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NW L8S o Ml kru fun wie Sr. öffe Ent Ges tun, Sä den 25j AU! DU! Gli reic Oertliche Angelegeuhrtteu. Schneeberg. Die vergangene Wintersaison bot den Aiufikfreunden hiesiger Gegend mehrfach wahre Kunstgenüsse. ES sei hierbei zuerst an dis vom Eoneertvereine Schnee» berg veranstalteten AbonnementSconcerte erinnert. Wie wir hören, gedenkt man derartige Concerte, durch die be- sonders die elasstsche Musik in hiesiger Stadt gepflegt wer den soll, auch im nächsten Winter zu veranstalten, und mit Sicherheit ist zu erwarten, daß dieselben wiederum die bei ¬ der Hai der kai sch! zin riö in hie ge> Be we sei no be! uv lu in bc si re so se Ä di dr n N S o L stvstf. rung f des I.' (Semii Gesanx ferner Herr Haupt! Weise von H genuß Chor sührur frei bl lard. vH, i sich in Die g komm! rungs Das: apch ! Manz die E H. O! Eonce ger I Kupsi rich hvchd^ Beifa Jugel gezeü Basse tallre falls 1. T selig! im 3 folge „Jtn Lhet dem wese derse kund Anfl sein! rend wär ober iet>h gen, UU(. Res Geb find in Frankreich vorüber. Sie hat mit ihren Vorträgen in der Umgebung von Paris kein Stück mehr. Wie in Versailles, so wurde sie auch in Boulogne, Nantes, SevreS, Ivry, Vincennes ausgezischt und ausgepfiffen, in der letzte ren Stabt sogar mit faulen Lepfeln und Kohlstrünken be worfen. Als sie dann, müde und abgehetzt, nach Leoellois- Perret zurückfuhr, warf der Wagen unterweg- um ; jetzt erst bemerkte man, daß fünf Speichen eines der Räder durch- sägt worden waren. In Sory versuchte ein fremder Socia- list die Lärmer zum Schweigen zu bringen, indem er einen Revolver aus der Tasche zog und auf das Publicum zielte, da- wüthend über ihn herfiel, den Eindringling htnauswarf und die Sitzung für aufgehoben erklärte. Von der Ver kennung ihrer Landsleute angewidert, geht Louise Michel nun wieder ernstlich mit dem Plane um, Frankreich Valet zu sagen und ihr Evangelium in Amerika zu verkündigen. Am liebsten ginge sie nach Rußland, r brr wie unpraktisch und überspannt sie ist, so begreift sie doch, daß ihres Auf treten- dort nicht sein kV,»nie. Belgien. Brüssel, 22. März. In der vsrwichemn Nacht kamen in Seraing neue Unruhen vor. Die Ztcikendsn schnitten die Gasleitungen ab und griffen in der dadurch geschaffenen Dunkelheit die Gendarmerie mit Revolvrrschüs- sen an, wobei ein Brigadier verwundet wurde. Die Ar beitseinstellung greift weiter um sich. Der Kriegs minier verlieb Brüssel diesen Morgen und traf am Nachmittag am Heerde der Unordnungen ein. — Gegenwärtig sind 6000 Mann Militär im L ü t- ticher Distrikt. Der angerichtete Schaden ist enorm. Die Anarchisten zerstören und plündern ohne Unterschied. In Ttlleur und JemmepeZ feuerten Gendarmen mehrmals. In Seraing, wo am Sonntag Nachmittag nach dem Meeting die Ulanen feuerten, herrscht grobe Aufregung. Alle Auf rührer find mit Revolvern bewaffnet und haben zahlreiche Verhaftungen stattg^funden. Die sonntägige Bewegung in Gent war ohne Erfolg. Maßregeln find dort getroffen, ebenso in Antwerpen. England. London, 23. März. Die „Daily News" erfahren, der Versuch, dis Meinungsverschiedenheiten zwischen Glad stone und