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7>" rWb.^oLsMno Redaction, Verlag und Druck von (5 Sonntag, den 7. März 1886 20 M. - Mosel D. rlaffenen. wusch gemacht haben, in dieser Beziehung trefflich vorgear ¬ stehende Arbetterbevölkerung, auch wenn ihre Natur sonst nattonalltberate Partei und deren Leitung au-: bei eine gutmüthtg veranlagte ist, von einer Masse von zungen- der heutigen Lage der Dinge find alle Parteien auf ein- ehrende und Be- Dahtnge- unseren r, 1886. euhahu. V0N W und V )en- lZ Erst,ciu! t.iglich, y-ü Äui>uahin< dcr L>ovu- uud Festtage, 'pieU' vl^teljäbUich 1 Mark "0 Pfennige. Frieden dorf und >ank. serer see- >ten Pfle- zerzen oos. en beitet. Wenn heute Herr Bebel im sächsischen Landtag sich über Beeinträchtigung der Wahlfreihett beschwert, so kann ein solches Gebühren nur homerisches Gelächter Hervorrufen, denn es ist Thatsache, daß die Soctaltsten im 19. Wahlkreise die denkbar größte Agttationsfreihett genoffen haben; es ge hört aber zur Methode dieser Partei, daß ste ihre Gegner und den Staat auch da beschuldigt, wo absolut kein Grund ander angewiesen, und insonderheit die fretconj e rvative und die nationalltberale Partei haben sehr viele ge meinsam« Berührungspunkte. Daß Unterstützung aus dem dazu vorhanden ist. Es ist sehr leicht begreiflich, daß, wenn wochenlang auf rücksichtslose und wahrhettSwtdrtge Weise eine politisch ungebildete und in socialer Beziehung auf niedriger Stufe wie das geschehen ist, darüber haben die Berichte aus den verschiedenen Gegenden keinen Zweifel gelaffen. Die Herren Bebel, Liebknecht und Genoffen hatten bet ihren Agita- lioneretse« auch völlig freie Bahn; die Majorität des Reichs tages hat ihnen durch die bekannten Beschlüsse, welche bw gesammelt beim Festmahle de- landwirthschattl. Verein- zu Wildbach und abgerundet durch Herrn Pfarrer Landgraf in Wildbach, die Gemeinde Schweinsburg, Herr Temeindevorstand S. in S., - Rentamtmann Kilian in Stein. welche ich heute an den Vorstand abgesendet habe. Betrag der I.—IV. Quittung. treffenden Kreisen etwas mehr Opferwilligkeit und Ver ständnis für die brennenden Tagesfragen einziehen l WaS kann es zum Beispiel für Nutzen haben, wenn man sich in denselben Stunden, wo in geringer Entfernung von hier sine hitzige Wahlschlacht geschlagen wird und die dortigen Parteigenossen in großer'Bedrängniß sind, den Kopf mit Gedanken über die Begründung eines Verein- für Sprach reinigung zerbricht? Man möge es uns nicht übel nehmen, wir halten eine solche Ärt, politisch und gemein nützig thätig zu sein, für sehr unzweckmäßig. Es ist ge wiß nicht Jedermanns Freude, sich in den Schmutz einer, durch die Leidenschaften erregten Wahlbewegung zu begeben indessen, wenn die reichö- und ordnungsfetndliche Partei nicht noch mehr Boden gewinnen soll, dann ist es bei dem ganzen Charakter und der Bedeutung des allgemeinen Wahlrechtes unerläßlich, daß den sozialdemokratischen Agitatoren sehr viel , anders entge»engetreten werden muß, als das bisher ge schehen ist. Die Parteien, welche sich vornehm in der Reserve verhalten, können unter der Herrschaft des allge meinen Wahlrechtes unbedingt nur Einbußen erleiden. DaS sind die Empfindungen, welche sich uns beim Be- kanntwerden des Wahlergebnisses im 19. Wahlkreise aufge drängt haben. Möge die Zukunst Besserung in die betref fenden Verhältnisse bringen, damit wir nicht Katastrophen zutreiben, welche im Interesse des Vaterlandes tief zu be klagen wären! (Leipziger Tageblatt.) erbringen. Gegenüber der riesigen Agitation der Social- demokcaten, dis Zuzug und Unterstützung ans ganz Deutsch land