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Meb/Aolkssreimd rstellen Redaktion, Verlag und Druck von E. Nk. (Gärtner in Srdneeberq Sonnabend, den 27. Februar 1886 D. DssrtMEV- Hr vom Ilss- rühmten Pätagogcü ü LaüiSmi'.njrer v. Exc., Gey. Rath o. Ctzarpen- chsischen 9' freundlichst md. Kn nach )ß- und t und Herrn > hierdurch ctlonsvor- lohn-Nach- ung eines izuführen. Betriebs erzeichnisse ertrauens- in Chem- mißnahme en 1. März Za« L6N. Grimma, s (Ruß- eert, Quartett- hiermit der Kummer empfohlen. Nun ist der erste Schritt geschehen, und die Herre,;, welche im Reichstage so viel Sreine auf dis sächsische Aristokratie geworfen und beliebt haben, dieselbe als Junkerpartei hinzustellen, müssen beschämt eingeflehen, daß unsere hocharistokratischs 1. Kammer ihre Vorwürfe in keiner Weise verdient, daß sie sich auszeichnet durch die Er- kenntniß der Bedürfnisse des Volkes und die energische Er- Programm sehen einem m, D. die Wilitärdiensipflicht betreffend. Seitdem Anstalten und Behöiden gehalten sind, sich auf Straßen und in Herbergen nach den Papieren der arbeitslos umherwandernden Bevöl- Bedeutung für den „Pädagogischen Verein" erinnerte, den der Verstorbene begründen half und dem er stets m,t voller Hingebung seine Kräfte widmete. Insbesondere ist als Blochmann'S Verdienst die Petition anzuseyen, welche der Verein 1834 an den Landtag richtete und der daun tm nächsten Jahre den Erlaß des allgemeinen sächsischen Schul gesetzes zur Folge halte. Nachdem Herr Direktor Reichardt geendet hatte, erfolgten Gesänge der Zöglinge des Pestawzzi- flifteS, worauf ein Großneffe Blochmann'S, Herr stuck. x»sä»8. Rudolf Biochmann-DreSden, seinem Verwandten uno idealen Vorbilds einige getragene Worts der Verehrung widmete. Zum Schluß dec Keter sang der Dresdner Lehrergesangveretn unter Leitung des Herrn Hoforgantnen Edmund Kretschmer in mustergsttiger Weife den Psalm 23. Se. König!. Hoheit Prinz Georg, welcher dem Geoenksests dis zu Ende beiwohnte, verweilte noch tn längerem Gesprä che mit Herrn Superintendent Dr. Vlochmann, von dem er sich auch andere anwesende Verwandle Mruellen ließ. Dresden. Der Schluß des Landtag- soll dem Ver nehmen nach für den 1b. April m Aussicht genommen sein. — Ueber das Gebäude der Reichsbant, welches die Stelle der alten PeterSktrche etnnehmen wird, tyetlt man LürMineduItz 2u Hartenstein. Die Anmeldung der zu Ostern d. I. schulpflichtig werdenden Kinder (v. 1. Juli 1879 bis 30. Juni 1880 Geborene) nimmt dec Unterzeichnete Donnerstag. 4. März nachm. 3—5 Uhr entgegen. Vorzulegen ist der Impfschein. — Für au wärtsgeborene Kinder ist außerdem Aus Sachse«. Wir leben in der Aera der Herrenhäuser ; sie gewin nen in unseren Tagen ganz erheblich an Bedeutung. Dem preußischen Herrenhause ist es Vorbehalten, die hochwichtige Kirchenvorlage tn erste und wahrscheinlich maßgebende Be- rathung zu ziehen; und die sächsische 1. Kammer hat soeben bahnbrechend die Entschädigung unschuldig Verurthetlter ein stimmig angenommen. Der betreffende Antrag des Grafen Künneritz wurde vom Justtzmtnister mit Dank begrüßt und schwach Verthelt, Schulrat- Heger, Oderconststorialrälye Dr. Nüling, Dr. Zapfs, Dr. Jensch, Dr. Anaäer, Kam merherr v. Burgk, Bürgermeister Bönisch, eine größere An zahl von früheren Schülern und Mitarbeitern. Dicht vor der Pflanzengruppirung hatten die Anverwandten des Ge feierten Platz genommen, darunter an erster Stelle die Herren Superintendenl Dr. Blochmann-Ptrna und Com- miffionsrath