Chamberlain und Trevelyan über die irische Landfraze zu beseitigen, sri fruchtlos geblieben, Chamberlain und Trevelyan beharrten auf dem Entschlusse, aus dem Kabine! zu treten, würden ab^r diesen Entschluß erst aus- führen, nachdem Gladstone seine irischen Vorlagen beim Unterhause eingrbracht habe. Amerika. New-Jork, 22. März. In West-Pensylvanim haben gegen 4000 Grubenarbeiter die Arbeit eingestellt. — Sämmt- Uche Weichensteller der Kansas-Eisenbahn haben ebenfalls die Arbeit niedergelegt. Der Verkehr der Güterzüge aus dieser Bahn ist deshalb unterbrochen. Aus Luchsen« Unter den socialen Streitfragen nimmt die Gefbgeneu- arbe.t keine unwichtige Stellung ein. Au« Handwerker- nnd Arbetterkreisen ertönen von Zeit zu Zeit laute Klagen über die Konkurrenz, welche der freien Arbeit durch dis Zwangsarbeit und die dafür gezahlten niedrigen Löhne be reitet wird. Wie auf anderen Gebieten, so ist es auch hier die Aufgabe der Statistik, vor Allem den Thatbestand zu ermitteln und den Umfang der Gefangenenarbeit, die Höhe der dadurch erzielten Löhne und ersparten Ausgaben rc. festzustellen, damit die Klagen und Verbeffelungsvorschläge sich nicht in's Blaue hinein verlieren. Eine lehr willkom mene Aufklärung bieten nun die soeben erschienenen „Stati stischen Nachweise über die König!. Sachs. Landesstraf, und Besserungs-Anstalten auf die Jahre 1880—1884," welche bei der 4. Abtheilung des Ministeriums des Innern bear beitet und, mit trefflichen Bemerkungen versehen, auch der Presse mitgetheilt worden find. Diele Nachweise erstrecken sich auf mehr als 8000 Personen, dis jedoch ».l^t gleich zeitig in den Anstalten anwesend sind, da fortwährend auch Abgänge stattftndcn. Ler Durchschnittsbestand der AnftaltS- bevölkerung beträgt ungefähr 4800. Das männliche Ge schlecht ist in der Strafanstalts - Bevölkerung mit 83—85, das weibliche dagegen nur mit 15—17 pCt. vertreten; in den Correctionsanstalten waren von 100 Personen nur 8 weibliche und in den Erziehungs- und Besserungsanstalten unter 100 Zöglingen Ende 1884 nur 9 Mädchen. Dis Zahl der in die Strafanstalten Neueingelieferten ist von 2456 im Jahre 1880 auf 2912 im Jahre 1882 gestiegen und war im Jahre 1883 auf 2647 und 1884 auf 2355 gefallen. Das fortschreitende Sinken der Einlieferun gen in die Strafanstalten seit 1882 wird von den Bearbei tern der Nachweise in der Hauptsache der Besserung der Erwerbsverhältnisse zugeschrieben; aber die werkthätigsn hu manen Bestrebungen der Gegenwart und die Bemühungen aller VolkSkretse, sittliche Umkehr, bessere Armenpflege, grö ßere Mäßigkeit und andere soziale Reformen anzubahnen, Üben vielleicht ebenfalls schon Einfluß. Bezüglich des Durchschnittsbestandes der sächsischen Er- ziehungS- und Besserungsanstalten zu Braunsdorf und Groß hennersdorf, der von 339 im Jahre 1870 auf 408 im Jahre 1879 gestiegen war, von da an aber nach und nach auf 364 im Jahre 1884 herabgegangen ist, wird ausdrücklich von dem Bearbeiter bemerkt: „daß diese rückläufige Bewe gung der erheblichen Vermehrung der Privat- und Vereius- rettungshäuser und dem Umstande zuzuschreiben sei, daß ver wahrloste und der Verwahrlosung ausgesetzte Kinder jetzt auch in den BezirkSanftalten untergebracht werden.