erhielten, hat es wirklich in hohem Maße befremden müssen, daß der Candtdat der Ordnungsparteien im 19. Wahlkreise von außen nicht im Geringsten unterstützt worden ist. Es ist anzuerkennen, daß Fabrikbesitzer Zschierlich seinen Mann gestellt hat und daß er für seine Person uner müdlich thätig gewesen ist, überall vor den Wählern zu erscheinen und ste mit seiner Person und seinen Anschau ungen bekannt zu machen; es gebührt ihm dafür um so mehr Dank, als er doch nur ein parlamentarischer Neuling war und die geübten Redner oer socialdemokratischen Reichs- tagssraclion sich gegenüber hatte. Auch die verschiedenen Wahlcomitees der Ocdnungsparteken im 19. Wahlkreise werden, wir zweifeln nicht daran, an Rührigkeit es nicht schen mehr oder weniger vorhandenen Hange zur Unfrieden- heit finden wird. Das allgemeine Wahlrecht soll, da es einmal besteht, gewiß gegen ungesetzliche Beeinflussung ge schützt sein; aber in sich selbst birgt dieses Recht, wie die soeben stattgefundene Wahl wieder gezeigt hat, eine so große Gefahr der Vergewaltigung der Wähler, daß von einer freien Willensäußerung vieler derselben kaum die Rede sein kann. Wir meinen unter dieser Vergewaltigung den geistigen und wohl auchbäufig materiellen Tsrrousmus, den diesoctal- demokratischs Partei und ihre Führer mit ihrer Agitationsme thode ausilben. Erst in diesen Tagen wurde eine Probe, wie letzterein den Volksversammlungen w.itdevWabrheitumspringen, aus Meerane gemeldet, wo der Äbg. Auer eine völlig falsche Behauptung in Bezug auf den Preis, den der Branntwein bei Einführung des Monopols haben werde, aufgestellt hat. Das ist aber nur ein einzelner von den Hunderten von Fällen, in denen der Staat und die ihm ergebenen Parteien es sich gefallen lassen müssen, in wahrheitswidriger Weise beschuldigt und angegriffen zu werden. Eine solche Freiheit gehört eben auch zum allgemeinen Wahlrecht, und sie muß so lange, als dasselbe besteht, mit in Kauf genommen werden. Wir haben oben gesagt, daß die Ordnungsparteien bei dem jetzigen Wahlkampfe ihre Schuldigkeit nicht voll gethan haben, und es ist nun unselerseits dafür der Beweis zu Königliche Amtshauptmauuschaft v. Bose. Der socialdemokratische Wahlsieg im 1S. Reichstags, Wahlkreis. Die socialdemokratische Partei hat einen neuen Wahlsieg zu verzeichnen. Ihren, ungeheueren Anstrengungen ist es gelungen, den 19. sächsischen Reichstagswahl kreis, der schon früher durch einen socialistischen Abgeord neten vertreten wurde und im Jahre 1881 an die konser vative Partei verloren ging, zurückzuerobern. Das allge meine Wahlrecht hat sich für die Agitationskünste der Herren Bebel und Genossen abermals als" ein probates Mittel er wiesen, dem Reichstag einen neuen Widersacher von Gesetz und Ordnung, einen neuen Feind von Kaiser und Reich zu- zusühren. Wenn man auch das Crgebntß des so-bm been deten Mahlkampfes, der ja unter für die Sociaidemckratie besonders günstigen äußerer; Umständen vor sich ging, nicht allzu tragisch zu nehmen braucht, da es sich nur um eine ErgäuzungSwahl handelte und bei der nächsten Hauptwahl, welche nicht die Conccntrativn des ganzen socialdemvkrati- schcn AgilationsapparaleS auf einen einzigen Wahlkreis ge stattet, das Resultat wahrscheinlich wieder ein entgegenge setztes sein wird, so bleibt trotzdem der jetzige Mißerfolg der Ordnungsparteie» lies zu bedauern, da er, wir sprechen das offen aus, nur dadurch möglich geworden ist, daß diese Parteien nicht ihre volle Schuldigkeit geihan haben. Es kann nicht bestritten werden, daß der durch die Mandatsniederlegung des Abg. Ebert so zur Unzeit zu einer Neuwahl geuöthigte 