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rs e« Redaetion, Verlag und Druck von E. M. Gärtner in Schneeberg. M 74. 1886 Mittwoch, den 31. März r. N. hier einreichen. Schneeberg, am 27. März 1886. St. Engert, Gem.-Vorstand 2 Bttch. ther- Centnern, teuden l-! t 1 Infirtlon«k,bahre« dte gespalten,' Zeile 10 Psenuige, dte zweispaltige Zeile amtlicher Inserate Lü Psciniige. zu Herrn 1k. 12,- 1k. 8,— haben bei 2 t billigen orgi. J.B. Geitner. J.V. Geitner. I. V. Geitner. AB. Geitner. e lamen- er u >en bei ) o st. -andlung Tagesgeschichte. LStttfchlMiL. Aus Nordhausen wird berichtet: Am 23. d. M. fuhren der Oberförster Bock aus Silber bei Herzberg und der > Förster DabinSky zu St. Andreasberg zusammen ins Revier, um Schwarzwild zu jagen. Als sie im Walde an gelangt waren, trafen fie auf den gefürchteten Wilddi.b Hock aus Andreasberg, der eben ein Wildpret ausweidete. Ms er der Forstbeamten ansichtig wurde, legte er sein Ge wehr auf dies, lben an, doch diese kamen ihm zuvor, und von einer Kugel getroffen, stürzte der Wilddieb todt nieder. — In dem Dorfe Döhlen (Reutz j. L.) hätte am Montag früh sehr leicht ein großes Unglück geschehen kön nen. Sechs Einwohner des Dorfes waren damit beschäftigt, an einer Brücke, welche über die in Folge des Thauwetters sehr hoch angeschwollene Weida führt, das Eis abzulösen, und sämmtliche Männer hatten sich auf eine große Eisscholle gestellt. Dieselbe wurde plötzlich von der Fluth fortgestoßen und alle sechs Männer stürzten ins Wasser. Einer dersel ben rettete sich auf einen Baum, dieser brach jedoch ab und der Mann fiel abermals in den Fluß, wurde aber noch glücklich gerettet, ebenso wie die übrigen. Zwei der Einge brochenen wurden besinnungslos nach Hause getragen, doch sollen alle außer Lebensgefahr sein. — Ein Vertreter der Altenburger Filiale der „Allge meinen Deutschen Creditanstalt", Curt Lingke (ehemalige Firma Lingke rc Co.), hat sich vor einigen Tagen von Altenburg unter Umständen entfernt, welche gegen ihn den Verdacht der Unterschlagung von Effecten begrüben sollen. lOesterreit» Görz, 28. März. Dte Gräfin Chambord hat in ihrem gestern eröffneten Testamente Don Carlos und Don Alfonso zu ihren Erben eingesetzt. Wttgiarrd» London, 28. März. Zwischen dem Auswärtigen Amte und dem diesseitigen Gesandten in Griechenland werden. Hundshübel, den 29. März 1886. ' Nächsten Kreit»» und Sonnabend, den 2. und 3. April a. o., bleiben unsere ExpeWons- und Cäffenlokalttäten, einschließlich der Sparkaffe, vorzunehmender Reinigun wegeß, geschloffen. Dringliche Angelegenheiten sind in der Rathsexpedttton anzubringen. Schneeberg, am 29. März 1886. Bekanntmachung. Das unter unserer Collatur stehende für Studirende bestimmte Stipendium weiland vr. Ambrosius Lobwassrr'S ist zu vergeben. Daff-lbe ist in 1. Linie für Anverwandte des Stifters, in 2. Linie für.,Söhne armer Pfarrer, Kirchen- oder Schuldiener bestimmt. Bewerber wollen thrd Gesuche unter Beifügung ihrer Legitimation beziehendltch des Verwandtschaftsnachweises bis zum 34. April 1886 Finders; hiervon leitet sich der Namen der Stadt Stebenlehn her. Das Freiberger Bergrecht entwickelte sich zu n Landes rechte und gewann auch über Sachsens Grenzen hinaus Gel tung; so wurde ihm in Böhmen da? Jglauer Bergrecht nach- gebildet. Die Blüthezeit Freibergs dauerte bis in's 14. Jahrhundert; von der Mitte desselben an war der Bergbau in Freiberg im Rückgang begriffen. Man zog deshalb derg- werkkundigs Ausländer in's Land, allein die gehegten Er wartungen erfüllten sich nicht; man betrieb mehr den Stolln- bau, wodurch zwar der Rückgang wohl aufgehalten wurde, die alle Glanzzeit aber nicht zurückgebcacht werde» konnte. Andere Orte kamen alsdann in Aufnahme, so z. B. Zwickau, wobei aber damals der Steinkohlenbergbau noch keine Rolle spielte. 1316 wurden südlich von Zwickau Silberbergwerke auf dem „Fürstenberg" oder „hohen Forst" erwähnt, dann bei Hartenstein Grubert auf Silo ec und Eisen, in Ehren friedersdorf und Geyer neben Silber auch Zinn. Stlber- gruben waren ferner bei Frauenstein, in UlrtchSberg (wohl bei Penig), auch bei Frankenberg in Betrieb. Auch über ein Goldbergweck in Neustadt bei Stolpen wird berichtet, Durch drik, kt" - dieses big oft r leicht Wichse -weins- tst Dis- üemals .