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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188601308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18860130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18860130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-30
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.01.1886
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Die .Olga" ist 1869'in. PluGich bei TM vo« Stapel gelaufen. Sie hat einen MgMyau« voy 20G Tonnen, eine Panzerstärke von 150 MÜlmeter« um eint Maschine von 350 Pferdekrästen, welche e- ihr ermöglicht, 10 Knoten zurückzulegen. Die „Olga" führt 2 neunzöllige und 10 stebenzvlltge Armstrong-Geschütze. Der „SeorgioS" wurde 1867 in England erbaut. Derselbe hat einen Panzer von 178 Millimetern Stärke und darunter eine Teakholzlage von 254 Millimetern., Er hat 2400 Pferdekräfte und läuft mit 13 Knotest Geschwindigkeit. Seine 2 WMzvlltgen Ge« schütze stehen in einer sechseckigen Panzer-Tasematte. Die Torvette„MiauliS" lief 1879 vom Stapel; ste ist ganz in Eisen gebaut und führt 3 Siebzehn - Tentimeter, 1 Fünfzehn- Eentimeter- und 4 Acht-Centimeter-Geschütze an Lord und 2 Mitratlleusen auf der Kommandobrücke. Nach einem im Jahre 1879 festgestellten Plane sollte die Motte um 2 Panzerschiffe und 12 Torpedoboote vermehrt werden. Nach neueren Berichten sollten jedoch anstatt der 2 Panzerschiffe ,4 Kreuzer grbaut, werden. Türkei. Konstantinopel, 26. Jan. Man glaubt hier, daß däs englische Geschwader, welches morgen vor Kreta'antreffsn muß, Befehl hat, die griechi chen Kriegsschiffe, welche es etwa in den kandiotischen Gewässern antreffen sollte, zu ver treiben. Die Lage hat sich »zwischen durch Salisburys parlamentarische Niederlage verändert. Ein Ministerium, da- in den letzten Zügen liegt, kann nicht mehr mit der rücksichtslosen Schneidigkeit vorgehen, welche Europa anSalis- . bury- letzten Schritten bewunderte. -u Aus Sachsen. Am 26. Januar hat die 2. Kammer bei Berathung von „Beiträgen für Anstalten, welche allgemeinen Landes- . zwecken dienen, und Unterstützungen im öffentlichen Interesse" ein seltener Beispiel von Einmüthigkeit gegeben. Die Kam mer bewilligte fast debatteloS iämmUiche Forderungen der Regierung einstimmig, mit ihnen auch die petirte Beihülfe - von 8000 Mork für die Arbeiterkolonie Schueckengrün. Nur der Abgeordnete Bebel konnte es sich nicht versagen, ohne alle Veranlassung oder Provokation, sowie ohne daß -im vorliegenden Deputationsbericht diese Bezeichnung ge braucht wäre, gegen den Namen „Vagabund" eine Philip pika loszulassen. Es wurde ihm dann auch von verschie denen Rednern das Ungereimte und Ueberflüssige seiner Wortverschwendung zu Gemüthe geführt. Als dann im weiteren Verlaufe der Verhandlungen Wünsche für Ver besserung oder Abschaffung des für Sachsen so unheilvollen Unterstütznngswohnsitz-Gtsstzes geäußert wurden, erklärte Minister v. Nostitz-Wallwitz seine Sympathie mit den vor- gebrachtm Klagen und versprach, „daß die Regierung keine Gelegenheit vorübergehen lasten werde, um diese Wünsche des Landes zur Geltung zu bringen." Es ist in der Thai sehr bemerkenswerth, mit welcher systematischen Geflissenheit und Geriebenheit die östlichen preußischen Provinzen das Unterstützungswohnsitz-Gesetz ausgebeutet und unserem wohl habenden Sachsen ihre