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MW, U, Redaktion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886 Donnerstag, den 3. Juni 127 Menz er Obige. l Nachmittag Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten >» k> Co. Proben auf die Nichtigkeit ihrer Rechnung habe« Ereigniffe jenseits des Ozeans nicht fehlen lassen, v dem gleichen Ziel steuern die europäischen — nicht es die undicht gewesen; Thatsache ist jedenfalls, daß SamStag Abend hier greifen ste zu der Arbeitseinstellung, al-dem ihnen am t der Fürstin durch den Prater gestaltet« sich zu einem wah. siedendes Oel au« den undichten Stellen hervorgetreten, an zweckdienlichsten erscheinenden Kampfmittel. Die Puttkamer-sren Triumphzug. Zahllose Bouquets flogen in den Wagen -6 -X KirchhofS- r Morgen- . Pir. rt. raudgraf. am 20. und sche Verordnung, welche der Einflußnahme der sozialreoolu- der Fürstin, die von einzelnen Gruppen umringt wurde, so tionatren Agitatoren auf die Lohnbewegung in der Reichs-! daß der Wagenverkehr wiederholt ins Stocken gerieth. ve- der Keflelwandung heruntergefloffen ist und sich an der Kessel- seurung entzündet hat. Kaum hatte das Oel gefangen, al ¬ geschloffen. Aue, am 1. Juni 1866. im Laufe der Oouosrton en mit Garten Uten. g-retch. hochgeehrten tend, zeichnet auch schon das ganze Hau- in Flammen stand. Leider war die Bestürzung so gewaltig, daß man das Herbeirufen der Feuerwehr vollständig vergaß. Der Schaden wird auf 4 bis 5 Millionen Mark geschätzt. Die ärmeren Heimgesuchten sind nicht versichert, viele haben nur das nackte Leben ge rettet. Der Reichskanzler Fürst von Bismarck hat, der „N. Pc. Ztg." zufolge, an den Pfarrer von Ranke nach stehendes Beileidsschreiben gerichtet: „Friedrichsruh, den 27. Mai 1886. Euer Hochehrwürden und Ihren Herrn Bruder bitte ich, den herzlichen Ausdruck meiner aufrichtigen Theil- nahme an dem schweren Verluste entgegen zu nehmen, wel cher Sie und mit Ihnen das ganze Vaterland betroffen hat. Ich bin mit Ihrem Herrn Vater aufs Innigste verbunden gewesen durch die Uebereinstimmung der politischen Gesin nungen und durch mehr als vierzigjährige, von stets glei chem Wohlwollen für mich und gleicher Liebenswürdigkeit des Verewigten getragene, persönliche Beziehungen. Ich empfinde daher besonders schmerzlich die Lücke, welche sein Ausscheiden nicht nur in meinem politischen, sondern auch in meinem engeren persönlichen Gesichtskreise hinterläßt. Durch meine Abwesenheit an unmittelbarer Bethätigung meiner Theilnahme verhindert, bitte ich Sie, inmitten der Kundgebungen der Trauer, mit denen die ganze gebildete Welt Ihnen in diesen Tagen nahe tritt, den Ausdruck der dankbaren Erinnerung freundlich entgegen zu nehmen, welche für mich, so lange ich lebe, mit de» Andenken an Ihren Herrn Vater verbunden ist. von Bismarck." — Die „Kreuz-Zeitung" ist der Ansicht, daß die Durchführung des Heeres - RsorganisationsentwurfeS des französischen Kriegsministers eine offenbare Gefahr für die Nachbarn sein würde, da derselbe in erster Linie nicht» mehr und nichts weniger bezweckt, als den aktiven Stand der französischen Armee von 472,000 auf 545,000 Mann zu bringen, d. h. denselben um 73,000 Streiter zu ver mehren. Daß die Spitze der Thätigkeit des Ministers gegen Deutschland gerichtet ist,/ habe nicht nur das Sptonagegesetz gezeigt,, sondern das habe der Krieg-Minister selbst in