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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188606087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 553 als Seite 547 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-08
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.06.1886
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— b»7 Das Pferd war auf / »Dresden. Eine wundersame Zusammenstellung kann mundeten auf der Stirn klebte, dann knöpfte er Rock und Weste auf, prüfte die Wunde, welche ihm die Brust zerris sen hatte und ließ ihn darauf aus einer Branntweinflaschs trinken. Albert trank gierig, der labende Trank belebte ihn ein wenig. Der Fremde hatte bis zu diesem Augenblicke nur wenige Worte der Landessprache geäußert, als er indessen sah, daß der junge Offizier ihn nicht verstand, versuchte er verschiedene Sprachen, indem er ohne Zweifel hoffte, daß er sich doch endlich durch eine verständlich machen könnte. Und in der That, nach einigen Minuten konnte Albert, der sehr geläufig englisch sprach, auf alle Fragen antworten, welche an ihn gerichtet wurden. „In diesem Zustande haben Sie eine traurige Nacht zugebracht!" sagte der Fremde. „Wenn der Zufall mich nicht zu Ihnen geführt hätte, so würde der Tod Sie ereilt haben." „Aber jetzt bin ich'fast wieder hergestellt, mit Ihrer Hülfe werde ich mich wieder erheben und heute Abend an Bord der „Artemista" wieder zurück kehren können. Der Mann schüttelte den Kopf, während ein Lächeln um eine Lippen spielte. „Man darf nicht zuviel von Gott erwarten", antwor tete er bedächtig, „Sie werden nicht im Stande sein, eine solche Reise zu ertragen." „Wie weit sind wir den von der Haup tstadt entfernt," „Fünfzehn Meilen etwa." „So weit?" „Ja wohl!" „Wollte ich Ihrem Wunsche nachkommen, so würde eS, so wahr ich Tom heiße, Ihr Tod sein." Aber was soll ich thun? Was soll aus mir werden?" fleischte« Brust Und blutiger Stirn. ! . der Stelle todt, Albert Villeneuve lag in einer Ohnmacht. Welche Hilfe sollt« ihm mitten in dieser Einöde, ent fernt von jeder menschlichen Wohnung, werden? Die eisige Lust, welche in dieser Tiefe herrschte, machte ihn bald die Glieder erstarren. jedoch leidet bitter darunter. Er hat seine Frau aus einem kleinen Dorfe geholt, und unter dem Vorwande, daß sie noch nichts von der Welt gesehen, schließt sie sich ihm auf Schritt und Tritt an. Sie folgt ihm auf allen Ver gnügungen, bei jedem Geschäftsgänge, und er kann nicht eine Minute von ihr loskommen. Da kam ihm vor eini gen Monaten eine glückliche Idee; er sagte seiner Gattin: „Mein Kind, ich muß heute Nachmittag zu einem Begräb- ntß gehen." Da blieb die Frau, wenn auch widerwillig, daheim und mit dem erst gelungenen Versuche gab's für Mr. Hobard wöchentlich mehrere Leichenbegängnisse. Vor einer Wocye wollte Mr. Hobard plötzlich fort; er be gann : „Ein Freund von mir ist gestorben." Die kleineMau rief: „Was war er? Wie hieß er? und der Unglückliche, dem in der Geschwindigkeit kein Name, kein Stand etnfiel, sagt: „Er hieß William Shakespare und war Theater dichter." MrS. Hobard, die sich Nachmittags allein lang weilte, besuchte eine Nachbarin und erzählte dieser die Neuig keit um ca dreihundert Jahre verspätet. Verspottet