unzähligen arbeitslosen und arbeits scheuen Subjekte aui den Hals geladen haben. Darüber ist denn auch aller Orten kaum einZweifel, daß wir jenem unseligen Gesetze hauptsächlich die Landstraßen-Vagabondage zu danken haben. Die Dresdener Nachrichten schlagen gar nicht übel vor, daß man zur Kolonisirung der polnischen Provinzen die Menge vagabondirender preußischer Unterthanen ver wenden möchte. — Bezüglich der bevorstehenden Rcichstagswahl im 19. sächs. Wahlkreise haben sich die Verhältnisse insofern vereinfacht, als sich Herr Land tagsabg. Uhlmann-Stollberg entschlossen hat, die Annahme einer Kandidatur »bzulehnen. — Dis den weitgehendsten Ansprüchen vollauf genü gende Beleuchtung der Eisenbahn-Ccupees in den Personen wagen mit GaS im Bereiche der sächs. StaatSsisenbahnen ist nunmehr auf den Hauptlinien als durch geführt zu be trachten. Von den vorhandenen ca. 2000 Personenwagen unserer Staatseisenoahnen sind bis jetzt 1050 Stück mit Gasbeleuchtungs-Einrichtung versehen und wird in den nächsten Jahren eine weitere Zahl Wagen damit versehen werden. — Das Reichsgericht hat kürzlich hinsichtlich des Duelle die wichtige Entscheidung gefällt, daß außer den Duellanten auch die Theilnehmer des sog. Ehrengerichts strafrechtlich zur Verantwortung herangezogen werden können. Das Landgericht zu Schwerin hatte vor einiger Zeit drei Theil nehmer eines solchen Ehrengerichts wegen Beihilfe zum Zweikampf zu je 4 Wochen Festung verurtheilt, weil die selben einem Duellanten die Vorschrift gemacht hatten, daß er sich innerhalb 6 Wochen auf Säbel „einzupauken" habe. Die Seitens der Verurtheilten beim Reichsgericht eingelegte Berufung ist unter Anerkennung der oben cttirten Entschei dung verworfen worden. — Man kann ja gar nicht ver kennen, daß Duelle ihren eigentlichen Zweck, für eine ge schehene Beleidigung Genugthuung zu schaffen, in sehr vie len Fällen nicht erreichen. Bor allen Dingen ist das gar nicht der Fall, wenn dem Zweikampfe nicht eine Abbitte, eine Versöhnung folgt; höchstens hat derjenige Fordernde, welchem der Borwurf der Feigheit gemacht, auch ohne Zurücknahme desselben den Beweis des Gegentheils erbracht, indem er sich freiwillig der feindlichen Waffe gegenüber stellte. Trotzdem wüßten wir nicht, wie mau das Duell als ultima ratio der gekränkten Ehre aus der Welt schaffen wollte, wenn man sich nicht eine unmögliche paradiesische Welt einbilden will. Man muß nur die Auswüchse be schneiden; man müßte den leichtfertigen Zweikampf, zumal denjenigen mit lebensgefährlichen Waffen auf das Schärfste bestrafen. Den Studenten lasse man ihre Duelle auf Schlä ger, mache ihnen aber solche auf Säbel und Pistolen un möglich. Selren wird durch ein Schlägerduell ein großes Unglück hervorgerufen; die Jünglinge zerfetzen sich die Epi dermis des Gesichts ein wenig, wa- sie freilich nicht schöner macht, ihnen aber bet den Damen noch nicht geschadet hat. Die Hauptsache bleibt: dis jungen Herren setzen sich immer hin freiwillig einer gewissen Gefahr au-; ste stählen ihre Nerven und werden künftig größere Schmerzen (z B. das Zahn- auSztehen) restgnlrter ertragen; ste üben sich in gewissen Formen der Eonvenienz, wa- ihnen im späteren Leben viel gute Früchte trägt. -,S4'T- Dresden. Tine tleine Völkerwanderung fand am Soutztag nach der ,-entralballe" stach wüselbst der social- dentdbmtsche