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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188605209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-20
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.05.1886
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Der Verbrecher, welcher am 6. d. Mts. auf dem Weg von Wallengrün nach Unterreichenau ein Schul mädchen anfiel, mißhandelte, sodann schlug und würgte, ist durch die fortgesetzten Erörterungen der Herren Obergendarm Schubert hier und Gendarm Ranft in Pausa, in Verbin dung mit Herrn Gendarm Zorn in Zeulenroda in der Per son des Webers Karl Ferdinand Porst in Zeulenroda er mittelt und von dem betreffenden Mädchen als der Thäter festgestellt worden. Derselbe hat die That zugestanden! wegen ähnlicher Vergehen war er vom Gendarm Zorn in Zeulenroda verhaftet worden. Altenberg, 15. Mat. Nachdem schon am Spätabend des 13. d. M. Gewitter aus östlicher und westlicher Rich tung über unseren Gebirgstheil heraufgezogen waren und sich unter Blitz und Donner und etwas Regen entladen hatten, stieg um Mittag des 14. im Westen und Norden eine gefahrdrohend aussehende, blauschwarze und zu Haufen geballte Wolkenmasse auf, die das seltene Naturschauspiel einer Wettersäule bot. SuS einer ziemlich hoch stehenden Wolke senkte sich schnell ein grauer Dunstkegel herab und vereintzte sich mit einem anderen, aus dem Gehölze „zum Rotherd" aafsteigenden runden Dunstkegel, worauf die chlauchartige, beständig um sich selbst wirbelnde Wetter- äule nach Süden fortschritt, die Hirschsprunger Straße tberschritt, dabet viel Staub mit emporwirbelte und kurz vor der oberen Neustadt in der Nähe des Büttner-Vorwerkes zerriß. Der obere Thetl der Trombe wand sich rasch nach ,er Wolke empor und löste sich unterwegs in Dunst auf, Bald darauf fielen ziemlich zahlreiche, beinahe taubeneigroß« mehr abseits von einem großen Arbeitercentrum ereignet haben, symptomatisch erscheinen sie immerhin. Junge Leute richten unmittelbar nach ihrer Musterung zum Mtlitairdienst eine rothe Fahne her und ziehen unter Abstngung der Arbeitermarseillaise durch die Straßen: ein Gendarm, der ihnen entglgentritt, wird niedergerannt, eS kommt zu einem blutigen Conflict, Landrath und Bürgermeister werden von der zügellosen Schaar verhöhnt, am Abend und am folgen den Tags finden Ansammlungen statt, und die schreiende Menge weicht nicht eher vom Platze, als bis sie die Polizei mit blanker Klinge auseinandertreibt. Achtzehn Personen sind infolge dessen wegen Aufruhres angeklagt worden. Ucber einen zwischen Militär- und Civilpersonen in Glogau am Dienstag Abend entstandenen Streit mit blu ¬ stellen. Mit Rücksicht aus diese Bedenken hat daher das Kirchenregiment von der Herstellung einer solchen Ausgabe abgesehen. — Der Beginn der Blütezeit aller Bogelarten veran laßt uns, darauf hinzuweisen, daß diejenige Person, welche Blaukehlchen, Rothkehlchen, Nachtigall, Grasmücke, Roth schwanz, Steinschmätzer, Wiesenschmätzer, Bachstelze, Pieper, Zaunkönig, Pirol, Goldhähnchen, Meise, Ammer, Fink, Hänf ling, Zeißig, Stieglitz, Baumläufer (Kleiber), Wiedehopf, Lerche, Tagschlaf, Staar, Dohle, Saatkrähe, Racke (Mandel- krähe), Fliegenschnäpper, Würger, Kuckuck, Specht, Wende hals, Bussard (Mäusrfalk) und Eule tödtet oder einfängt, oder wer die Nester der genannten Bogelarten zerstört, deren Eier oder Brut ausnimmt, mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. bestraft werden kann. Dasselbe gilt auch von allen Borbe - sturzbewegung nicht erlebt, und so ist man hier in Berlin in weiteren Kreisen sehr geneigt, die strengere Anwendung der präventiven Bestimmungen des Socialistengesetzes als einen Act übertriebener Vorsorge, zu dem das Verhalten unserer