und verlacht erfuhr jetzt Mrs. Hobard, welcher Täuschung sie zum Opfer gefallen, und sie reichte gegen ihren Gatten die Scheidungsklage ein. Der Richter, Baron Huddlestone, sagte der Frau: „Sie haben ganz recht. Ihr Satte hat schmählich gehandelt, ein Mann bedarf keiner Ausrede, falls er seinem eigenen Vergnügen nachgehen will; er nimmt seinen Hut und verläßt das HauS; sich von einer Frau einschüchtern zu lassen, ist eine Feigheit." Von der em pfangenen Lehre tief beschämt, geht MrS. Hobard auf ihren Gatten zu uud reicht ihm schüchtern die Hand. Dieser sagt: „Wir werden jetzt unsere freteZeit verwenden, indem ich dich näher «^Shakespeare bekannt mache, der die Ursache dieses großen Streites gewesen." oder gar gelbroth, die Wolkenaebtlde trocken sein. Treten dagegen in dies«« Junitagen kalte Regengüsse, zumal mit Sturm und Hagel, ein, bilden sich schwere nasse Wolken, »eigen die Sonnenuntergänge feuerrothe und dergl. Farben, so ändert sich das bisher günstige Wetter in regnerische Mtterung für die Dauer des Juni und bis wenigstens »um 8. (10.) Juli, meist aber für den ganzen Sommer um. Oder war da- Wetter bisher naßkalt und es bleiben auch diese kritischen Junttage ungünstig, so bleibt Nässe und Kühle als vorherrschende Eigenschaft der Witterung. Diese Junt tage sind übrigens schon seit 600 Jahren bekannt und wer den von den Landleuten am Rhein, in Franken, Schwaben, Hessen sehr genau beachtet. Schneeherg, 6. Juni. Schon oft ist in unserer Stadt der Wunsch nach Errichtung einer öffentlichen Bade- und Schwimmanstalt ausgesprochen worden, da die Bade- einrichtung im Floßgraben bei Schlema doch nur als Noth behelf angesehen werden kann. Es dürfte daher viele un serer Leser die Mittheilung interesstren, daß aus städtischen Mitteln gegenwärtig in dem in der Nähe der Stadt in Griesbach gelegenen und zum konsortschaftltchen Bergbau ge- hörenden Herrentetche eine öffentliche Badeanstalt errlchtet und in ungefähr 8 Tagen eröffnet werden wird. Daß die gemeinnützige Einrichtung, Dank des Entgegenkommens des Herrn Betriebsdirektor Tröger und der Bemühungen des Herrn Bürgermeister vr. von Woydt, so bald hergestellt wird, wird vielfach mit Freuden ausgenommen werden. Der Herrenteich selbst ist für den bezeichneten Zweck ganz beson ders geeignet. Schneeberg. Die zur Anregung gekommene Be gründung eines Gabelsberger Stenographenvereins für Schneeberg und Umgegend ist in verschiedenen Kreisen freudig begrüßt worden. ES haben bereits eine größere Anz. Herren ihre Bereitwilligkeit, dem Vereine beizutreten, zu er kennen gegeben. Nächsten Freitag findet in Siegels Restau rant die konstituirende Versammlung statt, für welche die Vorlagen von einer Kommission ausgearbeitet werden. Selbst verständlich wird der Verein neben der Fortbildung seiner Mitglieder in der Stenographie auch der Einrichtung von UnterrtchtSkursen in der für so viele Berufskreise, nament lich für den Beamten- und Kaufmannsstand, wichtigen Ste nographie seine Aufmerksamkeit zuwenden. Lößnitz, 6. Juni. Heute Nachmittag gegen 6 Uhr bräunte in dem benachbarten Alberoda das Gemeinde-Ar menhaus total nieder. Ein der Brandstiftung verdächtiger Bewohner gedachten Hauses, welcher erst kürzlich der Straf anstalt