i (Lonfir- ^,,»1 !U Erscheint ta^äch^ mit Aufnahme der Seim« und Festtage. Preis vierteljLhrlich 1 Marl SV Pfennig«. Grzgeb.^Ms Jnsertionsgebühttn die gespaltene Zeil« 10 Pfennige, die zweispaltige Zeil, amtlicher Jnsciaie 25 Pscnmüc. Tageblatt für Schwanenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadts Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. «. P. unter: ric Co. > 14 3- r zum 3 Heilung ierzert- c : unter m Be- Mng. wein^ essenz ferner. ilfen 2 fmau«, ister Stollberg" ilfen : sofort , Lößnitz. 16Ü an ' Zelle. wird ein mit guten Kon Hübner Nedaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886 Sonnabend, den 29. Mai vr. von Woydt. 4 Die auf Montan, den 31. lauf. Mts. Vorm. 11 Uhr in Raschau anberaumte Versteigerung findet nicht statt. Schwarzenberg, am 27. Mai 1886. Der Gerichtsvollzieher beim König!. Amtsgericht. Roth. Tagesgefchichte. Deutschland. Berlin, 26. Mai. Das provisorische Berliner Lokal- Komitee für die deutsch > nationale Ausstellung im Jahre 1888 genehmigte sämmtliche Anträge des geschäftsführenden Ausschusses. Die Ausgaben sind auf 8 Millionen Mark, die Einnahmen auf 3"/, Millionen Mark veranschlagt; zur Deckung der Differenz beantragten am 14. Mai Oberbür germeister v. Forckenbeck, wie der Präsident der Aeltesten der Kaufmannschaft bei dem Reichskanzler aus Reichsmitteln eine Beihilfe von 3 Millionen Mark » tonä porän zu ge währen. Das Komitee beschloß, sofort bei den städtischen Behörde« zu beantragen, den Treptower Park unentgeltlich für die Ausstellung zu überlassen gegen Zusicherung der Wiederherstellung des früheren Zustandes, sowie, unter der Voraussetzung der Bewilligung des erbetenen Reichsbeitrages, eine Beihilfe Lon 2 Millonen Mark aus städtischen Mitteln zu gewähren. — Im Reichstage wurde am Dienstage die erste Lesung der Vorlage über das Branntweinsteuergesetz zu Ende geführt. Das Haus beschloß, den Gesetzentwurf an eine Kommission von 28 Abgeordneten zu verweisen, die ihre Berathungen sofort beginnen wird, während das Ple num des Hauses seine Sitzungen auf unbestimmte Zeit ver tagte. Die Abgeordneten traten eine Art Urlaub auf Wi derruf an. Die Ausfichten für das Zustandekommen der Branntweinbesteuetung noch in dieser Session des Reichs tages gestalten sich nicht besonders günstig, der Regierungs- Vorlage hat eigentlich keine der verschiedenen Fraktionen ohne Weiteres zugestimmt, ja die erste Berathung hat die seltene Erscheinung zu Tage gefördert, daß selbst die Kon servativen, die bei den meisten gesetzgeberischen Fragen die Regierung unterstützen, in den Darlegungen ihrer Redner über den gegenwärtigen Entwurf der Opposition näher stan den als die Nattonalltberalen. Ueber die Stellungnahme des CentrumS ließen die Erklärungen Windthorst's nichts Bestimmtes erkennen. Man dürfte indessen wohl nicht fehl- gehen, wenn man annimmt, daß die Ultramontanen, welche auch hier als ausschlaggebende Partei zu betrachten find, geneigt erscheinen, der Besteuerung des Branntweins zuzu stimmen. Eine schwere Aufgabe der erwähnten Commission ist es, die Regierungsvorlage zu einem den Parteien ge nehmen und doch brauchbaren Gesetze umzugestalten. Das wird aber viel Zeit erfordern; drei Wochen, so nimmt man an, wird die Commission mindestens dazu nöthig haben. Das Plenum des Reichstages