Reichstags- und Landj-g-abgeordnetr v. Boll- ma-' über den jüngst vom Landtage abgelehnten Antrag Bebel und Genossen um Aufhebung de- Schulgeldes für die sächsischen Volksschule« sprach. Mehr als 2000 Personen lauschten den von Sarkasmus durchsetzten Ausführungen des Redners, v. Vollmar konnte die Ansicht der Pädago gen, welche im Landtage gegen den Antrag gesprochen, eben sowenig begreifen, al» die ablehnende Haltung de« Kultus ministers v. Gerber, der bekanntlich unter dem Hinweis auf die großen Opfer de- sächsischen Staate- für dir» Bolk-schul- wesen erklärt hatte, mehr al- geschehen, könne die Regierung nicht thup. Redner suchte die sämmtlichen Gegner als Kirch- thurmSpolitiker hinzustellen, verkannte aber dabet nicht, daß das deutsche Reich, insbesondere Sachsen, schon viel für da- Schulwesen gethan hab«. Nach Beendigung seines einstün- dtgeu Vortrages eiferten eine Reihe Sprecher im Linne v. Lollmar's Wetter und zogen scharf gegen dte Verwaltung der Schule zu Rath und That loS, indem sie derselben Par teilichkeit bet Aufnahme von Schülern zu Ungunst«« der Arbeiter Vorwahlen. Schließlich wurde für ein Mißtrauens votum an die Majorität des Landtages Propaganda gemacht und dte Absendung desselben fast einstimmig beschlossen. — Die Absiimmenden sind sich gewiß nicht klar geworden, welch einen lächerlichen und höchst unbescheidenen Beschluß sie vo- ttrten. Man halte nur einmal zwei Beispiele zusammen. Da ist ein waschechter Sozialdemokrat, der alle GtaatSein- richtungcn perhorrcszirt und die schöne Absicht hat, diesel ben zu schädigen, wo er kann. Seine Kinder, die er na, türlich in denselben edlen Grundsätzen erzieht, läßt er herum- laufen, wie ste wollen. Ob ste etwas lernen, ist einerlei; das Recht auf Arbeit genießen sie doch, und den Normal lohn müssen sie später einmal bekommen. Nahrung und Kleidung kann möaltchst dürftig sein; denn er selbst muß von seiner Jahreseinnahme von 600 Mk. erübrigen, um in der Kneipe das Wohl des ZukunflSstaates zu berathen. Er zahlt freilich nur 2 Mk. Einkommensteuer im Jahrs, ver langt aber, daß der von ihm fortwährend unterminirte Staat seine Kinder unentgeltlich unterrichte uno ihnen dte Lehrmittel obendrein bezahle. — Auf der anderen Kette ist ein kleiner Beamter, fleißig, bescheiden und loyal, dem seine Stellung in Betreff der Lebensweise und äußeren Erschei nung gewisse Verpflichtungen ausrrlegt, denen er bst seinen 8—900 Thalern nur mit der angestrengtesten Sparsamkeit gerecht werden kann. Trotzdem will er seine beiden Jungen auch wieder zu tüchtigen Siaatsdienem erziehen, verwendet jede Mußestunde, um sich kleine Nebeneinnahmen zu ver dienen, die sür die Knaben gespart werdet. Dir 38 Mk. Einkommensteuer werden ihm neben der fast ebenso hoben Kommunalsteuer sehr schwer, aber er ist ein Mann der Ord nung und zahlt sie willig. Darin ist auch die Echulsteuer enthalten, die ihm nicht zu Gute kommt, weil er seine Kna ben zum Zweck ihrer künftigen StaatSlaufbahn auf höhere ötldungsansialten schickt. Und diesem opferbereiten, in dem Dienst der Allgemeinheit sich- abmühenden Mann, der mit schwerem Herzen den künftigen noch größeren Opfern ent- gegensieht, soll zuzemuthrt werben, zu Gunsten drö erstbe- schrtrbenen Mitbürgers Ausgaben zu macheu, während der letztere an diesen Ausgaben im eigenen Interests nur in ganz