-derben ireude I !N Lv- S : offen I n Jul. » olscam I l Bau- I ;uvlg.; 8 -er; in L Myelin A pH «. z »ptm.s « erkstt te und 2D. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Gränhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadts Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. marsch auf Louviers, wo heute Abend ein Meeting statt finden soll. Von Louviers aus wurde hier militärische Hilfe verlangt, dieselbe konnte indeß, da die Stadt die hier befindlichen Truppen noch nicht entbehren kann, bis jetzt nicht gewährt werden. — An mehreren Orten find, obschon dieselben von Truppenabtheilungen besetzt worden waren, erneut Plünderungen vorgekommen. Heute Vormittag wur den namentlich die Fleischerläden geplündert. Bekanntmachung. Donnerstag», den 1. April 1886 Spülung des Rvhrennetze» der Langenbacher» und Freitags, den 2. April 1886 das der «rte»bacher Wasserleitung. Schneeberg, am 29. März 1886. L Bekanntmachung. Freitag, den 2. April, Nachmittags 4 Uhr sollen an hiesiger Pfarrwohnung zwei Stück gefällte Esche» gegen Baarzahlung versteigert In der Einleitung erwähnte Redner, daß die Geschichte des Bergbaues Anspruch auf eingehendere Behandlung machen darf, als dies bisher geschehen, und daß in der Ge schichte des deutschen Bergbaues der sächsische eine hervor ragende Stellung etnnimmt. Aus der Urkunde, in welcher König Konrad III. 1143 dem Kloster zu Chemnitz seine Rechte bestätigte, ist die Bermuthung zu entnehmen, daß schon damals auch in hiesiger Gegend Bergbau getrieben wurde. Indeß beruhen alle sonstigen Nachrichten darüber nicht auf sicherer Quelle, so daß man wohl nicht fehl geht, wenn man denselben keine Bedeutung zumißt. Die wichtigste Stätte de» sächsischen Bergbaues ist Freiberg. Dort, wo diese Stadt jetzt steht, lag früher der Ort „Christian-Dorf"; hier entdeckte man im 12. Jahrhundert, daß der Bode« reich an abbau- fähigen Erzen sei. Harzer Bergleute gründeten in der Nähe auf dem „freien Berge" eine Niederlassung, dte sie „Sach senstadt" nannten. Au- beiden Orten wuchs „Freiberg" hervor, welches bald zu staunenSwerther Blüthe gelangte und 1218 zur Reichsstadt erhoben. wurde. Bon seinem doch hatte dieses keinen langen Bestand. Großen Schaden verursachten Die Einfälle der Husfite»; sie zerstörten, was Jahrhunderte geschaffen; Dann kam Der Bruderkrieg, von dem namentlich Freiberg schwer getroffen wurde, da es bei allen Thetlungen Sachsens stets gsmetn- sawes Besitzthum blieb. — Hierzu traten soziale Zustände, die den jetzigen verwandt waren; die Knappschaft befand sich stets in Opposition gegen die Zechenmeister; man forderte Verkürzung der Arbeitszeit und Erhöhung des Lohnes und stellte bet Nichtbewilligang die Arbeit ein. Eine neue Blüthezeit des sächsischen Bergbaues ent stand, als im 15. Jahrhundert neben mehreren kleineren Bergwerken in Altenberg, Berggießhübel u. s. w. da- reiche Ausbeute liefernde Schneeberg entstand, dessen Erträgnissen die Albrechtsburg zu Meißen ihre Errichtung verdankt. Auch in der Marienberger und Annaberger Gegend wurden Sil- beradern entdeckt, wodurch beide Städte rasch emporblühten. , — Ueber alle diese Bergwerke galt Das Freiberger neue Bergrecht, welches 1469 aus Den alten Bergbüchern zusam mengesetzt wurde, leider aber nicht mehr vorhanden ist. In den Jahren 1492, 1497 und 1500 erschienen dann Schneeberger Bergordnungen, 1509 Herzog Georg'S Bergorduuna für Annaderg — Die erste BergorDnung, wel che in Druck erschien. Diese blieb die Grundlage aller säch sischer Bergordnungen, wurde auch durch Die ihr nachgebil- Dete JoachtmSthaler BergorDnung in Oesterreich eingefüyrt; ja eS giebt kaum ein Volk, dessen BergorDnung sich nicht auf die sächsische gestützt hätte. — Der Dreißigjährige Krieg brachte auch dem Bergbau schwere Schläge, es dauerte lange, ehe er fich davon wieder erholte; von einer Erschöpfung der Erzgewinnung kann jedoch keine Revs sein. Neben dem Metallbergbau hat in Diese« JahrhunDert Der Kohlenberg bau eins BeDeutung gewonnen, wovon früher Niemand eine Ahnung hatte. Dresden, 28. März. Heute Nachmittag 5 Uhr fand im Banketsaal