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Redactio«, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. M 12 Sonnabend, den 16. Januar 1886 !t, 2 Ref. Dr. Würcker. ge v. Bose. Hlm. machen. zu R. 2 ist m am en. sam- >re-- :rg. kl- en mich Ge- chie- lfor- der die gespalten« Z«Ne 10 Pfennige, die )weispaltig« ZeNe amtlicher Inserate 25 Pfennige. ch- rS allein macht die Aufrechthaltung der bisherigen Brenneret- betriebSweise, insbesondere die sür die Landwirthschafl des Qaens unbedingt nothwendige Kartoffelbrennerei möglich; eine Erhöhung der Steuer auf Grundlage des bestehenden Maischsteuer-SystemS würde auf die kleinen landwirthschaft- ltchen Brennereien sehr ungünstig wirken, die Fabrikatssteuer aber würde sammtliche landwirthschaftliche Kartoffelbrenne reien und damst die Viehhaltung und die Existenz der Land wirthschaft oeS Ostens vernichten. Die Opposition hat bis her nur mit Schlagworten das „Monopol" bekämpft, ohne Eingehen ans die Sache. Das ist natürlich, denn jede sach. liche und sachverständige Prüfung muß zu de« Resultate gelangen, daß — wenn die Einnahmen aus dem Brannt wein erhöht werden sollen, wa- stets von allen Parteien gefordert wurde, und wenn die berechtigten Interessen der Landwirthschafl geschont werden sollen und der Branntwein pest gesteuert werden soll — es nur den einen Ausweg lnwiesenen Vertrauens im Namen aller Katholiken belobt, seine Verdienste um Deutschland werden in glänzender Meise gewürdigt und zugleich erhält er das Zeugnis, daß seiner Weisheit nicht die Nothwendigkeit des kirchlichen Friedens entgeht: und für diese seine Friedeusabfichteu, wie sür „Das, was er scheu hierfür gethan", verleiht >bm der Paps als Zeichen seines Wohlwollens seinen höchsten Orden Hiermit wird der Centrumspolitik der schwerste Schlag ver setzt und das von Windthorst und seiner Presse erdichtete Märchen von der Kirch snfei Mich leit Bismarck's ein für alle -r in -et Der Gemeinderath zu Schöna« hat beschlossen, 1., den von Wildenfels nach Friedrich-grün über die Parzellen Nr. 133, 136, 149, 158, 172, 174, 178, 190, 200, 815, 223, 237, 240, 251 und 261 des Flurbuchs für Schönau führenden sogenannten Marktsteig und 2., den vom Bahner'schen Gasthofe nach der Mulde über die Parzellen Mr. 359, 362, 368, 384, 389, 408, 415, 433 und 437 führenden Fußweg als öffentliche sWege etnzuzirhen, was mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß xebcacht wird, daß etwaige Widersprüche hiergegen vi««e« 3 Woche«, vom Abdrucke dieser Be kanntmachung an gerechnet, hier anzubringen sind. Zwickau, am 9. Januar 1886. i Königliche Amtshanptmannsch aft. Mal zerstört. Werden nun Wtndthorst und das Centrum gegen dm heiligen Vater Front machen, wird Vie katholische Bevölkerung glauben, daß ihre Politik nur katholisch kirch liche — und nicht vielmehr weifische — Interessen verfolge? Die Ordensverleihung und das päpstliche Schreiben sind ein glänzender Triumph Bismarck's über die angeblich im ka tholische» Interesse befolgte Centrumspolttik und werden voraussichtlich von der größten Tragweite in Bezug auf das Verhalten des Centrums im Parlamente wie auf die Stim mung der katholischen Bevölkerung sein. Auch in der inneren Politik steigen die Chancen des Kanzlers; die Opposition hat mit ihrer Agltat ion gegen das Branntwein-Monopol ihr Pulver verschossen und all mählich beginnt die Ueberzeugung durchzudringen, daß für deutsche Verhältnisse das Monopol die alleinige Steuerre form ist, mit welcher eine — allseitig als noihwendig an erkannte — große Erhöhung der Einkünfte aus dem Brannt wein unter vollständiger Wahrung der berechtigten wirth- schaftlichen Interessen möglich ist. Denn das Monopol »m- slche md- ser- und Ze- hie- ior- ider gikbt, den Rohspiritus vom Staate ankaufen zu taffen, der denselben dann seinerseits zu Triukbranntwein fabricirt und mit einem angemessenen Prnsaufschü'ge — der dem Staate etwa 200 Millionen Mark einbringt — an dis Schankwirthe verkauft. Die Aussichten des Monopols sind darum keines wegs ungünstige; obwohl die Centrumspresse in blindem Eifer das Project bei der ersten Ankündigung