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olksfremw rW Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg M 33 Mittwoch, de« 10. Februar 18*6 stadtmufik- 2 nugthuung. Amerika. S n. rten un- . Blatte« ' ^rsch-»t täglich. AnSaahm« der ^onn« u»d Feßtege. >^reie viertel>!chr>ich 1 Mait «0 Ps-nnize. I. B.: Geitner. ag 2 Uhr em Leiden «« Weitz . Lebens- um stille irdurch an r. 1886. lassem«. Dienstag, tag 3 Uhr Reichskanzler für seinen Monarchen und setn^Vaterland ge leistet, richtig zu schätzen verstanden und der niemals mit seiner Anerkennung der großen staatsmännischen Eigenschaf ten des Reichskanzlers zurückgehalten hat, sich über die Rede des Fürsten zu seiner nächsten Umgebung beinahe bewun dernd ausgesprochen, und zwar mit mehr Worten, als das sonst seine Art ist. Die Großfürsten aber sprechen sich ganz aus wohlwollenden Weise zu interpretiren. — Aus einer der mit Berathung des Rechenschaftsbe richts der königl. BrandverstcherungS - Kommission über die Verwaltung der Landes - Jmmobiltar - Brandversicherungs- Anstalt in den Jahren 1883 und 1884 beauftragten Depu tation Seitens der königl. Staatsregierung erthetlten Ueder- sicht geht hervor, daß in dem genannten zweijährigen Zeit räume im Königreich Sachsen kein Blitz Gebäude entzündete, an welchen Blitzableitungen angebracht waren, daß dagegen 136 Gebäude, welche nicht mit derartigen Leitungen ver sehen waren, (durch Blitzschlag in Brand gesetzt wurden. Der Deputation hat es zweckmäßig erschienen, hiernach zur Erwägung zu geben, aus welche Weise die Anlage von Blitzablettungen gefördert und dis Bettragspflicht zur Lan- deSbrandkaffe für mit Blitzableitungen versehene Gebäude noch mehr, als dies schon der Fall ist, erleichtert werden kann. London, 8. Februar. Heute Nachmittag fand im Trafalgarsquare eine Kundgebung der beschäftigungslosen Arbeiter statt. Gegen 10 000 Personen wohnten derselben bei, welche von der sozialdemokratischen Bereinigung organi- sirt war. Mehrere Resolutionen wurden angenommen, worin auf die Nothwendigkeit htngewiesen wird, unverzüglich Schritte zu thun, uni dem unter der Arbeiterbevölkerung herrschenden Elend abzuhelfen. Ferner sollen die Parla- mentSdeputirten sür London vusgefordert werden, jede andere parlamentarische Arbeit zu verhindern, bis der Gesetzentwurf angenommen ist, welcher das ArbeitSministerium.ermächtigt, Aus Sachse«. Weun ein Arbeiter durch einen Unfall getödtet ist, so beträgt nach den Bestimmungen des Unfallversicherungs- Gesetzes die Rente für die Wittwe des Getödteten bis zu deren Tode oder Wiederverheirathung 20 Proz., für jedes Hinterbliebene vaterlose Kind bis zu dessen zurückgelegtem 15. Lebensjahre 15 Proz. und, wenn das Kind auch mut terlos ist oder wird, 20 Proz. des Arbeitsverdienstes. ES ist nun zweifelhaft geworden, wie hoch die Rente zu be messen ist, wenn der Verstorbene zum zweiten Male verhei- rathet gewesen und aus der ersten Ehe unmündige Kinder zurückgeblieben sind. Sind diese Kinder, trotzdem sie eine Stiefmutter haben, im Sinne des Gesetzes als mutterlos zu behandeln und haben sie sonach ein Anrecht auf die höhere Rente? Der Fall ist zweifelhaft. Man könnte sagen, daß der Gesetzgeber die Absicht verfolgt hat, die erhöhte Rente nur dann zu gewähren, wenn der Berufsgenoflenschaft eine Zahlung an die Wittwe erspart bliebe. Der Gesetzgeber hat in diesem Falle der Familie den durch Zufall ganz oder theilweise der Berufsgenoflenschaft erspart gebliebenen Be trag der Wittwenpenfion wieder zuwenden wollen, um so mehr, da