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den« im Dezember jeden Jahre- werden die Ersparnisse Zahl fämmtltcher Schiffchenstickmaschinen beträgt in Sachse« ausgezahlt. Die Zahl der mit dem Verein in Bermndung über 300, in der Schweiz gegen SOO. eine höhere Klaffe, also als eine Vermehrung des Ein kommens der bisherigen Steuerpflichtigen dieser Klaffe ge deutet werden. Auch zeigen in der That die nächst höheren Klaffen ein Wachsthum des Einkommens. Di« Zahl Derer, die 400—500 Mark einnehmen, ist von 21.79 auf 22.37 gewachsen Macht man den Einschnitt so, daß man die Einkommen bis 500 Mark auf die eine Seite schlägt, die über 500 -800 Mark auf die andere, so sind jene von 51.51 auf 48.28 zurück-, diese von 24.88 auf 26.68 hinauf gegangen. Ebenso ist die Klaffe von 800—1600 Mark von 15.24 auf 16.34, die von 1600—3300 Mark von 5.70 auf 5.82 gestiegen und in ähnlicher Weise auch die noch höheren Klaffen. Vom Reichsgerichte. In Uebereinstimmung mit seiner bisherigen Rechtsprechung hat das Reichsgericht, IV. Straf senat, durch Urtheil vom 20 /28. Oktober v. I. ausgesprochen, daß der Verkauf eines bestimmten Prämienlooses gegen Ratenzahlungen, mit der Maßgabe, daß erst nach theilwener oder vollständiger Entrichtung des kreditirten Kaufpreises das Eigenthum des Looses auf den Käufer übergehen soll, nicht als die Veranstaltung einer Lottert« zu erachten sei. Wohl aber macht die dabei zu Gunsten des Käufers ge troffene Vereinbarung, falls das Loos mit dem kleinsten Treffer während der Abzahlungen gezogen werden sollte, dem Käufer an Stelle des ausgeloosten ein anderes gleich artiges, noch nicht ausgeloostes Loos zu gewähre», den Loosoerkauf zu einer Lotterie-Veranstaltung. Die wichtige Frage, ob und inwiefern der Vorstand einer Aktiengesellschaft verantwortlich ist, entschieden am vorigen Sonnabend in längerer Berathunz dis orreinigten Strafsenate des Reichsgerichts. Darnach ist der Vorstand der Vertreter und somit der physische Träger der kriminellen Verantwortung der Gesellschaft. Schon nach den früheren Eatschetvuugen des Reichsgerichts ist fsstzustellen, daß Der jenige, welcher die Vertretung übernimmt, auch ote Verant- Reißmann u. Söhne anzuordn^n. Den Pionieren harrte daher rin bedeutendes Stück Arbeit, doch bewältigten sie das in rühmenswerthester Weise. Heute sind also nur rauchende Trümmerhaufen, wo gestern noch acht Familien ihr schützen des Obdach fanden. Chemnitz. Der Ausschuß des Landwirthschaft- lichen Kreisvereins im Erzgebirge, welcher seinen Sitz in Chemnitz hat, setzt Prämien im Gesammtbetrage von 200 Mark für diejenigen Landwirthe der KreiSvereins- brzirkeä aus, welche in diesem Jahre nach Anleitung der im landwirthschaftlichea Kalender vom Oekonomierath v. Langs- docff gegebenen Vorschriften Buchführung handhaben und dabei sich der größten Genauigkeit und vorschriftsmäßigen Eintragung befleißigen. ES wird der Prämien kaum be dürfen, um unsere fleißigen und umsichtige» Landwirthe zu einer so erfolgreichen Anordnung zu veranlassen. Neustadt, 13. Januar. An Blutvergiftung, herbei geführt durch einen gummirten Briefmarke,npapis rstreifcn, verstarb heute dec Cigarrenarbriter Günther hier. Er hatte eine kaum beachtenSwerthe Reibung am Beine erlitten, dis er mit solchem Papier, welches er zufällig von einem Ge schäftsmann sich geben ließ, bedeckte. Noch desselben Abends machte sich eine Entzündung des ganzen Beines bemerkbar, und schon des anderen Morgens, als ärztliche Hilfe in An- pruch genommen wurde, war Rettung nicht mehr vorhanden. In Zittau rüstet man sich für das 300jährige Ju biläum des dortigen Gymnasiums, das am 10. März be gangen wird, in sehr umfassender Weise. Ehemalige Schüler des Gymnasiums werden eins Ehrengabe stiften, für welche die betreffenden Sammlnngen gegenwärtig in