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GrWb."MkssreM- Nedaciion, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. 1886 >benst ei« egut. L. Aue, am 27. Januar 1886. dem Montag, anz srge- die er- Erschkint täglich, I r Ausnahme der und Festtage. irschltchem : Tod am msern Her- Bruder, mger, de« »lec Emil I. B. C. Wagner. issellschast ie Unter- anz erge- el. Kinder im Schlöffe in Gegenwart des prinzliHe» Paares, Fahrten im offenen Wagen und sogar Fußwanderungen durch die Stadt, die Annahme von Einladungen zu Gesang aufführungen sind aller Dinge, di? die Braunschweiger früher nicht kannten. Man begegnet überall nur dem Ausdruck völliger Zufriedenheit, daß die Dinge sich so gestaltet haben, und wenn der Verschlag gemacht würde, den P-inzen Al brecht definitiv als Herzog von Braunschweig auzuerkennen, so würde, wenigstens aus der Bürgerschaft, kaum ein ernst licher Einwand erhoben werden. — In Gotha sind seit Oetober v. I. an der Diph- theritis über 300 Kinder erkrankt und 58 gestorben. Wilhelmshaven, 26. Jan. Die telegraphische Mel dung über die schleunige Ausrüstung des Panzerschiffes Friedrich Karl behuss Entsendung nach de« Piräus bedarf zunächst nach der Bestätigung. Vorläufig liegt da« Schiff noch i« Trockendock und hat noch seine Wtntertakelage. Eine andere Meldung lautet außerden dahin, daß der Friedrich Karl zur Unterstützung der Corvette Marie, die infolge ihrer Havarie in der Südsee etwas mitgenommen worden ist, nach Gibraltar gehen soll, um die Corvette nach hierher zu bringen. Aus der Eifel, 25. Jan. Unser Gebirgsland ist in diesem Jahre von noch höhern Schnremassen bedeckt als im vorigen Winter. Von Weihnachten bis jetzt fiel fast täglich Schnee, sodaß der Verkehr im Gebirge beinahe vollständig gehemmt ist. In einzelnen Ortschaften liegt der durch den starken Wind in den Straßen und Gaffen zusammengewehte Schnee so hoch wie die Häuser selbst, sodaß die Bewohner mit vieler Mühe untereinander im Verkehr bleiben und oft nur auf Umwegen zum Nachbarhause gelangen. In dem etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Pfarr- l b Mo«, r längere« inderS bei sttgefunde- s so viele Teilnahme « worde«, rängt, da zu sagen, wt Herrn Tröstung Airchschul- n Gesang- lesänge am seS, Herm tr die Be- :s theuern bez. seine crn Ober- ie Schmü- ichützenver- r für die erwiesene tr die am wie Allen, n schmück- as Geleite Sen. i. 1886. nilie Sonnabend, den 30. Januar — - Der Bürgermeister Schiefer. Amtsblatt für die königlichen und Müschen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Folium 221 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großpöhla die Bergbaurechte der genannten Berggebäude losgesagt hat, so wird Solches mit Bemerken ««durch bekannt gemacht, daß gemäß 8 169 des Berggesetzes vom 16. Juni 1868 und 88 136 und 137 der dazu erlassenen Ausführungs-Verordnung vom 2. Decem- g- and. idtel I» "!'v achmittagS 10 pje,illig«, di« zwüispallig- amtlich«- Ins«-. 