würde demgemäß erst nach Pfingsten wieder zusammentreten, wenn eS nicht von dem Präsidium zu dringlicher Berathung plötzlich wieder berufen werden sollte. Wie schon angedeutet, find die Hoffnungen darauf, daß noch ein der Regierung und der Majorität des Reichstages genehme- Gesetz vereinbart wird, recht geringe. In den Kreisen der Spiritusfadrikanten agitirt man leb haft gegen die jetzige Branntweinsteuervorlage, das Organ des Vereines der großen Breuneretbesttzer hat bereits eine dringliche Aufforderung zur Betheiltgung an der Agitation gebracht. Die Fabrikanten wollen die Eonsumsteuer zu Falle bringen und die Herabsetzung der Maischraumsteuer nur dann annehmbar finden, wenn eine Erhöhung derAuS- fuhrvergütung eintritt. Wittenberg, 25. Mai. Unsere Gegend wurde ge stern Abend in wette« Umkreise von mehreren außerordent- lich schweren, von Hagelschlag begleiteten Gewittern heim- gesucht nnd vielfach geschädigt. In der Stadt selbst wur den mehrere kalte Schläge, darunter am Rathhaus« und am Exerzterhause der Kaserne, beobachtet, in den Vorstädten schlug der Blitz theilwetse zündend in Häuser und Bäume, und aus allen umliegenden Dörfern kommen Klagen über Blitzschlag und durch diese verursachte Feuerbrünste. In dem benachbarte« Pratau wurde eine junge Frau, die in hohem Grade guter Hoffnung war, erschlagen, während ein Kind, das sie auf dem Arme trug, nur leicht verletzt wurde. Bei Dabrun würde ein Schäfer mit seinem Hund und mehreren Schafen auf dem Felde getödtet, und in Pannig- kau wurden dem dortigen Gastwirth zwei Kühe im Stalle erschlagen u. s. w. Der Niedergangskreis des Gewitters muß ein ungewöhnlich großer gewesen sein, denn bei Bien dorf hatte der wolkenbruchartige Regen den Eisenbahndamm so unterwaschen, daß der 10 Uhr hier von Köthen fällige Zug mit drei Stunden Verspätung eintraf. Erfurt, 26. Mai. Ueber den bei Alkersleben nie dergegangenen Wolkenbruch meidet die „Thür. Zeitung" ferner: Durch den Wolkenbruch wurden die Fluren von Müllersleben, Bösleben, Alkersleben und Ettischleben ver wüstet. In Ettischleben war der Hagel beinahe einen Meter hoch gefallen. In Bösleben wurde ein Damm durchbrochen. In Alkersleben kam ein Besitzer bei der Rettungsarbeit um. Weißenfels, 25. Mai. Ein wolkenbruchartiges Un wetter hat in vergangener Nacht im hiesigen Kreise entsetz liche Verwüstungen angerichtet. In der MitternachtSstunoe kam aus der Zeitzer Gegend her ein Gewitter angezogen, dessen begleitende Niederschläge sich in solchen Waffermaffen ergossen, daß die Dörfer und Felder des Teuchern'schen Thales schwer heimgesucht wurden. In Teuchern selbst stand das Wasser in den Straßen und Häusern theilweise mehrere Meter hoch, die Möbel und Hausgeräthe wurden arg beschädigt, Menschen und Vieh mußten ihr Leben auf höher gelegenen Punkten in Sicherheit bringen, auf den Feldern wurden die Saaten re. weggerifsen und verschlämmt. Ein Bergarbeiter, der von der Nachtschicht heimkehrsn wollte, wurde von den reißenden Fluthen überrascht und ertrank. — In ähnlicher, wohl noch mehr verheerender Weise hatte einige Stunden vorher, gegen 9 Uhr Abends ein Unwetter in dem Striche zwischen Stößen und hier gehaust. Die auch hier von Gewitter begleiteten Wafferfluthen ergossen sich in ihrer ganzen, vollen Gewalt über Plennschütz, Plotha und Prittitz