Blochmann Dresden mit Familien. Ein ge meinsamer Gesang eröffnete die eigentliche Feier, worauf dann Herr Schuldirektor Robert Reichardt, welcher jetzt Vorstand des von Blochmann so warm und opferwillig ge förderten Pestalozzisttftes ist, die eindrucksvolle Geoawtiuß- rebe hielt. Der Redner gedachte der bedeutenden Verdienste, die sich Blochmann um das Gedeihen des Dresdner Schul wesens erworben Hal, wie er ferner auch an Blochmann'S dingt in Ausübung seines Dienstes innerhalb der Dienft- räume von einem Unfall betroffen worden sei; der Ver treter der Genoffenschaft, Dr. Löbner, bestritt dies und führte aus, daß unbedingt ein Unterschied zwischen dem wetten Begriff Dienst und dem engeren Betriebsdienst zu machen sei. Er stützte sich lediglich auf das klare Wort des Ge setzes, welches keine Deutungen zulasse, indem es sage: Ent schädigung habe einzutreten bei Unfällen, welche während oder bet dem Geschäftsbetriebe vorkommen. Hiernach habe die Genossenschaft sich nicht als entschädigungspfltchtig anzu sehen. Nach dieser Beweisaufnahme zog sich der SchtedS- gertchtshof zurück; er gab nach etnstündiger Berathukg die Entscheidung: „Zurückweisung der Berufung", unter aus führlicher Darlegung der EntjchetdungSgrttnde. Den Abge- wtesenen steht nunmehr noch der Rekurs an das ReichSver- sicherungsamt offen. Vor allen Dingen wäre wohl auch darauf hinzuwetsen gewesen, daß der Tod nicht etngetreten sein würde, wenn die offene Wunde richtig behandelt und nicht vernachlässigt worden wäre. Eigenes Verschulden schließt eben dw Eutschädigungspflicht aus. — Der ANgiall der obligatorischen pfarramtltchen Sühneversuche bei Eheirrungen wird, wie der schon mehrerwähnte Jahresbericht unserer Landeskirche in seinen weiteren Ausführungen darlegt, fortgesetzt von den Geist- Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtshlütt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. strsrbtint tü-Nch, i Putu.chme Nr «uv si-iiUge. Preis tllerlelMrlich I Mart «0 Psemuge. Die Königliche Amtshauptmannschaft hat wahrzunehmen gevabi, daß an einzelnen Eommunlcatiouswegen noch immer die vorschriftsmäßigen Baumanpflanzungen thsils gänz lich fehlen, theils lückenhaft geworden sind. Sie nimmt daher Veranlassung, die Wegebaupflichtigen anzuweisen, im nächsten Frühjahre rechtzeitig diese Mängel durch Anpflanzung geeigneter hochstämmiger Bäume abzustlRen und den Alleeanlagen größere Sorgfalt, als zeither geschehen, zuzuwenden. Schwarzenberg, am 25. Februar 1886. Königliche Amtshauptmannfchaft. Frhr. von Wirsing. St. i vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Zwickau, am 23. Januar 1886. Königliche Amtshauptmauuschaft. v. Bose. sich Se. Körüzl. Hohr Schädigung der ftslforgerltchen Aufgaben des geistlichen AmtS empsunden. Lie Erfahrung, daß nach einmal beantragtem gristlichin Sühnetermin für eine erfolgreiche seelsorgerische Einwirkung die Aussichten weit ungünstiger liegen, als ehe dem, findet in jedem Jahre neue Bestätigung. Zwar gelingt cs treuer sceisvrgerlicher Ermahnung auch jetzt noch tn nicht wenig Fällen, selbst unter so erschwerten Umstanden, noch Erfolge zu erzielen und die Aussöhnung der entzweiten Ehe leute und die Rücknahme der Klage herdeizuführen. In vie len Fällen scheitert aber auch das eifrigste Bemühen des Geistlichen an dem Ausbleiben des einen Theiles. Stoch immer scheint in den Kreisen mancher Geistlichen eine Bes serung dieses Verhältnisses nur von einer WnüereUheüung eines angeblich entzogenen