entlassen worden ist, wurde zur Haft gebracht. Grad, so daß Mars um die doppelte Bollmondsbreite süd lich von Jupiter sich befindet. — Neumond und Vollmond fallen in diesem Monate auf den 2. und 16. Juni. — Zu den beiden noch im vorigen Monate fichtbaren Kometen von Fabry in Paris und von Barnard in Nashville (Ame rika) find in den letzten Tagen de- April noch zwei neue Kometen hinzugekommen welche beide (am 27. und 30. April) wiederum in Amerika von Brooks in Phelps (Staat New-Jork) entdeckt wurden. Endlich ist noch ein fünfter Komet ebenfalls von Brooks vom 23. Mai angezeigt, von dem jedoch europäische Beobachtungen bis jetzt nicht bekannt geworden find. — Aus der Gruppe der kleinen Planeten zwischen Mars und Jupiter ist ein neuer Planet, der 258ste, am 4. Mai von dem Schlesier Professor Luther in Düsseldorf entdeckt, al- der 23ste der von diesem verdienten Beobachter aufgefundenen Asteroiden. * (Obübäume fruchtbar zu machen.) ES ist bekannt, daß eine gewaltsame Hemmung des aus der Wurzel in die Bäume strömenden Saftzusluffes, was die Tragbarkeit der Aeste anbelangt, anstatt solche zu verhindern, die letzteren vielmehr zu größerer Krastanstrengung reizt und sie gleich sam zwingt, die feineren, für das häufige Fruchttragen dien licheren Säfte aus der Atmospäre an sich zu ziehen. DaS bekannte Ringeln ist zwar in dieser Beziehung vollkommen wirksam; da es aber durch die gewaltsame Durchschneidung der Rinde den Baum in einem Grade verwundet, welcher, zumal bei öfterer Wiederholung, ein frühes Absterben be fürchten läßt, so ziehen neuere Pomologen das Unterbinden der Zweige mit Draht jenem Verfahren bei Weitem vor. ES werden zu dem Ende schon Februar, bevor der Saft etntritt, junge Aeste oder Reben, welche man besonders fruchtbar machen will, an einer passenden Stelle dreimal mit dem eisernen dünnen, jedoch festen Drahte umwunden, dieser Draht mit einer Zange fest angezogen und dessen Enden zusammengedreht, so daß das Band weder Nachlassen, noch aufgehen kann. Im Sommer hierauf, wenn die Bäu me schon verblüht und kleine Früchte angesetzt haben, am besten vor Johanni, wird jenes Band wieder abgenommen, damit die durch dasselbe bewirkte Vertiefung der Rinde «U ihren angeschwollenen Rändern sich wieder verwachsen kann, worauf man in den folgenden Jahren dieses an den nämlichen Bäumen oder Wetnstöcken, jedoch an anderen Or ten, ohne allen Nachtheil wiederholen kann. * Waldbeeren gegen Sommersprossen. Gegen Sommer sprossen wendet man reife Walderdbeeren an, indem man dieselben vor dem Schlafengehen zsnquetscht auf diejenigen Stellen des Gesichts aufstreicht, wo sich Sommersprossen befinden. * London. MrS. Hobard, ein 22jähriges, bildhüb sches Weibchen besitzt alle erdenklichen guten Eigenschaften. Ihr einziger Fehler, eine übergroße Liebe für ihren Gatten, ist ja im Grunde auch höchst lobenSwerth. Der Gemahl «an im Schaufenster eine- Barbier in der Friedrichstadt lesen. Auf einem der beiden Täfelchen find folgende an- «uthende Empfehlungen angebracht: „Hier werden Zähne sicher gezogen, Ohrlvcher gestochen, Geschröpft, Hühneraugen geschnitten." Auf dem Pendant ist zu lesen: Meldestelle der Beerdigungsgesellschaft „Zur Ruhe. Daß sich nach so vielen Quälereien