die Erziehung Vater- und mutterloser Waisen neue Opfer kostet. Trotzdem neigt man sich in den Berufs- genoflenschaflen der Ansicht zn, daß ein Kind, welches seine rechte Mutter verloren, trotz des Vorhandenseins einer Stiefmutter immerhin ein mutterloses ist und deshalb auf die höhere Rente einen Anspruch haben dürfte, wie man überhaupt bestrebt ist, im Sinne und Geiste des Gesetzes alle Bestimmungen desselben in einer für die Arbeiter durch- S nr So? sagt leeberg. Tagesgeschichte. De«tfchla«v. Berlin, 8. Februar. Dem Reichskanzler ist nach stehende, mit vielen Unterschriften versehene Adresse aus Simmern auf dem Hunsrück zugegangen: „Durchlauchtigster Fürst! Wie das deutsche Völk in Ew. Durchlaucht des Deut schen Reichs getreuen Eckart dankbar verehrt, so sehen die ehrfurchtsvoll unterzeichneten Bürger der Stadt Simmern in dem geplanten Branntweinmonopol einen neuen kräftigen Beweis dafür, dem jungen Reichsbau ein weiteres stützendes und erhaltendes Lerbanvöglied einzufügen und fo je länger, desto sicherer das Reich zu festen gegen alle Wechselfälle im Leben der Völker. Mit Ew. Durchlaucht erkennen. wir in dem Brannt weinmonopol ein vorzüglicher Mittel sowohl zur Ausbesse rung der Finanzlage des Reichs, als auch ganz besonders zur wirksamen Bekämpfung aller der sittlichen Gefahren, die unserem Volke aus der bisherigen Art der Darstellung uno des Vertriebs des Branntweins erwuchsen, und begrü ßen wir daher das Monopol als ein lebensvolles Glied auch in der von Sr. Majestät, unserm AUngnädigsten Kai ser, ins Leben gerufenen Sozialpolitik." (Folgen die Unterschriften.) Berlin, 8. Februar. Der Antrag, die Regierung zur erneuten eingehendsten Prüfung der Währungsfrage aus- zufvrdern, ist nunmehr dem Reichstage zugegangen. Er ist von den Abgg. v. Huene (Centrum), v. Kardorff, Leuschner (freikonservativ) und von anderen Mitgliedern dieser Frak tionen unterstützt worden. Unter den Vorlagen, betreffend den Schutz des Deutschthums in den Ostprovinzen, wird die erste, betreffend die Kolonisation, schon in den allernächsten Tagen eingebracht werden; nach derselben sollen sehr erheb liche Fonds flüssig gemacht werden, um alle zur Sub- hastativn gelangenden Güter zwecks Ansiedelung anzukaufen. Dieser Vorlage folgt eine solche über Schulen. Berlin, 8. Februar. Der Tischler Schunichl, welcher im Mat des vorigen Jahres die Wtrthschafterin Weber er mordete und beraubte, wurde heute früh halb 8 Uhr im Moabiter Zellengefängntffe hingerichtet. — Der Eindruck der Polenrede des Fürsten Bismarck rstopfung, -rzklopfen, Brandt'- c mit de« llich Ver ¬ den Bau von Arweiterwohnungen zu unternehmen. Es wurde eine Herabsetzung der Arbeitszeit auf 8 Stunden verlangt, ferner wurden mehrere heftige und aufreizende Reden gegen die besitzenden Klaffen und das Kapital ge halten. Ein Redner, namens Burns, entfaltete eine rothe Fahne und forderte die übrigen Arbeiter auf, der sozialen Föderation zu folgen, welche ihnen ein Zeichen zum Angriff und zur Plünderung der westlichen Stadttheile Londons geben würde, falls die Regierung nicht Heilmittel gegen das Elend der Arbeiter finde. Gegen 4 Uhr waren die Reden zu Ende, doch blieb die Menschenmaffe noch lange im Tra falgarsquare versammelt; sie begann nur langsam sich zu zerstreuen. Nußlanv. Petersburg, 5. Februar. Einer der gefährlichsten Nihilisten, auf den die russische Polizei schon lange fahndete und dessentwegen Unsummen vergebens geopfert worden Sonnabend, den 13. Februar 1886, Nachm. 