Arbeiterschaft keinen Anlaß gegeben habe, zu be zeichnen. Die Regierung wird ja Gelegenheit haben, im Reichstage, dem von der neuen, auf Grund des Socialisten- gesetzes getroffenen Maßregel alsbald Mittheilung zu machen ist, über die besonderen Motive derselben sich eingehender zu äußern. Daß die Verordnung bestimmt ist, gewissen Ausschreitungen in der Berliner Arbeiterbewegung, in dem von umfassender Organisirung der Arbeiterschaft zeugenden Lohnkampfe vorzubeuge», erscheint unzweifelhaft; schon der Umstand, daß die Versammlungsfreiheit nur bis Ende September d. I., also für eine Zeit, in welcher, von den Streikversammlungen abgesehen, Volksversammlun gen sehr selten zu sein pflegen, angeordnet ist, spricht für diese Annahme. Die neue Verordnung bewegt sich genau in der Richtung des Puttkamer'schen Erlasses ge gen den Mißbrauch Ler Coalitionefreihelt. Jedenfalls wird man Streikversammlungen als Versammlungen be trachten, „in denen öffentliche Angelegenheiten erör tert werden", dis nach der Verordnung einer besonderen, spätestens 48 Stunden vor Beginn der Versammlung vom Unternehmer einzuholenden polizeilichen Genehmigung be dürfen. In Kreisen, welche der Regierung nahe stehen, weist man darauf hin, daß die planmäßig betriebenen Lohn kämpfe, für welche die Directiven an socialdemokratischen Centralstellen ausgegeben würden, zu besonderen Schutzmaß- regeln herausforderten, und das die weit über das vom Gesetzgeber ursprünglich ins Auge gefaßte Maß hinausgehen de Ausnutzung der Coalitionssreiheit seitens der Arbeiter dem Staate die Pflicht auferlege, unter Anwendung aller gesetz lichen Mittel den Ausbruch blutiger Revolten zu verhindern und überhaupt einer systematischen Steigerung des Hasses der besitzlosen Massen gegen die Minderzahl der Besitzenden und gegen die bestehende Ordnung im Allgemeinen thunlichst vorzubeugen. Die Wahrnehmung, daß die Streiks nicht immer aus den örtlichen Bedürfnissen und Verhältnissen herdorgrhen, daß sie ihr Entstehen vielmehr nicht selten einer Anregung von außen verdanken, daß sie von beson deren Machern planmäßig inscenirt werden, ist neuerdings wiederholt gemacht worden. Auch die bei den Lohnkämpfen jetzt vielfach mitverfochtenen Forderungen völliger Beseiti gung der Accordarbeit und ausdrücklicher Anerkennung der Fachvereine als der einzig legitimen Vertretung der Arbeiter sind sicherlich nicht spontane Forderungen der Arbeiterschaft; sie lassen deutlich genug erkennen, daß secialdemokratische Agitation bei den Streiks vielfach mit im Spiele ist. Das in den Kressen der Arbeiter, namentlich der jüngeren, der Geist der Widersetzlichkeit immer um sich greift, haben arge Excesse in Spremberg jüngst wieder gezeigt. Die dortigen Ausschreitungen sind weniger beachtet worden, weil sie sich Leitungen zum Fangen Vieser Vögel, insbesondere von dem Aufstellen von Vogelnetzen, Schlinge», Dohnen, Sprenkeln, Käfigen und Leimruthen. Dresden. Die „Dr. N." schreiben: Jeder Halb wegs erfahrene Bergsteiger hütet sich sorgfältig, bei« Auf oder Abstieg mit dem Fuße einen Stein loszulösen, weil er ich sagt, daß durch einen rollenden Stein einem nichts ahnenden Touristen schwerer Schaden zugefügt werden kann. Freilich läßt es sich bei aller Vorsicht nicht immer ver meiden, daß doch kleine Steine und Kies ins Rollen kommen. Wenn aber zentnerschwere Steinblöcke einen Abhang her- unterstürzen, fo bleibt kaum eine andere Annahme übrig, als daß sie durch frevlertsche Hände absichtlich losgelöst und dis Bewegung gefetzt worden sind. Ein solcher Bubenstreich wurde am Sonntag auf dem nach dem Kuhstall zu gelegen en Abhangs des kleinen Winterberges ausgeführt. Eine/ Tagesgeschichte. De«tschla«y. Berlin, 18. Mai. Der Rechenschaftsbericht der Staatsregierung wegen