verschwindendem Maße Theil nimmt I Wo bliebr da die Gerechtigkeit? — Am 26. Januar'hielt im Trietschler'schen Saals in Leipzig Herr Professor Dr. Eduard Reich aus Glücks burg einen Vortrag über den „Einfluß der leiblichen Verhältnisse auf dis seelischen". Emzangs seiner Dar legungen schilderte der Redner den bedeutenden Einfluß der Umgebung des Menschen auf besten Weltan schauung; der Rsichthnm auf dec einen und übergroße Ar muth auf der ande-on Sette haben zu anormalen Verhält nissen geführt, dis wir versuchen sollten durch die Religion des Herzens auf ihre Normalität zurückzubringen. Die Lösung der socialen Frage solle auf Grund der Nächstenliebe und mit derselben versucht werden. Das Zuchthaus könne nach den gemachten Erfahrungen nicht als besonders gutes Heilmittel gegen das Verbrecherthum gelten, an seiner Stelle würde die Aamtlienerztehung bessere Dienste leisten. Aus der Calamität des Elends müsse die Menschen erlöse« die Son nenwärme der Liebe. Das sei naturgemäß, und in den Ländern, wo dieser von der Natur vorgezeichnete Weg be schritten werde, z. B. in Norwegen, kommen seltener schwere Verbrechen und weniger körperliche Gebresten vor als in anderen Ländern, dis nur von einer oberflächlichen Cultur eingenommen seien. Ueberhaupt Habs die äußere Civilisation den Pessimismus, der seine Ursachen in einem krankhaften Blutkreisläufe habe, geradezu großgezogen. Um den Welt schmerz zu heilen, müssen unsere gegenwärtig ungünstig beein flußten körperlichen Verhältnisse bessere werden; dies geschieht durch Herbeiführung und Verallgemeinerung gesunder Kost und frischer Luft. Die in Erkenntniß dieser Thatsachen von der Gesetzgebung der Menschheit geleisteten Dienste seien hoch anzuerkennen, ebenso unsere Arbeiterwohnhäufer, dte Ferieneolonten der Kinder re. Das Proletariat der großen Städte gebe sich immer mehr dem Fusel hin, der den Körper und seinen Organismus in jeder Hinsicht schwäche und auf den geistigen und sittlichen Zustand, in furchtbarer Weise ein wirke. Mit redlichem Bemühen können wir mit unseren Gebrechen fertig werden. — Was übrigens die Zuführung gesunder Luft anlangt, so erläuterte Redner den von Wolf vor kurzer Zeit erfundenen Respirationsapparat, der schein bar sehr zweckmäßig ist uns vermittelst eines dehnbaren, an die Nase zu befestigenden PergamentpapterschlaucheS fort- währeno frische Luft den Athmungsorganen zuführt, km Schlüsse seiner mit Beifall aufgenommenen Darlegungen angelangt, dankte der Redner zunächst den Anwesenden für erwiesene Aufmerksamkeit, dann aber insbesondere auch noch dem „Verein für naturgemäße Lebensweise" für dessen freundliche Einladung. — Die sächsische Rentenversicherung-««^!! zu Dresden (nicht zu verwechseln mit der k. sächsischen Altersrentenbank) veröffentlicht soeben dte Rentensätze, welche vom 1. Februar d. I. auf das abgelaufene Jahr 1885 zur Berthetlung ge langen. Den höchsten Rentensatz von 268 M. (auf 300 M. Einzahlung — 89*/, Proz.) erhält diejenige Alters klasse, welche 1849 beigetreten ist und damals im Alter von 50—55 Jahren stand, mithin gegenwärtig 87 bis 92 Jahre ,alt A M Msthöchste «eist» von 197 M. 40 Pf. ent- fM ans WtWder, die 1852s« Alter von 50—55 Jahre« bellrate«, miDn jetzt 84-^89 Jahr« alt find. Die gering- ste Rsmte für «ine Bolletnlage beträgt 12 M. 70 Pf., d. t. 4,23 Proz. GS ist von hohem