* Es wäre in der That ein großer Triumph der sich überall regenden freiwilligen HilfSthütigkeit, wenn sich die staatlichen Straf- und RettungSanstallen von Jahr zu Jahr entvölkern würden. Anlangend nun den ArbritSbetrieb, so wird bei den Straf» und CorrectionS-Anstalten etwa */, der Gefangenen mit Haus- and Hofarbetten, mit landwtrthschaftlichen Ar beiten rc. beschäftigt, so daß nur etwa '/, der Gefangenen uuf gewerbliche Lohnarbeiten kommen. Lie Letzteren ver- theilen sich auf etwa 50 verschiedene ArbeitSzwetge; auch oefinden sich darunter Arbeiten, welche zu den gewerblichen m engeren Sinne kaum gerechnet werden können, z. B. „Wegweisers", Buchhändler Hermann Graser in Anna berg. — Leipzig. In dem neuen Straßenpolizeiregulativ für die Stadt Leipzig ist auch eine Bestimmung über den Platz des GeschtrrführerS, insbesondere bet Planwagen, ent halten. Danach muß bei Geschirren, welche nicht vom Sattel gefahren werden, der Platz des Geschirrführers so angebracht sein, daß demselben freie Aussicht nach allen Seiten ermöglicht ist. Fuhrwerke, bei denen dies nicht der Fall, insbesondere Planen-, Kasten- und Leiterwagen, bet denen der Kutschersitz überdeckt ist, dürfen nicht vom Wagen aus gelenkt werden. Bet derartigen Fuhrwerken hat viel mehr der Geschirrführer an der linken Seite de- Geschirrs nebenher zu gehen. Verboten ist es dem Teschirrführer, während des Fahrens sich auf die Deichsel zu setzen. Mit Rücksicht auf die in Folge dieser Vorschrift an den betref fenden Geschirren vorzunehmenden Aenderungen rc. hatte man beschlossen, diesen Paragraph des Regulativs nicht schon am 1. Januar sondern erst am 1. April d. I. in Kraft treten zu lassen. Vom letztgenannten Tage an aber ziehen Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmung die angeordneten Strafen nach sich. — Dies-wTage ereignete sich auf der Linie BischofS- werda-Niederneukirch bei dem letzten Zuge Abends der seltene Fall, daß dis seitliche Zugleine von einem Coupes aus gezogen und dadurch der Zug auf freier Strecke zum Halten gebracht wurde. Mit erklärlicher Spannung erfolgte die sofortige Revision der CoupeeS und was ergab sich? Ein Butterhändler und ein „Fabrikant" warm aneinander gerathen, hatten sich ein Bischen hin und hergeschubbt, und als das zu nichts weiter geführt, da halte der Eine die Signalleine gezogen, nicht etwa, weil er in Gefahr gewesen, sondern weil er die löbliche Absicht hatte, den Reisegenoffen auf freier Strecke an die Nachtlnft setze» zu lassen. Das geschah nun freilich nicht, dagegen wird etwas Anderes er folgen, nämlich dis exemplarische Bestrafung des allzu hitzigen Leinenziehers. Meißen, 22. März. Infolge des schnellen Thau wetters ist die Trisbisch sehr stark gestiegen und stößt ihre trüben Fluchen bis ziemlich in die Mitte der Elbe. Der eiserne Krahn auf den« Kat ist seit einigen Tagen entfernt worden. In den der Elbe zunächst liegenden Häusern hat man mit der Räumung der Keller begonnen. Auf dem Rathswstnberge ist seit heute Morgen an dem Stgnalmaste der rothe Ball (Achtung), zum Aufziehen bereit, befestigt worden. Dem