ein geplagtes Men schenkind wirklich nach „Ruhe" sehnt, erscheint vollkommen begreiflich. * (Himmelserscheinungen t« Juni.) Die Sichtbarkeit der Hellen Planeten beschränkt sich in diesem Monate auf die Venu-, welche Morgenstern ist, und auf Mar- und Ju piter. Letztere beide Planeten sind in den Abendstunden bis gegen Mitternacht sichtbar, einander sehr nahe stehend an den Grenzen der Sternbilder des Löwen und der Jungfrau. Am 27. Juni nähern sich dieselben einander bis auf 1 Wie lange er in dieser schrecklichen Lage zu gebracht hatte, konnte er niemals erfahren. Als er wieder zu sich kam, war es wieder Tag geworden, das Sonnenlicht färbte mit rosigen Farbe« den Horizont, und da- Gezwitscher einiger Vögel, welche in den Spalten der Felsen nisteten, belebte diest schauerliche Stätte. Albert versuchte es sich zu bewegen; allein seine Schwäche war zu groß, kaum konnte er den Arm rühren, mit jedem Augenblicke schien er wieder in Ohnmacht zu fallen, aus welcher er soeben erwacht war. Eine düstere Verzweiflung bemächtigte sich seines Geistes, es blieb ihm nichts weiter übrig, als in dieser trostlosen Lage den Tod zu erwarten. Plötzlich erzittert« er. Er hatte über sich die Schritte eines Pferdes gehört, welches -die Felsenstufen hinab schritt. Er horchte mit klopfendem Herzen. Er hatte sich nicht getäuscht: ein menschliches Wesen näherte sich ihm, er hielt sich für gerettet. Aus der Tiefe des Abgrunde-, wo er fast bewegungslos lag, rief er aus voller Kraft um Hilfe; mit keuchender Brust, mit den Händen in der Erde wühlend, wartete er. Es dauerte ihm unendlich lange, immer noch hörte er daS Pferd die Stufen hinab steigen, erst nach etwa 10 Minuten sah er vor sich das seltsamste Individuum, das er jemals in seinem Leben gesehen hatte. Es war ein Mann von ungefähr sechzig Jahren, die Züge seines Gesichts erschienen hart und wild; seine Glieder waren robust und wohl ge baut: was ihn aber vorzugsweise auszeichnete, war seine seltsame Physiognomie, besonders waren die Augen lebhaft und feurig, seine Blicke zuweilen wie Blitzstrahle. Ec trug einen Regenmantel von schwarzem Leder, unter welchem eine Jacke von schwarzem Leinen hervorsah, starke, mit Stahlzwecken besohlte Schuhe, die mit derben Riemen an den Beinen befestigt waren, bildeten seine Fuß bekleidung. Dieser seltsame Mann hatte sein Pferd in einer kleinen Entfernung zurückgelaffen und war zu Albert getre ten, dessen Zustand er mit der größten Sorgfalt prüfte. Mit einem Tuche, welches er in einen nahefließenden Bach tauchte, wusch er sorgsam das Blut ab, welches dem Ber- Sitzung der Stadtverordneten zu Schneeberg vom 6. u. 27. Mai u. 4. Juni. i) Anwesend 18 Mitglieder des Kollegiums; Vorsitzender Herr Amtsrichter Müller. Kaffenabschlüsse kamen in Umlauf. — Zwei Kommunanlagen- bez. Schulgelderlaßgesuche wurden in Uebereinstim mung mit den Rathsbeschlüssen genehmigt. — In Sachen Laasgrund- flückverkaufs in der L chulgaffe beschloß man, dem Rathe, welcher Ver- steigervng haben wollte, nicht beizutreten. Kollegium beschloß viel mehr nach den Anträgen deS BauauSschusseS (Preis 3 M. für den Quadrat-Meter re.), jedoch Mit der Einschränkung, daß Herrn vr. meä. Peltz nur dann das bezeichnete Grundstück käuflich