Interesse, dir betreffende Liste eingehend zu prüfen und zu vergleichen mit den Schden der k. sächsischen Altersrentenbank, sowie der Kaiser Wil- helmSspende, welch' letztere gleichbleibende Renten fortzahlen. Demjenigen, der dte Gewißheit hat, ein recht hohe- Alter zu erreichen, eröffnet jedenfalls die sächsische Rentenverstche- rungSgesellkchaft dte günstigsten Aussichten.! — In einer am 27. Januar abgehaltenen Berathung über den Gesetzentwurf der preußischen Regierung, da- Branntwein-Monopol betr., hat sich da- Präsidium und dte erste Commission der Handels- und Gewerbe-Kammer zu Dresden nach vorgängiger Vernehmung von Sachverstän digen aus den Kreisen »er Landwirthschaft und Industrie gegen den genannten Entwurf ausgesprochen, eine höhere Besteuerung des Branntwein- aber vom moralischen, ge sundheitlichen und finanziellen Standpunkte als empfehlens- werth, sowie vor der gesetzgeberischen Entscheidung sieser Frage eine umfassende Befragung von Sachverständigen und Interessenten im ganzen Reiche für unerläßlich erachtet und in diesem Sinne an da- Kgl. Ministerium des Innern Bericht erstattet. — Die Sparkassen des Königreichs Sachsen ergaben vom Januar bis November 1885: 94,254,403,94 Mk. Ein zahlungen und 81,121,883,07 Mk. Rückzahlungen, d. i. gegen den gleichen Zeitraum de» Jahre- 1884 : 5,146,959,53 Mk. Einzahlungen mehr, und 5,428,058,34 Rk. Rückzah lungen mehr. Die Zahl der Einzahlungen hat sich gegen das Vorjahr um 47,217 Mk., die Zahl der Rückzahlungen um 33,136 Mk. vermehrt. — Da- Budget des HauShaltplanes der Stadt Leip zig ist für 1886 fertiggestellt. Es ergiebt sich aus der Zusammenstellung der einzelnen Konti ein Gesammtaufwand von über 10 Mill. Mk., dem eine Einnahme von nur 6 Mill, gegenübersteht. ES find daher in diesem Jahre von den 170,000 Einwohnern Leipzig« 4 Mill. Mk. mehr auf- zubringen. Diese Summe könnte nur durch eine Erhöhung der Einkommensteuer oder durch Erhebung von indirekten Abgaben erzielt werden. Recht unangenehm berührt der Ausfall von 320,000 Mk., welche die Mansfelder Berg werke der Stadt bisher einbrachten. Dagegen bringen nach wie vor die Gasanstalten einen Nettoüberschuß von 1 Mill. Mk., der Zins der Leipzig gehörenden Häuser 700,000 Mk., dagegen die 7 Rittergüter nur 90,000 Mk. ein. Unter den Ausgaben ist der stärkste Posten der mit 1,800,000 Mk. eingestellte Zuschuß zu den Schulen, der zweitstärkstr der Zinsen- und Ämortisationtbedarf für die städt. Anleihen, welcher sich aus nahezu 1 Mill. Mk. beläuft. Die Polizei- Verwaltung erfordert Mill. Mk., worin die Wohlfahrts polizei nicht inbegriffen ist, welche ungefähr dasselbe bedarf. Die Instandhaltung und Erneuerung der Straßen und Wege verursacht die Ausgabe von 450,000 Mk., das Feuerlösch wesen 170,000 Mk., die Armenversorgung mit den milden Anstalten 850,000 Mk. — In Leipzig ist die erste der freien Hilfskranken taffen zahlungsunfähig geworden, weshalb die Kaffe von der Kreishauptmannschaft als der Aufsichtsbehörde geschloffen wurde. — In der Hauptverhandlung der zweiten Strafkam mer des königl. Landgerichts zu Leipzig wurde der Pro fessor vr. Karl Birnbaum daselbst wegen Betrugs zu 1 Jahr Grfängniß und 2 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehren rechte verurtheilt. Die königl. Staatsanwaltschaft beantragte mit Rücksicht auf die Höhe der Strafe und