Eisschutze bei Diesbar mißt man von sach verständiger Seite nicht mehr die bedrohliche Bedeutung wie früher bei, da dos Eis durch die hohen Temperaturen der letzten Tage sehr mürbe geworden ist, so daß die Barre bereits von einem nur wenig höheren Wafferstande durchge drückt wird. — Nach einer weiteren Nachricht ist der Ets- schutz durchbrochen. Annaberg. In der am 10. März hier stattgehab- ten in Bellevue wurde beschlossen, dem Andenken des verstorbenen Bürgermeisters Voigt ein bleiben des G-dächtniß zu stiften und zu diesem Zweck einen Fond zu sammeln. Es ist die Ausstellung einer Büste in den An lagen oder an einem andern Platze der Stadt, ev. auch Errichtung einer Stiftung, deren Zinse» alljährlich am Ster betage des Verschiedenen würdigen Armen, Wsttweu und Waisen auSgezahlt werden würden, in Aussicht genommen. Voraussichtlich wird in etwa 2 Wochen eine weitere Ver sammlung fiattfinden. In das Komitee wurden 16 Herren gewählt. Plauen, 21. März. In der heute Nachmittag hier abgebaltcnen ersten Delegirten-Versammlung des Csutral- verbandes der Stickerei-Industrie in Sachsen wurde zu dem 3. Gegenstände der Tagesordnung nach fast dreistündiger Debatte mit 27 gegen 20 Stimmen beschlossen, den Mini mallohn auf 1 M. 50 Pf. für */« Rapport festzustellen und die anderen Rapporte demgemäß zu regulire«, vorausgesetzt, daß die Delegtrten-Bersammlung für den Centralverband der Stickerei-Industrie der Schweiz und des Vorarlbergs, welche in. den nächsten Tagen ab gehalten wird, ihren Mini mallohn für Rapport von 1 M. 45 Pf. auf 1 M. 55 Pf. erhöht. Sollte dies nicht der Fall sein, dann ist der Mir.imallvhn für Sachsen auf 1 M. 40 Pf. festgesetzt. Die Maximalarbeitszeit wurde in der Weise festgesetzt, daß die selbe im Sommer früh 6 Uhr beginnt und Abends 7 Uhr endet, die Ruhepausen eingeschloffen. Die Arbeitszeit für den Winter hat eine spätere Delegirtenversammlung noch zu bestimmen. Vorstehende Bestimmungen sollen mit dem 1. Mai d. I. in Kraft treten. Der Verbandsverkehr, nach welchen» Verbandsarbeitgeber nur noch an Verbands-Arbeit nehmer Arbeit abgeben dürfen und umgekehrt, tritt gleich falls am 1. Mai in Kraft. Diejenigen, welche nach Ende April d. I. dem Verbände beitreten wollen, haben nach dem zur - Annahme gelangten Tarif, welcher sich an den Schweizer Tarif anleynt, beträchtlich erhöhte Beitrittsgelder zu bezahlen. Es ist die Herausgabe eines Verbandsorganes m sichere Aussicht genommen. Als Verbandsvorsttzender wurde Herr Commerzienrath Schnorr, als stellvertretender Vorsitzender Herr Kaufmann GöSmann in Plauen gewählt. Schließlich wurde noch die Wahl des Centralcomitees vor genommen. In dasselbe wurden gewählt aus Plauen List ner, Pötzsch, Otto Kühnel, Berkliug, Steger, Bodenmann, Oswald Kind und Sammler; aus Schneeberg Elkan und Ebert; aus Eibenstock Kühn; aus Suerbach Carl Gehrisch; aus Pausa Tüchser; aus Falkeusteiu Piering; au- Adorf und Umgegend Färber-Adorf. Durch Erheben von den Sitzen wurde schließlich dem provisorische« Comttee der um die Gründung des hoffentlich für die sächsische Maschtnen- sttckerei recht segensreich wirkenden Verbandes schuldige Dank