Cttaüousrechts erhofft zu werde«. An der CitationSbefugniß der Geistlichen, soweit bet Aus übung der Seelsorge von einem Zwang überhaupt oie Rede sein kann, Hai sich it-bessen, wie das LanvesconsistoriuM schon wiederholt ausgesprochen hat, wie aber Ler immer wieder kehrenden Klage gegenüber nochmals hier betont sein »tag, dadurch etwas nicht geändert, daß feit dem Uei-ergang der obligatorischen Sühneversuche in Ehestreiligteueu auf dis Gerichte die gttuUchen Sühneoerhanblungen iu Eheir- rungm bdigkch dein Gebiet der speeiellen Seelsorge zuge- sallen sind. Dresden, 21. Fcbc. Die seitens des hiesigen „Pä- noch GebnrtSschet« nebst Taufbeschetuignug beizubrinzen. Hartenstein, den 24. Februar 1886. Krödel, Schuldirektor. ltchen als eine große Erschwerung, wenn nicht als eine tiefe die -weitpalt,g, Zeile M amtlicher Inserat« M -k Re.» ist. N» der Stelle des niedergegaugenen Ackers befindet sich jetzt ein großer Teich. — In der Angelegenheit der deutschen nationalen Ge- werbeausnellung in Berlin im Jahre 1888 ist in der vo rigen Woche an den Commerzienrath Kühnemann ein sehr beachtenswerthes Schreiben des Reichskanzlers (in Vertre tung v. Bötticher) ergangen, welches den Beweis liefert, Laß die höchste Reichsbehörde der Ausstellung sympathisch gegcn- übersteht. Herr Kühnemann hatte im Verein mit mehre, en bedeutenden Industriellen und Beförderern der Ausstellung (Geh. Hosraltz v. Jobst zu Stuttgart, Comwerzienrath Hacnle zu München, Professor Meldinger zu Karis, uhe, Fabrikbesitzer Friedrich Liemens zu Dresden, Commerztsn- rath Lllbsky zu Brerlau, Direktor des Vulkan Stahl zu Stettin und Luvignean zu Magdeburg) ein Gesuch all den Reichskanzler gerichtet und in demselben mehrere Anträge, betreffend die Gewährung von Eisrudahnfrachtvergünsttg««- gen, die Genehmigung einer Lotterie und die Unterstützung unbemittelter Aussteller, gestellt. Der Reichskanzler, be- ztedunM eise dessen Vertreter, macht nun zwar ist Peten-' le« daraus ^usrneuww, daß die Gewährung von Ersendayn- srachlberüüustigungm außer seiner Zuständigkeit liege un> bet den betreffenden Etsenbahnverwaltungen zu beantragen sei. Er sägt indeß ausdrücklich hwzu, daß er gern bereit sei, seine Vermittelung eintreten zu lassen, sobald das Zu standekommen der Ausstellung gesichert sei. Nur die Unter stützung unbemittelter Aussteller lehnt der Reichskanzler ab, weil sie ihrer Schwierigkeit wegen Bedenken unterliege und eine ähnliche Unterstützung aus Retchsmttteln bisher nicht üblich gewesen sei. Schiießlich erwartet der Reichskanzler, beziehungsweise sein Vertreter, genauere Angaben über die Ausdehnung des beabsichtigten Unternehmens und seiner finaMellen Grundlagen. Diese zu geben ist nunmehr Sache der Stadt Berlin und der Kaufmannschaft der Hauptstadt, nachdem die Behauptung, das Reichskanzleramt wünscht die nationale Ausstellung von 1888 nicht entstehen zu sehen und stehe ihr antipathisch gegenüber, widerlegt ist und außer dem feststeht, daß die Pariser Ausstellung von 1889 weder bei den Industriellen, noch bei Reich und Staat Anklang findet. — Wie dem „Moniieur de Rome" gemeldet wird, hat der Bischof Kopp, welcher bekanntlich vor einigen Tagen «zur Theilnahme an den Sitzungen des Herrenhauses" in Berlin etngetroffen ist, mehrere Besprechungen mit dem Kultusminister gehabt. Der Eorrespondent erwartet, daß die kirchenpoiittsche Vorlage alsbald nach dem Beginne der parlamentarischen Verhandlungen darüber „verbessert" wer det» würde, natürlich im Sinne des ClericaltSmus. M 48 L!