wegen Flucht verdachtes Inhaftnahme des Angeklagten; der Gerichtshof trat diesem Antrags bei. I- Aus Bad Elster schreibt man: „Daß es nun mehr mit dem Bau eine» neuen Kurhauses Ernst werden soll, hat natürlich große Freude hervorgerufen, hofft man doch dadurch wieder einem sich immer mehr steigernden Ver kehr entgegensehen zu können, obgleich das Fehlen eines Kurhauses den in den letzten Jahren bemerkten Rückgang im Besuch unseres Bades wohl kaum allein verschuldet haben dürfte. Wenn auch der jetzt bestimmte Bauplatz seine beson deren Vortheils haben mag, so wünscht man doch allgemein, daß ein mit so reichlichen Mitteln bedachter Sau auf einen nach allen Seiten hin freiliegenden Platz, wie solche der hohen Staatsregierung noch gehören, zu stehen käme, sowie daß darauf ein Prachtbau zur Zierde des ganzen Ortes er richtet würde, wodurch zugleich auch den uns besuchenden Badegästen oie so äußerst schattigen uns angenehmen Park anlagen inmitten der Ortes erhalten blieben." — Lengenfeld. In einer seitens.der Obermeister sänmtltcher hier bestehenden Innungen kürzlich abgehaltenen Versammlung wurde beschlossen, eine Herberge für zünftige Handwerksgesellen in hiesiger Stadt zu gründen. — Bautzen. Dieser Tage haben die Vorsitzende« der Gewerbevereine Bautzen, Elstra, Kamenz, Königsbrück bezw. Großenhain bei Se. Exz. dem StaatSminister v. Kön- neritz in Dresden und bei der Eisenbahndrputation Audienz gehabt, um für Erbauung der Eisenbahnlinie Bautzen-Elstra- Kamenz-KöntgSbrück-Geoßenhai» Fürsprache zu erheben. Den Petenten ist dte erfreuliche Miltheilung geworden, daß dec Bau der Linie Bautzen-Elstra-Kamenz als gesichert zu be trachten fei, dte Fortsetzung der Linie Königsbrück und Gro ßenhain jedoch noch nicht in Aussicht stehe. Oertltche Angelegenheiten Neujtädtel. Am Dienstag Abend wurde in der Grube Daniel der 24 Jahr alte Bergarbeiter Weiß au- Zschorlau durch einen Sprenzschuß so schwer verletzt, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Erste Litz««- de» «trche»v»rfta«deS z« Lötzuttz am 22. Januar 1886. Kenntnißnahm« der Entscheidung der hoben LandeSconststorium» über die vom hiesigen Stadtrath angeregte Frage der Heranziehung dr« Kirchenvermögen« zu den kommunlichen Abgaben und einer Ein gabe de» StadtratHS und der darin enthaltenen Mottvirung grmäß der Konststorialentscheidung. Hierauf Beschluß, unter Beharrung bet der bisherigen Stellung zu dieser Frage und unter Berufung auf die Enischeidm warten. — Kei sichtigte »end und Beschluß, Initiative zu t KaÜulant mit Christian Lra, zu entlassen u Schuhmachern! Beschluß, die i Dispositionen Inspektion zur übergeben. — durch den Bor Reinigung uni richt und zu auf da» Jahr schluß, dem hi Kapitalanleih« bung zu 4 H gegen die Ho «egen die H< sitzenden der ? kauf» aufged« Mittelung de» Muß. drei Hhpothekenbri mente, Werth? Ordnung sich Rv Wüter er mußte d Iah es seiu streben es, befremdete. Hier ho damals so blickte er u glänzenden, mußten. Frau einen Stuh des jungen und Karl < der aus de «Sie Manne?" »Ich Haupt troi Spitzen sei mir noch i und Schrei standslos - „Äbn storbeNen ' „Es „Der alte er da viel alles wisse Rath gege «Wa sich jetzt r lassen hat «Gesi rr noch e! auSgehen „Da daß er to auf etilen auf dem Zwi! teS Papü die er fri Drucks n wurde es konnte. 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