seinen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassende« Reden der letzten Tage bewiesen. Die Erhöhung des französischen HeeresbestanveS müsse uns um so mehr mit Mißtrauen er füllen, da unsere Friedensstärke von 427,274 Mann um 118,000 Mann hinter der neureorgantsirten französischen Armee zurückbletben würde. , — Das „Posener Tageblatt" reproduzirt ' Daten über dis Strtkestatisttk der Bereinigten Staa ken, aus denen sich die Verluste erkennen lassen, die mit dem Strtken selbst dann für den Arbeiter- TagesgefchichLe. MwtschtEtz Berlin, 30. Mai. Die neuerlichen Zusammenstöße zwischen türkischen und griechischen Truppen an der thessa lischen Grenze, von denen gestern ein Konstantinopeler Te legramm meldete, haben vielfach und namentlich in Börsen kreisen die Befürchtung erweckt, daß die griechische Angelegen heit doch noch zu kriegerischen Weiterungen führen könne. In hiesigen unterrichteten politischen Kreisen theilt man diese Anschauung nicht. Nach den hier vorliegenden Nach richten ist der Anlaß zu den Zusammenstößen lediglich von griechischer Seite ausgezangen und steht mit den auch in Athen zwischen der Actionspartei und Denjenigen, dis die Erhaltung des Friedens wollen, fortbestehenden Treibereien in engstem Zusammenhangs. ES giebt aber auch im grie chischen Heere Anhänger der Actionspartei und des Herrn Delyannis und die militärische Discipltn des durch nicht geschulte Reserven verstärkten griechischen Heeres ist keine all- zugroße. In dem festen und ausgesprochenen Abrüstuugs- beschluß der griechischen Regierung hat sich nichts geändert und die Abrüstung selber wird trotz jener Zusammenstöße thatsächlich und noch beschleunigter fortgesetzt werden. Die Reibereien zwischen Türken und Griechen an der Grenze werden deshalb aber voraussichtlich noch nicht aufhören und es dürften ähnliche Meldungen wie die gestrigen noch öfter wtederkehren, da noch etwas Anderes dabet in Betracht kommt. ES ist dies das griechische Klephten- oder Räuber wesen, da- seit dem Sommer 1881 Jahre lang auf dem nämlichen Terrain in der größten Blüthe gestanden hat und dessen allmälige Beseitigung erst vor zwei Jahren der er barmenslosen Energie der türkischen und griechischen militä rischen Grenzcommandanten gelang. Berlin, 31. Mai. Die furchtbare Feuersbrunst von vorgestern ist das Ereigniß des Tages. Tausende strömten noch gestern hinaus, um die Brandstätte zu sehen, auf wel cher die Löscharbetten fortgesetzt werden. Fast ein Hektar ist mit rauchenden Trümmern bedeckt. Außer der verbrann ten Mutter eines Fuhrwerksbesitzers ist eine zweite Frau durch Sturz aus dem Fenster umgekommen; fünf Feuerwehr männer sind verletzt, einer schwer. Außerdem sind massen haft Hausthtere, namentlich Geflügel, verbrannt. Ueber die Entstehung des Feuers wird berichtet: In der vom Cottbusser Der Bürgermeister. Schiefer. Die auf den 5. Juni 1886 anberaumte Auktion in Griesbach findet nicht statt. Schneeberg, am 2. Juni 1886. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. Lyon. mc >er Der Bürgermeister Berger. Damm links abgehenden Schinkelstraße liegt unter Nr. 12 die Maschinenölfabrik von Otto u. Büttner, die bereits vier mal vom Feuer heimgesucht worden ist. I« 16 Kesseln wird hier aus Colophoniu«, verschiedenen Arten Oel und anderen Stoffen, Maschinenöl gesotten. Erst vor wenigen Wochen waren mit der Bahn 5000 Fässer Colophonium angelangt; die zwischen der Straßenfront und dem Siede hau- hoch aufgestapelt lagen. Außerdem waren an Roh materialien unter anderem einige hundert Barrel Oel und einige hundert Säcke Gips vorhanden. Der Betrieb in der Fabrik ist ein ununterbrochener; auch nachts sind einige Nr. better thätia, um die Keffelfeurungen zu unterhalte«. Di« Stedekessel selbst find mit hölzernen Deckeln geschloffen, die mittelst Schrauben an den eiserne« Keffelrand befestigt sind; dieser Verschluß muß eigentlich ein durchaus dichter sein, da mit da» anfstedende Oel nicht herau-dringen kann. Soweit nun festgestellt ist, find jedoch einzelne der Schraubenöffnungen Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Lokalitäten bleibt die htefige Raths, und Standesamts, expedition nächsten — Freitag, den 4. d. M. ——— , ... >!, land verknüpft find, wenn der Strike Erfolg hatte, und agt dann: „Indessen den gewerbsmäßigen Agitatoren kommt es, wie gesagt, auf den Kostenpunkt nicht an, nachdem ste ihren Lebensunterhalt au» der Agitation in überreichem Maße herausgeschlagen. Ihr Ziel ist die systematische Ber- sistung des wtrthschaftltchen Daseins der Völker und in den Arbeitseinstellungen, ganz besonders in den verunglückten, erkennen ste das sicherste Mittel, Leidenschaft, Haß, Rach sucht in der Brust der Arbeiter zu entflammen — und an Bekanntmachung. Die Landtagswahlliste für den Bezirk hiesiger Stadt und des Gutsbezirkes ist revidirt und liegt zur Einsichtnahme der Stimmberechtigten ab heute 14 Tage lang an Rathsstelle aus. Einsprüche gegen den Inhalt derselben sind innerhalb dieser Frist schrift lich oder zu Protokoll hier anzubringen. Hartenstein, am 3. Juni 1886. en! t, die Bil- veranlaffen Saale de» ; abbalten, t über Ent- rden daher lschen Brü gge Abends 0., Bors. re in einem ter in einer uf Prima- gleichviel, ff.e la. lllbernau. rk oon Nach- ' ergebens! ehlhoru, )da. mgfrauen t« Sret- , künftig, i, wtdrt. 1, gegen gericht. nehmen, rzenberg. Freitag, den 4. Juni 1886, abend» ü Uhr. Hauptstadt engere Grenzen zieht, wird von der Ümsturzpartei als ein Stoß ins Herz empfunden, und daß derselbe gesessen hat, zeigt die Wuth, womit von dieser Seite über den Mi- nister und seine vorbeugende Maßregel hergefallen wird. Denn die erfolgreiche Unterbrechung der Leitungen, welche die soziale Revolution mit der Bewegung der Arbeiter au wirthschastltchcm Gebiete in Verbindung hält, würde für die Sache des Umsturzes ein Schlag sein, von welchem sie sich sobald nicht wieder erholen dürfte. Der manchesterliche Li beralismus kann oder will nicht begreifen, daß ein Verfah ren, gegen dessen formale Korrektheit.'r selber keinen Ein wand zu erheben vermag, auch materiell das Richtige trifft, nur weil es auf dem Boden des Ausnahmegesetzes steht und er Ausnahmegesetze prinzipiell verwirft, überzeugt wie er ist, die unendliche Fülle und Mannigfaltigkeit der Erscheinungen unter eine Schablone zwingen zu können. Herr Bamberger will dem Staats neuerdings die famose Nachtwächtsrrolle aufoktroyiren, mit der Perspektive auf den wirthschaftlichen Bankerott einerseits, auf das sozialreooluttonaire Chaos an- sererseits. Nach beiden Seiten hin macht der Staat mit der sozialen Reform nebst der sozialen Repression kräftig Front, und wer in den Kunststückchen der „freisinnigen" Partettaktik ein wenig bewandert ist, hört aus der sittlichen Entrüstungskomödie der Manchestermänner deutlich den Aerger darüber