2 Uhr kommen in Mederfchlema 2 Zugpferde (Mohrenkopf-Schimmel) gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Versammlungsort: Leichsenrinqsche Restauration in Niederschlema. Schneeberg, den 9. Februar 1886. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. Lyon. Sonnabend, den 13. Februar 1886, Vorm. 9 Uhr kommen i« amtSgerichtlichen Luction-locale große Parthten weiße Spitzen, sowie schwarze Einsatz-Spitzen gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Schneeberg, den 9. Februar 1886. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. - - Lyon. — bei der unterzeichneten Behörde schriftlich rmd «U Gründe« »»terstützt anzubriuge» stvd, sowie daß auch im ReclamattonSfalle die Abgabendeträge zu den geordneten Termi nen, vordehSltltch der spätere«» AuSgleichuug, -üaMtch abzuführen stad. Lößnitz, am 6. Februar 1886. Der Rath der Stadt Lößnitz. vr. von Woydt. w. Weichen- htg, T. de in, l I. tl irster» Earl c Karl Her- », S. de» t. — Fran» chschmidt in Blechschmidt Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Bekanntmachung. Die Stelle des RealschulhauSmannS ist infolge Ablebens des bisherigen Inhabers anderweit zu besetzen. Wir fordern zur Bewerbung hierzu mit dem Bemerken hierdurch auf, Gesuche bis zum 20. dieses Monats bei uns einzureichen. Schneeberg, am 5. Februar 1886. d e Hcsp.iN n« IO Pjemuge, die «veispalnge ».l« amtlicher Inserate find, ist nunmehr endlich verhaftet. Man erwartete in der photographischen Anstalt am Newsky schon lange das Ein treffen. Lie Polizei war dahinter gekommen, schon hatte man jedoch die Hoffnung aufgegeben, des gefährlichen Bur- fchen habhaft zu werden, als derselbe dennoch am vorigen Freitag hier eintraf und ins Netz ging. Aus Briefen, welche man in der bewußten Phorographie-Anstalt vorge sunden, ersah man nämlich, daß ein Gast erwartet wurde, für welchen unter irgend einem falschen Namen in einem Eckhause am Newsky Quartier gemiethet war. Man fol gerte, daß dies kein anderer sein könne, als der bereits früher angekündigte Nthtltstenhäuptling, ein Mitglied des vollziehenden Ausschusses. In dem besagten Quartier wurde demnach eine sogenannte Falle eingerichtet, und als am 29. Januar der Betreffende etntraf, wurde er, ohne Widerstand leisten zu können, überwältigt und darauf in einem ge schloffenen Wagen abgeführt. Man hatte sich nicht geirrt, der Verhaftete war der lang gesuchte und in der That ge fürchtete Nihilist Sergei Iwanow, ein früherer russischer Offizier, welcher sich längere Zett in Paris aufgehalten hat. Sergei Iwanow hat al- Hauptleiter an allen größern An schlägen, von demjenigen im WtnterpalaiS 1879 angefangen, thetlgenommen. Gr war ein Genosse des Hingerichteten KatsermürderS Sheljabow und, wie behauptet wird, minde stens ebenso gefährlich wie dieser. Die Polizei soll bei ihm höchst wichtige Papiere gefunden haben. Seine Hierher- kunft wird mit einem ne« geplanten Anschlag in Vervin- Bekanntmachung. Nachdem die Austragung der Abgabenzettel auf das laufende Jahr beendet, wer den hiermit alle diejenigen Beitragspflichtigen, welchen ein Abgabenzettel nicht zugegangen ist, aufgefordert, sich an Stadtcaffenstelle zur Inempfangnahme eines solchen, eventuell zum Zwecke der nachträglichen Einschätzung zu meldens Zugleich wird hierdurch noch besonders darauf hingewiesen, daß nach ß 1 des Wie aus Philadelphia gemeldet wird, hat sich über die Bereinigten Staaten wieder ein schwerer Schneesturm fortbewegt, wie man ihn in gleicher Stärke seit langen Jah ren nicht erlebt hat. Derselbe begann am Montag und Dienstag im