Ler am 11. Mat auf Grund des Sozialistengesetzes für Berlin umgehend erlassenen Verordnung hebt eine vierundzwanztgstündige Frist für die Anmeldung einer Versammlung und Feststellung der Thatsachen darüber hervor, ob die bezügliche Versammlung einen sozialistischen Charakter trage, erschwere die spätere unvermeidliche Auf lösung und weist ist die öffentliche Ruhe und Sicherheit in größtem Umfange gefährdet, die große Excesse herbei- sühre. Für Berlin sei die getroffene Maßregel zu einer unabweisbaren Nothwendigkelt geworden durch den Cha rakter der Lohnbewegungen unter der Arbeiterbevöl- keruna, die den wirthschafllichen Charakter verlieren und vielfach von den sozialistischen Führern zu Agitationen gemißbraucht werden. Ganz besonders aber sei in neuester Zeit unter den Bediensteten der öffentlichen Verkehrsanstalten eine Bewegung entstanden und wachsend, welche nach ganz bestimmten Anzeigen unter fortgesetzter sozialdemokratischer Anreizung einen Umfang anzunehmen drohe, der für die Erhaltung der Sicherheit und Ordnung, sowie für Erhaltung der VerkehrSverbindungsn nach und für die Reichshavptstadt die verhängnihvollsten Folgen haben könne. — Im Hinblick auf die Verordnung des preußischen Staatsministeriums, welche für Berlin und Umgegend auf Grund des Socialistengesebes die Versammlungsfreiheit vor übergehend gewissen Beschränkungen unterwirft, wird der „Schlesischen Zeitung" von gut unterrichteter Seite aus Berlin geschrieben: Das preußische Staatsministerium hat sich in seiner letzten Sitzung mit den Gefahren beschäftigt, die Staat und Gesellschaft von anarchistischer Seite drohen. Man verstän digte sich zuvörderst über eins schärfere Handhabung des Socialistengesetzes, und die bereits gemeldete Beschränkung der Versammlungsfreiheit für den unter dem Regime des sogenannten kleinen' Belagerungszustandes stehenden Bezirk von Berlin und dessen nächster Umgebung ist das erste Symptom eines strengeren Vorgehens nach dieser Richtung hin. Was im Allgemeinen die Regierung zu größerer Wach samkeit und zur Benutzung aller gegebenen gesetzlichen Mittel gegen die Umsturzdestrebungen anregt, liegt Jedermann klar vor Augen: Belgien, Frankreich, Amerika sind gleichzeitig von schweren Arbeiter-Unruhen heimgesuckt worden, in denen de: anarchistische Wahnsinn in blutigen Thaten sich kundzab. Allerdings haben wir in Deutschland selbst so drastische Zeichen einer durch geheime Wühlereien vorbereiteten Um ¬ so ist dieselbe, nachdem bereits im Jahre 1883 der weitaus größte Theil der Gemeinde» das neue Gesangbuch eingeführt hatte, in Wegfall gebracht, einzelnen Gemeinden daqeg en soweit nöthtg, Lokalcollecten anheimgegeben worden. Weiter hatte die vorige Synode die Veranstaltung einer Gesang-j buch-Ausgabe mit Melodien beantragt. Abgesehen davon, daß ein dringendes Bedürfniß dafür kaum vorliegt, würde jedoch eine Ausgabe mit Noten den Umfang des Gesang buches um mindestens 12*/, Bogen vermehren und sich außer dem selbst bei einer nur geringen Auflage die Herstellungs kosten wegen des theueren Satzes unverhältnißmäßig hoch lustige Gesellschaft Dresdener Herren stieg ahnungslos den > Berg hinan, als plötzlich in rasender Schnelle mehrere große Steine den Abhang wuchtig Hinunterrollien. Glücklicherweise wurden die Touristen durch Zuruf eines Herrn aus ihrer Mitte aus die Gefahr aufmerksam gemacht, sodaß ein un- glückSfall nicht zu beklagen war. Einer der Herren konnte sich nur durch einen raschen Sprung hinter einen Felsen retten. Für die Urheber des Bubenstreiches hält man eine Gesellschaft von Männren, die ihrem Aussehen und ihrer Sprache nach für Lausitzer Turner gelten konnten. Leipzig, 17. Mai. ES ist eine Thatsache, daß die große Verbreitung der soeialdemokratischen Partei