und verheerten nicht nur die bestellten Felder bis auf den Grund, sondern brachten auch in Prittitz drei Häuser und vier Ställe zum Einsturz, während anderen Ge bäuden das gleiche Schicksal noch bevorsteht. Auch hier kam manches Stück Vieh in den Fluthen um. Am härtesten be troffen wurde die Prittitzer Ziegelei, die ein trauriges Bild völliger Verwüstung bietet. — In Weißenfels selbst, sowie in den Niederungen nach Leißling und Schönburg zu wurden nur ungewöhnlich hohe Wasseransammlungen wahrgenom men, deren Schaden hoffentlich nicht dauernd ist. Ara«irrich. Paris, 27. Mai. Der vom Ministerrathe bezüglich der Prinzen festgestellte Gesetzentwurf besteht aus zwei Ar tikeln. Im ersten Artikel wird der Minister des Innern ermächtigt, den Mitgliedern und Familien, welche früher in Frankreich geherrscht haben, den Aufenthalt in Frankreich zu untersagen, in de« zweiten Artikel sind die Strafen fest- gesetzt, welche im Falle der Uebertretung des Aufeuthalt-- verbots durch das Zuchtpolizeigericht zu erkennen sind. Die höchste Strafe ist fünfjähriges Sefäugntß. Der Gesetzent wurf wurde heute tu der Deputtrten-Kammer eingebracht. Die Regierung wird die Dringlichkeit beantragen und bet Vorlegung des von der Kommission zu erstattenden Berichts erklären, sie sei gewillt, das Gesetz sofort zur Anwendung zu bringen. Parts, 27. Mat. In der Kammer beantragte BaSly, die Güter der früheren franzvstschen Herrscherfami- lten der französischen Ratto« zurückerstatten zu lassen, um damit die Altersversorgung-kaffe zu dottren. Die Kammer beschloß die Dringlichkeit und verwies den Antrag an die Kommission für Berathung der Vorlage über die Prinzen ausweisung. Suyot brachte einen Antrag auf Trennung de- Staate- von der Kirche ein. I lalle«. Rom, 27. Mai. Nach dem Cholerabulletin vom 26. Mat Mittag- bis 27. Mat Mittags find in Venedig 20 Bekanntmachung. In der Zeit vom 1. bis 10. Juni d. I. wird die hiesige BahnhofSstraße ringe- baut und gewalzt. Im eignen Interesse der Herren Geschirrbesttzer bitten wir, wenn irgend möglich schwere Fuhren während obiger Zeit auf gedachter Straße nicht vorzn- nehmen, mit leichten aber den am Waldessaum führenden Weg zwischen Stadt und Bahnhof benutzen zu wollen. Hartenstein, am 25. Mai 1886. l Personen an der Cholera erkrankt und 13 gestorben, in Bari find 2 erkrankt und 1 gestorben. > Catania, 26. Mai. Die Lava rückt vorwärts, 70 Meter per Stunde, hat bereits Monte Nocilla überschritten und das Kloster Nicolosie erreicht. Viele Weingärten find bedeckt, die Auswanderung nimmt zu. Catania, 27. Mai. Der Lavastrom ist in Nikolost eingedrungen. Bon hier und von Messina sind Munizipal garden und PompierS mit Karren zur Hülfeleistung abze- sandt worden. Unterstützungen und Wohnungen zur Auf nahme der Flüchtlinge werden vorbereitet. England London, 26. Mai. Wie die heutigen Morgenblätter melden, wäre in dem gestrigen KabinetSrath beschlossen wor den, für nächsten Donnerstag ein Meeting der liberalen Partei einzuberufen. Dem Vernehmen nach wolle Glad stone gewisse, auf die Vertretung Irlands im RetchSparla- mente bezügliche und weitgehende Zugeständnisse machen, durch welche die Opposition der Dissidenten gegen die Ho- merulebill beseitigt und die zweite Lesung der letzteren er möglicht werde. Die gestrige Reise Gladstone'S zur