de- Schlosse- große königliche Tafel statt, zu welcher EtnlaDurmen an die Herren Staat-minister, die Direktoren und Mitglieder beider Kammern und die bet« Landtag beschäftigt gewesenen Herren Regterungskom-aiffar« ergangen waren. Ss. Majestät trank hterbet „auf osS Lande» und aller getreuen Stände Wohl", Präsident von Zehmen leerte den Pokal auf da- Wohl Sr. Majestät ve» König- und Präsident Or. Haberkorn toastete auf da- Wohl Ihrer Majestät der Königin und aller Mitglieder de- Kö niglichen Hause-. Aus Sachsen. Von der 2. Kammer des, mit dec Verabschiedung am letzten Sonntag zu Ende gegangenen 21. Landtages scheidet nunmehr wieder ein Drittel dep Mitglieder bestimmungs gemäß aus. Darunter befinden sich 18 Konservative, 5 Fortschrittler, 3 Nationalliberale und 1 Sozialdemokrat, nämlich Herr Bebel. Die Zahl der austretenden Konserva tiven ist außerordentlich groß; indessen dürfen wir getrost darauf rechnen, daß unser Landtag seine gesunde Kompo sition betbehält, da fie fich zum Besten des ganzen Volkes auf das Vortrefflichste bewährt hat, und der größte Theil der Busscheidendrn wohl eine Wiederwahl annehmen dürfte. Die bisherige Zusammensetzung war bekanntlich folgende: 47 Konservative, 15 Fortschrittler, 11 Nationalliberale, 5 Sozialdemokraten, in Summa 80 Kammermitglieder. Wenn man bedenkt, daß die sächsischen Fortschrittler durchaus nicht Der OpposittonS - Richtung des Herrn Eugen Richter angehören, so braucht' man auch über Die 5 SozialDe- mokraten nicht besonders ängstlich zu sein; sts mögen blei ben und als Hechte im Karpfenteiche ihre Rolle ausfüllen. Trotz der Raubfischnatur werden die Hechte bei dem klaren Wasser des sächsischen Karpfenteiches ketneq großen Schaden thun; das sächsische Volk ist und bleibt nun einmal von Gruno aus konservativ. In dem Verein für Chemnitzer Geschichte hat vor eini ger Zeit der Archivrath vr. Ermisch aus Dresden einen Vortrag über die Bergbaugeschichte Sachsens gehalten, des sen Referat, einem Chemnitzer Blatte entnommen, von un serem erzgebtrgischen Publikum gewiß mit Interesse gelesen wird. ' Bekanntmachung. Die JmmobiliarbraudverftcheruugSbeitriige pr. 1. Termin diese» Jahre» find bis spätestens den 10. April 1886 bet Bermetduug der sofortigen Zwang sbeitreibuug an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzuführen. Schneeberg, den 30. März 1886. ms Mäuse, kauf bet nstetn. cht sofort r, . i hmuth. - Sonn-undFesttage. »MW Z W I -«IS vierteljährlich /A 1 Mark SO Pfennige. i I findet gegenwärtig wieder ein sehc lebhafter DöpeschenauS- tausch statt. Die englische Regierung setzt ihre Be mühungen, Griechenland von einer Action zurückzuhalten, energisch fort. Belgien. Charleroi, 28. März. Die Nacht ist hier verhält- nißmäßig ruhig verlaufen. Die Truppen haben die An höhen und die Bürgergarde die Brücken besetzt. Dte Strei kenden, die sich gestern innerhalb der Stadt befanden, wer den nicht Hinausgelaffen. Es finden zahlreiche Verhaftungen statt und werden auch von au»wärtS viele Gefangene etn- geliefert. Nacht- wurde in der Richtung nach Chatelet, FarcienneS und FramerieS Gewehrfeuer gehört. Segen Mitternacht wurde von Louviere Hilfe angerufen, wo dte Hütten- und Kohlenwerke geplündert wnrden, und find in Folge dessen 500 Mann dahtn abgegangen. General van der Smiffen läßt die Trupven concentrische Bewegungen au-führen, um dte Streikenden in den verschiedenen Se- meinden de- Kohlenreviers von Charleroi etnzuschließen. In Roux, FarcienneS und Chateltneau haben neue Zusammen-, stütze stattgefuuden, wobei mehrere Personen getödtet oder'Retchthum giebt noch heute die berühmte „goldne Pforte' verwundet wurden. Neue Truppenverstärkungen kommen Zeugnitz. Markgraf Otto versieh der jungen Staut da i durch Charleroi und werden nach Mons und Louviere di- rtgtrt. Zeugnitz. Markgraf Otto versieh dec jungen Staut da- Bergrecht, worüber aber eine Urkunde nicht mehr vorhanden „ ... ist. Hiernach waren dte Recht« des Landesherrn, des Fjn- Charleroi, 28. März. Nach hier etngegangenen der», de» Besitzer- der Oberfläche und beziehentlich de- Rachrichten sind mehrere Schaaren von «rettenden im An- Dorfherrn geregelt. Ma» unterschied sieben «hin de»