in Deutsch land zum wesentlichen Theil auf das allgemeine direkte Wahlrecht zurückzuführen ist. Ueber diese Frage bemerkt der in Zürich erscheinende „Socialdemokrat" in einer seiner letzten Nummern, in welcher er den Vorschlag, an Stelle des Reichstagswahlrechts das sächsische Landtagswrhlrecht zu setzen, bekämpft, u. A. Folgendes: Sachsen ist das wirthschaftlich entwickeltste Land in dem deutschen Reiche; und die Zustände find d-r soeialdemo kratischen Propaganda so günstig, daß auch der vorhandene CensuS nicht alle Anhänger der Socialdemokratts auszu schließen vermag. Dir neun Zehntel des Lohnproletariats, welche ausgeschlossen sind, werden theilweise ersetzt durch Angehörige des proletarisirten Kleinbürger- und Kleinbauern- thumS. Solche Zustände haben wir aber in keinem anderen Staate des deutschen Reiches; sie finden sich nur noch in einzelnen Provinzen und Städten. Die Einführung des sächsischen Landtagswahlrechts für das deutsche Reich würde unsere Agitation auf vereinzelte Theile des Reiches locali- stren — an eine umfassende, das Ganze ins Auge nehmende Agitation wäre nicht mehr zu denken. Die meisten Wahl kreise, in denen wir jetzt die Majorität oder starke, sie ver heißende Minoritäten haben, würden uns verloren gehen, und selbst in Sachsen würden wir die meisten unserer jetzi gen Sitze nicht behaupten können, weil die Kreise, in denen wir bei den Landtagswahlen gesiegt haben, für die Reichs tagswahlen mit Bezirken verbunden sind, in denen der Cen- sns seinen Zweck erfüllen und unsere Niederlage herbeiführen würde. Leipzig, 16. Mai. Die Ostermeffe dauert zwar of fiziell noch 14 Tage fort und erst am heutigen Sonntag vurde sie in der altüblichen Weise „eingeläutet", thatsäch- lich aber ist sie schon seit acht Tagen zu Ende, da der ei gentliche Meßverkehr, welcher sich noch erhalten hat, auf die EngroSwoche sich beschränkt. Was jetzt noch den Namen „Messe" führt, ist lediglich Klsinverkehr, der allerdings an Sonntagen noch einen ziemlichen Umfang hat, da aus der näheren und weiteren Umgebung namentlich die ländliche Bevölkerung herein zu kommen pflegt, um theils Einkäufe M besorgen, theils um die Sehenswürdigkeiten in Augen- chein zu nehmen. Es ist dieses Mal von manchen Setten vieder darauf hingewiesen worden, daß, wenn die Ostermeffe ö spät wie in diesem Jahre fällt, das auf den Geschäfts- ;ang einen höchst nachthetttgen Einfluß ausüben müsse, da der Bedarf an Sommerartikeln um diese Zeit längst gedeckt sei, und man hat gemeint, es empfehle sich unter alle« Um ständen, den Beginn der Ostermeffe festzustellen und densel ben spätestens auf den 1. April zu verlegen. Der Gedanke hat anscheinend viel für sich, aber er läßt sich dock nur sehr schwer, wenn überhaupt, durchführen. Die Ostermeffe richtet sich, so lange sie besteht, nach dem Osterfest, und wenn ihr Termin in der angegebenen Weise fest bestimmt werden sollte, dann würde sehr häufig das Osterfest in die Messe fallen, was seine großen Unzuträglichkstten hat. Die Käufer aus Rußland beispielsweise, welche die Rauchwaarenmesse be suchen, würden dann gar nicht mehr zur Messe kommen. Der Vorschlag, den Beginn der Ostermeffe festzustellen und ihn auf einen früheren Termin zu verlegen, ist in hiesigen maßgebenden Kreisen schon des Oefteren erwogen worden, aber man hat aus Gründen, wie oben angegeben, von einer Aenderung der bestehenden thatsächlichen Verhältnisse ab stehen müssen. Gegen den weiteren Vorschlag, die Dauer der Messe abzukürzen, haben sich bekanntlich auch sehr be- achtenswerthe Stimmen erhoben und es wird daher nichts tigem Ausgange wird Folgende- berichtet: Der Schmiedr aeselle Matschke und der Arbeiter Roy begegneten drei an scheinend betrunkenen Artilleristen. Letztere streiften