Königin nach Windsor sei durch keinerlei außerordentliche Ursachen veranlaßt worden. — Die „Times" werfen die Frage auf, ob es nicht angezeigt erscheine, durch Einstellung der Blockade anzuerkennen, daß in Griechenland eine friedliche Wendung der Dinge eingetreten sei. Es sei zwar noch zu früh für die europäischen Mächte, ihr gemeinsame- Handeln aufzu geben und die kombinirte Flotte aufzulösen, gleichwohl wäre unter den jetzigen Umständen kein Grund abzusehen, wes halb die Flotte nicht nach der Sudabai zurückkehren und den Griechen nicht die Freiheit der Bewegung zurückgeben sollte. Letztere dürfte schwerlich gemißbraucht werden. London, 27. Mai. Die Zeitungen veröffentlichen eine Zuschrift Chamberlain's, worin sie jedem Versuche zur Or ganisation der liberalen Partei, welche eine schwere Krisis durchzumachen habe, den besten Erfolg wünschen und die Hoffnung aussprechen, es werde durch Mäßigung und gegen- eitiges Entgegenkommen noch möglich sein, die liberale Partei wieder zu einigen. Griechenland. Nach einer Athener Meldung der Polit. Corr, haben 46 griechische Soldaten von dem regulären, an der Grenze stehenden Heere den Versuch gemacht, auszureißen und eine Freischaarenbande behufs Einfalls in das türkische Gebiet zu bilden. Es gelang jedoch den griechischen Befehls habern, die entwichenen Soldaten einzuholen; dieselben wur den nach vollzogener Entwaffaung in einer von der Grenze entfernter» Ortschaft untergebracht. Spante«. Madrid, 26. Mat. Der junge König befindet sich wohl. Die „Daily News" kann über die Vorgänge bei seiner Geburt noch folgendes erzählen: Als Gagasta den neugeborenen König allen jenen, die seiner in einem an das Ge«ach der Königin stoßenden großen Saale harrten, gezeigt hatte, legte er ihn wieder in die Arme der Herzogin Medina de las TorreS. Die Herzogin, die ein großer Günstling der Königin ist, trug den Säugling zu seiner Mutter und sagte zu ihr: „Küssen Sie Ihren König." Marie Christine gab ihrem einzigen Sohne einen langen, innigen Kuß und sagte mit Thränen in ihren Augen: „Wenn irgend etwas mich für alles, was ich gelitten habe, entschädigt, so ist es die Geburt meine- Sohnes." Die zwei kleinen Prinzessinnen Mercedes und Teresa waren ent- pickt darüber, einen kleinen Bruder zu haben und fragten ihre engliche Bonne, „wer ihn geschickt hätte." Sie waren völlig befriedigt, als man ihnen sagte, „ihr Papa hätte ihn vom Himmel gesandt." Die kleinen Mädchen wollte«, daß das Kind und die neue Amme ihre hübschen Gemächer theile; aber da-konnte nicht sein, weil der König von Spa- nie» seinen eigenen Hofstaat haben muß ; und eine präch tig« Reihe von Gemächern war für ihn dicht neben denen seiner Königlichen Mutter in Bereitschaft gehalten worden Bekanntmachung. Die nächste öffentliche Sitzung des KreiSauSschuffeS wird Mittwoch, den 2. Inni 1886, Vormittags halb 12 Uhr, in dem Sitzungssaals der unterzeichneten Königlichen Kreishauptmannschaft abgehalten werden. Die Tagesordnung ist in der Hausflur de- hiesigen ReglerungSgebäudes ange- chlagen. Zwickau, am 25. Mai 1886. Königliche Kreishauptmannschaft. v. Hausen. Meyer. Bekanntmachung. Der Agent Ernst Hermann Pechmann ist heute ajL.Msch- und Trichinenbeschauer hiesiger Stadt verpflichtet worden, was hiev durch bekannt gemacht wird. Schneeberg, den 26. Mai 1886.