19. Wahlkreis einem mit größter Energie und umfassenden Mitteln unternommenen Sturm angriff der gesammten Leitung der socialistischen Partei ausgesetzt gewesen ist. Wir konnten schon vor einiger Zeit mittheile«, daß durch den Züricher „Soctaldemotrat" eine besondere Geldsammlung für diese Wahl etngeieitet worden war. Schon viele Wochen vor der Wahl durchzogen socia- listische Sendboten den Kreis, ste zogen von Ort zu Ori, von Haus zu Haus, und in den letzten Wochen traf der ganze Generalstab der socialdemokratischen Partei ein, um die Gemüther der von Haus aus friedliebende» und genüg samen erzgebirgtschen Arbeiter zu Günster» des socialistischen Kandidaten zu bearbeiten. In vollständig systematischer und orgauisirter Weise wurde so der Wahlkreis, in dem die in duftrielle Arbetterbevölkerung überwiegt, bearbeitet, und 10 - — - 3 - — - 3 « — - UM. — Pst Hierzu 2148 - 50 - 8». 2379 M. 50 Pf. 10 M. 50 - 30 - 50 - 15 - 20 - 10 - Blume, sah, uhme, ». Schmerzen Pfg. Herr Stadtrath Petzold in Kirchberg, - Ältgemeinde Bockwa, - Herr Kohlenwerksbesitzer Heinrich Würker in Bockwa, - die Firma Im. Schaufnß in Kirchberg, - der Landwirthschastliche Verein zu Stangengrün, - Verband „Schedewitz" der Sächs. Fechtschule, - Landwirthschaftlicher Verein Beiersdorf, »eeberg. -Kteck- b. 0. >er, >en schwe- zu ertra- Hien und -nie, wel- zu Theil hmerz ge- wärmsten »k Herrn >ße Mühe, n zu er- » Denen, während zur Seite en lieben bende ge- ank ihren für die für die rerdigung. für die i Schmü- und Fern dem ge- das frei- n. Pastor n» Worte chlafenen, im Grabe Dank dec erheben- t minder für vie Nah und e. sam und » Herzen h bleiben, rnen, ru- nft von Ewigkeit erfolgt. Zwickau, am 27. Februar 1886. sichtbarer Weiss und zwar: in Seelingstädt an dem Wohnhause Br.-Cat. Nr. 11 - 106L Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend ArÄANükt für die körüMM und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Zohanngeoraenstad Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. An Beiträgen zur Errichtung vor» Arbeitercolonien im Königreiche Sachsen sen deten mir fernerweit: Tagesgeschichte. Arrtschlanv. Berlin. Der Reichskanzler leidet seit drei Tagen an einem schmerzhafter» Muskelrheumatismus in Brust und Schultern. Seiner Absicht, sich dennoch wenigstens heute, am zweiten Tage, an der Retchstagsdebatts über das Brannt weinmonopol zu bethetligen, ist im Hinblick auf früher von »hm erlittene Anfälle von Lungen- und Lrustfell-Eatzündung ärztlicherseits so bestimmt entgegengetreten worden, daß darauf hat verzichtet werden müssen. — Zur Verhaftung des Redaeteur Prohl wird der „Vossischen Zeitung" aus Kiel, 2. März, geschrieben: „Wie es heißt, find die llntersuchungSveryandlungen gegen den in Hast genommenen Redaeteur Prohl bereit- zum Ab schluß gelangt und die Acten nach Leipzig gesandt. Prohl hat in der vergangenen Woche einen Selbstmordversuch ge macht. Er zerbrach ein Glas seiner Brille und durchschnttt sich die große Halsarterie. Man fand ihn bald darauf blutüberströmt auf seinem Bette liegen, die Ader wurde nach Samarttervorschrtft mit den Daumen zusamneags- ,alten, bis der Krei-phvstkuS Dr. JoenS zur Stelle war, welcher den Verband anlegte. Auch die Krau des Heraus geber- de- „Kieler Tageblatt" befindet sich noch in Haft; ste soll dringend verdächtig sein, Spuren der That des Prohl vernichtet zu Haden. Weitere Mitschuldige des Pro-l scheinen bi-her nicht ermittelt zu sein." — Nordhausen, 3. März. Der Sastwirth Ko-i« mann hier wurde »u 50 M. Entschädigung an den GerichtS- seeretatr P. verurthetlt, weil Letzterer infolge des Umstan