die Ge nannten, worauf Roy die Worte fallen ließ: „Wenn Ihr betrunken seid, so geht wenigstens au- dem Wege!" Der eine der Soldaten, als Raufbold bekannt, zog sofort den Säbel und schlug den Matschke nieder. Der demselben zu Hilfe eilende Roy wurde ebenfalls verletzt. Später kam em Offizier hinzu ; derselbe fand auf de« Kampfplatze eine Ach selklappe, ließ die Abtheilung antreten und ermittelte so den Soldaten, dem diese Klappe fehlte. Matschke ist sehr schwer verletzt, jedoch hofft man, ihn zu retten. CtttUand. London, 18. Mai. Im Unterhaus erklärte Lord Dilke, die Blockade der griechischen Häfen sei, um zu ver hindern, daß fremde Schiffe die nichtgriechischen Inseln be suchen, es sei daher nicht möglich, daß Mängel an Nah rungsmitteln entstehen und die Deputirten verhindert werden könnten, sich nach Athen zu begeben. UebrtgenS sei der Befehlshaber des englischen Geschwaders angewiesen, nöthi- genfalls besondere Vorkehrungen zu treffen. Dpanieu. Madrid, 18. Mai. In der Deputirtenkammer spra chen der Kammerpräsident und der Ministerpräsident Sagasta ihre hohe Freude über die Geburt eines Königs mit der Versicherung aus, daß sich alle Spanier in treuer Gesinnung um den neuen König, als den Vertreter des Friedens und der Ordnung zusammenscharen würden. Das Haus nahm diese Erklärungen mit lebhaftem Beifall auf. Eine ähnliche Erklärung wurde im Senate abgegeben und auch dort enthusiastisch ausgenommen. Der König wird den Namen Alfons beibehalten. Amerika. New-York, 14. Mai. Von „Ehren-Most." Seit seiner Verhaftung hat Most wiederholt dis Aeußerung ge- Hon, daß das gerühmte Recht der freien Rede in Amerika Täuschung und die New-Dorker Polizei schlimmer als die russische sei. Er beklagte sich über die Rohheit, mit der er behandelt worden sei; besonders aber beschwert er sich über die Berichte in den Zeitungen, welche darauf berechnet seien, ihn lächerlich zu machen. Niemand zweifelt indessen, daß er an den Stiefeln unter einem Bette hervorgezozen wurde, denn sein Haar war voller Federn. Die gestrige «Frei heit" enthielt folgenden Erguß: „Verseht such mit demselben Mordinstruments, welches die Polizei braucht. Bewaffnet euch mit Revolvern, Knüppeln, Flinten, Dolchen. Organi- sirt Schützenkompagnien. Exerzirt mit diesen Waffen und ihr werdet dieser Ordnungsbande bald den Garaus gemacht haben. Was will diele Handvoll Knüppelhelden ausrichten, wenn 100,020 Arbeiter, welche in New-Z'ork von Kapita listen zum Strike gezwungen wurden, ihnen mit gleichen Waffen und gleicher Taktik entgegentreten? Daher, rhr unterdrückten Arbeiter, bewaffnet euch!" — Das Frauen zimmer, unter dessen Bett Most gefunden wurde, soll eine Schwester des Mannes sein, gegen welchen der Verdacht vorlisgt, in Chicago die Bombe geworfen zu haben. Man weiß, daß Most in Chicago den August Spieß kurz vor Ausbruch der Unruhen besucht hat. Aus «uchteu, — Zur Förderung einer möglichst allgemeinen Einführ ung des neuen Landesgesangbuches hatte die vorige Landessynode beantragt, daß jeder Gemeinde, welche das Landesgesangbuch bei sich einsührt, eine angemessene Zahl Freiexemplare gewährt und eine weitere Anzahl Exemplare zu wesentlich ermäßigtem Preise abgegeben werde, daß ferner die Mittel hierzu durch eine etwa 10 Jahre lang zu ' sammelnde allgemeine Kirchencollecte beschafft werden mögen. ' Ersteres hat jedoch hinsichtlich des Vertriebes praktische i Schwierigkeiten ergeben, und es ist deshalb vorgezogen wordeu, ' den Gemeinden, welche für die ärmeren Mitglieder um eine < Unterstützung bei der Einführung baten, baars Beihilfen zu verabreichen. Der Gesammtbrtrag dieser Beihilfen beläuft sich I auf 74907 Mk. Was die allgemeine Kirchencollecte betrifft, 1
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