energisch be kämpfte, läßt sich erwarten, daß ein großer Theil des Cen trums wegen der damit verbundenen Wahrung lanowtrth- schafllicher Interessen dafür stimmen wird. Dasselbe läßt sich auch — u d zwar in noch höherem Maße — von den Nationalliberalen und Conservativen annehmen. Der Ent- Tageblatt für Lößnitz und Umgegend. Amtsblatt sür die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grün Hain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. BelmmtmachMg. Die zum Nachlasse des Bergarbeiters Friedrich August Wendler von Rasch«« Gehörigen Grundstücke, als: 1., das Haus Fol. 34 des Grundbuchs für Raschau, Nr. 23 des Brandcatasters r diesen Ort mit 41„ Ar (224 Q -Rathen) Flächeninhalt uno 33,„ Steuereinheiten, 2., der Erbraum Fol. 127 des Grundbuchs für Mittweida mit 4 Hektar - 42„ (7 Acker 297 Q. Ruthen) Flächeninhalt und 49 „ Steuereinheiten, welche zusammen a«f 5978,00 M würdert worden sind, sollen am 18. Januar 1886 10 Uhr Vormittags durch die Ortsgerichte zu Raschau an Ort und Stells im Nachlatzbaus« unter Vorbehalt des Zuschlags durch das unterzeichnete Nachlass icht öffentlich zum Verkaufe auSg^boten werden. Die BersteigerungSbedingungen werden an hiesiger Gericht-Ms zur Einsichtnahme niedergelegr, auch im Termin bekannt gegeben w-°rbeu. Im Anschluß an die Grundstücksausbietaug sollen das vorhandene Wirthschafts- Königliches Amtsgericht zu Schwarzenberg, den 8. Januar 1886. Fiedler. Oeser. inventar und das sonst vorhandene Mobiliar, darunter Vieh und Borräthe, gegen sofor tige Baarzahlung zur Versteigerung gebracht werden. Schwarzenberg, am 5. Januar 1886. Königl. Amtsgericht. Hattaß. »nanzlage etwas besser genannt, jedoch für nächstes Jahr die )Anleihe, wenn auch in geringerem Umfange wie im Vor- jjahre zur Deckung der Ltaatsbedürfnisse angekündigt wird. (Bezüglich der einzelnen Industriezweige weist die Thronrede lauf die Ueberprodukrion hin, gegen welche keine gesetzliche Abhülfe möglich sei und kündigt ferner die Herstellung einer (Reihe Schienenwege in verschiedenen Landestheilen, sowie »te Kanalanlage Dortmund-Ems und mittlere Oder-Berlin »N. Endlich erwähnt die Reds Vorlagen, welche geeignet /sind, die Entwickelung der deutschen Bevölkerung sicher zu ' stellen gegen deren Zurüädrängen durch polnisches Element. , > Osficiös wird der „Politischen Korrespondenz" aus Berlin, 11. Januar, geschrieben: ' Das „Frühaufstehen", dessen sich vr. Windthorst einmal rühmte, scheint seine Sache doch nicht zu sein: er »sieht sich jetzt von dem Kanzler in einer Weise überholt, s welche seine Politik und die gesammte Centrumspartei in die Enge getrieben hat. Noch vor wenigen Wochen schleuderte Windthorst die heftigsten Angriffe gegen den Fürsten Bis marck wegen der Jesuttenmisstonen, und die Centrumspresse hat seitdem Tag sür Tag den Kanzler in der schmählichsten Weise behandelt. Auch die Branntwetn-Monopolsrage wurde von ihr in echt „freisinniger" Weise gegen Bismarck aus gebeutet und beim Wiederbeginn der Reichstagsthätigkeit sollten die Operationen im Vereine mit den „Freisinnigen" von Neuem und mit frischen Kräften ausgenommen werden. La erhält Fürst Bismarck vom Papst den Christus-Orden und am Vorabend des Wtederzusammentrtltes des Reichs tage- wird die Verleihung amtlich verkündigt. Dw ultra montane Presse ist consterntrt und sucht den Vorgang als einen einfachen Act diplomatischer Höflichkeit abzuschwächen! Der vom „ReichSanzeiger" veröffentlichte Wortlaut de- Schreibens, mit welchem der Papst dem Kanzler die Ver- eihung des Ordens verkündet, läßt indeß die Aufrechthal- ung der Fiction einer reinen Höflichkeitsbezeigung nicht nehr zu. In oen schmeichelhaftesten Worten wird der kanzler wegen seines dem Papste in der Karoltnenfrage Tie Königl. Amtshauptmannschaft hat die Wahrnehmung gemacht, daß dem in n Amtsblättern veröffentlichen Erlasse vom 10. Juli 1883 nicht allenthalben nachgegan- ,n wird. ES werden daher die OrtSpolizeibehörden des amtühauptmannschaftlichen Be- irks erneut daran erinnert, daß sie jedesmal mit Schluß des Monats Decrmber JahreSs erichte über den Befund bet Ausführung der von ihnen unter Zuziehung der von ver Lntgl. Kreishauptmannschaft bestätigten Sachverständigen vorgenommenen Untersuchungen es Petroleum- auf seine Entflammbarkeit anher einzureichen haben, sowie daß jedem tsier Jahresberichte ein Verzeichniß derjenigen Anzeigen beizufügen ist, welche über den verkauf oder die Lagerung von Petroleum nach § 10 der Verordnung, die Lagerung und lufbewahrung von Mineralölen detr. vom 6. November 1882 au die Ortspolizeibchörden u erstatten find. Zwickau, am 9. Januar 1886. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Bose. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Lederhändlers Carl Gustav Albrecht in Schwarzen berg wird heute am 8. Januar 1886, Nachmittag- 6 Uhr das Konkursverfahren eröfftret. Der Rechtsanwalt Ficker in Schwarzenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 13. Februar 1886 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschuffes und eintretenden Falles über dis in ß 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 18. Januar 1886, Vormittags halb 12 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 27. Februar 1886, Vormittags 11 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache im Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemein schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befrie digung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 1. Februar 1886 Anzeige Wurf ist fertiggestellt und dem Bundesrathe zugegangen. Es wird vermuthet, daß die Thronrede, mit welcher der preußische Landtag am 14. Januar eröffnet werden soll, von diesen! Stande der Dinge Act nehmen und auf die Nothwendigkeit des Monopols Hinweisen wird. Wegen dieses großen RetchSsteuerprojects wird von allen anderen Steuer- projecten für den Landtag Abstand genommen werden. — In der in diesen Tagen in Berlin abge- «altenen Versammlung des deutschen LandwirthschaftS- NatheS haben sich drei hervorragende sächsische Land- wirthe und Großgrundbesitzer, welche man alle drei zu der Partei der Agrarier rechnen darf, über das so sehr im Vor dergrund der Tagesereignisse stehende Branntweinmonopol ver nehmen lassen und ergiebt sich aus den betreffenden Aeuße- rungen, daß selbst in diesem Kreise engerer Berufs- und Parteigdnossenschaft die Ansichten über diese Frage wesentlich ' auseinander gehen. Nur der Reichstagsabgeordnets Dr. Frege-Abtnaundorf hat sich nach den vorliegenden Berichten für das Monopol erklärt, obwohl, wie er bemerkte, er das Gesetz in allen seinen Einzelheiten noch nicht geprüft habe. Schon ganz anders äußerte sich Herr Seiler auf Noßwitz bei Elsterberg (früher auf Neuensalz), welcher dem Monopol im Principe zwar zusttmmle, aber dafür hielt, daß dasselbe dem schweren Schaden für die Landwirthschafl, der in der Ueberproduetion in Spiritus, Milch und Fleisch bestehe, nicht steuern, außerdem aber die Brenner im hohen Maße der Beamtenwillkür überliefern würde; diese kämen also vom Regen in die Traufe. Herr von Oehlschlägel-Ober - langenau endlich machte seinen Standpunct dahin geltend, daß er zwar auch keinen andern Ausweg aus den jetzigen Schwierigkeiten sehe, als das Monopol, daß er sich doch aber die Bedenken nicht verhehlen könne, die sich an dasselbe knüpfen. Zunächst sei e- doch keine Kleimgkett, wenn et» / Betrag von 200 Millionen (nach den Motiven der Vorlag« Berlin, 14. Januar. (Preußsicher Landtag.) In der Thronrede dankt der Kaiser für die Bekundungen der Lieds >bei der Jubesieter und betont sein volles Vertrauen auf -gesicherte Friedensfortdauer. Darauf folgen die vom M- misterpräside«ten verlesenen Mitteilungen, wonach die Fi " Bekanntmachung. BiZ 30. Januar d. I. sind die Hundesteuermarken auf hiesiger Siadtkassen- expedltiorr abzuholen und hierbei der erste Termin Hundesteuer an M. 1.50 abzuflihren, gegsnthsiliaen Falles die Hundebesitzer wegen Steuerhinterziehung zur Verantwortung gezo gen w-rden. Hartenstein, sm 14. Januar 1886. Die Stadtpolizeibehörde. Berger. W Grzgeb.-AMssreund. Lie auf den 16. Januar 1886 anberaumte Auctton von Spitzen rc. findet nicht statt. Schneeberg, den 15. Januar 1886. Der Gerichtsvollzieher. Lyon.