^! Lagogischcn Vereins" zur Begehung des 100jahngen Äe- buristages des mwetgeßliche« Schulmannes Dr. Earl Irr, uS Der Ziegeleibesitzer Herr Friedrich Franke in Naundorf beabsichtigt auf dem unter Nr. 17 des Brand-VersicherungS-Catasters für Naundorf gelegenen Grundstücke einen Ringofen zum Zwecke des Ziegeleibetriebes zu errichten. In Gemäßheit § 17 der ReichSgewerbeorbnung vom 21. Juni 1869 wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen l ULI Geh. Schuir üthr Dr. Bornemann und Kockel, Ooer- Derliu, 24. Febr. AuS Halle wird der „N.-Z." mitgeiheilt, daß in dem benachbarten Dorfs Zoeschen eins. Ackerfläche von 10 Morgen plötzlich versunken ist. Mehrere greisung der geeigneten Mittel. Arbeiterhäuser, die auf dieser Stelle standen, mit drei! Daß das Militärwcsen nicht nur dem Kriege dienstbar Menscher» wurden verschlungen. Glücklicherweise waren die! ist, sondern sich auch in Fliedenszetten sehr nützlich machen meisten Bewohner dieser Arbeiterhäuser außerhalb auf Ar--kann, erkennt man in der schon öfter besprochenen Verord- beit. Der nieder gegangene Acker befand sich auf einem s nung des Kriegs-Ministeriums, die verschärfte Aufsicht über alten Schacht, welch letzterer anscheinend znsammc»gebrochen Vn-.r-i?'. 's ! - ' - Zellt s Bekanntmachung. Sonnabend den 27. Februar 1886 werden Wege« Reinigung der AmtsgertchtSlocMtätE nur dringliche Sachen expedirt. Königliches Amtsgericht Schneeberg, den 25. Februar 1886. Müller. krung zu erkundigen und deren Militär-Verhältnisse fest- stellm zu lassen, da hat man erst recht klar Angesehen, welche ems Unmasse arbeitsscheuer Vagabunden im Lande umherzteht. In großer Zahl haben sich diese Leute leicht- f-nUg ihrer MMäcpapicle cntledtgt; oft fehlt denselben überhrmpl jeder Nachweis über ihre Persönlichkeit. Diese unheilvolle Folge der FreiMigkcit und Gcwerbefreihcit wird, ohne daß neue Gesetze erlassen zu werde»! brauchten, durch jenen Mmiswrial - Erlaß wenigstens zu eiuem aroßen Theile wieder unschädlich gemacht. Nach dem Unfallversicherungs-Gesetze existirt bekanntlich für die einzeimn BerusSgencsienschaften ein Schiedsgericht, dessen Spruch d.e Berufungen gegen Entscheidungen der „ „ , Genossemchoitsorgane unterworfen find. Zum ersten Male Llochmann im Saale der Stadtverordneter» vernnsialwie i« Sachsen ist ein solches Schiedsgericht am vorigen Somr- Gedüchttlißfeier hat Lie Würdigung der Verdienste Les ver- abend unter Vorsitz des, von der Regierung zu diesem Amts stör denen eranmerr Geh. Regnrumtrach Bode! :n Dresden in Thäitg-!We. >!Ut getreu,!. Gewählte Beisitzer Warrn: Fsbntbesitzsr Msr- Uu Ftsüer aus Dresden, Wilhelm Voigt-Chemnitz, Weber Albin Riedel-Meerane und Klempner Franz Howe-Meißen. Ter Fall war sollender: Der Kutscher RichUr aus Mylau hatte Abends die Hausthür im Grundstück seiner Dienst- Herrschaft, wie das seine Pflicht war, schließen wollen. Er stolperte dabei, fiel und beschädigte sich ven Arm. In Folge der offenen Wunde trat eine Blutvergiftung ein und am fünften Tage darauf erfolgte der Tod. Wittwe und Vor mund wurden von der Texltlberufsgenossenschaft, bei welcher der Verstorbene für Unfälle versichert war, mit ihrem Ber- sicherungsanspruch avgewiesen und riefen nunmehr den Ent scheid der Berufungsinstanz, des Schiedsgerichtshofes in Dresden, an. Beide Parteien haben den Sachverhalt aner kannt. Der anwesende Berufungspfleger und Vormund der Rechter'schm Kinder, Vogel, führte an, daß Richter nnbe- äck gebucht. Mch.