Bild: Israel van Meckenem, Moriske-Danser (mit frdl. Genehmigung der Bayerischen Staatsbibliothek, München) DISKOTHEK SCHALLPLA TTEN-SPEZIALGESCHÄFT Münster (JFestf.) • Alter Fischmarkt 11/12 Oper ■ Sinfonie - Kammermusik - Geistl. Musik - Wort ■ Folklore Welt, zu Gott und zur menschlichen Ge sellschaft stehen. Ansermet versteht die Sprache der Musik als eine Sprache des Gefühls und nicht des Denkens. Von hier geht auch seine Kritik an vielen Postu- laten der zeitgenössischen Musik aus. In der Gefühlssprache der Musik äußern sich die Normen und Modalitäten menschlicher Ethik. Die Ästhetik ist aber nur Ausdruck der Ethik, und damit ist der musikalische »Einbildungsakt« Ausdruck des Menschen als ethisches Wesen. Ansermets Musikanschauung wird unter baut durch eine historische Sicht, in der sich die Musik in drei Stadien entwickelt: Musik als Magie, Musik in transzenden ter, aber passiver Bedeutung und endlich Musik in einer aktiven Bewußtseinsstufe, die allein dem Abendland vorbehalten blieb. Mit ihr ist das Ziel erreicht, alle Mittel zur Herstellung sinnvoller Bezie hungen zu den Tönen sind entdeckt; neue, außerhalb der Bewußtseinserfah rung liegende Möglichkeiten lassen sich nicht mehr finden. Was das Bewußtsein nicht zu erfassen vermag, kann den Men schen als ethisches Wesen nicht mehr ausdrücken; es ist nur noch Zeichen der Verwirrung. — Als Bekenntnis und künst lerisches Vermächtnis eines bedeutenden Musikers und Musikphilosophen ist dieses Alterswerk, Summe einer lebenslangen Beschäftigung mit dem Gegenstand, ein wesentlicher, ja epochaler Beitrag zur Musik- und Geistesgeschichte der Mensch heit. Aus dem Inhalt: Erster Teil: Hörbewußtsein und musikalisches Bewußtsein Das Hörbewußtsein: Die Hörtätigkeit, Die Wahrnehmung der Intervalle — Der Hör bereich — Die Erscheinung der Musik in den Tönen: Der musikalische Einbildungs-