vollem Gange sind. Dresden, 12. Januar. Wie in Leipzig, München, Bremen, Kiel und anderen Städte» Deuts^landS, so soll letzt auch in Dresden mir der Errichtung von Kinderheimen vorgsgange» werden. Mit diesen Anstalten will man Kin dern, die außer der Schulzeit gewissermaßen auf die Gasse Der Anarchismus i« Amerika. Der amrrikanische Telegraph bat bekanntlich die über raschende Nachricht gebracht, daß in San Francisco eine Aus Sachse«. Die Länge der innerhalb Sachsens im Bau befindlichen Eisenbahnen beträgt pp. 112 Kilometer. Bei der augen fälligen Bereitwilligkeit der Kammern bei Berathung der n.nen Eisenbahnvorlag-n dürfte sich jene Zahl nahezu ver doppeln. Die Linien Klingenthal-LandeSgrsnze, Stollberg- Zwönitz, Mügeln-Nerchau-Trebsen und Leipzig-Plagwitz sind genehmigt. Wenn man künftig eine sächsische Eisenbahnkarte zur Hand nimmt, so werden die Bahnlinie« in ihrer massen haften Verschlungenheit den Eindruck von Kommunalwegen machen, die alle Dörfer mit einander verbinden. Es ist klar, daß man im Begriff ist, des Guten zu viel zu thun, wenn man den egoistischen Wünschen aller kleinen abgelegenen Ortschaften ein geneigtes Ohr leiht. Das- jene Wünsche geäußert werden, ist wohl begreiflich, besonders für das Gebirge, in welchem die gewöhnlichen Straßenverbtndungen noch immer viele Hemmungen für den Güterverkehr übrig lassen; ein industrieller Ort ohne Bahnverbindung kann nie mehr mit einem solchen mit Verbindung konkurrirea. Er geht verhältnißmäßig zurück. Aber wenn man bedenkt, daß z. B. die Mülsenbahn in einem Monat 60 Wagenladungen Güter befördert hat, so muß man doch die Nothwendigkeit einer solchen Anlage sehr stark in Zweifel ziehen. In jeden Bauerhof hinein kann man ja doch kein Geleise legen. Der Wirthschaftssparveretn der sächsischen StaatSeisen- bahnbeamten in Dresden zählt bereits gegen 900 Mitglieder. 2500 Mark Rabatt-Ersparnisse konnten bereits zinsbar auf der sächsischen Bank angelegt werden. Die Betheiligung der einzelnen Mitglieder hieran bewegt sich zwischen wenigen Pfennigen und 30 Mark Wenn dies in der bisherigen Weise fortgeht, so werden die StaatSetsenbahnbeamten unv Arbeiter im nächsten Jahre fröhliche Weihnachten feiern, ist de« Ertrag sogar 300 Millionen Mark berechnet. D. R.) an Staatseinkünften aufgebracht werden solle, der frühe dem freien Verkehr verblieb. Dann müsse er auch darau Hinweisen, daß die nicht spretell landwirtbschaftliche« vren nereten der Landwtrthschast dienen, da sie doch ihr Roh material von den Landwtrthen kaufen müssen. Der Spiri- tu-erport sei eine der wichtigsten wtrthschaftlichen Fragen für Deutschland und diesem dienten doch auch diese Bren nereien. Damit dieser Export nun auch beim Anwachsen des inneren Eonsums genügend aufrecht erhalten werden könne, müsse die weitere Loncesstonirung von Brennereien vorgesehen und gesetzlich geregelt werden. Auch sei noth- wendig, da- Reich je nach den Modalitäten und Kosten der Fabrikation in Zonen zu thetlen, für welche besondere Spi- ritu-preise festzusetzen wären; man könne nicht alle Theile de- Reiches über einen Kamm scheeren. Endlich möge man an die Strafbestimmungen denken und Sorg« tragen, daß diese nicht zu rigoros ausfallen. Da bis jetzt keine Straf bestimmungen veröffentlicht seien, so stütze zu fürchten, daß diese se^r scharf und nur deshalb noch verschwiegen seien, um nicht Schrecken zu verbreiten. Wenn man bedenkt, wie leicht der Brenner durch Leichtsinn oder Unwissenheit dsS Personals in Conflict mit dem Gesetze gerathen könne, werde man die Gefahr zu hoher Strafsätze würdigen. Essen, 14. Januar. Der „Rheinisch-westfälischen Zei tung" zufolge fand gestern auf der Zeche Neu-Iserlohn eine Explosion schlagender Wetter statt, wobei 4 Bergleute ge- tvdtet, 1 schwer und 2 leicht verwundet wurden. Bremen, 