grollt. Schreiber, Federschleißer, Tauzupfer, Wäscher u. dergl. m. An Arbeitslohn haben die Anstalten t. I. 1884 ziemlich 533,733,0. M. eingenommen. Ueberhaupt ist die Arbeits lohnsumme seit 1881 stetig gestiegen, und ebenso der Rein ertrag, welchen da« Tagewerk de- einzelnen Gefangenen der Staatskasse etugebracht hat GS zeigt die- da- fort währende Streben nach Erhöhung der für die Gefangenen- arbeit zu zahlenden Löhne. Der Reinertrag der Lohnarbeit war 1884 473,319,,, M. Der Verdienst der Anstalt aus jede« Kopf und wirklichen Arbeitstag der Lohnarbeiter ist in den letzten 4 Jahren in folgender Weise gestiegen. Er betrug 1881 46,. Pf., 1882 47, 1883 48,. Pf. Dement sprechend sind auch die Einnahmen der Anstalten, welche hauptsächtlich auf Mehreinnahmen von VerpflegungSbeiträ- ben und Arl-eirslohn beruhen, seit 1880 bis 1884 stetig gestiegen von 134,M. auf 147„. M. Umgekehrt find die durchschnittlichen Kosten auf Kopf und Jahr von 366,„ M. im Jahre 1880 fast stetig bi« auf 320 M. im Jahre 1884 herabqegangen. Der Rückgang in den Betriebskosten liegt hauptsächlich in den Preisverhältniffen und nicht in der Norm dessen, was verabreicht wird. Diese Norm ist nicht verändert. Es sprechen dafür auch die günstigen Krankheits- und Sterblichkeit-Verhältnisse. Der durchschnitt liche Krankenbestand war 1871/75 2,76 °/„ 1876/80 3,11 °/„ 1880/84 2,24 »/.. Die 2. Kammer genehmigte den Bebauungsplan des vormals militärfiskalischen Areals in Nen- und Ältst-,dt- Dresden und bewilligte eine Million Mark als Beihülfe zu einer, von der Stadt Dresden zu erbauenden 4. Abdrücke. Dresden, 22. März. Die 2. Deputation der Ersten Kammer beantragt dm Beitritt zu den Beschlüssen der Zweiten Kammer a. bezüglich des Baues von Eisenbahnen Nnnaberg-Schvarzmberg, Schönfeld-Geyer und Grünstädtrl- Hammer-Rittersgrün (Referent: Herr v. d. Planitz). Dir Finanzdeputation L der Zweiten Kammer beantragt durch den Abg. Heger, eins Petition der Gemeinde Berns bach' und Umgegend wegen Verlegung der Bahnstation Lauter der Siaatsregierung zur Kenntnißnahme zu übrr- weisen. Dresden, 23. März. Seit gestern früh um 8 Uhr ist die bet Elbhochfluten im hiesigen Palaisgarten zu er richtende Alarmstation mit einem Geschütz besetzt worden, welches heute früh 9 Uhr 10 Min. den ersten Siznalschuß abgab, um di« Uferbewohner auf den zu erwartenden Eis gang mit Wasserwuchs aufmerksam zu machen. Sin weiterer Schuß wurde heute Vormittags ^12 Uhr abgefsuert. — In der nächsten Nacht wird hier Hochfluth erwartet mit einem Wasserstaus) von mindestens 410 om über Null. — In den Kreisen der Schifffahrts-Interessenten herrscht eine recht gedrückte Stimmung, da es selbst beim Eintritt milderer Witterung noch längerer Zeit bedürfen wird, ehe die Elbschifffahrt wieder vollständig in Gang kommen kann. Das bei Wehlen, Königstein und Laube, sowie bei Meißen f-ststehende Eis bildet dabei ein gewaltiges Bollwerk gegen die Hoffnung der Schiffer, die Fahrzeuge aus den Winter häfen in Betrieb gesetzt zu sehen. Die Zufuhr von Kohlen aus Böhmen per Eisenbahn ist infolge der sistirten Schiff fahrt eine ganz außergewöhnlich starke und übersteigt dir Frequenz der gleichen