überlassen wird, wenn derselbe in der That ein Wohngebäude daselbst aufführt. — Die Bezahlung von Kurkosten für den verstorbenen Schutzmann Eschenbach anlangend, wurde dem Rathsbeschluffe, „der Konsequenzen wegen abzulehnen," zugestimmt. — Einer Feldpachtübertragung stimmte man zu. Die Kosten der Herstellung der Wohnung des Herrn Progymnasial-Oberlehrer Uhlig wurden verwilligt. — Richtigsprechung verschiedener Rechnungen erfolgte. — 2) Der Herr Vorsitzende Freytag eröffnete die Sitzung, in der 14 Stadtverordnete zugegen waren und an welcher zum ersten Male Herr Bürgermeister vr. von Woydt theilnahm; Herr Bürgermeister vr. von Woydt richtet« an das Kolle gium herzliche Worte, in denen er betonte, daß er im Interesse der schnelleren Geschäftsführung den Sitzungen gern beiwohnen werde. — Mehrere Erlaßgesuche wurden genehmigt. — Zu einem Schulgeld erlaßgesuche ward beschlossen, dem Rathe nicht beizutreten, aber Ge- stundung zu geben und Ratenzahlungen zu bewilligen. — Dankschrei ben der Herren Bürgerschullehrer Dost und Genoffen für Gewährung von AlterLzulage» kam zum Vortrage. — Kosten-Erlaßgrsuch deS früheren Wachtmeister H. Birkigt betr., ward der Rathsbeschluß, die näher bestimmten Prozeßkosten zu erlassen, abgelehnt. — In Sachen HauShaltplan für den städtischen Forst auf daS Jahr 1888 gelangte «ine Verordnung der K. Kreishauptmannschaft Zwickau zur Kennt«,ß- nähme. — Der Feldpachtübertragung auf t Jahr an H. Riedel wurde zugestimmt, desgleichen der Gewölbevermiethung im Pilzschen Hause, an H. Linkenheil für 3 ) M. jährlich. — Vom Geschäftsberichte der Himmelfahrt Fundgrube bei Annaberg auf 1885 wurde Kenntniß genommen. — Richtigsprechung verschiedener Rechnungen ward be wirkt. — 3) Anwesend als Vertreter des Rathes Herr Bürgermeister v». von Woydt; vom Kollegium 13 Mitglieder ; Vorsitzender Herr Freytag. Ein Stadtkaffenabschluß kam in Umlauf. — Die Errich tung einer Badeanstalt im Herrenteich anlangend, gab Herr Bürger meister o«. von Woydt Rittheilunge» über die m,t der Vertretung der konsortschaftliche« Gruben gepflogenen UnterhandlungenHDie Er richtung bezeichneter Badeanstalt fand allgemeine freudig« Zustim- mung^und erfolgte der zustimmende Beschluß einstimmig; die Kosten der Anlage sind verhältnißmähig geringe. — Die Kosten für An bringung der Höhenmarkirung für Schneeberg wurden verwilligt. — Mit dem Rathsbeschluffe, die Pflasterung der Kirchgasse erst im näch sten Jahre vorzunrhmen, war man einverstanden. — Strafsache gegen Markert kam zur Mittheilung. — Der Geschäftsbericht d«S Landwirth- schaftlichen Krrditverrir.s ward in Umlauf gesetzt. — Einschätzung der Stadtgemeinde zur Einkommensteuer anlangend, war man mit dem Rathsbeschluff«, Nachschätzung betr., nachdem Herr Bürgermeister vr. von Woydt eingehend über die Sachlage berichtet hatte, einverstanden. — Für DachrinnenauSbefferung am Rathbause, AuS- weißen des Wachlokals und Beschaffung eines fehlenden Kübels wur den die Kosten verwilligt. Zur Erneuerung de» RathSzimmerS und Einziehung einer Wand in dasselbe zur Abtrennung eines Rau- ""^Standesamt wurde gleichfalls Etnverständniß mit den Beschlüssen des Rathes bez. BauauSschusseS ausgesprochen. — Von der Verpflichtung de» Monteurs Herrn Friedrich