de-, daß vor dem Kohlmann'schen Haus« bet Glätte nicht gestreut war, ntederstel und einen Armbruch erlitt. aber gerade der betreffende Herr, der fast überall den an ihn ergangenen Rufen gern gefolgt ist, ste in diesem Falle nicht gewähren, da er eine unaufschiebbare Geschäftsreise nach Italien noch an demselben Tage antreten mußte. Möchte doch endlich nach dieser Richtung hin in den br- Bet der unterzeichneten Behörde ist beantragt worden, den bisherigen Verbin dungsweg zwischen Mosel und Dänkritz, welcher im Flurbuche für Mosel unter Nr. 717 als öffentlicher CommunicattonSweg verzeichnet ist und sodann zwischen den Parzellen Nr. 177 und 200 des Flurbuchs für Helmsdorf einer- und Nc. 279 und 309 de- Flur buchs für Harthau andererseits hinführt und in die vou Zwickau nach Crimmitschau füh rende sogenannte Harthstraße einmündet, als einen öffentlichen Fahrweg einzuziehen, so bald der Moseler Dorfweg planmäßig umgebaut und der Anschluß durch den Lauterbacher Rittergutswald für den öffentlichen Verkehr eröffnet sei. ES wird dies mit dem Bemerken hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß etwaige Widersprüche hiergegen binnen 3 Woche«, vom Abdrucke dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen sind. Zwickau, am 2. März 1886. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Bose. Hlm. fertigen Agitatoren in Behandlung genommen wird, sie dann schließlich solcher zteldewußten Aufhetzung zum Opfer fällt, falls nicht von anderer Ätte kräftige und gleich energische t'n,crn die rweiivaluqc «MÜicher Inserat . PK «kn Auch über diese Beträge quittire ich mit herzlichem Danke. Zwickau, am 3. März 1886. Amtshauptmann v. Bose. Durch Beschluß der Gemeindevertretungen zu Seelingstädt und Mosel ist mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft und des Bezirksausschusses eine von den Vorschriften in 88 4 bis 6 des Gesetzes vom 15. April 1884 abweichende Art der Bekanntmachung insofern eingeführt worden, als die in 8 4 des angezogenen Gesetze- ge dachte Verkündigung allgemeiner Veröffentlichungen und Anordnungen in Gemeinde- und ortspoltzeilichen Angelegenheiten in den vorgenannten Gemeinden nicht durch Anschlag an dem Amtslocale des Gemeindevorstandes, sondern durch Anschlag in von der Straße auS haben fehlen lassen. Aber, so fragen wir, wo blieben die Männer von auswärts, welche man sonst an der Spitze der conser- vattven und nationalliberalen Parteiorganisation des Landes i zu sehen gewöhnt ist? Daß der 19. Wahlkreis in sehr rüge» PU» Ipnen oura» «ne orranlnen «"»«pe vt.j großer Gefahr war, darüber konnte doch gar kein Zweifel Wirksamkeit des Socialtstengesetzes bei Wahlen völlig illu-! sein, und es wäre eine sehr dankbare Aufgabe gewesen, der» Sieg der Umsturzpartei daselbst verhindern zu helfen. Der Wahlkreis befand sich seither in den Händen der deutschconservativen Partei und an dieser Partei mußte es daher zunächst liegen, daß sie den bedrängten Ge sinnungsgenossen des erzgebirgischen Kreises die Hände reichte. Wo biteben die Herren Dr. Frege, Ackermann, Günther, Straumer, Mehnert rc., wo blieben die Herren von der fretconservativen Partei, welche ja ebenfalls eine unmittelbare Verpflichtung hatte, Unterstützung zu bringen, da Herr Zschierlich dieser Partetangehört? Wir dehnen den Borwurf, nicht mit in die Wahlbewegung im 19. Kreise eingegriffen zu haben, aber auch auf die / Gegenmittel angewendet werden. Dabei sind letztere aller- 19. Wahlkreise erbeten wurde, das wissen wir; leider könnte dings insofern im Nachtheil, als die Anregung zur Oppo sition immer einen Bundesgenossen in dem in jedem Men-