Felsengebirge, bewegte sich allmählich ostwärts und erreichte am Donnerstag die atlantische Küste. Süd wärts dehnte sich derselbe vis zum Golf und der Stadt Mexiko aus, wo seit 30 Jahren zum ersten Male Schnee gefallen ist. Auf vielen amerikanischen Eisenbahnlinien sind Verkehrsstockungen eingetreten. Aus dem Erzgebirge. Die Strumpfwaaren- fabrtkanten und Faktore find gegenwärtig noch eifrig mit der Herstellung der über See gehenden Sommerwaare» be schäftigt. ES zetgt sich dabet recht ost, wie unangenehm eS ist, daß die amerikanischen Grossisten im Herbst vorige» Jahres mit der Bestellung so lange zögerten, bi- der letzte Termin nahe gerückt war, denn es ist dabei eine gewisse Ueberstürzung nicht zu umgehen, weil sich alle Aufträge auf eine kurze Zeit zusammendrängen. Für den Export sind theilwetse schon die Muster für die Wtnterartikel abgesanot in Rußland ist, einem Briefe der „Schlesischen Zeitung" aus Et. Petersburg zufolge, ein t bedeutender. „Deutlicher und unumwundener als in der Presse macht sich die Be wunderung sür den großen deutschen Staatsmann mit sei nem glühenden Vaterlandszefühl, mit seinem richtigen und sicheren Urtheil, seinem klaren Blick und seiner großartigen Consequenz und Energie — Eigenschaften, welche sich in seiner Rede wieder einmal so glänzend offenbart haben — in der hiesigen vornehmen Gesellschaft bemerkbar. Im All gemeinen ist man in diesen Kreisen gewöhnt, die Meinung irgend eines Preßorgans zu der eigenen zu machen ; der Rede des Reichskanzlers gegenüber aber war das Interesse ein so all gemeines, daß man bald eine selbstständige Auffassung ge wann, und diese erwies sich als dem Fürsten Bismarck in einer Weise günstig, datz sie nicht wett von Begeisterung entfernt war. In einem hiesigen Salon las ein hochgestell ter General, Träger eines der vornehmsten russischen Na men, die Rede vor, und zwar mit einem solchen Feuer, als hielte er sie selbst; Alles hing spannungsvoll an seinem Munde. Man liebt den Fürsten Bismarck auch in diesen Kreisen keineswegs in hohem Maße. Aber im Russenthum, auch in dem vornehmen, so sehr man hier auch mit dem Franzosenthum kokettirt, ist das Vaterlandsgefühl in hohem Maße entwickelt, und gerade dieser ausgesprochene Charak- terzug de» Fürsten Bismarck ist es, der ihm hier so viele Bewunderer erwirbt. Nach sehr zuverlässigen Mitthetlungen hat sich auch Kaiser Alexander, der Das, was der deutsche offen in gleicher anerkennender und enthusiaSmirter Weise über die oratorische Leistung des Fürsten aus. Man berichtet aus Nürnberg: Der Ausschuß des hiesigen liberalen Vereins hat in seiner stark besuchten Si tzung vom 3. d. M. seine volle Uebereinsttmmung mit den Zustimmungsadreffey, welche dem Fürsten Btsmarck anläß lich seiner in der Polendebatte abgegebenen Erklärungen' zugegangeu sind- einstimmig ausgesprochen hnschaffner» arne« Ha» iltu» Oskar S4 I. alt. ä. — Luna Bermsgrün, eiter» Earl «rt, L. de» lnna Milda Mothe» in Blechschmidt Nachtfrurr- Eurt Roch- Rochhausen in verms» 1. Nachtrags zum hiesigen Abaabenregulativ, Reelamatt»«e« Hege« die EinschStznug zur Vermeidung der AuSschltetzuug binnen S Woche» und spätesten» bis zum 4. März d. I. bei der unterzeichneten Behörde schriftlich und mit Gründe» «»terstützt anzubriuge» St. Mrg^b^ächl^nd^M—hlnscht über" M oetse der unteres Joha««, enschmuck, ten Dank, r. 1886. > Krau. n aft, klebt, >ebrochene Lederwaa- Marmor, Zlfenbein, im kann us nöthi- 025,050 wickau. iffer ustädtel! karkt 7. Schneeberg e. «li z ssn., fiel. jwtckauer Mung ln Sohn le uö.hi- als