Periode des Vorjahres ganz bedeu tend; wurden doch in der verflossenen Woche in der Rich tung Bodenbach-Dresden allein in Summa 4701 Wagen, ä 10,000 Kilogramm, mehr als in der gleichen Woche des Vorjahres befördert. Die böhmischen Kohlenwerke sind jetzt infolge des starken Kohlenbedarfs genölhigt, auch Nachts zu fördern; der starke Versandt ist daher nicht nur in der Sperrung der Schifffahrt, sondern auch in dein anhaltend starken Bedarfs zu suchen. Auf der Bodenbacher Linie müssen zur Bewältigung des Kohlen-Verkehrs neben den regelmäßigen Gülerzügen täglich mehrere Extrakohlenzügs eingelegt werden, und auch auf der Linie Moldau-Bienen- möhle-Fretberg hat man schon einige Mals zu der gleichen Maßnahme verschreiten müssen. — Durch die immer noch andauernden Fröste ist in den Höheren Gebirgsrhesten unseres Sachsrnlandes sowohl, als auch im Nachbarlands Böhmen ein bedenklicher Wasser mangel eingetreten. Schon sett einigen Tagen sind z. V. auf Station Klosiergrab die Locomotiven nicht hinreichend genug mehr mit dem nöthtgen Wasser zu speisen gewesen. Die Direktion dieser Bahn hat sich deshalb an die Dircction der sächsischen Staatsbahnen gewendet und gebeten, in Birnenmühle bet Freiberg Wasser gegen Bezahlung für ihre Maschinen entnehmen zu können. Diesem Ansuchen ist, wie verlautet, auch sofort entsprochen worden. Auch für die Mühlen, sowie Holzschlei fereien rc. ist diese eingetretene Ca- lamität recht fühlbar gewesen. — Das Jahr 1856 war für vier Städte unseres Sachsenlandes ein Jahr großen, durch verheerende Feuers brünste herbeizeführten Elends. Zunächst wurden gerade vor 30 Jahren (am 19 März) in Eibeustock 115 bewohnte Häuser nebst allen Nebengebäuden ein Raub der Flammen, und auch einige Menschen verlor«« dabet das Leben. Am 9. Mat Nachmittags kam in Schöneck Feuer aps, und be reits nach wenigen Stunden lag das ganze Städtchen mit Krrche, Schule und Rathhaus tn Asche. Gegen 150 Wohn gebäude waren eingeäschert, nur das Gsrichtshau« nebst einigen vereinzelt stehenden Häusern war erhalten geblieben. Bereits am folgenden Tage brach in Lengenfeld Feuer aus, und wurden auch hier durch das verheerende Element bin nen kurzer Zeit gegen 60 Gebäude, darunter Kirche, Schule, Ämthaus, und Rathhaus, vernichtet. — Am 10. September desselben Jahres endlich gingen in der Stadt Adorf 70 Mohngebäude tn Flammen auf. — An die Touristen, Kenner und Freunde des Erz gebirges ergeht folgendes Ersuchen: Von dem bereits tn vier starken Auflage« verbreiteteu „Wegweiser durch das sächsisch- böhmische Erzgebirge" von Rektor Professor Berlet soll im Laufe dieses Sommers dis 5. Auflage erscheinen. Zur wei teren Vervollkommnung des Buche« ergeht deshalb an die bisherigen Besitzer des Buches und an alle Freunde und Kenner des Erzgebirges die Bitte, etwa im Text, wie auf der beigegebenLn Karte bestehende Ungenauigkeiten, Jrr- thümer, sowie alle Veränderungen anzeigen zu «vollen, wie überhaupt der Bestimmung des Buches nützliche Mitthet- lungen und Nathschläge zur besten Verwendung für die neue rluflage tn den nächsten 2—3 Wochen gelangen lassen zu wollen an den dafür aufrichtig dankbaren Verleger de-