2ü Pstumge. Die brkanate lie-> klärte der Finanzmtnister: Der Entwurf fei vorläufig nicht einmal im Bundesrathe festgestellt und bewege sich auf einem Gebiete, bezüglich dessen ein bairisches Reservatrecht bestehe. Die Regierung werde dem vom Standpunkte der Ftnanz- gebarung des Reiches, der Etnzelstaaten und der Gemeinden, wie auch auf landwtrthschafilicher Seite sehr beachtenSwerthen Monopolentwurfe dis größte Aufmerksamkeit zuwenden, und falls derselbe aus den Berathungen des BundesratHS und des Reichstags in einer Gestalt hervorgehe, die dessen Ein führung in Baiern wünschenSwerth oder nothwendig er scheinen lasse, im Hinblick auf die bei Berathung der Ver sailler Verträge gegebenen Zusicherungen nicht ermangeln, den Landtag vor der Abgabe einer zustimmenden Erklärung zu befragen. Engl-md. London, 27. Jan. De« gestrige, mit 79 Stimmen errungene Oppositionssteg bestätigte erstens de« ausschlag gebenden Einfluß der Parnelliten, zweitens die Trennung Gladstones von den Whigs, drittens das Eingehen Glad stones auf Chamberlains radicales Programm, in welchem Jesse Follings Zusatzantrag, der die Schaffung kleiner Gcund- besitzet'fordert, eine erhebliche Rolle spielt. Die Liberalen betrachten den gestrigen Erfolg als einen doppelten Sieg, weil sie die TorteS nüthigten, als Feinde des freien Ackers mannes uud nicht als glorreiche Vertheidiger der Retchsein- heit zu fallen. Das Cabtnet Gladstones soll wahrscheinlich umfassen: Harcourt als Lordkanzler, Granville, Spencer, Kimberley, Chamberlain, Morley, Fowler und vielleicht sogar Parnell als irischen Staatsseeretär. — Der Wiener Berichterstatter der Times meldet un- term 25. ds.: „Der britischen Regierung ging die Nach richt zu, daß das Athener Cabinet im Hinblick auf einen Seekrieg mit der Türkei Kaperbriefe zu erthetlen beabsich tige, und dies machte ein unverzügliches Vorgehen noth wendig. Wenn Griechenland gestattet worden wäre, zahl lose See-Abenteurer mit Kaperbriefen auszurüstsn, dann würde die Schifffahrt jedes Landes, welches mit dem Orient Handel treibt, schwer gelitten haben. Die Ausrüstung von Kaperschiffen unter der griechischen Flagge würde thatsäch- lich das Freigeben unbeschränkter Seeräuberei im Mittel ländischen, Adriatischen und Aegyptischen Meere, und das Aufhören alles sichern Handels mit der Türkei und der Levante bedeutet haben." Wie telegraphisch gemeldet wird, ist die griechische Gesandtschaft in London beauftragt wor den, dieser „verleumderischen Darstellung" entgegenzutreten. Wenn der Krieg avSbreche, werde Griechenland nach dem Kriegsrecht mit ordentlichen Truppen vorgehen. Dir griechischen Rüstungen dauern fort. Delyanuis übergiedt am 27. ds. die Antwort auf die gemeinsame Note der Mächte; dieselbe entspricht genau der Antwort auf Salis bury« Depesche. Griechenlano. Athen, 28. Januar. Das Ministerium soll gestern Abend erklärt Haden, es werde sich dem Willen Europas fügen; es werde zurücktreten, jedoch.die Geschäfte einstweilen noch fortführen. Nach den neuesten Ausweisen zählt die griechische Flotte 2 Panzerschiffe, 2 Dampfeoroetten, 6 Kanonenboote und mehrere kleine Fahrzeuge, in Summa 33 Schiffe mit 2784 Mann. Die beiden genannten Panzerschiffe find die Pan« zerrorvette „Olga" und da« Panzerfahrzeug „Georgius Bekanntmachung. Die für die bevorstehende Reichstagsneuwahl aufgestellten Wählerlisten liegen vom 2. Februar 1886 ab acht Tage lang zu Jedermanns Einsicht au hiesiger RathSstelle aus. Etwaige Behauptungen wider die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Listen sind unter Beibringung von Beweismitteln, falls die Behauptungen nicht auf Notorität beru fen, gemäß 8 3 des Reglements zur Ausführung des Wahlgesetzes für den Reichstag vom 28. Mai 1870 innerhalb 8 Tagen vom Tage der Auslegung ab bet dem Unterzeichneten schriftlich anzuzeigen oder zu Protokoll zu geben. " !'i Albrecht