heraus, daß jeder ihrer Versuche, die seziale Aktion der Regierung zu erschweren, nur zum Schaden der Oppo ¬ sitionsmacher ausschlägt." Apolda, 30. Mai. Die seit einigen Wochen erfolgte enorme Steigerung der Wollpreise brachte auch unserer Wollwarenfabrikation so bedeutende Ordres, daß sich hier durch ein Mangel an Arbeitskräften herausstellte. Nament lich fehlte eS an Webern, wo mit Leichtigkeit und gutem Verdienst wohl 30 bequem eingestellt werden können. Auch die hiesigen Maschinenfabriken, welche speziell Wirkmaschinen bauen, find auf lange Zeit hinaus beschäftigt. v-Anreich Wien, 1. Juni. Der Finanzminister erklärte im Zoll ausschasse, die Regierung werde im Falle der Ablehnung des beantragten Petroleumzolles bei dem Kaiser geeignete lnträge stellen, um die mit Ungarn getroffenen Abma- chungen zur Annahme zu bringen. Der Ausschuß faßte noch keinen Beschluß. Wien. Ueber das FrühltngSfest im Prater am Sonn abend wird geschrieben: Da» moderne Wien hat ein solches Fest noch nicht gesehen. Mittag» schon begann der Zug der Kaffen nach dem Prater. Um */,3 Uhr nahm der Blumen korso seinen Anfang. Der Verlaus übertraf selbst dis weitest ehenden Erwartungen. Bon der Oper bi» zum Lusthau- tanden die mannigfachsten Gespanne in hellstem Blumen- chmucke in vierfacher Reihe. Einer der ersten Wagen war >er de- konprinzlichen Paare-, da- mit stürmischem Enthu- ia-mu- begrüßt wurde. Am Praterstern überreichte das Fest. omitS der Kronprinzessin ein Riesenbouquet, ebenso der latroneffe de» Festes, Erzherzogin Marte Theresia. Sämmt- iche in Wien anwesende Mitglieder des Kaiserhauses er- chienen beim Korso. Stürmische Hochrufe pflanzten stch ängS des dichten Menschenspalters, das sich von der ASpern- »» brücke bis zu beiden Seiten der Straße gebildet hatte fort, Ereigniffe jenseits des Ozeans nicht fehlen lassen. Und ganz, als Fürstin Pauline Metternich, deren Initiative der große dem gleichen Ziel steuern die europäischen — nicht am we. I Erfolg des Festes ,v danken ist, in einer Karosse erschien, nigsten auch die deutschen — Soztalrevoluttonaire zu. Auch deren Fond ganz in Rosen und Blüthen versank. Die Fahrt Bekanntmachung. Die Revision der Listen der Stimmberechtigten zu den Landtag-Wahlen ist vorge- nommen worden. Es wird auf das jedem Betheiligten zustehende Recht der Einsichtnahme von diesen Listen hierdurch mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß etwaige Einsprüche gegen den Inhalt rechtzeitig bei dem Unterzeichneten anzubringen sind. Aue, am 1. Juni 1886. Der Bürgermeister. Schiefer. Bekanntmachung. Die Localschulordunug für Wildenfels, deren in 8 21, vorletzten Absatz mit aufgenommene Strafbestimmung übrigens im Einverständniß mit der städt. Polizeibehörde erfolgt ist, liegt zu Jedermanns Einsicht in hiesiger Ralhsexpedition im Lehrerzimmer hiesiger Schule und im hiesigen Pfarramt 14 Tage von heute ab gerechnet aus Wildenfels, am 1. Juni 1886. Der Schulvorstand. M. Pache, Pfarrer, d. Z. Vorsitzender. tung kchor. ector. 16. iegeben vom ierschlema. n junges, ! das Pfd. Vormittag ter frische rladet »städtel. rein? Uebung. auf der uerstraße Derselbe r hlreichen Er« Zorstaud. reberg. » im Ver es. D. B. -M- ^8 olü Ire und kNL LALL » Vß «E Tageblatt für Schmayenberg und Umgegend. . Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Loßnitz, Neustädtei, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels.