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UgllH 8 Redaetion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886 M 81 s Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Donnerstag, den 8. April 1886 Abends 6 Uhr tracht der glücklichen Erfolge der deulfchen und anderer Re-1 gung setzen und dann bei der entscheidenden Abstimmung gierungen in der Förderung ihres Handels ebenfalls paffende im Reichstag; unentschuldigt fehlen — das ist eben sozial- diplomatische Agenten im Auslands zur Förderung der eng- demokratisch l Am Sonntag fand beim Bormit- Scheibenberg. lischen Handelsausdehnung anstellen. Zur ktrchenpoltttsche« Lage. ät zur «us Sachse». len! terhausfitzung als eines der wohlhabendsten, MnftSstchersten Branntweine in ganz besonderem Maße dazu benutzte, und bestgelettete« Völker Europa- heraus. Den Anlaß dazu tun für sein« Wahl Stimmung zu machen. Erst Himmel gab etnAntrag M'LarenS, die Sttgierung möge in Ande-'und «rde.gegen daSMe, Branntweinmonopol in Newe- MILK tuude eil die , zum Blatt ließ sich vor dann nach Paris wegen gemeinsamer mmen c Vor- aCon- nschaft fusam- gebracht l Erst wenn der Staat abzeändert hat, will der Papst Einspruch gegen die Anstellung die sich eines Vergehens oder der Kurie nutzlos gewesen Verhandlungen für Opfer die Maigesetze noch weiter zugestehen, daß der Staat iagSgotteSdrenst nach der Predigt das 58jährige Kantorei jubiläum des im 83. Lebensjahre stehenden Tischlermeister- Carl Böttger ssu. hier statt. Pretzsch überreichte vor dem Altar im Beisein des Kirchenvorstandes und vor ver sammelter Gemeinde und der Kantorei dem würdigen Ju bilar in feierlicher Weise und erhebender Ansprache im Auf trage des evangelisch-lutherischen LandeskonfistoriumS ein von demselben ausgefertigtes Ehrendiplom. Berlin, 4. April. Ein russisches einigen Tagen aus Wien melden, was telegraphirt wurde, Deutschland habe I) bis Heder- -,Für sie ich jener uch 3 mit Soun-und Festtag«. Vrett vierteljährlich 1 Marl SO Pfennige. Donnerstag, den 8. April. Das Königl. Amtsgericht Schuberth. Grtech-«la«S. Athen, 6. April. Zur Feier des heutigen Jahres tages der Unabhängigkeit Griechenlands fand ein Tedeum statt, welchem die Spitzen der Behörden und die Vertreter der Mächte beiwohnten. Die Stadt war festlich geschmückt und beflaggt. Eine grobe Menschenmenge bewegte sich in durchaus ruhiger Haltung beim königlichen Palais, bei der Kathedrale und auf den benachbarten Straßen und Plätzen. Die Königssamilie wurde überall, wo sie erschien, ehrfurchts voll begrüßt. Sie wird der Eröffnung der Eisenbahnlinie Koriüth-Neuplia beiwohnen. Der 6. April ist bekanntlich das Datum der griechischen Unabhängigkeitserklärung. Die Chauvinisten des Hellenis mus hatten nicht undeutlich durchblicken lassen, daß sie diesen Tag für den passendsten erachteten, um die Welt durch eine Kriegserklärung Griechenlands an die Adresse der Türket zu überraschen. Inzwischen aber ist die Gestaltung dec Situation so hoffnungslos für griechische KriegSgelüste ge worden, daß unmittelbare Besorgnisse nach dieser Richtung hin kaum existiren. Türket. — Aus dem Orte nt liegt heute direkt nur eine kurze aber desto bedeutsamere Meldung vor, nämlich die von der gestern stattgehabten Konstantinopeler Botschafterkonferenz vollzogene Unterzeichnung der Akte über die bulgartsch-ost- rumelische Angelegenheit. Damit ist Europa über den Widerspruch des Fürsten Alexander hinweg zur Tagesord nung geschritten; von dem fernerweiten Verhalten des Fürsten wird es nunmehr abhängen, ob und was für Hin- derntsss der Einführung des DeftnttivumS in diesem Theile der Balkanhalbinsel noch entgegentreten. Sofia, 5. April. Am Geburtstage des Fürsten wurde ein feierliches Tedeum gesungen, dem das diploma tische Corps anwohnte; die Stadt prangte im Flaggen- schmuck; nur dis russische diplomatische Agentur hatte weder Flaggen aufgezogen noch sich zum Tedeum eingefunden; diese Zurückhaltung Rußlands wurde sehr bemerkt und be sprochen. Der Commiffar der Pforte, Gadban, hatte