als Kommandant der Wachmannschaft der Feuerwehr wurde Kenntniß genommen. — Frei bandverkauf von Hol, betreffend, war man mit einem abgegebenen Gebote einverstanden und Überhaupt geneigt, dem Freihandverkauf mehr Sympathie entgegen zu bringen. - In einer LöschunaSerklärung trat man dem Rathe ber. — Richtigsprechung zweier Rechnungen wurde bewirkt. To« antwortete nicht, er schien nachzudenken. Erst nach mehreren Minuten erhob er den Kopf und blickte den junge» Seemann theilnehmend an. „Es bleibt mir nichts anders übrig", antwortete er, „als Sie nach dem Hause «eines Herrn zu führen." „Ist es ein langer Weg?" fragte Albert. „Fünf Stunden wenigstens." „Mein Herr, dessen bin ich gewiß, sieht nicht gern Fremde in seinem Hause und muß ich Sie daher bitten, nicht nach ihm zu fragen, und kein Erstaunen über irgend eine Eigenthüwlichteit, welche Sie dort bemerken werden, auszudrücken." „Das sind seltsame Bedingungen!" Tom ergriff die Hand des jungen Mannes, und be- fühlte den Puls, dessen Schläge noch eine außerordentliche Schwäche bekundeten. Albert sah ihn ängstlich an. „Sind Sie Arzt?„ fragte er mit schwacher Stimme. Der alte Tom schüttelte den Kopf. „Arzt? nein", antwortete er; „aber hier im Lande, wo die menschlichen Wohnungen so zerstreut und oftmals so entfernt von einander liegen, muß der Mensch sich der Arzneikuude widmen, und ich kann wohl behaupten, daß ich die Geheimnisse der Natur einigermaßen kenne." „Und Sie glauben, daß ich die Reise nicht weiter fort setzen kann?" „Ich glaube, daß Sie sich in einem äußerst schwachen Zustande befinden, di- Bläffe Ihrer Wangen und Ihr mat ter Blick spreche» dafür. Ein eisiger Frost schüttelt Ihre Glieder, wenn ich Sie nicht mit der größten Sorgfalt ver pflege, so werden Sie wieder in denselben Zustand versinken, au- welchem Sie soeben erwacht find." Kaum hatte er diese Worte geäußert, als sie schon leider zur Wahrheit werden sollten. Das Gesicht des jungen Mannes war todtenbleich geworden, der Blick starr, vie Arme hingen erschlafft an dem regungslosen Körper. Sin schmerzverkündender Seufzer entfuhr seinen Lippen, . und hätte Tom nicht jede Fürsorge getragen, so wäre er mit d?m Kopfe erbarmungslos auf einen Sranitblock zu rückgefalle«. (Fortsetzung folgt.) Feuilleton. Wunderbare Fügungen. Eine Erzählung übersetzt aus dem Italienischen von L. Beinhorn. — Nachdruck verdotrnj (1. Fortsetzung.) In wenigen Minuten waren Reiter und Pferd in de» Abgrund geschleift, das Thier mit gebrochenen Beinen «nb zerspaltenem Schädel. Der junge Mann mit zer- Standesamtliche Nachrichten au» Lößnitz vom 21. bis mit 31. Ma: 1886. Geburt »fäll«: dem Hutmacher Paul OSkar Aug. Sabzog hier i T. Dem Muhlbauer Friedr. Wilh. Ulbricht hier «. S. Dem Hotelier Christoph LouiS Seidel hier e. S. Oem Handelsmann Ernst Loui» Windisch hier e. S. Dem Hutmacher Mathta» Johann Kleinhein, hier e. T. Dem Blaufarbenarbeiter August Friedrich Schmidt Nie- derpfannenstiel e. S. Aufgebote: Der Expedient Anton Smil Püschel Haintchen, mit der Kettlerin Auguste Amalie Käusselin hier. Der Maschinenfabrik- schlosser Ernst Gustav Friedrich Alberoda, mit der Weißwaaren» Plätterin August« Selma tzeimpold hier.
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