13. Januar. Dec heute von Brasilien auf der Weser angekommene Dampfer „Berlin" brachte 14 Manu der Besatzung des am 10. Januar von Hamburg abgegangensn Dampfers „Feronia", der in der Nacht vom 11. zum 12. d. M. in der Nähe von Terschelling gesunken ist. 21 Mann von der Besatzung, darunter der Kapitän, sind ertrunken. Unter den Geretteten befinden sich der dritte Offizier und ein Passagier. Italien. Rom, 13. Januar. Der Papst hat dem Vernehmen nach an die deutschen Bischöfe eine Encyklika über die kirch liche Situation gerichtet. WankniH. Paris, 14. Januar. Präsident Grevy spricht in seiner Botschaft zunächst seinen Dank aus für die Wieder wahl, wodurch das Land allem Anscheine nach den Wunsch habe ausdrücken wollen, die Stetigkeit der Regierung zu sichern. Die Republik sei Angesichts der Spaltung und der Ohnmacht der Gegner die nothwendige Rezierungsform und es liege viel daran, daß die Parteien der Linken sich ver einigten, um ernsthafte Reformen durchzuführen. Alsdann konstatirt die Botschaft, daß die Regierung der Republik in Europa hohe Achtung genieße, Frankreich habe in den letzten Jahren nicht wenig zur Erhaltung des Friedens in Europa beigetrogen. Der Präsident spricht schließlich auch der Armee und der Marie seine volle Anerkennung aus. Serbien. Schwei» gegen SOO. Reichenbach, 12. Januar. Die Thurmuhr hatte gester» Abend '/.10 Uhr geschlagen, und nächtliche Ruhe war bereit- auf den Straßen vorhanden, als mit eine« Male die Dampfpfeife einer hiesigen Fabrik da- Nothfignal gab. In Kurzem verkündeten auch die sonstigen Alarmzetchen den Ausbruch eine- Schadenfeuers, und man rannte nach der Brandstelle am vorder« Eingang der untern Dunkelgaffe, wo in de« Wohnhaus« der Herre« Appreturfabrikbesttzer Gebrü der Bernhard und Fritz Schrei erer und zwar in dem in der 1. Etage gelegenen Trockenraum Feuer ausgekommen war. Dasselbe mochte schon längere Zeit vorher im Innern gebrannt haben, bet Wahrnehmung desselben war jedoch an eine schnelle Unterdrückung nicht mehr zu denke», denn die Hellen Flammen schlugen bereits zum Fenster hinaus. Herr Carl Zechendorfs trat mit seiner Dampf spritze zunächst mit in Thätigkeit, indem diese den Brettergiebel vom Hinterge bäude des Nachbarhauses, der zunächst am meisten bedroht war, schützte. Inzwischen war jedoch auch die Feuerwehr mit ihren Löschrequisiten in Action getreten unv so konnte bei völliger Windstille nach wirksamer Bekämpfung des Ele ments die Gefahr in Kurzem als beseitigt angesehen werden. Doch früh in der vierten Stunde brachen die Flammen von Neuem hervor und gewannen eine solche Ausdehnung, daß die Branddireclion sich zur Verhütung von weiterer Gefahr veranlaßt sah, die Niederlegung der beiden Wohnhäuser mit Nebengebäuden der Herren Gebrüder Schreiterer und Belgrad, 13. Januar. Der König hat anläßlich des heutigen Neujahrsfestes ein Handschreiben an den Minister präsidenten Garaschantn gerichtet, worin er demselben für seine patriotische staatsmännische Thäligkeit, sowie für seine persönliche Aufopferung im Dienste für Serbien und dessen Herrscher seine Anerkennung ausspricht. Ferner giebt der König dem treuen Heere und seinem geliebte», ergebenen Bolle seinen Dank zu erkennen, welche in den schwierigen Momenten jederzeit das Richtige aufgefaßt, die Pflichten gegen das Vaterland und dessen Herrscher bekundet und durch die öffentliche Thätigkeit der politischen Parteien zur Ueberwindung der Schwierigkeiten beigetragen hätten, mit denen das Volk und der König zu kämpfen habe. Der König hält es für eine ihm obliegende angenehme Pflicht. Allen dafür innigst zu danken und ersucht den Minister präsidenten, dies zur öffentlichen Kenntniß zu bringe». Außerdem erthetlt der König allen in Folge des Aufstandes von 1883 Verurteilten, die sich in Len Gefängnissen