habe gesunden werden können. Die bekannte lie-> ben-würdige Art und Weise, die allen Hohenzollern eigen j ist, hat auch ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Gegen sätze treten aber auch gerade in dieser Beziehung im Ver gleich zu dem verstorbenen Herzog, der e« bekanntlich" ge radezu vermied, sich irgendwo öffentlich zu zeigen, gar zu auffallend hervor. Hofbälle, WeihsachtSbescheerungen armer Tagesgeschichte. Deutschland. Der Reichstag hat richtig die Summe für den Bau eines Avisos mit 105 gegen 100 Stimmen abgelehnt. Herr v. Caprivi hatte in der überzeugendsten Weise nachgewie sen, daß der Bau des Schiffes absolut nothwendig ist, — aber die demokratisch-ultramontan-polnische Majorität hatte ihren Kopf aufgesetzt — allen Mahnungen, Nachweise« und Bitten des Marine-Chefs setzte sie ihr kaltes Nein gegen über. „Wir wollen nicht!" das ersetzt alle Gründe. An gesichts solcher Vorkommnisse, wie wir sie jetzt im Reichstage fast Woche für Woche erlebe«, drängt sich die Frage auf: Ist das wirklich ein deutscher Reichstag, eine Vertretung der deutsche« Nation? Dort tritt sie gegen die deutsche Regierung und für das Polenthum mit einer Heftigkeit auf, i« der sie ein polnischer Reichstag kaum hätte Übertreffen können; und hier hört sie mit einer eiskalten Gleichgiltig keit den überzeugendsten Nachweis von der dringenden Noth wendigkeit eines Avisos für unsere Flotte an, als sei ihr das Schicksal dieser Flotte völlig gleichgiltigl Ist das wirk lich der Ausdruck der Gesinnung und des Willens des deut schen Volkes? Die Regierung giebt sich die erdenklichste Mühe, mit den geringsten Mitteln für unsere Marine das Größte zu leisten, das muß jeder anerkenne«, auch die demokratische Majorität kann es nicht leugnen, aber was soll die Regierung machen, wenn ihrem besten Willen, der unwtdersprechlichen Begründung ihrer Forderung ein kaltes Nein dumpf als Echo entgegenhallt, wo fie von den Ver tretern der Nation ein freudiges patriotisches Ja erwartete? Muß einem solchen Widerstande gegenüber nicht auch der treueste Eifer der Regierung erlahmen? Für wen schafft denn die Negierung die Flotte? Doch wahrlich nicht zu ihrem persönlichen Vergnügen, sondern zum Schutz der deutschen Küsten, des deutschen Handel-, der Deutschen im fernen Auslande, der Erhöhung des Ansehens der deutschen Nation und des Deutschen Reiches! Wird die Nation diesem Gebahren einer solchen Mehrheit des Reichstages gleichgiltig zusehen? Der Beschluß vom 14. Dezember 1884, wo dieselbe Mehrheit dem Reichskanzler die nothwendige Vermehrung seiner Hilfskräfte verweigerte, der Polenbe- schluß und die Avtso-Adsttmmung bilden Etappen auf einem Wege, der sicherlich nicht zur Stärkung des Reiches führt, einem Wege, auf welchem die Station ihrer Vertretung ein energisches Halt zurufen sollte! Berlin. Die Ausschüsse des Bundesrathes, welche mit der Vorberathung der Vorlage, betreffend die Einfüh rung des Branntweinmonopols, betraut sind, werden erst in 5 bis 6 Tagen ihre Berathungen beginnen. ES scheint nicht ausgeschlossen zu sein, daß die Finanzminister einzelner Bundesstaaten nach Berlin kommen, um a« diesen Bera thungen sich zu betheiligen. — Von einem in Berlin lebenden geborenen Braun schweiger, der kürzlich seine Vaterstadt besuchte, wird der „Boss. Ztg." «ttgetheilt: Der Prinz Albrecht hat es ver standen, in der kurzen Zeit seiner Regentschaft die Zunei gung der Braunschweiger vollständig zu erobern. Selbst leidenschaftliche Welfen geben zu, wenn nun doch einmal der Herzog von Eumberland von der Regierung ausge schlossen werden solle, als Regent kein besserer al- der Prinz Nachdem der Handelsmann Herr August Heinrich Frölich in Sosa al- Stellvertreter ' des Standesbeamten bei dem combinirten Standesamte Sosa bestellt und in Pflicht genommen worde» ist, wird Solches zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Schwarzenbek,, am 27. Januar 1886. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr. von Wirsing. ' > "-> vi'N«! i Irlich I i 1 ,,.u..,>«. chneeberg. liage Keine. eberg. ireidermstr. and Flei- rlplatz. ischinenbes. lacher Aug. Auf Fol. 50 des Handelsregisters, die Firma Richard L Theodor Kicker in Schwarzenberg betr., ist heute verlautbart worden, daß Herr Kaufmann Rudolf Starck in Berlin Mitinhaber der Firma ist. Schwarzenberg, am 28. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Fiedler. Oeser. Nachdem Herr Schichtmeister Hermann Gustav Poller in Johanngeorgenstadt als Grubenvorstandsvorfltze«d,r der gewerkschaftlichen Berggebäude Menschenfreud« Fundgrube sammt Johannes Erbstolln und Eisenstübler Erbfloll« am Schwarzwasser, Folium 351 de» Grund- und Hypothekenbuchs für Bermsgrün, Wolf gang Stölln Fundgrube am Henneberg«, Folium 556 des Grund- und Hypothekenbuchs für Schwarzenberg, Zweiglers Fundgrube sammt Iuliu« Erbstolln zu Wildenau, Folium 82 des Grund- und Hypothekenbuchs für Wildenau und St. Richard Fundgrube bei Rittersgrün dorfe Hollerath des Kreises Schleiden haben die Bauern in der nach der Kirche führenden Dorfstrahe in die dort auf gehäuften Schneemaflen einen förmlichen Tunnel von 40m Länge und 2m Höhe gegraben, durch den zwei Mann neben einander bequem aufrecht gehen können. Durch diese hohe und lange andauernde Schneelage sind die Bewohner der armen Eifeldörfer, obgleich dieselbe« im verflossenen letzten Herbst eine bessere Ernte eingeheimst haben, stellenweise in große Noth gerathen. Da dieselben nicht mehr in die Wal dungen gelangen können und ihnen die Verkehrswege nach den Thälern, wo sie ihrs Erzeugnisse absetzen, versperrt sind, leiden fie Mangel an Feuerung und an baarem Gelde. Auch hat sich der Betrieb in den umliegenden Bergwerken infolge der schlechten Geschäftslage verringert, wodurch die Arbeitskräfte vermindert wurden und die Löhne gesunken find. Diesen Nachtheilen steht freilich das Gute gegenüber, daß der Schnee die aufketmende junge Wintersaat vor dem Froste schützt, das Erdreich mit der erforderlichen Nässe ver steht und eine Menge schädlichen Ungeziefers, Gewürm und Mäuse vertilgt. München, 28. Januar. Abgeordnetenhaus. Auf Interpellation Kopp betreffs des.Branntweinmonopol ¬ eselle wird t gesucht, pedition d. 2 i/t einen sofortigen Die Masch. in einem ber 1868 den Gläubigern der gedachten Berggebäude das Recht zukeht, binnen einer Frist von 3 Monaten von der öffentlichen Bekanntmachung angerechnet, bei dem unter zeichneten Amtsgerichte auf gerichtliche Zwangsversteigerung des gedachten Bergwerk-eigen- thumS anzutragen und ihre Befriedigung aus demselben zu verlangen. Schwarzenberg, de« 26. Januar 1886. Königliches Amtsgericht. Aff. Fiedler. Ein Doppelpiftol lst am 20. dieses Monat« als gefunden bei uns abgegeben worde«. Ler sich legitimirende Sigenthümer wolle sich wegen AuSantwortung desselben bei uns melden. Schneeberg, den 23. Januar 1886.