diesen Abend mit dem Fürsten eine Unterredung, deren Ergebniß noch nicht bekannt ist. Maßregeln gegen die Anarchisten Verhandlungen mit ver schiedenen Negierungen eröffnet. Soweit etwa Belgien in Frage kam, war es von Brüssel aus offiziös in Abrede ge stellt. Als früher angeblich von anderer Seite angeregte ähnliche Besprechungen, wobei es sich besonders um das Asylrecht handelte, angesichts der inneren Gesetzgebung eini ger Staaten nicht zum Ziele führten, hieß es mehrfach, das gewünschte Ergedntß werde irr praktischer Beziehung da durch erreicht werden, daß sich die zuständigen Behörden von den Umtrieben und Bewegungen der Unruhestifter in Kenntnitz halten, damit auf den verschiedenen Staatsgebie ten die nölhigen Vorsichtsmaßregeln getroffen werden könn ten. Das ist auch dir Zeit über gewiß geschehen und wird jetzt weiterhin wohl noch in verstärktem Maße zu erwarten sein. Daß es neulich zwischen Paris und Brüssel der Fall war, wurde von Paris aus offiziös gemeldet. Ob darüber hinaus zwischen den Regierungen Besprechungen ins Auge gefaßt find, hatte bis vor kurzem nicht verlautet, und falls es geschehen sollte, würde davon bald etwas Näheres be kannt werden. England. London, 4. April. Was wohl unsere Reichsnörgler zur vorgestrigen Unterhaussitzung sagen werden! Sie war eine Verherrlichung Deutschlands, des deutschen Handels und ganz besonders des Fürsten Bismarck. Da erzählten Leute, die eö wissen müssen — wie Charles Mark Palmer, einer der größten Schiffsbauer Englands, der im Regiecungs- Ausschuß zur Untersuchung der Handelsflauheit sitzt —, folgendes: „Deutschlands Landwirthschaft leidet unzweifel haft, aber in andern Beziehungen ist Deutschland von Leiden weit entfernt. Deutschland ist eines der wohlhabendsten Länder Europas und wetteifert mit England in Industrie und Handel so wirksam, daß ich fürchte, wir werden im Wettlaufe Zurückbleiben, wenn wir nicht von Deutschland lernen." Herr M'Lare« berichtete, daß des Fürsten Bis marck Einfluß und Thatkraft selbst England in den Bereich seiner Ausbreitung gezogen habe. Im Norden Europas, in Dänemark, Schweden und Norwegen hätten die Deutschen den Engländern schon den Rang abgelaufen. Jede Woche langten dort deutsche Schiffe mit allen möglichen Waaren an, welche früher England zu liefern pflegte. M'Laren kam dann auf die in Deutschland für China gebauten Dampfer Die Welt ist wieder um eine Enttäuschung reicher. Der Papst weist nach wie vor die Anzrigepflicht in dem Sinne, wie sie auf Seiten der Regierung bisher aufgefaßt wurde, zurück. Das wurde gestern der erstaunten Herren haus-Kommission von dem Kultusminister verkündigt. Der selbe gab in der Kommission eine Erklärung ab, die im wesentlichen die Thatsache feststellt, daß der Papst, den Mit- theilungrn des Bischofs Kopp entsprechend, zur Zeit nur bereit sei, die einmalige Anzeige für die jetzt vakanten Pfarreien zu bewilligen, daß die Zulassung tm weiteren Umfange aber erst nach einer noch weiteren Revision der Maigesetze erfolgen könne, und daß das Einspruchsrecht des Staates alsdann, ähnlich wie in Württemberg, insoweit an erkannt werden solle, als es sich um Vergehen und Ver brechen von Geistlichen handele. Die Regierung habe es abgelehnt, ihrerseits dem Könige die Annahme dieser Vor schläge zu empfehlen, und erwarte zunächst die Stellung nahme beider Häuser des Landtages zu denselben. Damit ist also bestätigt, daß alle Verhandlungen mit sind. Und was hat -man diesen Wegen Reinigung der ExpeditionSlocalitäten werden bet der unterzeichneten Be hörde künftige« Freitag und Sonnabend, dm V. und 10. dieses Monat-, nur die dringlichsten Sachen expedtrt. «Snigliche Amtshauptmannschaft Zwickau, am S. April 1886. v. Bose. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Tagesgefchichte LsutschlaAS. zurück, ferner auf das deutsche Syndicat zum Bau der chi nesischen Eisenbahnen, dessen Scheitern nur dem Eingreifen Lord RoseberyS^zu danken sei. Herr Bryce, der UnterstaatS- seeretär de- Aeußeren, sang darauf da- Lob de- deutschen Kaufmannes, welcher den britische« deshalb überflügele, weil er mäßiger lebe, billiger arbeite, fleißiger sei und vor allem eine besser« kaufmännische und sprachliche Bildung genossen habe. Kurzum, die Deutschen kamen aus der gestrigen Um terhausfitzung als eine-der wohlhabendsten, zukunftSstchersten solcher Geistlichen erhebt, Verbrechens schuldig gemacht haben, die also ohnehin nicht angestellt werden können. Das klingt fast wie Ironie, und ein klein wenig mehr mag ja allerdings die württembergische Methode dem Staat gewähren. Viel ist es nicht — sonst würde der Papst sich nicht darauf einlafle«, jedenfalls ist es bei weitem das nicht, was der preußische Staat bisher ver langt hat. Daß die KommisstonSmitglteder über diese Er öffnungen des Kultusministers bitter enttäuscht waren, kann man sich denken. In den Unterhaltungen, welche sich an die Erklärung des Minister- knüpften und die mehr privater Natur waren, traten sich zwei Strömungen gegenüber; Fürst Hatzfeldt-Trachenberg, Graf Brühl und andere katholische Mitglieder traten nochmals für die Annahme der Kopp'schen Anträge ein; Freiherr v. Manteuffel, Graf Udo Stolberg u. a. (Protestanten) waren entschieden dagegen, indem sie ausführteu, man dürfe nicht halbe Arbeit machen «ad nur auf Srund voller Zugeständnisse Frieden schließen. Am Montag, den 12. d. M., wird definitiv die Plenarsitzung de» Herrenhauses für die ktrchenpoltttsche Vorlage staltsinven. Dem „Vörsen-Sour." wird, wie er sagt, von „genau unterrichteter Sette", mitgethellt, der Schwerpunkt derKom- «tsston-fitzung habe nicht in der Erklärung de» Maisters, GemMiche Fortbildungsschule j« Am Da- Jahresexamen wird Mittwoch, den 14. April Abends 6 Uhr in der Aula der Bürgerschule abgehalten werden und sich dann die Entlassung der Schüler anschließen. Tis Zeichnungen und Schülerarbeiten find Sonntag, den 11. April von Vormittag 11—V,1 Uhr Nachmittag 2—4 - in der Aula der Bürgerschule ausgestellt. Die Bewohnerschaft des Auer Thales, sowie alle, welche sich für die Schule tn- teresfiren, insbesondere die Eltern, Lehrherrn und Vormünder der Schüler, werde« zum Besuch der Auskeilung und des Examer-s hierdurch ergebens! eingeladen. Aue, den 6. April 1886. 2 Der Vorstand der gewerbl. Fortbildungsschule — Das „L. T." schreibt: Wir haben schon in der letzten Nummer bei Anführung der Abstimmung der säch sischen RetchStagSabgeordneten über das Branntweinmonopol mitgetheilt, daß von den sechs sozialistischen Abgeordneten nur 2 bet dieser wichtigen Abstimmung anwesend waren. Wir glaube« aber noch besonder» auf die Thatsache auf merksam machen zu sollen, daß zu den sozialistischen Abge ordneten, welche durch ihre Abwesenheit glänzten, auch der tm 19. sächsischen Wahlkreise neugewählt« sächsische Abge ordnete Geyer gehört, welcher sammt seinen Gesinnungs genossen während der Wahlbewegung da- Projekt des Branntweinmonopol in ganz besonderem Maße dazu benutzte, 7" ' ' GrMb.Kolkssreimd.S Königliche Gewerbe; eichenfchule z« Schneeberg. Die Ausstellung der Schülerarbeiten findet Sonnabend, den 10. April nachmittag» und Sonnmg, M 11: April von 11 Uhr vormittag» bi- 6 Uhr nachmittags im Real- schul-Gebäude statt, zu deren Besuch hiermit höflichst eingeladen wird. Schneeberg, am 7. April 1886. Die Commission der Königlichen Gewerbezeichenschnle daselbst. Julius Paufler. Bekanntmachung, WegesperrupL beDMend. Wegen des EorreetionSbaueS der Aue-Niederpfannensiteler Straße wird dieselbe bis mit dem 20. dies. Monats . für den Fährverkehr gesperrt Und der Fährverkehr während ^dieser Zeit auf den Nieder pfannenstiel-Zeller CommunicationSweg verwiesen. Schwarzenberg, den 5. April 1886. Königliche AWtshauptmannschast. Frhr. von Wirsing. Nachdem der für Lößnitz, Niederlöhnttz und Alberoda zum Friedensrichter bestellte Herr Ooorsotor soasr. Leupold in Lößnitz beurlaubt worden, ist die einstweilige Verwal tung dieses Bezirks Herrn Stadtrath Carl Ernst Wagner in Lößnitz heute übertragen worden. Lößnitz, den 5. April 1886.