von Belgrad, Pozarewatz und Ntsch befinden, volle Amnestie. Das Handschreiben schließt: „Ihr aufrichtig ergebener König und Armee-Obercommaudant Milan". Amerika. Washington, 13. Januar. In der Sitzung des Senats beantragte Ingalls die Annahme einer Resolution, nach welcher die Ausprägung von Silbermünze« so lange fortgesetzt werden solle, bis der Betrag von 500 Millionen geprägter Dollars erreicht sei. ausgezahlt. Die Zahl der mit dem Verein in Verbindung stehenden Geschäfte hat sich gleichfalls bedeutend vergröbert. ES find so ziemlich alle SeschäftSbranchen vertreten. Täglich kommen neue Angebote hochachtbarer Firmen, dere» Offerten, dem Prinzip de- Verein- gemäß, allerdings nicht immer berücksichtigt werden können; denn e- sollen nicht allein der Verein, sondern auch die Geschäfte durch Zuweisung größerer Kundenkreise ihre Rechnung finden, was bisher auch geschehen. Bet der Einkommensteuer im Königreich Sach- s en hat sich in den letzten 5 Jahren erfreulicherweise heraus gestellt, daß die Zahl Derer, welche die unterste Steuerklasse (bis zu 300 Mark Einkommen) bildeten und als solche steuerfrei waren, sich vermindert hat, mit anderen Worten, daß ein Theil davon jetzt ein höheres Einkommen hat, als vor 5 Jahren. Diese Verminderung beträgt 7.55 zu 6.31 Procent. Auch die nächst höhere Klasse (300—400 Mark Einkommen) hat sich vermindert, und zwar von 22.61 aus 19.60. Da die unterste Klaffe sich verringert hat, so kann )er Abgang in der zwettunterken Klaffe nicht als ein Htnab- inken in die unterste, sondern nur als ein Aufrücken in gewiesen sind, weil die Eltern ihrem Bcoderwerb nachgehen müssen, das mangelnde Familienleben einigermaßen zu er setzen und sie durch Spiel und Beschäftigung sittlich zu be wahren suchen. In einer gestern Abend im Saale des hie sigen Armenamtes abgehaltenen V-rsammlung hochangesehe- nec Männer, an welcher sich u. Ä. Bürgermeister Böhnisch und Oberkvnsistorialralh vr. Franz bethetligten, wurde ein 12gliedriger Ausschuß mit der Einleitung dec vorbereitsneen Lchritte betraut. Für die Verwirklichung der Idee hat -kom- meczienrath Ernst Jordan, in Fwma Jordan u. TimäaS, bereits eine Spende von 500 M. gewährt. — Die in Dresden seitens des Herrn Oberbürger meisters Kuntze und der Herren Commerzienrath Schnorr, Otto Ebert und Herm. Zschweigert wegen Erweiterung der Kunstgewerblichen Fachzeichenschule in Plauen i. V. zu einer Vogtlänoischen Kunstgewerbeschule und wegen Errich tung eines Sammlungshauses für Kunstgewerbe gepflogenen Verhandlungen haben, wie der „Bogtl. Anz." vernimmt, viel zur Klärung der Sache beigetragen undjedenfallS das An- erkenntniß herbeigeführt, daß in der von der Petition an gestrebten Richtung mehr als seither und schnell geschehen müsse. Zu dem umfassenderen Pcojeet scheint man, wenn man es auch vielfach wohlwollend und durchaus nicht von vornherein ablehnend behandelt, für die jetzige Finanz- periode noch keine Mittel flüssig machen zu wollen. Herrn Oberbürgermeister Kuntze ist es bei seiner Anwesenheit in Dresden gelungen, die Veranstaltung einer Ausstellung der Schülsrardeiten der Kunstgewerblichen Fachzeichenschule her- beizuführen. Es soll dadurch sowohl der StaatSregterung wie den Herren Landständen Gelegenheit geboten werden, sich durch den Augenschein über den Stand der Schule und ihre Ziele ein maßgebendes Urthetl zu bilden, zugleich sollen die Schülerarbeiten beweisen, daß die Schule nicht nur für die Industrie der Stadt Plauen, sondern für die des ganzen Vogtlands- Musterzeichner vorbildet. Als Aus stellungsraum ist das Schönburgsche Palais vom 15. d. M. ab zur Verfügung gestellt. — Ueber die Nützlichkeit des Turnens auch für Mäd chen sagt einer der tüchtigsten Aerzte der Neuzeit zwar etwa- scharf aber mit vollem Rechte: „ES ist ein schändliches Ver brechen gegen die Natur und Menschheit, die Mädchen, an statt sie zu kräftigen Müttern heranzubtlden, zu nerven schwachen verkrüppelten Dame« zu erziehen, abgesehen da von, daß paffende Turnübungen sie schön machen. Da- Turnen mit seinen Frei-, Stütz- und Hangübungen ist allen anderen Bewegungen, wie Schwimmen, Tanzen, Schlittschuh laufen und Spazierengehen, so wohlthättg sich dieselben auch erweisen, weit vorzuztehen." wortlichkeit auf sich ladet. Es kann daher dis Entschuldigung nicht Platz greifen, oaß der Vorstand einer Gesellschaft außer halb des OcteS derselben sich mit einer Spezialbranche be schäftigend, nicht die übrigen Branchen persönlich überwachen kann. Auch ist es gleichziltig, ob dec Vorstand persönlich oder dritte Personen die Angelegenheiten der Gesellschaft leite», ob er derselben kundig ist oder nicht. Die Verant wortlichkeit erstreckt sich auch auf mehrere Mitglieder eines Vorstandskollegtums. In Zwickau mußte ein sozialdemokratischer Red ner, der Reichötagsabzeordnste Gnllenbecgec aus Nürnberg, unverrichteter Sache wieder abziehen, ohne daß die Behörde einznschretten brauchte. Die angekündigte Versammlung der Metallarbeiter fand nicht statt, weil der Wirth des Restau rants „zum englischen Garten" nachträguch seme Erlaubniß zur Benutzung des Saales zurückzog. Übrigens war vorher ein „Fachoerem der Metallarbeiter zu Zwickau" unterfertig tes Flugblatt verbreitet würden, worin oce angebliche Noth lage der Metallarbeiter in dicken Farben geschildert und die Nolhwendigkeit ihres Anschlusses an diesen Fachoerein, wie zum Besuche der beregwn Versammlung behufs Verbesserung ihrer L^ge dringend gefordert wurde. Dis behauptete Noth lage der Metallarbeiter ist aber vermuthlich hier gar nicht so schlimm, mindestens haben die genannten Berufsgeaosse» bis auf wenige unzufriedene Oppositionssüchtige, das Be- dürfniß, dem Fachverein beizutreten, noch nicht empfunden. Plauen, 12. Januar. Einer heute Abend 5 Uhr im Speisesaale des Hotel „Fürstenhalle" hier abgehaltenen Versammlung von Schiffchenstickmaschinenbesitzern aus Plauen und Umgebung wohnten außer einer größeren Anzahl solcher aus Auerbach, Bergen bet Falkenstein, Ellefeld, Falken stein, Mittweida, Nieder- und Oberschlema, Plauen, Schnee berg und Schönheide der Präsident und Biceprästdent des Vereins der Schifflemaschinenbesitzer und der Interessenten für Schifflestickerei in der Ostschweiz und Vorarlberg, die Herren Jklö-St. Gallen und Vetsch-Grabs als Delegirte des genannten Vereins bet. Die beiden Herren gaben ihren hiesigen College» in liebenswürdigster Weise Aufklärung und Rath in Bezug auf die Errichtung eines gleichen Vereins in Sachsen. Der vom Vorsitzenden der Commission zur Einberufung der Versammlung, Herrn Kaufmann Göpel-Plauen, gestellte Antrag: „Die heutige Versammlung von Schiffchenstickmaschinenbefitzern beschließt, die Gründung eines Vereins der Schiffchenstickmaschinenbesitzer und der Interessenten der Schtffchenstickerei des BogtlandeS und des Erzgebirges unter Anlehnung an die nach den hiesigen Ver hältnissen abzuändernoen Statuten des Vereins der Schiffle- maschinenbesttzer tn der Ostschweiz und in Vorarlberg ist wünschenswerth", wurde ohne Debatte einstimmig angenom men. Die Commission wurde durch Hinzuwahl von 6 an wesenden Herren: Stadtrath Hetzer und Ernst Hornung- Auerbach, Gustav Lindner-Ellefeld, Cecil erl RogerS und F. Bauer-Falkenstein, sowie Hugo Uager-Schneeberg ergänzt und mit der Ausarbeitung der Statuten beauftragt. Außer denjenigen Herren, welche früher schon ein Interesse an dem Zustandekommen de» Vereins durcy Zeichnung ihres Namen» gezeigt, heute aber zum Theil nicht erschienen waten, zeich neten sich tn der hentigen Versammlung ta die Mitglieder liste 48 Firmen mit 197 Schiffchenstickmaschinen. Die